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Fungizidbehandlungen bei Steinobstbäumen:Baumvolumenkonzept und Rückstände

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Academic year: 2022

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JACOBRÜEGG, EIDGENÖSSISCHEFORSCHUNGSANSTALTWÄDENSWIL UNDOLIVIERVIRET, STATION FÉDERALE DE RECHERCHES EN PRODUCTION VÉGÉTALE

B

lüten- und Fruchtmonilia führen im Steinobstbau zu Schäden am Holzkörper des Baums, zu verrin- gerter Ernteleistung und zu quantitativen wie qualita- tiven Ertragseinbussen. Neben der regelmässigen Pflege der Bäume sind je nach Art, Sorte, Standort und Jahreswitterung etwa drei bis fünf Fungizidappli- kationen zur Bekämpfung der Moniliakrankheiten un- umgänglich. Besonders ausreifende Früchte auf Bäu- men ohne Witterungsschutz sind in den letzten zwei bis drei Wochen vor Erntebeginn je nach lokaler Wit- terung mehr oder minder stark von der Fruchtmoni- lia bedroht. Bei kritischen Wetterverhältnissen kann der Produzent das moniliaspezifische Fungizid Teldor (Wirkstoff Fenhexamid) mit einer Wartefrist von zehn Tagen auf Bäumen ohne Witterungsschutz ein letztes Mal einsetzen. Bei Steinobstanlagen mit Witte- rungsschutz gilt weiterhin die im schweizerischen

Obstbau allgemein übliche Wartefrist von drei Wo- chen. Versuche in Kirschenanlagen mit Witterungs- schutz haben gezeigt, dass eine späte Behandlung zehn Tage vor Erntebeginn keinen zusätzlichen Schutz erbringt (Abb. 1 und 2). In ungedeckten Stein- obstanlagen ist aus Sicht des Produzenten besonders wichtig, dass der Teldoreinsatz zehn Tage vor Ernte- beginn die Früchte bis zur Ernte und einige Tage da- rüber hinaus wirksam gegen Fruchtmonilia zu schüt- zen vermag. Damit das Produkt zuverlässig wirken kann, muss zum Zeitpunkt der Applikation ein be- stimmtes, ausreichendes Fungiziddepot auf die

Fungizidbehandlungen bei Steinobstbäumen:

Baumvolumenkonzept und Rückstände

Kirschen-, Zwetschgen- und Pfirsichanlagen mit unterschiedlichen Baumkronenvolumen wurden zehn Tage vor Erntebeginn mit dem Fungizid Teldor behandelt. Das Produkt wurde in Abhängig- keit des Kronenvolumens der Bäume dosiert. Die unmittelbar nach der Behandlung erzielten Depotrückstände auf den Früchten waren bei jeder Obstart in einem sehr ähnlichen Bereich, ob- wohl die Früchte aus Anlagen mit unterschiedlichem Baumvolumen stammten. Bei Erntebeginn lagen die Rückstände unter den Markttoleranzen. Versuchsmässig angelegte Über- oder Unter- dosierungen wirkten sich punkto Wirkung oder Fruchterscheinungsbild negativ aus. Das Baum- volumenkonzept stellt für den Produzenten und die Qualität der Marktware eine einfache und zuverlässige Richtlinie dar. Unerwünschte Über- oder Unterdosierungen sowie unakzeptable Rückstände können vermieden werden. Ebenso wichtig wie die richtige Produktesdosierung ist auch die korrekte Kalibrierung und Einstellung des Sprühgeräts auf die jeweilige Obstanlage.

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Margite Summit Kordia

Häufigkeit in Prozent

Behandlung 21 Tage vor Erntebeginn Behandlungen 21 und 10 Tage vor Erntebeginn Abb. 1: Mit Witte-

rungsschutz versehe- ne Niederstammkir- schenanlage im Kan- ton Luzern. Eine Ab- schlussbehandlung drei Wochen vor Ern- tebeginn bringt einen ausreichenden Schutz vor Fruchtmo- nilia. Eine noch spä- tere Behandlung bringt keinen zusätz- lichen Schutz und ist nicht zulässig.

