Die Information:
Bericht und Meinung
Hilfen
für psychisch Kranke
In der Bundesrepublik gibt es in- zwischen bereits 110 Laienhelfer- gruppen, die sich um die rund 100 000 psychisch Kranken in den 80 Großkrankenhäusern kümmern.
In Bonn haben sich diese Grup- pen nun zu einem „Dachverband psychosozialer Hilfsvereinigungen"
zusammengeschlossen. Der Ver- band will auf Bundesebene die In- teressen der psychisch Kranken besser vertreten. Vorsitzender Dr.
Helmut Koester erläuterte die Ziele des Verbandes so: „Wir werden der Politik und der Öffentlichkeit deut- lich machen, daß es sich bei der Psychiatrie nicht um ein Minderhei- tenproblem handelt. Immerhin sind 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung einmal in ihrem Leben so gefähr- det, daß sie psychiatrischer Be- handlung bedürfen. In den psychia- trischen Krankenhäusern werden jährlich 250 000 Fälle behandelt."
Außer der politischen Arbeit will der Dachverband vor allem prakti- sche Hilfestellungen für die zahlrei- chen örtlichen Hilfsgruppen lei- sten: Unterstützung lokaler Initiati- ven, Fortbildung der Laienhelfer, Klärung juristischer Probleme, Öf- fentlichkeitsarbeit. Der Verband hofft auf Unterstützung durch Bun- des- und Landesmittel. DÄ
Jährlich
14 000 Schädel- und Hirnverletzungen
In der Bundesrepublik Deutschland ereignen sich nach Schätzungen des Hauptverbandes der gewerbli- chen Berufsgenossenschaften jähr- lich 11 000 Schwer-Schädel-Hirnver- letzungen — darunter allein 3750, die den gesetzlichen Unfallversi- cherungen gemeldet werden. Hinzu kommen etwa 3000 nichttraumati- sche Schädigungen des zentralen Nervensystems. Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossen- schaften wendet sich in einer Denkschrift „Zur Verbesserung der Rehabilitation Schwer-Schädel-
Hirnverletzter" an alle, die mit der Rehabilitation dieses Personenkrei- ses befaßt sind. Die Vorschläge zur Verbesserung der Rehabilitation hirnverletzter Erwachsener reichen vom Rettungswesen über die Akut- behandlung, weitere medizinische und berufliche Rehabilitation Werkstätten für Behinderte, zahlen- mäßige Bestimmung der erforderli- chen Einrichtungen bis hin zur Mit- wirkung von Bund, Ländern, Ge- meinden, Ärzten und Soziallei- stungsträgern.
Um die Verletzten stationär zu ver- sorgen, seien 1000 Betten für die neurochirurgische Akutbehand- lung und weitere 3000 Betten für die neurologische und/oder psych- iatrische akute und postakute Be- handlung erforderlich. Die Zahl der Plätze, die für anschließende medi- zinische Behandlung notwendig sind, wird auf 1200 geschätzt. DÄ
Informationsblatt für Studienanfänger
Neben den durch die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) vermittelten zulassungsbe- schiränkten Fachgebieten (unter ih- nen bekanntlich vor allem Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie) gibt es an den meisten deutschen Hoch- schulen noch weitere Fachgebiete, die ebenfalls zulassungsbe- schränkt sind. Ein Informationsblatt der „Deutschen Studentenschaft"
(8 München 45, Untere Hausbreite 11; 50 Pfennig in bar oder Brief- marken beifügen!) hat diese Fach- gebiete sowie die jeweiligen Be- werbungsanschriften aller dieser lokal beschränkten Fachgebiete zusammengestellt. Darüber hinaus enthält es auch die anmeldepflich- tigen Fächer der deutschen Hoch- schulen, die zwar nicht zulassungs- beschränkt sind, aber nur dann be- gonnen werden können, wenn sich der Studienbewerber bis zu einem bestimmten Zeitpunkt beworben hat. Vermerkt ist weiter der Zeit- punkt der Einschreibung der ein- zelnen Hochschulen sowie des Vorlesungsbeginns. EB
In einem Satz
Rauchverbot — Für ein bundesein- heitliches Rauchverbot in Taxis und in öffentlichen Fernsprechzel- len will sich die baden-württember- gische Landesregierung einsetzen, wie die Ministerin für Arbeit, Ge- sundheit und Soziales, Annemarie Griesinger, kürzlich ankündigte.
Krankenhausgesellschaft — Das Präsidium der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft (DKG), Düs- seldorf, hat eine neunköpfige Kom- mission „Struktur des Krankenhau- ses im Gesundheitssystem der Bundesrepublik" berufen, die im Juli ihre Arbeit aufnahm.
Arbeitstättenverordnung — Die kürzlich im Bundesgesetzblatt ver- kündete Arbeitstättenverordnung enthält neben vielen technischen Bestimmungen eine Reihe von ge- sundheitlichen Forderungen, unter anderem die Einrichtung von Lie- geräumen und Räumen für kör- perliche Ausgleichübungen, einen Nichtraucherschutz sowie erhöhte Anforderungen an Sanitätsräu- me.
Rentnerkrankenversicherung Zum 1. Juli 1975 wurde der Zu- schuß der Rentenversicherung an privat oder freiwillig krankenversi- cherte Rentner sowie landwirt- schaftliche Altenteiler von 105 auf 115 DM pro Monat erhöht.
Haushaltshilfen — Die Allgemeinen Ortskrankenkassen gaben für die Inanspruchnahme der Haushaltshil- fen durch ihre Mitglieder im Jahre 1974 rund 19 Millionen DM aus, die sieben Angestelltenersatzkassen 27 Millionen DM.
Lohnfortzahlung — Die privaten und öffentlichen Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland wen- deten 1974 insgesamt 20,6 Milliar- den DM für die Entgeltfortzahlung auf, stellte das Institut der deut- schen Wirtschaft, Köln, fest. HC