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Archiv "Hirnblutung: Ästhetisch bis zur Raffinesse Fotounikate von Karin Szekessy zum Jubiläum „150 Jahre Photographie“" (26.06.1989)

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Ästhetisch bis zur Raffinesse

Fotounikate von Karin Szekessy

zum Jubiläum „150 Jahre Photographie"

Karin Szekessy: Robe violette, Fotounikat, 19 x 24 cm

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

KULTURNOTIZEN

Der Fotografie Unikate abzuverlangen, ist schon ein tollkühnes Unterfangen, das Karin Sz6kessy nicht nur mit den bekannten kleinen Qua- draten der gängigen Pola- roids vorzüglich gelingt, son- dern auch mit größeren For- maten, 19 x 24 und 50 x 60.

Die weltbekannte Ham- burger Fotografin hat die Ge- legenheit benutzt, mit einer der beiden auf der Welt vor- handenen Kameras, die in Deutschland steht, im Ham- burger Museum für Kunst und Gewerbe zu experimen- tieren. Dabei stellte die gerin- ge Tiefenschärfe — die Ver- hältnisse entsprechen einer Brennweite von 90 mm — eine besondere Herausforderung dar. Entstanden sind z. T. mit Doppelbelichtung eine Reihe

sorgfältiger und raffiniert ar- rangierter Portraits sowie sur- realer Szenen mit Aktmodel- len — mal in weiches Licht ge- taucht, mal in den Einzelhei- ten der Oberfläche bis in je- des Härchen präzis. Die Kunst Karin Szaessys er- weist sich darin als hochkulti- viert und ästhetisch bis zur Raffinesse durchgestaltet.

Die Grenzen der Abbildung der Wirklichkeit scheinen aufgehoben.

Daß Unikate Exklusivität bedeuten, ist selbstverständ- lich und interessant genug. In dieser Ausstellung zeigt sich allerdings, daß diese Sofort- bilder auch davon profitieren, daß sie nicht über einen Film erst wieder zum Papierab- zug umgesetzt werden. Hier bleibt nichts auf der Strecke,

und es geht die Arbeit der Fotografm ohne Rest in das Ergebnis ein.

Die Galerie AN, die grundsätzlich nur Unikate zeigt, hat in ihrem schmucken Fachwerkhaus in der Flens- burger Altstadt die Ausstel- lung liebevoll präsentiert. Die dem Jubiläumsjahr 150 Jahre Fotografie einen besonderen Akzent gebende Ausstellung läuft parallel zum Schleswig- Holstein-Musikfestival und ist noch bis zum 8. Juli zu se- hen. Thomas Gädeke

Galerie AN, Marienstraße 15, 2390 Flensburg, Tel.

04 61/2 07 57, geöffnet di—fr

Gehirnwäsche

Denis Gorges, ein selbst- erklärter „bio-medizinischer Forscher", verkaufte bis jetzt, das Stück zu US $ 6500, sechstausend Apparate, die dem jüngsten Trend an der amerikanischen Westküste gefällig sind. Er verkauft sie an den Popsänger Carl Si- mon, an die Schauspielerin Ally Sheedy und den Rock- star Tina Turner. Und warum?

Weil diese Maschinchen endlich die schweißtreiben- den Trainings-Gestelle er- setzten, die Nautilus-Body- Building-Bretter, die Aero- bic-Studio-Quälereien und al- les andere, was anstrengend ist. Man kann sich eine eisge- kühlte Limonade ins Glas fül- len, genüßlich in einen Liege- stuhl begeben und großen Kopfhörern ähnelnde Ohren- kappen aufsetzen. Dann be- ginnt das neue Wunder — der bio-medizinische Prozeß zur Gehirn-Erweiterung. Und dies reicht zum erstrebten Fitsein.

Versprochen wird es in Zeitungs-Inseraten, in Rund- funksendungen und in Schau- fenstern von Spezialgeschäf- ten. In West-Hollywood rich- tete Mister Gorges sogar ein

„Gehirn-Gymnasium" ein, in dem herbeigelaufene Stra- ßenpassanten zusehen kön- nen, wie ein elektromagneti-

14-18 Uhr, sa 11-14 Uhr und nach telefonischer Vereinba- rung.

Arbeiten von Karin Szekessy werden im Jubiläumsjahr der Fotografie an drei Orten gleich- zeitig ausgestellt: Außer in Flensburg sind Landschaften, Stilleben und Mädchenakte im Juni in der Galerie Wild in Lahr im Schwarzwald zu sehen. Zu- gleich ist bis zum 30. Juni die Retrospektive (bereits in Heft 20, Seite A-1532, angekündigt) im Kunstfoyer BATIG, Esplana- de 39, Hamburg 36, geöffnet.

Diese umfangreiche Schau wird noch weitere Stationen in Mu- seen haben, im September 1989 auf Sylt, im Februar 1990 in Bay- reuth.

scher Zwei-Volt-Strom den auf rundum trudelnden Stüh- len Sitzenden das Vergnügen unter die Schädeldecke jagt, sich schwindelig fühlen zu dürfen. Denn diese Syncro- Energizing-Sessions, zu de- nen allein in Nord-Kalifor- nien binnen weniger Monate 3500 Menschen strömten, verschaffen mittels ihrer Ma- schinen, Drehstühle, Licht- und Geräusch-Effekte genau diesen kitzeligen Zustand.

Wie ein Waldbrand greift dieser sich medizinisch tar- nende Spuk in Kalifornien um sich. Klubs, die sich Klinik nennen, und „Wunderdokto- ren", die zum vergrößerten Gehirn auch zunehmende In- telligenz versprechen, be- schäftigen bereits die Ge- sundheitsbehörden. Gegen Rauschgift kann die Polizei einschreiten, aber wer ist für

„Endomax", „Mind Potentia- lizer" oder „Intelligenz-Aus- bau" zuständig? Die FDA (Food and Drug Administra- tion) ließ verlauten, daß keins der Wundergeräte ihr vorge- stellt worden sei. Aber ehe Beschwerden einlaufen, lasse sich nichts machen. Warum sollen die Benutzer sich aber beschweren? Ihre Gehirnzel- len vermehren sich, ihr Ge- dächtnis wird besser, sie ent- spannen

sich wie noch nie zu- vor.

Wären sie nicht schlank- weg blöde, gegen BioRest &

Co die Behörden anzurufen?

Arno Reinfrank Dt. Ärztebl. 86, Heft 25/26, 26. Juni 1989 (79) A-1947

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