Abb. 2: Häufigkeit der Fruchtmonilia auf Kirschbäumen der Sor- ten Margite, Summit und Kordia bei einer Behandlung mit Teldor gemäss Baumvolumenkonzept 21 Tage vor Erntebeginn im Ver- gleich zu zwei Behandlungen 21 und 10 Tage vor Erntebeginn.

Die Niederstammbäume waren während der letzten vier Wochen vor Erntebeginn mit einem Witterungsschutz versehen. Die Früchte der Sorten Margite und Summit neigen zum Aufplatzen, was gegenüber Kordia zu einem erhöhten Befall durch Fruchtmo- nilia führte.

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Früchte gebracht werden. Der korrekten, der jeweili- gen Obstanlage angepassten Dosierung und der Qua- lität der Applikation kommen somit grosse Bedeu- tung zu. Aus der Sicht des Gesetzgebers, der Ver- marktungsorganisationen und der Konsumenten ste- hen nicht so sehr die Wirkung des Produkts, sondern dessen Rückstände auf dem Erntegut im Vorder- grund. Es sollen nicht nur die geltenden Markttole- ranzen eingehalten werden. Je länger, desto mehr werden sowohl in der Schweiz wie im Ausland Markt- produkte hoher Qualität verlangt, womit auch Früch- te mit möglichst geringen oder überhaupt keinen Rückständen gemeint sind.

Um zusätzliche Informationen zur Rückstandssi- tuation bei später Anwendung und dem Baumvolu- men angepasster Dosierung von Teldor zu erarbeiten, wurden im Jahr 2001 in verschiedenen Regionen der Schweiz Versuche in Kirschen- (Abb. 3), Zwetschgen- (Abb. 5) und Pfirsichanlagen (Abb. 4) durchgeführt.

Die Tabelle gibt dazu eine Übersicht. An allen Stand- orten wurde das Baumvolumen durch Ausmessen Abb. 3: Abschlussbehandlung auf ungedeckten Sweetheart-Kirsch-

bäumen mit 3650 m3/ha Baumvolumen am 29. Juni, zehn Tage vor Erntebeginn, mit 287 Litern pro Hektar einer vierfach konzent- rierten Spritzbrühe von Teldor, entsprechend 72% der registrierten Produktedosis von 1,6 kg/ha bei 10'000 m3/ha Baumvolumen.

Abb. 5: Zwetschgen, Sorte Top. Baumvolumen annähernd 12'000 m3/ha. Die Abschlussbehandlung mit Teldor am 24. August mit 3,1 km/h Fahrgeschwindigkeit ergab ein ausreichendes Produk- tedepot auf den Früchten für eine gute Wirkung gegen Fruchtmo- nilia. Mit dem versuchsweise hohen Tempo von 5,8 km/h wurde nur ein geringes, ungenügendes Produktedepot erzielt.

Abb. 4: Abschlussbehandlung in einer Pfirsichanlage Sorte Red Ha- ven im Kanton Waadt am 11. Juli mit Teldor, 520 Liter pro Hektare vierfach konzentriert bei einem Baumvolumen von annähernd 16’000 m3/ha, entsprechend einer Produktedosis von 130%. Bei 10'000 m3/ha beträgt die registrierte Dosis für Teldor 1,6 kg/ha.

Sorten, Standorte, Baumvolumen und Brühevolumen für die Versuche im Jahr 2001 in verschiedenen Steinobstanlagen der deutschen und welschen Schweiz. Teldor (a.i. Fenhexamid) ist in der Schweiz mit 1,6 kg/ha bei einem Baumvolu- men von 10'000 m3/ha registriert, entsprechend 0,1% bei 1600 l Wasser pro Hektare bzw. 0,4% bei 400 l Wasser pro Hektare.

