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Klüpfel, Alfons: Unlängst schrieb ich eine Oper

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Academic year: 2022

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24 A f S - M a g a z i n 1 8 / 2 0 0 4

Text u. Musik (Aufzeichnung): E. Kiehn

1. lm ersten Akt, da sitzt der Ritter bei dem Schloss am Fenstergitter.

Und die Dam` auf dem Balkon singt in ihrem höchsten Ton ...

3. Im zweiten Akt der Chor der Knappen tät ein Liebespaar ertappen, sperrt ins Burgverlies sie ein, und der Chor fällt brüllend ein ...

4. Im dritten Akt: Der Schwiegermutter schmilzt das Herz wie Honigbutter;

sie verkommt in ihrem Wahn und fängt dann zu jodeln an ...

5. Im vierten Akt, da geht‘s erst los, da kriegt der Held den Todesstoß.

Die Braut in Ohnmacht fällt sodann, stirbt und fängt zu schluchzen an ...

6. Im fünften Akt, da wird geheirat`, damit jeder seine Freud` hat.

Und begeistert, oh wie nett, fängt zu blasen an‘s Quartett ...

Unlängst schrieb ich eine Oper

7. Ja, diese Oper hat gefallen, weil sie leicht verständlich allen.

Und die Oper gar nicht schwer, singt das nobele Parterr` ...

8. Von den seltenen Genüssen fühlt das Volk sich hingerissen, und begeistert wie noch nie, brüllt die ganze Galerie ...

9. Endlich ist die Oper aus,

ein jeder geht vergnügt nach Haus, und in stillvergnügtem Sinn summt ein jeder vor sich hin ...

10. Des andern Tags auf allen Gassen, allen Ecken, allen Straßen Schusters Jung` und Militär pfeift die neue Oper her ...

11. Selbst der Säugling in der Wiege, auf der Nase eine Fliege, quakt in seinem höchsten Ton diese neue Oper schon ...

12. Da die Oper ist modern, hört sie jeder Spießer gern.

Weiß er nicht den rechten Ton, hilft ihm nach das Grammophon ...

Mit freundlicher Genehmigung, Voggenreitcr Verlag, Bonn. Grafi k aus „Musik erleben 6“, mit freundlicher Genehmigung Wolf-Verlag, Regensburg.

Praxis

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A f S - M a g a z i n 1 8 / 2 0 0 4 25 Das Lied ist äußerst „simpel“: Die Me-

lodie stellt keine hohen Ansprüche an die Singfähigkeit der Klasse, bietet aber auch schwächeren Schüler/innen die Möglichkeit erfolgreich mitzusingen.

Der Text liegt etwa auf dem Niveau ak- tueller Comedy: „Er ist so blöd, dass er schon wieder gut ist.“

Zwei Vorschläge zum Arbeiten und/oder Spielen mit dem Lied:

Nach dem Erlernen des Liedes, am bes- ten über den Refrain, singt es die Klasse mit verteilten Rollen – analog zum Text.

So „brilliert“ z. B. beim Refrain der zwei- ten Strophe eine einzelne Schülerin als

„Dam‘ auf dem Balkon“ – dem Liedcha- rakter entsprechend kitschig. Den „Chor der Knappen“ tragen dann alle vor. Das Blasen des Quartetts (5. Strophe) stellen vier Schüler/innen auf Papiertrompeten dar. Das „noble Parterre“ (6. Strophe) singt möglichst vornehm, während „das Volk“ auf der Galerie (7. Strophe) begeis- tert und ungehemmt grölt usw.

Es sind sachliche bzw. begriffl iche Klä- rungen vorzunehmen:

Oper – Theater mit Gesang

Ouvertüre – Eröffnungsmusik in einer Oper oder Operette

Akt – Teil, Aufzug eines Theater- stücks oder einer Oper

Quartett – vier Musiker, z. B. Streich- quartett, Bläserquartett

Parterre – die teuren Sitze zu ebener Erde

Galerie – die billigen Plätze auf dem obersten Balkon (Rang) (schlechte Luft!)

Grammophon – mit Uhrwerkmotor betriebener Plattenspieler

Auf Grund seiner textlichen, erzählen- den Struktur bietet sich dieses Lied zum szenischen Darstellen an. Statt einer relativ realistischen Form werden hier zwei komischere Möglichkeiten vorge- stellt:

Die „Papierform“

Den Schüler/innen stellt man einen großen Packen Zeitungspapier zur Verfügung. Daraus falten, heften und kleben sie sich beliebige Kostüme und Requisiten. Einen kleinen Teil einfacher Kostüme sollte man vorstellen bzw.

gemeinsam planen: „Helme“ für „Sol- daten“ und „Ritter“, Röcke oder Kleider aus Papier usw. Das Entwickeln weiterer Papierkleidung sollte man jedoch der Fantasie der Schüler/innen überlassen.

Falls man, z. B. als Fachlehrer/in, nur wenig Zeit zur Verfügung hat, kann sich die Herstellung der Kostüme auf 15 Minuten beschränken. Entsprechend einfach werden diese. Hat man, etwa als Klassenlehrer/in, deutlich mehr Zeit, kann man das Erfi nden und Herstellen auf längere Zeit ausdehnen. Entspre- chend strapazierfähiger werden die

„Kostüme“.

Wichtig ist: Der typische Zeitungspa- pier-Charakter der Kostüme muss deut- lich bleiben.

(Um Skeptiker zum Ausprobieren zu ermutigen: Diese Form ist sowohl mit Schüler/innen als auch mit Erwachse- nen mehrfach und immer erfolgreich erprobt.)

Mit Puppen

Eine andere reizvolle Form des darstel- lenden Spiels ist die Umsetzung des Liedes mit selbst gebauten Figuren (z.

B. für das Schattenspiel) oder Puppen.

Einfach zu herzustellen und doch sehr ausdrucksstark sind Stabpuppen (siehe Seite 31/32). Es ist nicht sinnvoll, diese Puppen gezielt nur für dieses eine Lied zu bauen. Stattdessen sollte jede/r Schüler/in ihre/seine Figur nach eige- ner Vorstellung gestalten. Sie können je nach zu spielender Geschichte ange- passt werden. Denn sie lassen sich na- türlich auch für die spielerische Umset- zung anderer Musikstücke verwenden.

Praxis

Referenzen

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