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Bericht vom AfS-Bundeskongress

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Academic year: 2022

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wie immer großen Zuspruch fanden, wurde mit der Computerarbeit in vielfältiger Weise Neuland von den Veranstaltern betreten. Mit erhebli- chem technischen Aufwand konnte praktisch nachvollzogen werden, wie der Einsatz von Hard- und Software den Musikunterricht bereichern kann.

Ganz offensichtlich werden hier Be- gegnungen zwischen Lehrern und Schülern möglich, in denen sich beide in abwechselnden Rollen als Lehren- de und Lernende wiederfinden. Die technischen Möglichkeiten wurden dabei immer didaktisch eingebunden und auf ihre Inhalte untersucht. Allen Beteiligten wurde deutlich, dass sie an einer Entwicklung teilhaben, die unsere Musikkultur und damit auch den Musikunterricht schon nachhaltig beeinflusst hat.

Für die musikdidaktische Einbindung sorgten Veranstaltungen wie die Zu- 30 AFS AKTUELL

- Magazin 10 / 2000

it 1.000 TeilnehmerInnen war der diesjährige Bundeskongress des AfS wieder einmal rekordver- dächtig. Vom 14.-17.9.00 fanden mehr als 180 Kurse in der Hochschule für Musik in Köln statt. Neben den traditionell musikpraktisch ausgerich- teten Themen wie Singen, Tanzen, Instrumentalspiel, Musik anderer Kul- turen, Klassenmusizieren usw. erwar- tete die Teilnehmer diesmal ein reich- haltiges Angebot von Kursen, die die Möglichkeiten medialer Praxis in den Schulen aufzeigten.

Zu Beginn des Kongresses moderierte Prof. Dr. Jürgen Terhag eine Podiums- runde zum Kongressmotto „Musik in den Medien – Medien in der Musik”.

Mit dem VIVA-Chef Dieter Gorny war ein führender Vertreter der Musik - industrie anwesend, der überzeugend darlegen konnte, dass die audiovisu-

ellen Medien den jugendlichen Gestus als Lebensgefühl reflektieren.

Damit seien sie nicht manipulierend, sondern einer Kultur verpflichtet, die die Jetztzeit so wie Jugendliche sie erleben ganz real widerspiegelt.

Pädagogik sei zuständig für die Bil- dung des Menschen, die wiederum die Medien gestalten. Den Dauer- streit zwischen dem angeblichen Massengeschmack und der Erweite- rung der kulturellen Horizonte wolle er nicht weiter ausfechten. In seinem Grußwort ermutigte der scheidende AfS-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Ott zuvor alle Anwesenden, dem Rat von Wagners Meistersinger Hans Sachs zu folgen: „Was anders ist, das lerne nun auch.“

An den folgenden drei Tagen konn- ten die Teilnehmer sich ihr Programm ganz individuell zusammenstellen.

Während die musikpraktischen Kurse

BERICHT VOM

- BUNDES-

KONGRESS

M

Podiumsdiskus sion mit (v.l.n.r.) Thomas Münch, Renate Müller, Dieter Gorny und Jürgen Terhag (Fotos: Börs) Karin Pilnitz

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31 AFS AKTUELL

Arbeitskreis für Schulmusik e.V.

kunftswerkstatt Musikunterricht un- ter der Leitung von Johannes Bähr sowie den Professoren Gies, Jank und Nimczik. Dass die Lage des Musikun- terrichts heute Verbandsschranken einreißen lässt, wurde in dem vielbe- achteten Vortrag des vds-Vorsitzen- den Prof. Dr. Hans Bäßler zur Krise der gegenwärtigen Musikpädagogik dokumentiert.

Die Mitgliederversammlung des AfS wählte am Freitag den neuen Ge- schäftsführenden Vorstand. Prof. Dr.

Jürgen Terhag übernahm die Amts- geschäfte nach nur zwei Jahren von Prof. Dr. Thomas Ott, der zur Zeit für ein Entwicklungsprojekt in Guinea tätig ist und deswegen nicht weiter zur Verfügung stehen kann. Ott wür- digte in seinem Rechenschaftsbericht die Aktivitäten des Verbandes auf Landesbereichs- und Bundesebene.