Obstart Sorte Ort Behandlung mit Baum- ausgebrachte, ausgebrachte

Teldor 10 Tage volumen 4 X konz. (0,4%) Menge Teldor vor Erntebeginn in m3/ha Brühe in l/ha in kg/ha

Kirschen Kordia Steinobstzentrum 29. Juni 21’000 715 2,86

Breitenhof (BL)

Kirschen Sweetheart Steinobstzentrum 29. Juni 3’650 287 1,15

Breitenhof (BL)

Kirschen Kordia Künten (AG) 25. Juni 17’700 640 2,56

Zwetschgen Fellenberg Steinobstzentrum 14. August 21’000 724 2,89

Breitenhof (BL)

Zwetschgen Top Steinobstzentrum 24. August 11’805 432 1,73

Breitenhof (BL)

Pfirsiche Springcrest Prangins (VD) 29. Juni 16’900 538 2,15

Pfirsiche Red Haven Allaman (VD) 11. Juli 15’900 522 2,09

Pfirsiche Red Haven Ruggisberg (SG) 17. Juli 9’600 400 1,60

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von fünf repräsentativen Bäumen in kurzer Zeit be- stimmt. Angaben zur Methodik und zum einfachen, praktischen Vorgehen siehe Literatur (Viret et al.

1999); Grundlagen (Rüegg et al. 1999; Rüegg et al.

2001). In allen Versuchen wurden handelsübliche Axialsprühgeräte eingesetzt, deren Brüheausstoss durch sorgfältige Kalibration bestimmt worden war.

Baumvolumen, Fruchtgrösse und Rückstände von Teldor

In den drei Kirschenanlagen wurden die Brühevolu- men mit 287 bis 715 l/ha an die Baumvolumen von 3650 bis 21'000 m3/ha angepasst (Tabelle). Die Er- gebnisse in Abbildung 6 zeigen, dass die Rückstände von Fenhexamid unmittelbar nach der Behandlung bei Kirschen sehr ähnlich ausfielen, obwohl die Früchte von Bäumen mit sehr unterschiedlichen Kro- nenvolumen stammten. Nach zehn Tagen lagen die Rückstände in allen drei Fällen unter der geltenden Markttoleranz von 2 mg pro kg Frischgewicht. Bei

Zwetschgen und Pfirsichen wurden sinngemäss die Brühevolumen an die Baumvolumen angepasst (Ta- belle). Auch hier fanden sich nach der Behandlung Depotrückstände, die innerhalb derselben Obstart sehr ähnlich waren, obwohl die Früchte von sehr un- terschiedlich grossen Bäumen stammten. Bei Ernte- beginn wiesen Zwetschgen und Pfirsiche sehr tiefe oder gar bei der Nachweisgrenze liegende Rückstän- de auf (Abb. 5, 6 u. 8) Die Dosierung der Brühe und damit der Produktmenge nach dem Baumvolumen- konzept ergab pro Obstart im gleichen Bereich lie- gende Rückstandswerte.

Auf den ersten Blick mag es erstaunen, dass die De- potrückstände bei diesen drei Obstarten so unter- schiedlich ausfielen. Diese Unterschiede sind jedoch im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Frucht- grössen bedingt. Kleine Früchte wie Kirschen mit ei- ner grossen Anzahl Früchten pro Kilogramm Frisch- gewicht und einer entsprechend grossen gesamten Oberfläche weisen höhere Depotrückstände auf als grössere Früchte wie Zwetschgen und Pfirsiche mit einer kleinen Anzahl Früchten pro Kilogramm. Etwa im Verhältnis von 117 zu 29 zu 8, in welchem die An- zahl Früchte pro Kilogramm von Kirschen über Zwet- schgen zu Pfirsichen abnahm, nahmen auch die De- potrückstände auf den entsprechenden Fruchtarten ab (Abb. 6 u. 7).

