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EDITORIAL

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YE ARS

290 GERMAN JOURNAL OF SPORTS MEDICINE 70 12/2019

Ü

ber Jahrhunderte hinweg benötigte der Sporttreibende den Arzt nur im Falle von Verletzungen und Erkrankungen. Die Medizin konnte nur therapeutisch tätig sein. Das än- derte sich mit der Entwicklung einer Präventi- vmedizin. Durch experimentell fundierte sport- medizinische Grundlagenforschung entdeckte man in den späten 40er- und den nachfolgen- den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, welche morphologischen und funktionellen Adaptationen an Bewegung und Training mög- lich sind, welche verschiedenen pathologischen Vorgänge im Körper entgegenwirken können.

Das gilt sowohl für kardiovaskuläre als auch für metabolische Erkrankungen. Hierdurch ent- wickelte sich die Sportmedizin zur Speerspitze der Prävention.

Die Wortwahl „Sportmedizin“ setzte sich mit dem zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mehr und mehr durch. 1958 erfolgte die erste wissen- schaftliche Definition des Begriffes:

„Sportmedizin stellt das Bemühen der theore- tischen und praktischen Medizin dar, den Einfluss von Bewegung, Training und Sport sowie den von

Bewegungsmangel auf den gesunden und kranken Menschen jeder Altersstufe zu analysieren, um die Befunde der Prävention, Therapie und Reha- bilitation sowie dem Sporttreibenden dienlich zu machen.“ (Hollmann 1958). Diese Definition wurde vom Weltverband für Sportmedizin 1977 offiziell übernommen.

Im Vordergrund der einschlägigen Forschung, Lehre und Praxis steht dementsprechend die Prä- ventivmedizin. Vornehmlich aus den Forschungen der Sportmedizin entstand eine wissenschaftlich fundierte Trainingslehre als verbindendes Glied zwischen zahlreichen wissenschaftlichen und sportpraktischen Disziplinen. Der Nutzen reicht vom Kindes- und Jugendalter über die Erwachse- nenzeit bis zum Seniorenalter.

Dank sportmedizinischer Forschungen über den Einfluss von Bewegung auf das menschliche Gehirn, die in den 1980er-Jahren begonnen wur- de, wissen wir darüber hinaus, dass körperliche Bewegung vom Kindes- bis zum Seniorenalter in- tellektuelle Fähigkeiten durch strukturelle Verän- derungen verbessern kann und darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Demenz wie von Alzheimer verringert.

Sport und Medizin

Hollmann W

Sports and Medicine

Abbildung 1

Professor Wildor Hollmann vor einer damals neuen Spiroergometrieanlage im Jahr 1986.

Univ.-Prof. mult. Dr.med. Dr. h.c. mult.

Wildor Hollmann

Deutsche Sporthochschule Köln Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln

: Hollmann@dshs-koeln.de November 2019

10.5960/dzsm.2019.407 Hollmann W. Sport und Medizin. Dtsch Z Sportmed. 2019; 70: 290-291.

Zum 70. Geburtstag der

Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin.

December 2019

Univ.-Prof. mult. Dr.med.

Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann Schriftleiter der

Deutschen Zeitschrift

für Sportmedizin

von 1959 – 1999

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EDITORIAL

GERMAN JOURNAL OF SPORTS MEDICINE 70 12/2019 291 Sports and Medicine

Durch Forschung erworbenes Wissen bedarf zum Nutzen in der praktischen Anwendung einer möglichst breiten Infor- mation der Öffentlichkeit. Schon bei der Gründung der ersten sportärztlichen Vereinigung der Welt („Deutsches Reichsko- mitee zur wissenschaftlichen Erforschung des Sports und der Leibesübungen“) in Oberhof/Thüringen wurde die Not- wendigkeit einer eigenen Zeitschrift erwähnt. Unregelmäßig erscheinende sportmedizinische Mitteilungen existierten bereits Anfang der 1920er-Jahre. Das Informationsblatt nann- te sich „Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin“, damals die erste Schrift dieser Art in der Welt. Nach ihrem weitgehen- den Untergang in den 1930er- und 1940er-Jahren war es der Verdienst von Ministerialrat Dr. Mallwitz, jahrzehntelang der

„gute Geist“ der deutschen Sportmedizin, dass nach seinem unermüdlichem Werben der Tries-Verlag in Freiburg bereit war, eine monatlich regelmäßig erscheinende Zeitschrift herauszugeben. Mallwitz gewann für die Schriftleitung den Oberregierungsrat Dr. med. Hammacher aus Karlsruhe.

Das geschah 1954. Als es Hammacher immer schwerer fiel, Autoren für die Zeitschrift zu gewinnen, wandte er sich an mich mit der Bitte, sein Nachfolger zu werden. Ich besaß zu der Zeit enge persönliche Verbindungen zum Deutschen Ärz- teverlag in Köln, der sich bereiterklärte, die Nachfolge des Tries-Verlags zu übernehmen. So übte ich die Tätigkeit eines Hauptschriftleiters von 1959 bis 1998 aus. Die Zeitschrift erfuhr einen erfreulichen Aufstieg, der in den 1970er und 1980er-Jahren zu einer Auflagenhöhe von monatlich 15.000 Exemplaren führte. Die heutige Hauptschriftleitung befin- det sich beim Kollegen Prof. Dr. med. Jürgen M. Steinacker in besten Händen.

In der DDR spielte bekanntlich die Sportmedizin aus po- litischen Gründen eine besonders große Rolle. Als offizielles Organ der dortigen deutschen Gesellschaft für Sportmedizin erschien ab 1961 regelmäßig die Zeitschrift „Medizin und Sport“. Ab 1969 erfolgte die gemeinsame Herausgabe mit dem sportmedizinischen Dienst der DDR. Die Hauptschrift- leitung befand sich viele Jahre lang in den Händen von Prof.

Dr. med. Kurt Franke. Angesichts der politischen Entwicklung zur deutschen Wiedervereinigung wurde das Erscheinen der Zeitschrift 1991 eingestellt.

Abbildung 2

Stationsärzte in der Medizinischen Universitätsklinik Köln. Neben Professor Wildor Hollmann sein Freund aus Kriegsgefangenschaft Dr. med. Norbert Tietz (1953).

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