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100 Jahre Hygiene- Ausstellung 150 Jahre Lingner

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100 Jahre Hygiene- Ausstellung

150 Jahre Lingner

Am 6. Mai 1911 eröffnete die erste Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden. Das von dem Odol-Fabri- kanten Karl August Lingner, er würde in diesem Jahr seinen 150. Geburts- tag feiern, maßgeblich geplante und organisierte Großereignis hatte die Dimensionen einer Weltausstellung:

Über 300.000 Quadratmeter Fläche standen im Dresdner Ausstellungs- gelände zur Verfügung und Natio - nen wie England, Frankreich, Italien, Öster reich, Brasilien, Japan oder China präsentierten ihre Leistungen auf dem Gebiet der Hygiene in eigens errichteten Länderpavillons.

Die zentrale Ausstellung zeigte ne - ben den wissenschaftlichen, histori- schen, sportlichen und statistischen Abteilungen auch eine Industrieab- teilung und im Mittelpunkt die popu- läre Abteilung „Der Mensch“. In die- ser wurden Themen wie Ernährung und Genussmittel, Wohnen und Klei- dung, Körperpflege und Volkskrank- heiten, Berufshygiene und Bevölke- rung behandelt. Die Ausstellungsstü- cke waren von einer bis dahin unbe- kannten Anschaulichkeit und belehr- ten ein breites Publikum über Fragen der Hygiene und einer gesunden Lebensführung.

Mit über fünf Millionen Besuchern und rund eine Million Reichsmark

Ge winn war die Ausstellung ein ge - waltiger Erfolg. 1912 legte Karl August Lingner mit einer Programmschrift die Grundlage für die Einrichtung des Deutschen Hygiene-Museums (DHMD), dessen Gebäude dann 1930 im Rahmen der II. Internationa-

len Hygiene-Ausstellung eingeweiht werden konnte.

Lingner gilt auch als Wegbereiter der deutschen Werbung. Anders als zu seiner Zeit üblich, zählte er den Kun- den nicht lediglich technische Daten oder Bestandteile seines Produktes auf, sondern er präsentierte ihnen einen Nutzen. Dabei setzte er auf großformatige Anzeigen mit bildli- cher Darstellung und später auf Sug- gestion. Ein bekanntes Beispiel ist die

„Odol“-Flasche im Meer, die für Fri- sche im Mund steht.

Aus Anlass dieser beiden Jubiläen finden an den Wirkungsorten von Karl August Lingner 2011 zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge und Aus- stellungen in Dresden statt. Den Auf- takt bildete genau 100 Jahre nach der I. Hygiene-Ausstellung ein Fest- akt im DHMD am 6. Mai 2011. Die sächsische Wissenschaftsministerin, Sabine von Schorlemer, würdigte in einem Grußwort die Arbeit und das Engagement von Lingner, welcher sich nicht nur um (gesundheitliche) Bildung, sondern auch um die Ver- bindung von Wirtschaft und Wissen- schaft verdient gemacht hat. Sie betonte, dass „…die Unternehmer- Medizingeschichte

278 Ärzteblatt Sachsen 6 / 2011

Besucherschlange IHA (Foto: DHMD)

Mikroskope in der Populaeren Abteilung (Foto: DHMD) IHA Plakat Franz von Stuck (Foto: DHMD)

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Hygienekongress 2011

2. und 3. Dezember 2011 in Dresden

Vor dem Hintergrund der hohen gesundheitspolitischen Bedeutung nosokomialer Infektionen, aber auch der in der ambulanten Versorgung und anderen Gesundheitseinrichtun- gen erworbenen Infektionen, kommt den personellen und organisatori- schen Voraussetzungen zur Präven- tion dieser Infektionen eine heraus- ragende Bedeutung zu. Die Bundes- regierung plant zwischenzeitlich bundesweit einheitliche Regeln. So sollen spezielle Hygienebeauftragte für die Kliniken berufen werden (in Sachsen durch Krankenhaushygiene- verordnung bereits seit 1998 Pflicht) und Empfehlungen für den Umgang mit resistenten Keimen gegeben werden. Änderungen im Infektions- schutzgesetz sowie verbesserte Qualitätssicherungsmaßnahmen im Bereich der ambulanten wie statio- nären Versorgung sind vorgesehen (Entwurf eines Gesetzes zur Ände- rung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze). Die Verant- wortung von Krankenhausleitungen

und anderen medizinischen Einrich- tungen und die Rechtsverbindlichkeit der Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infekti- onsprävention („KRINKO“) sowie einer neu zu gründenden Kommis- sion Antiinfektiva, Resistenz und Therapie („ART“) beim Robert Koch-

Institut sollen neu geregelt werden.