Auswirkungen von Falschdosierungen

Im Rahmen unserer Versuche wurden zu Demonstra- tionszwecken absichtlich Dosierungen des Produkts Teldor eingebaut, die nicht dem Baumvolumenkon- zept entsprachen. Unabhängig vom Baumvolumen wurde die auf der Packung angegebene Standardpro- duktmenge von 1,6 kg/ha angewendet, was 400 Liter pro ha einer 0,4% konzentrierten Brühe entsprach.

Bei kleinen Kirschbäumen in einer Junganlage mit 0,0

0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0

21’000 17’700 3’650 21’000 11’800 16’900 15’900 9’600 /ha 10 Tage vor Ernte

Anzahl Früchte pro Kilogramm Mittleres Fruchtgewicht in Gramm

Kirschen 117 8,7

Zwetschgen

29 35,1

Pfirsiche

mg/kg

8

m3

141,8 Erntebeginn

Abb. 8: Bei korrekter, dem Baumvolumen angepasster Dosie- rung von Teldor fin- den sich als Depot- rückstände unmittel- bar nach der letzten Behandlung auf Pfir- sichen viel tiefere Rückstände als auf Kirschen, was sich durch die wesentlich grössere Frucht und entsprechend weni- ger Früchte pro Kilo- gramm Frischge- wicht erklärt (Abb. 6 und 7).

Abb. 6: Rückstände von Teldor (Wirkstoff Fenhexamid) unmittelbar nach der letzten Be- handlung 10 Tage vor Erntebeginn und bei Erntebeginn auf Kirschen, Zwetschgen und Pfirsichen von ungedeckten Bäumen mit sehr unterschiedlichen Baumvolumen. Die vier- fach konzentrierte Brühemenge wurde gemäss Baumvolumenkonzept bemessen, siehe Tabelle. Pro Steinobstart ist für erntereife Früchte die mittlere Anzahl Früchte pro Kilo- gramm und das mittlere Fruchtgewicht in Gramm angegeben.

Anzahl Früchte pro kg

Anzahl Früchte pro kg

Rückstand unmittelbar nach der Behandlung in mg/kg 0

20 40 60 80 100 120 140

Kirschen Zwetschgen Pfirsiche 6 5 4

3

2

1 0

mg/kg

Abb. 7: Mittlere Rückstände in mg/kg von Teldor (Wirkstoff Fen- hexamid) auf Kirschen, Zwetschgen und Pfirsichen in Abhängig- keit von der Fruchtgrösse, welche durch die Anzahl Früchte pro Kilogramm dargestellt ist.

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3650 m3/ha Baumvolumen wurden somit statt 287 Li- ter Brühe pro Hektare (72% der Standarddosis) 410 Liter Brühe pro Hektare ausgebracht. Die Depotrück- stände auf den Kirschen wurden dadurch nicht signi- fikant weiter erhöht (Abb. 9), doch wiesen diese Früchte derart starke Spritzflecken auf, dass sie, im Gegensatz zu den korrekt nach Baumvolumenkon- zept behandelten Früchten, nicht verkauft werden konnten. Überdies führte die überhöhte, nicht ange- passte Brühemenge zu unerwünschten Produktever- lusten in die Umwelt.

Bei einer Halbstammkirschenanlage mit etwa 21'000 m3/ha Baumvolumen ergab die am 29. Juni durchgeführte Behandlung mit 408 statt 715 l/ha vier- fach konzentrierter Brühe signifikant tiefere Depot- rückstände auf den Früchten (Abb. 9). Im Juli zeigte sich, dass diese über die ganze Baumkrone gemittel- ten Rückstände nicht ausreichten, um alle Früchte wirksam gegen Fruchtmonilia zu schützen. Beson- ders in der oberen Kronenhälfte dieser Bäume trat die Fruchtmonilia mit 6% Häufigkeit signifikant stär- ker auf (Abb. 10) als in den Baumkronen jener Bäu- me, die nach Baumvolumenkonzept behandelt wor- den waren und deren Befall bei 0 bis 1% lag. Im Mit- tel über die ganze Baumkrone nahm die Wirkung von der korrekten zur unterdosierten Teldorbehandlung von 95% auf 74% ab. Der Krankheitsdruck war in die- ser Anlage im Jahre 2001 nicht sonderlich hoch, bei unbehandelten Bäume waren 11% der Früchte krank.