Prof. Terhag formulierte vier Ziele für seineTätigkeit im AfS, die die Konti- nuität in der Vorstandsarbeit ge- währleisten sollen:

• Menschen miteinander verbinden,

• die Verbindung zwischen Theorie und Praxis fördern,

• die Zusammenarbeit der Verbände intensivieren,

• unterschiedliche musikalische Sozia- lisationen zusammenführen.

Mit Winfried Noack schied der langjährige Schatzmeister und Ge- schäftsführer des AfS aus dem Vor- stand aus. Sein Nachfolger Alfons Klüpfel hat sich seit einem halben Jahr in die Aufgaben des Geschäfts- führers erfolgreich eingearbeitet. Pe- ter Börs, als Beisitzer zuständig für die Koordination der Landesbereiche, stand ebenfalls auf eigenen Wunsch nicht zur Wiederwahl. Ihm hat der AfS die Orientierung auf größere Professionalität zu verdanken. Die Mitgliederversammlung wählte ein- stimmig Frigga Schnelle zur neuen Beisitzerin, die vielen MusiklehrerIn- nen durch ihre innovativen Fortbil- dungen im Grundschulbereich be- kannt ist. Der 2. Vorsitzende Johan- nes Bähr sowie die Pressesprecherin Karin Pilnitz wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Am Samstag Abend fand traditionell die Kongressfete statt. In der berühm - ten Kölner Karnevals-Location, dem

Thomas Ott (links) übergibt den Vorsitz an Jürgen Terhag (Foto: Börs)

Der neue Bundesvorstand (v.l.n.r.: Frigga Schnelle, Alfons Klüpfel, Jürgen Terhag, Johannes Bähr, Karin Pilnitz (Foto: Neumann)

Veranstaltungen zu Computer und anderen Medien gehörten zum zentralen Thema dieses Kongresses (Foto: Börs)

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- Magazin 10 / 2000

„Gürzenich“, wurden mehrere hun- dert MusiklehrerInnen zum Tanz ge- beten. Zum Abendprogramm gehör- ten Ensemblestücke verschiedenster Musikrichtungen, die während der letzten zwei Tage einstudiert worden waren. So begeisterte die Samba- Gruppe ebenso wie der Popchor; die Unplugged-Band wurde genauso ge- feiert wie die eindrucksvolle Cross - over-Band. Für Nichteingeweihte war sicher der Auftritt der Kölner Karne- valskapelle die Überraschung des Abends. Sie spielte im Verein mit der Schälsick-Band, die auf ihre ganz ei- gene Weise crossover musizierte:

Rockjazz, mal mit türkischem Bauch - tanz, mal mit Gesangssolisten aus dem Iran oder Bulgarien.

Am Sonntagnachmittag wurden alle Instrumente und Computer wieder eingepackt – der Bundeskongress fand seinen Abschluss. Mit Sicherheit konnten Hemmschwellen abgebaut werden, Kenntnisse vertieft und Er- fahrungen vermittelt werden. Ausge- stattet mit viel konkretem Unter- richtsmaterial traten die Teilnehmer die Heimreise an.

Für den Bundesvorstand des AfS wird nach der Auswertung bereits die Pla- nung für das nächste Treffen 2002 in Berlin beginnen. Dort wird das multi- kulturelle Gesicht der Bundeshaupt- stadt dem Kongress seinen

Stempel aufdrücken.

Gut gefragt waren auch die traditionellen Kursangebote wie z. B. hier der Samba- Workshop (Foto: Börs).

Menschenmassen bei Bettina Ohligschläger, die trotz der Ungehorsamkeit der technischen Medien alle in Bewegung brachte (Foto: Ott).

Berthold Schüßler und sein Team vom AfS-NRW haben bei der Organisation ganze Arbeit geleistet. Die freundlichen Helfer waren stets präsent (Foto: Börs).

Vorstandsmitglieder von BuFachgruppe Musik, AfS und vds in bisher nicht dagewe- sener Eintracht; v.l.n.r.: N. Knolle, Th. Ott, K. Pilnitz, H. Bäßler (Foto: Ott).

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