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Archiv "ICD-Klassifikation: Vor physischem, psychischem und finanziellem Kollaps" (01.12.1995)

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LESERBRIEFE

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e) Deutscher

IP Ärzte-Verlag

ICD-Klassifikation

Zu dem Beitrag „Diagnosen-Verschlüs- selung: Pflichten für die Praxis" von Dr. rer. pol. Gerhard Brenner in Heft 41/1995:

Schlichte Katastrophe

Die ICD-10 und ihre mir bekannten Vorgänger halte ich für eine schlichte Kata- strophe, und es wundert mich, daß nicht angesichts ihrer zwangsweisen Einführung ein Aufschrei durch unsere Rei- hen geht. Ob das vielleicht noch keiner gelesen hat?

Zu dieser Einschätzung komme ich nicht etwa, weil ich Probleme damit hätte, meine Codes sind dank EDV seit zwei Monaten „im Ka- sten".

Die Unlogik, die Unord- nung und die totale Unhand- lichkeit des ICD-Codes stinkt zum Himmel. Seine genaue Entstehungsgeschichte ken- ne ich nicht, kann mir aber lebhaft vorstellen, daß so ein Machwerk nur in der linear- hierarchischen Ödnis des Ge- hirns eines kleinen Sesselfur- zers in irgendeiner Unfallver- sicherung entstanden sein kann.

Vor fünfzehn Jahren habe ich chirurgische Diagnosen kodiert, mit links neben dem Briefeschreiben her, in einem logischen mehrdimensiona- len Ordnungssystem aus Lo- kalisation und Pathogenese.

Da paßte die gesamte Chirur- gie auf eine kleine Lochkarte, eindeutig und reproduzier- bar. Wenn ich die Megabytes oder den Wälzer dagegenhal- te, die jetzt für diesen ICD- Quatsch nötig sind, dann geht mir der Hut hoch.

Wenige Beispiele, kon- kret und ein bißchen salopp:

• Die Codes für einen Pilz am Po, einen Pilz am Ge- nital, einen Pilz sonstwo sind in total verschiedenen Kapi- teln versteckt.

> Die rarsten Hämo- blastosen sind feinst aufge- schlüsselt, gut so. Aber, daß für ein Mammakarzinom noch etwas anderes relevant sein könnte als der Quadrant, das weiß die ICD nicht.

1> Die V-Nummern sind eine absolute Frechheit. Man stelle sich den älteren Prakti- ker im Notdienst vor, der im Streß auf sechzehn engbe- schriebenen Seiten in verteu- felt ähnlich lautendem Text nachzulesen hat, ob sich ein Unfall in, an oder auf ei- nem drei- oder vierrädrigen, hand-, elektrisch- oder sonst- wie betriebenen Fahrzeug in Fahrt oder Stillstand oder beim Beladen ereignet hat.

Da fehlt doch noch die Co- dierung des nicht/gesetzten Blinkers sowie die Schuhfar- be des Beifahrers!

> Besonders gelungen sind auch die Faselnummern am Ende jedes Kapitels, die jeder Fuchs natürlich gleich in die Stammdatei aufneh- men wird. Ich wage die Vor- aussage, daß die verehrten Versicherungen in wenigen Monaten auf einem Mont- blanc von sinnlosen Daten sitzen werden, bestehend aus lauter „sonstigem und nicht näher bezeichnetem"

Mist.

Wie Brenner so schön fröhlich-frei schreibt, ist die ICD ja nicht nur für unsere Arbeit total irrelevant, son- dern sie dient auch noch aus- schließlich dazu, uns ein bißchen besser zu überwa- chen, indem wir inkompeten- ten Sachbearbeitern in den Versicherungen die Arbeit machen. Da braucht ja dann am anderen Ende bloß noch der Computer zu laufen . . .

Der Zynismus, mit dem uns dieser miserable Code (den ich persönlich mit K, 0 und T buchstabiere) unter Androhung des Einkom- mensverlusts aufs Auge ge- drückt wird, ist nicht zu über- bieten.

Peter Rapp, Hauptstraße 177, 79576 Weil am Rhein

Vor physischem, psychischem und finanziellem Kollaps

Was Anfang Januar 1996 auf die niedergelassene deut- sche Ärzteschaft zukommt, hat es in der ganzen Nach- kriegsgeschichte der Kassen-

Rauchen

ist die häufigste Einzelursache für Krankheit und frühzeitigen Tod,

Passivrauchen

die häufigste Einzelursache für umweltbedingte Störungen von Wohlbefinden und Gesundheit.