Aus andern Jahren ist jedoch sehr wohl bekannt, dass der Krankheitsdruck wesentlich stärker ausfallen kann. In solchen Jahren würden sich Dosierungsfeh- ler mit Sicherheit noch wesentlich stärker bemerkbar machen als im Versuchsjahr 2001.

Auch bei einer Fellenberg-Zwetschgenanlage mit 21'000 m3/ha Baumvolumen ergab sich ein ähnliches Bild. Die unterdosierte Behandlung ergab klar signifi- kant tiefere Rückstände (Abb. 9), was im Bauminnern

und in der oberen Kronenhälfte zu vermehrtem Mo- niliabefall führte. Bei den Pfirsichanlagen war der Fruchtbehang im Jahr 2001 eher schwach und der Krankheitsdruck durch Fruchtmonilia war gering. Ei- ne zuverlässige Beurteilung der Wirkung der Ab- schlussbehandlungen mit Teldor war daher bei Pfirsi- chen nicht möglich.

Schlussfolgerungen für die Praxis

Bei Steinobstanlagen ohne Witterungsschutz ist ei- ne Abschlussbehandlung mit Teldor zehn Tage vor Erntebeginn, besonders bei regnerischer Witte- rung, sinnvoll. Bei korrekter, gemäss Baumvolu- menkonzept vorgenommener Dosierung des Pro- 0,0

0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0

Kirschen Kordia Kirschen Sweetheart Zwetschgen Fellenberg

Rückstände Fenhexamid in mg/kg

mg/kg gemäss TRV mg/kg gemäss Etiquette

TRV 21’000 m3/ha TRV 3650 m3/ha TRV 21’000 m3/ha

287 l/ha bzw. 410 l/ha 724 l/ha bzw. 384 l/ha Ungenügende

Wirkung Spritzmittelflecken

Unerwünschte Verluste Ungenügende

Wirkung

714 l/ha bzw. 408 l/ha

Abb. 9: Behandlung von ungedeckten Kirschen- und Zwetschgenbäumen mit Teldor (a.i. Fenhexamid) 10 Tage vor Erntebeginn, Brühe- volumen vierfach konzentriert nach Baumvolumenkonzept (grau) bzw. mit Standardbrühevolumen für ein Baumvolumen von 10'000 m3/ha (blau). Die Säulen stellen die Rückstände in mg/kg auf Früchten gemittelt über die ganze Baumkrone dar. Steinobstzentrum Breitenhof, Saison 2001. TRV: Tree Row Volume (Baumkronenvolumen).

Abb. 10: Fruchtmonilia auf erntereifen Kirschen der Sorte Schauenburger. Fruchtmonilia trat vor allem in der oberen Kronenhälfte jener Bäume auf, die versuchsweise mit ledig- lich 408 statt 715 l/ha vierfach konzentrierter Spritzbrühe von Teldor behandelt wurden.

Weitere Angaben im Text.

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dukts liegen die Rückstände auf Kirschen, Zwet- schgen und Pfirsichen bei Erntebeginn klar unter den geltenden Markttoleranzen.

Bei Anlagen mit Witterungsschutz ist eine späte Behandlung zehn Tage vor Erntebeginn nicht sinn- voll; sie ist nicht bewilligt, es gilt die allgemein im Obstbau übliche Wartefrist von drei Wochen.

Die Dosierung von Teldor und allgemein der ein- zusetzenden Fungizide und Insektizide ist dem Kronenvolumen der Bäume anzupassen. Die Ver- messung von fünf repräsentativen Bäumen pro An- lage nimmt lediglich 15 Minuten in Anspruch.

Anschliessend kann die entsprechend vierfach konzentrierte Brühemenge direkt in den IP-Bera- tungsunterlagen nachgeschlagen werden.

