?rotokolle zal Bibel
lm Auftrag der Arbeltsgemelnschaft der Assistentlnnen an blbelwlssenschaftlichen lnstituten ln Österrelch
hg.v. Peter Arzt-Grabner und Mlchael Ernst
Jahrgang
I
Heft 1SchwerPunktthema:
lntertextuelle Aspekte von Offb 21,1-22,5 (1. Teil)
s. Gillmayr-Bucher: lntertextuelle Aspekte von offb 21,1-22,5. Einführung zum Thema dieses Jahrgangs
S. Gillmayr-Bucher: lntertextualtität. Zwischen Literaturtheorie und Methodik
K. Huber: Ollb 21,1-22,5. Einführende Beobachtungen zu Struktur und lnhalt des Textes
J. Oesch: lnterlextuelle Untersuchungen zum Bezug von Ollb 2'l ,1-22,5 auf alttestamentliche Prätexte
Rezension
lnstitut für Ntl. Bibelwlssenschaft
-
Salzburgösterrelchisches Katholisches Bibelwerk Klosterneuburg
1999
21
41 5
75
Protokolle zur Bibel
Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Assistentlnnen an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich
Schriftleitung
Dr. PeterARZT-GRABNER und Dr. Michael ERNST Institut für Neutestamentliche Bibelwissenschaft
Universitätsplatz L, A-5020 Salzburg
Adressen der Mitarbeiter
Dr. Anneliese FELBER, Universitaetsplatz 3, A-8010 Graz.
-
Dr. SusanneGILLMAYR-BUCHER, Karl Rahner Platz 1, A-6020 Innsbruck.
-
Dr.Konrad HUBER, Karl Rahner Platz
l,
A-6020 Innsbruck.-
Dr. Josef OESCH, Karl Rahner Platzl, A-6020 Innsbruck.Abonnement
Erscheirumgswerse; zweimal jährlich (Frühjahr und Herbst) Umfang: je Heft ca. 70 Seiten
Ab.onne.ment-Bestelhmgen: können im In- und Ausland an jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag Osterr. Kath. Bibelwerk, Postfach 48,
A-3400 Klosterneuburg, ferichtet werden.
Abonnement-Bestelluñgðn für die schweiz sind direkt an die Bibetpastorale Arbeitsstelle SKB, Bedeistr. 76, CH-8002Zürich, zu richten.
Abonnement-Preise: ab 1.1.97 jährlich öS 135,- bzw. DM 19,50 bzw. sf.r lB,-
f eweils zuzüglich Versand k'osten)
Einzelheftpreise: ö570,-bzw. DM 10,10,- bzw. sfr 9,30 (eweils zuzüglich Versandkosten)
Die schriftleitung is-t nicht verpflichtet, unangeforderte Rezensionsexemplare zu besprechen. Rtcksendung örfolgt nur, weñn Porto beigefügt ist.
Die Zeitschrift ,,Protokolle zur Bibel" ist das Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft der Assistentlnnen
an bibelwissenðchaftlichen Instituten in österreich.
Internet: http://www.sbg.ac.atlnbddocs,/pzb_home.htm
@* 1999 Vgrfag Institut für Ntl. Bibelwissenschaft, Salzburg Osterreichisches Katholisches Bibelwerk, Klosterneuburg-
Alle Rechte vorbehalten.
REZENSION
Eua M. Synek, ,,Dieses Gesetz ist gut, belllg, es
zulngt
nlcbt ...". ZL!.m Ge- setzesbegriÍl der Aþostollscben Konsritutlonen(Kirche und
Recht 21),\ùüien: Plöchl-Druck
1997,ñil
+ l2g s., ös 300,- (ISBN 3-901407-08-1)Um es vorweg zu sagen: Die Arbeit geht mit völlig neuem Blick an ei- nen patristischen Text, zumal an das sperrige Genus ,,Kirchenordmlng", heran trnd fordert interdisziplinäe Zusammenarbeit mit der Bibelwissen- schaft heraus.
Von den secls Kapiteln sind Kap.