Bundesweit haben sich daher Ärzte zu einer Aktionsgemein- schaft zusammengeschlossen mit den wesentlichen Zielen:

—Durchsetzung eines gesetzlichen Nichtraucherschutzes;

—Einflußnahme auf die politische und öffentliche Meinungsbil- dung;

—Aufklärung junger Menschen, um diese vor dem Einstieg in das Rauchen zu bewahren;

—Verbot von Tabakwerbung;

—Hilfe für entwöhnungswillige Raucher.

Unterstützen Sie die Bemühungen unserer Aktionsgemein- schaft! Fordern Sie kostenloses Informationsmaterial zum Thema „Passivrauchen" bei uns an, das Sie in Ihren Praxisräu- men auslegen und zur Mitnahme anbieten können.

Über eine (steuerlich abzugsfähige) Spende oder Ihre Mitglied- schaft in unserer gemeinnützigen Aktionsgemeinschaft (Jahres- beitrag DM 50,—) würden wir uns sehr freuen.

Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e. V.

Bundesvorsitzender: Prof. Dr. med. F. J. Wiebel Postfach 12 44, D-85379 Eching, Tel.: 0 89/3 16-25 25 Sparkasse Murnau, Konto 114 397, BLZ 703 510 30

(53404

A-3354 (6) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 48, 1. Dezember 1995

(2)

pie Begegn

SPEKTRUM LESERBRIEFE

(pardon Vertrags-)Ärzte- schaft wohl noch nicht gege- ben.

In den letzten Jahren durch ständige politisch ge- wollte Veränderungen (GSG, Arzneimittelbudget, Nieder- lassungssperren, Punktwert- verfall, Chipkarten) zu Ver- waltungs- und Finanzierungs- höchstleistungen gezwungen, müssen die niedergelassenen Ärzte bis 1. Januar 1996 nicht nur eine komplette neue Ab- rechnungsweise erlernt ha- ben, sondern sich nebenbei auch noch mit der Verschlüs- selung aller ihrer gestellten Diagnosen gemäß ICD-10 herumschlagen. Wenn sie dies nicht tun oder tun kön- nen, bekommen sie die er- brachten Leistungen nicht honoriert. Nebenbei ist es natürlich selbstverständlich, daß wir unseren Patienten die gleiche Aufmerksamkeit

und Sorgfalt widmen wie im- mer.

• • • Der deutsche nieder- gelassene Arzt wird durch die Einführung der ICD-10 ge- zwungen, auf eigene Kosten (Schulung, EDV-Umstellung, Personaleinweisung) und mit massivem Zeitaufwand eine zusätzliche Bürokratisierung einzuführen, die einzig dazu dient, ihn noch besser zu überwachen und bei eventu- ellen Auffälligkeiten im Rah- men von Plausibilitätskon- trollen sowie Auffälligkeits- und Zufälligkeitsprüfungen im Rahmen der Wirtschaft- lichkeitsprüfung noch leich- ter bestrafen zu können.

Für die eigentliche Patien- tenbetreuung und die Patien- tenführung in der Arztpraxis ist die codierte Diagnosenin- formation dagegen von nach- geordneter Bedeutung! Was ist eigentlich in unseren bun-

despolitischen Standesvertre- tern vorgegangen, daß sie es zugelassen haben, daß zum selben Zeitpunkt zwei so gravierende Veränderungen über uns hereinbrechen kön- nen, die unsere gewissenhafte Berufsausübung und Betreu- ung unserer Patienten extrem belasten?

Wie konnten sie es zulas- sen, daß eine reine Überwa- chungsbürokratie nur auf Ko- sten und mit massiver Zeitbe- lastung der zu Überwachen- den eingeführt wird?

Über den Verbleib der hierdurch eingesparten Ver- waltungskosten der Kranken- kassen hat bisher noch keiner ein Wort verloren.

Nach sehr vielen Jahren Niederlassung in einer gutge- henden Gemeinschaftspraxis und Freude an meiner nie- dergelassenen ärztlichen Tä- tigkeit hätte ich es nie für

möglich gehalten, unver- schuldet bald vor einem orga- nisatorischen und finanziel- len Trümmerhaufen zu ste- hen und berechtigte Exi- stenzängste haben zu müssen.

