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Archiv "TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung – Vertagt" (02.06.2006)

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vorrangige Aufgabe war es, das Land beim Aufbau neuer Strukturen zu ermu- tigen“, erklärte Kloiber. Wie auch in den anderen Ländern, in denen die BÄK be- ratend tätig war – darunter Polen, Un- garn, Slowenien, Bulgarien, Albanien und Kroatien – sei es dabei weniger dar- um gegangen, das „Rad neu zu erfin- den“. Im Vordergrund habe vielmehr ge- standen, verschiedene Gesundheitsmo- delle zu diskutieren und gegeneinander abzuwägen. Neben den Besuchen der

Deutschen in Bukarest kamen fünf ver- schiedene rumänische Gesundheitsmi- nister nach Deutschland, um weitere An- regungen für den Aufbau ihres Systems zu erhalten.

Am Ende des sechsjährigen Bera- tungsprozesses standen ein Sozialversi- cherungsgesetz, eine ärztliche Berufs- ordnung, ein Krankenhausgesetz, ein Arzneimittelgesetz sowie ein Gesetz zur Errichtung einer Ärztekammer. „Die Bundesärztekammer ist die Taufpatin

unseres Gesundheitssystems“, betonte Jeszenszky vor den Delegierten des 109. Deutschen Ärztetages. Doch der Transformationsprozess in Rumänien sei noch längst nicht abgeschlossen.

Noch immer leide das Gesundheitswe- sen unter chronischem Geldmangel und korrupten Strukturen. Aber: „Das Land ist in den letzten 15 Jahren einen gro- ßen Schritt weitergekommen“, betonte BÄK-Vizepräsident Dr. med. Andreas Crusius. Heike Korzilius, Martina Merten 1 0 9 . D E U T S C H E R Ä R Z T E T A G

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A1512 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 22⏐⏐2. Juni 2006

D

ie (Muster-)Weiterbildungsord- nung ist ein Routinethema auf Deutschen Ärztetagen, und als solches wurde sie diesmal auch abge- handelt. Eine gute halbe Stunde räum- ten die Delegierten dem Tagesord- nungspunkt in Magdeburg ein – ein neuer „Geschwindigkeitsrekord“.

In seinem Sachstandsbericht konnte der Vorsitzende der Weiterbildungsgre- mien der Bundesärztekammer, Dr.

med. H. Hellmut Koch, vermelden, dass die 2002 in Rostock beschlossene Wei- terbildungsreform inzwischen in allen 17 Landesärztekammern umgesetzt und von den jeweiligen Behörden ge- nehmigt wurde. „Im Vergleich zu früher ist das eine rasche Umsetzung, die zeigt, dass wir in der Lage sind, eigenverant- wortlich zu handeln“, betonte Koch.

Doch noch sind nicht alle Fragen ge- klärt. So haben zwar alle Landesärzte- kammern das Gebiet „Innere und All- gemeinmedizin“ des Hausarztes neuer Prägung in ihre Weiterbildungsstruktur übernommen. Die Ärztekammern Hes- sen, Mecklenburg-Vorpommern, Nie- dersachsen, Rheinland-Pfalz und Thü- ringen haben aber darüber hinaus den Facharzt für „Allgemeine Innere Medizin“ in ihren Novellen verankert.

Die Entscheidung für diese so genannte 9. Säule – alle anderen Kammern verge- ben neben dem Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin acht Schwerpunkt- bezeichnungen – hat unter anderem zu Rückfragen der EU-Kommission ge- führt. Ihr geht es vor allem darum si- cherzustellen, dass sowohl inländische als auch ausländische Allgemeininterni- sten bundesweit als solche tätig sein dür- fen. Bereits im Vorfeld des 109. Deut- schen Ärztetages hatte der Vorstand der Bundesärztekammer jedoch beschlos- sen, die Gespräche über diese Proble- matik zunächst auf der Arbeitsebene mit den zuständigen Fachgesellschaften und Berufsverbänden zu führen.Auf die politische Bühne des Deutschen Ärzte- tages sollte das Thema im nächsten Jahr in Münster zurückkehren. Die Delegier- ten in Magdeburg waren mit dieser Ab- sprache offenbar einverstanden. Eine beginnende Diskussion erstickten sie

im Keim, indem sie mit großer Mehr- heit für ein Ende der Debatte über die 9. Säule stimmten und einen Beschluss- antrag mit Nichtbefassung beschieden, der sich für eine bundesweit einheitliche Weiterbildung aussprach.

Darüber hinaus trafen die Weiterbil- dungsgremien und der Vorstand der Bundesärztekammer Entscheidungen zu zwei weiteren Themen. Zum einen einig- ten sich die Gremien Koch zufolge dar- auf, dass es bei der Bezeichnung der Zu- satzweiterbildung „plastische Operatio- nen“ bleibt und deren Erwerb weiterhin an die Facharztanerkennung für Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde oder Mund- Kiefer-Gesichts-Chirurgie geknüpft ist.

Ob künftig auch Dermatologen und Au- genärzte die Zusatzweiterbildung absol- vieren können, soll nun voraussichtlich der 110. Deutsche Ärztetag in Münster entscheiden. Zum anderen haben sich Vorstand und Weiterbildungsgremien dagegen ausgesprochen, die Geriatrie als eigenen Schwerpunkt in der Inneren Me- dizin zu etablieren.

Mit der Sicherung von Weiterbil- dungsstellen beschäftigten sich einige Anträge unter TOP VII, Tätigkeitsbe- richt. Die Delegierten forderten bei- spielsweise, bei der Finanzierung der Krankenhausleistungen Zuschläge für die ärztliche Weiterbildung zu verein- baren sowie Arbeitsverträge regelhaft auf die gesamte Weiterbildungszeit aus- zudehnen. Außerdem sprach sich der Deutsche Ärztetag dafür aus, das Prak- tische Jahr künftig analog der Tätigkeit von juristischen oder Lehramts-Refe- rendaren zu vergüten. Heike Korzilius

TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Vertagt

Die uneinheitliche Umsetzung der Weiterbildungsreform wird den nächsten Deutschen Ärztetag 2007 in Münster beschäftigen.

H. Hellmut Koch ist Vorsitzender der Weiter- bildungsgremien der BÄK.

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