Zum 100-jährigen Jubiläum der ers- ten Hygieneausstellung in Dresden 1911 und im Jahr des 150. Geburts- tages Karl August Lingners (geb.

1861 in Magdeburg, gest. 1916 in Berlin) findet unter der Federführung der Sächsischen Landesärztekammer und der Krankenhausgesellschaft Sachsen vom 2. bis 3. Dezember 2011 der Hygienekongress 2011 (Ort:

Deutsches Hygienemuseum, Dres- den) statt. Die Beteiligungen weiterer Landesärztekammern und Kranken- hausgesellschaften der Länder Thü- ringen, Sachsen-Anhalt und Bran- denburg sind geplant.

Die Themen des Podiums und der Plenarveranstaltungen, die parallel stattfinden, umfassen unter anderem (Auswahl): einen historischen Über- blick zur Hygiene; gesundheits- und berufspolitische Fragestellungen;

aktuelle Fragen der Gesetzgebung und Regelungsbedarf; Krankenhaus- hygiene; Hygiene im ambulanten Bereich; Hygiene in weiteren medizi- nischen Einrichtungen; Kommunal- hygiene; Qualifikationsanforderungen (ärztlicher und pflegerischer Bereich), Einhaltung von Hygieneanforderun- gen unter aktuellen Bedingungen;

MRSA; nosokomiale Infektionen;

Qualitätssicherung/Patientensicher- heit; Antibiotikaverordnung; ausge- wählte Infektionskrankheiten; admi- nistrative Fragestellungen. Der Kon- gress richtet sich an Ärzte (Kranken- haus, niedergelassene Vertragsärzte, Öffentlicher Gesundheitsdienst…);

Hygieneexperten; Hygienefachkräfte;

Pflegekräfte; Medizinische Fachange- stellte; Interessierte aus anderen Heil- berufen (Zahnärzte, Apotheker, Tier- ärzte); Vertreter aus Gesundheitsbe- hörden; Krankenkassenvertreter; Ver- treter aus der Gesundheitspolitik;

Patientenvertreter und Patienten.

Nähere Informationen unter hygie- nekongress@slaek.de und auf der Homepage der Sächsischen Landes- ärztekammer.

Dr. med. Katrin Bräutigam Ärztliche Geschäftsführerin

Buchbesprechung

Ärzteblatt Sachsen 6 / 2011 279

persönlichkeit Karl August Lingner einmal mehr ein Beleg ist für die Tra- dition, dass Wirtschaft und Wissen- schaft in der Moderne, so sie nicht bloß als Selbstzweck begriffen wer- den, dem gesellschaftlichen Fort- schritt und dem Gemeinwohl von erheblichen Nutzen sein können“.

Die ROTE LISTE

®

2011

ISBN­13: 978­3939192503, Preis: 78,00 Euro inkl. MwSt.

Fast jeder kennt „Die ROTE LISTE®“, in kaum einer Arztpraxis fehlt sie.

Bereits zum 51. Mal erschien das Buch im April 2011. Als unverzicht- bares Arbeitsmittel für die tägliche Praxis ist sie selbst in Zeiten des Inter- nets ein Bestseller in Buchform.

Erstmals wird bei dieser Auflage der ATC1-Code (Anatomisch-Therapeu-

1911, also ebenfalls vor einhundert Jahren, hatte Lingner in Dresden die Sächsischen Serumwerke gegründet, die bis heute als GlaxoSmithKline Biologicals weitergeführt werden.

Ein „Arbeitskreis Lingner-Jubiläen“

hat in diesem Gedenkjahr verschie-

tisch-Chemisches Klassifikationssys- tem) gemäß amtlichem ATC-Index für Deutschland bei den Präparaten angegeben. Diese Klassifikation er gänzt die bisherige Einteilung in 88 Hauptgruppen (Indikations- und Wirkstoffgruppen).

Zusätzlich finden sich in der „Die ROTE LISTE® 2011“ Informationen zu Medikamenten im Zusammenhang mit Schwangerschaften, bei Alkohol- konsum und im Straßenverkehr.

Im Kapitel „Antidotarium“ sind die

dene Aktivitäten organisiert, die an das Wirken dieser großen Unterneh- merpersönlichkeit erinnern. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.lingnerjahr.de.

Knut Köhler M.A.

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

wichtigsten Stoffe aufgeführt, die bei Vergiftungen einzusetzen sind.

Ob rechtliche und medizinische Hin- weise zu Betäubungsmitteln, Impf- empfehlungen oder Notfalldepots – die „ROTE LISTE®“ informiert zu all diesen Themen.

„Die ROTE LISTE®“ ist auch als Internet- Ausgabe unter www.rote-liste.de verfügbar.

Prof. Dr. med. habil. Winfried Klug Ottendorf-Okrilla

Medizingeschichte

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