Unsere Standesvertreter und auch die Politiker sollten wissen, daß die Belastbarkeit der niedergelassenen Ärzte überschritten ist und viele von uns vor dem physischen, psychischen und finanziellen Kollaps stehen.

Es drängt sich mir lang- sam der Eindruck auf, daß diese Entwicklung gewollt ist.

Dr. med. Bernd Schmidt, Am Deepenbrook 20, 24539 Neumünster

Wo bleibt unser Aufschrei?

Wo bleibt unser Auf- schrei? Wir, die wir uns in den

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Wirkstoff: Valaciclovirhydrochlorid. Zusammensetzung: I Filmtablette Valtrex - enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 556 mg Valaciclovirhydrochlorid, entspr. 500 mg Valaciclovir, als sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon (vernetztes Polyvidon), Polyvidon K90, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Methylhydroxy- propylcellulose,Titandioxid, Macrogol 400, Polysorbat 80, Carnaubawachs sowie blaue Tinte zum Bedrucken der Filmtabletten. Anwendungsgebiete: Gürtelrose (Herpes zoster), unter Beachtung eines frühzeitigen Behandlungsbeginns. Gegenanzeigen: Überempfind- lichkeit gegenüber Valaciclovir oder den sonstigen Bestandteilen der Filmtabletten und Aciclovir-haltigen Arzneimitteln. Da gegenwärtig noch keine Erfahrungen mit der Behand- lung von Patienten unter 18 Jahren und von Patienten mit gestörter körpereigener Abwehr vorliegen, sollte Valtrex von diesen Patienten nicht angewendet werden. Aufgrund der bisher begrenzten Erfahrungen mit der Anwendung von Valtrex" bei Patienten mit beein- trächtigter Leberfunktion sollte die Verabreichung von Valtrex' an diese Patienten nur mit Vorsicht erfolgen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind die entsprechenden Dosierungs- empfehlungen im Abschnitt DoSierungsanleitung genau zu beachten. Erfahrungen mit der Anwendung von Valtrex in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Sollte sich jedoch eine Behandlung in der Schwangerschaft als notwendig erweisen, so sind im Gespräch mit dem Arzt der Nutzen und die möglichen Risiken sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Es ist nicht bekannt, ob Valaciclovir in die Muttermilch übertritt. Aciclovir — das Hauptabbauprodukt von Valaciclovir — wurde jedoch in der Muttermilch gefunden. Deshalb sollte während der Behandlung mit Valtrex= nicht gestillt werden. Nebenwirkungen: Die nach Einnahme von Valtrex' am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen und Übelkeit. Gelegentlich wurde auch von Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen berichtet. Diese unerwünschten Wirkungen traten in klini- schen Studien, in denen Valtrex - zur Behandlung der Gürtelrose verabreicht wurde, in glei- cher Häufigkeit auf wie unter Aciclovir oder Placebo (Wirkstoff-freies Medikament).

Vorwiegend bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen Erkrankungen, die die im folgenden genannten unerwünschten Wirkungen begünstigen können, ist auf- grund der Erfahrung mit Aciclovir, dem Hauptabbauprodukt von Valaciclovir, in Einzelfällen das Auftreten von neurologisch-psychiatrischen Erscheinungen wie Schwindel,Verwirrtheit, Entfremdungserlebnisse, Halluzination, Unruhe, Zittern (Tremor) und Schläfrigkeit nicht aus- zuschließen. Diese Erscheinungen verschwanden jedoch nach Absetzen des Arzneimittels.

Selten wurde von Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit sowie Müdigkeit berichtet. In Einzelfällen wurde ferner von Atembeschwerden berichtet. Ebenfalls im Zusammenhang mit der Gabe"

von Aciclovir-haltigen Arzneimitteln kam es selten und vorübergehend zu Veränderungen bei bestimmten Laborwerten für Leber-, Nierenfunktion und Blutbild (Bilirubin-, Leberenzym-, Serumharnstoff- und Kreatininanstiege sowie verminderte Zahl von roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen) sowie zu Hautausschlägen und Fieber. Weitere Angaben:

siehe Gebrauchs- bzw. Fachinformation. Handelsform: Packung mit 42 Filmtabletten (N2).

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A-3356 (8) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 48, 1. Dezember 1995

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