II -
IV von besonderem Interesse, dassind die
Fragen nach dem Gesetzesbegriffin
den Apostolischen Konstin¡donen (CA), dem Udreber dieses Gesetzes und den Konseqtren-zeî zrr
Gattungsbestimmung. Den methodischen Ansatz i.ibernimmt Vf.der Bibelwissenschaft in Form der Endtextexegese, Während der Blick in der Forschung bislang vorwiegend diachron auf den CA als Kompilation und daher atrf Quellenscheidung lag, stehen hier die CA
in
synclrroner Analyse als geschlossene Quellemit
eigenständigem Konzept zt¡r Dis- kussion.Bereits
im
Einleittrngskapitel kommt es zu einer ersten Parallelisie- nrng von atl. Gesetz und CA aus der Entstehungssituation beider (S.8-
10): aufgrtrnd der Kompilation älterer Rechtsstoffeund
der "fiktive(n) Verortung gleichsamin
der ,Gebtrrtssttrnde' des zu ordnenden Gemein- v/esens: was für Israel die Zeit des Mose am Sinai, istftir
die Kirche die Zeit der Apostel in Jerusalem" (S. B), Das zielt allerdings niclrt auf EÍsatz der Tora, vielmehr auf deren Fortschreibung. Pseudepigraphie stellt sich nicht so sehr als Fälschung, sondern alsim
jüdischen Bereich tibliche Methode der Reclrtsdurchsetzung dar.Die Untersuchung des nomos-Begriffs
in
Kap.II
(vor allem CAI
6 undVI
19ff) erweist dessen Verständnis als Mosetora mit gelegentlicher Akzentuierung auf Dekalog, Hauptgebot (Dtn 6; Lev 19,18) und Goldene Regel (Tob 4,15). Bei der positiven Stellung des Kompilators zur Tora ist kein Widerspruch zum Evangelium at¡szumachen, vielmehr eine Radika- lisienrng der Tora (2.8. in der Bergpredigt) und autlìentisclìe Interprcta-tion
durch Jesusin
Riclìtung LiebesgebotÇolt
13,34). Konsequenter- weise ergibt siclì nicht nurin
reclrtlichen Teilbereichen ein Rückbezug zum AT bis lún zrlr Verwendung der Tora im Gottesdienst und Mahnung zt¡m Torasn¡dit¡m (vgl. Kap. V), selbst die ,,Ämter werden auf Prototypen des Ersten Testaments rückbezogen" (S. 38):die
Bischöfe auf die Ho-Plotokolle zul Bibel I(1999)
76 Rezension
lìenpriestel', die Presbyter auf die Priester, die Diakone etc. atrf die Leviten. Das ist in der Tat ein durchdaclrtes Konzept.r
-
Neben der Be-stimmung verwandter Gesetzesbegrjffe interessiert die Frage nach der Gültigkeit atl. Bestirnmungen über den Dekalog hinatts, clie der Redaktor lrei Verzicht auf volle Observanz(Beschneidtrng, Reinheitsgesetze) grund- sätzlich bejaht. In zwei Unterkapiteln wird die Konvergenz von Tora mit der Naturordnttng und dem lz¿s Rornanum. als Epiphanie des nomos Got- tes aufgezeigt.
Als Udreber des Gesetzes (Kap.
III)
korrunen primär Mose, Clrristtts r¡nd Gotfvater in Betracht, wälrrend auf einer zweiten Ebene, jedoch in anderer Terminologie, anch die Apostel als Vermittler und Ausleger der Tora und zeitgenössisch die Bischöfe als solche bezeichnet werden kön- nen. Die Gattung ,Kirchenordnung" (Kap.IV)
bestimmt die Verf. als Toraatrslegung trnd -bekräftigtrng, mit einem Wort als christlichen Tal- rnud. Hier ist gewiss Interdisziplinarität gefragr, tlm manche Ergebnisse zu vefiiefen ttnd ztt modifizieren..fedoch, attf weitere Detailarbeiten der Verf. zur CA (vgl. VI Ausblick) darf man gespannt sein.Anneliese Felber
1 Vgl. z.B. E. Dassmann, Die Becleutung cles Alten Testanrents fiir das Verständnis cles
kirchlichen Ar¡rtes in der fitihpatristischen Theologie, Bibel r¡nd Leben 11 (197Ð l98-
214, <laß nran sich quasi nrit zr¡neh¡nender zeitlicher Distanz nicht schettte, votu AT ztt tlbernehnren, cvas bratrchbar erschlen (S. 208).