Unter- und Überdosierungen sind unbedingt zu vermeiden, da sie zu unsicherer Wirkung bezie- hungsweise zu unnötigen Produkteverlusten und möglicherweise zu unliebsamen Spritzflecken führen.

Das Konzept, die Brühemenge und damit die Pro- duktmenge pro Hektare dem für die jeweilige An- lage bestimmten Baumvolumen anzupassen, ist ein praktisches Hilfsmittel, damit eine sichere Wir- kung und ein vorhersagbares, tiefes Rückstandsni- veau auf dem Erntegut erreicht werden kann. Ne- ben der richtigen Produktedosierung ist die kor- rekte Kalibrierung und Einstellung des Sprüh- geräts auf die jeweilige Obstanlage ebenso wich- tig.

Dank

Bei der Durchführung der Versuche haben uns unse- re Kollegen Thomas Schwizer und Peter Oetiker vom Steinobstzentrum Breitenhof, Marco Calderoni, Eid- genössische Forschungsanstalt Wädenswil (FAW), Jean Taillens und Bernard Bloesch, Station fédéral de recherches en production végètale (RAC) sowie di- verse Produzenten in den Kantonen AG, SG, VD tat- kräftig geholfen, wofür wir bestens danken möchten.

Die Firma Bayer Schweiz AG hat uns in verdankens- werter Weise das Fungizid Teldor kostenlos zur Ver- fügung gestellt. Paul Anderegg vom Labor Veritas in Zürich möchten wir für die rasche und zuverlässige Erarbeitung der Rückstandsdaten danken.

Literatur

Rüegg J., Siegfried W., Holliger E., Viret O. und Raisigl U.: Pflan- zenschutz im Obstbau – Anpassung der Menge des Pflanzen- schutzmittels an Baumvolumen der Kern- und Steinobstbäume.

Schweiz. Z. Obst-Weinbau 135, 12, 1–12, 1999.

Viret O., Rüegg J., Siegfried W., Holliger E. und Raisigl U.:Pulvérisa- tion en arboriculture – Adaption de la dose de produits phytosanitai- res et de la quantité d'eau au volume des arbres fruitiers à pépins et à noyaux. Revue suisse Vitic.Arboric.Hortic. 31, (3) 1–12, 1999.

Rüegg J. und Viret O.: Determination of the tree row volume in sto- ne fruit orchards as a tool for adapting the spray dosage. EPPO Bulletin, 1999.

Rüegg J., Viret O. und Raisigl U.: Adaptation of the spray dosage to stone fruit orchards based on the tree row volume. EPPO Bulletin, 1999.

Rüegg J., Siegfried W., Raisigl U., Viret O., Steffek R., Reisenzein H.

und Persen U.: Registration of plant protection products in EPPO countries: current status and possible approaches to harmonizati- on. EPPO Bulletin 31, 143–152, 2001.

Traitements fongicides chez les arbres à noyaux: concept du volume des arbres et résidus sur les fruits

Des plantations de cerises, prunes et pêches aux cimes de volume variable ont été traitées avec le fon- gicide Teldor dix jours avant le début de la récolte. Le produit était dosé en fonction du volume des cimes. Les dépôts résiduels enregistrés sur les fruits immédiatement après le traitement se situaient dans un ordre de gran deur très similaire pour toutes les sortes de fruits, malgré le volume des cimes variable selon les plantations. Au début de la récolte, les résidus étaient inférieurs aux quantités to- lérées pour la commercialisation. Des sur- ou des sous-dosages effectués à titre expérimental avaient une influence négative en termes d'efficacité ou d'aspect extérieur des fruits. Le concept du volume des cimes constitue une référence simple et fiable pour le producteur et la qualité des produits mis sur le marché. Il permet d'éviter les sur- et les sous-dosages indésirables, de même que les résidus trop éle- vés . Un facteur tout aussi important que le bon dosage des produits est celui du calibrage correct et du réglage du pulvérisateur en fonction de chaque plantation de fruits.

R

ÉSUMÉ

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