91 000 Abbrüche im vergangeneu Jahr gemeldet
KÖLN. Nach Angaben der Kassenärztlichen Verei- nigungen wurden 1992 insge- samt 91 282 Schwanger- schaftsabbrüche von Kassen- und Vertragsärzten vorge- nommen (nach Nummer 195 und 197 BMÄ/E-GO). 1991 waren es 87 128 Abbrüche.
Das hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung mitge- teilt. Gut 86 Prozent der Ein- griffe wurden in der Praxis durchgeführt, knapp 14 Pro- zent stationär-belegärztlich.
Dem Statistischen Bun- desamt wurden für 1992 ins- gesamt 74 856 Schwanger- schaftsabbrüche gemeldet.
Allerdings gilt die Angabe nur für die alten Bundeslän- der. Als Indikationen nach der Unterteilung des Bundes- amtes wurden angegeben:
ethisch-kriminologisch (0,2 Prozent), psychiatrisch (0,8 Prozent), eugenisch (1,1 Pro- zent), allgemein-medizinisch (8,2 Prozent), sonstige schwe- re Notlage (88,6 Prozent), un- bekannt (1,1 Prozent). th
Psychotherapeuten teilweise mfrieden
GELSENKIRCHEN. Die Vereinigung der Kassenpsy- chotherapeuten begrüßt den vom Kabinett am 20. Juli be- schlossenen Entwurf zum Psychotherapeutengesetz in seinem berufsrechtlichen Teil.
Dies teilte die Vereinigung, die die bereits zugelassenen psychologischen Psychothe- rapeuten vertritt, in einer Pressemitteilung mit.
Geregelt werde die Tätig- keit des psychologischen Psychotherapeuten, nicht die des Diplom-Psychologen. Ho- he Anforderungen an die Qualität der Berufsausübung und des Berufszuganges be- deuten nach Auffassung der Vereinigung einen guten Schutz des Patienten vor un- sachgemäßer Behandlung.
Beim sozialrechtlichen Teil hingegen bestünden einige
...
NACHRICHTEN Bedenken. Kritisiert werdenvon der Vereinigung der Kas- senpsychotherapeuten vor al- lem folgende Punkte:
..,.. Psychotherapie sei kei- ne rein ärztliche, sondern ebenso eine psychologisch psychotherapeutische Aus- übung der Heilkunde.
..,.. Die Zuzahlung des Pa- tienten müsse von 25 auf 10 Prozent verringert werden.
.... Der Erstzugang zum Behandler sei zu erweitern.
..,.. Das für 1996 geplante Budget von 1,25 Prozent der ärztlichen Behandlungsko- sten von 1995 reiche für den Behandlungsaufwand der im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung tätigen Psychologen nicht aus. EB
Erinnerungsstücke
WIESBADEN. Die Deut- sche Gesellschaft für Innere Medizin veranstaltet im April 1994 in Wiesbaden ihren 100.
Kongreß. Aus diesem Anlaß ist eine Ausstellung von Erin- nerungsstücken geplant. Ge- sucht werden Veröffentli- chungen deutschsprachiger Autoren sowie Mitteilungen in wissenschaftlichen Zeit- schriften und Laienpublika- tionen über herausragende wissenschaftliche Fortschritte auf dem Gebiet der Inneren Medizin oder Mitteilungen über zurückliegende Tagun- gen der Gesellschaft, außer- dem zeitgenössische Illustra- tionen. Organisation: DGIM, Humboldtstraße 14, 65189 Wiesbaden, Tel: 06 11 I 30 79
46.
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Privatkliniken:
Rechtliche Voraussetzungen
BONN. Bei der Gründung einer Privatklinik sind zwei rechtliche Voraussetzungen zu erfüllen: die Erlangung ei- ner Konzession nach § 30 der Gewerbeordnung und eine vertragliche Vereinbarung mit den Landesverbänden der gesetzlichen Krankenkassen (einschließlich der Ersatzkas- sen), sei es auf der Basis von§
Spendenbitten
Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba bittet um Medi- kamente und chirurgisches Material. Eine Liste kann ange- fordert werden bei der Freundschaftsgesellschaft BRD-Ku- ba, Theodor-Heuss-Ring 26, 50668 Köln, Tel: 02 21/
13 18 36. Bankverbindung: BfG Bonn, Konto 1 202 999 900, BLZ 380 10111.
Der Verein Ärzte für Israel benötigt Spenden für die Ein- richtung einer geriatrischen Abteilung im Assaf Harofeh Kra~enhaus in Israel, in dem 800 schwerstpflegebedürftige KZ-Uberlebende betreut werden. Informationen: Ärzte für Israel e.V., Dr. med. Peter Lammert, Gartenstraße 4, 73614 SchorJ?:dorf. Bankverbindung: Deutsche Apotheker- und Arztebank Frankfurt, Konto 0 003 584 925, BLZ 500 906 07.
Eine private Hilfsaktion für Nicaragua bittet unter ande- rem um medizinische und ärztliche Instrumente für nicara- guanische Krankenhäuser. Auch Geldspenden sind will- kommen. Kontaktadresse: Kar! Grimrneisen, Mazartstraße 29, 83512 Wasserburg. Bankverbindung: Sparkasse Wasser- burg am Inn, Konto 457 432, BLZ 711 526 80 EB
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verantwortung für die Angaben übernehmen, da sie auflnformationen der genannten Orga- nisationen beruhen.
109 oder § 111 Sozialgesetz- buch V (SGB V). Wird keine vertragliche Vereinbarung mit den Krankenkassen ange- strebt, so können Selbstzahler (Privatpatienten) auch ohne die Voraussetzung eines Ver- sorgungsvertrages behandelt werden.
Andere grundlegende rechtliche Voraussetzungen für die Gründung einer Pri- vatklinik gibt es nicht. Aller- dings sind bei der Klinikgrün- dung eine Reihe von Verord- nungen und Vorschriften zu beachten, um den Klinikbe- trieb aufnehmen zu können.
Dies beginnt mit der Findung eines geeigneten Klinikstand- ortes, mit der Beschaffung von geeigneten Räumlichkei- ten (Miete/Pacht), geht hin bis zu den Krankenhausbau- vorschritten des Landes und endet mit der Erarbeitung einschlägiger Formulare, die im Routinebetrieb von der Krankenhausverwaltung ein- gesetzt werden.
Beratungshilfen leisten die Landesverbände der Pri- vatkrankenanstalten oder der Bundesverband Deutscher Privatkrankenanstalten e. V.
(BDPK), Coburger Straße 3,
53113 Bonn. HC
Deutsche KrebshiHe:
1992 bestes Ergebnis seit der Gründung
BONN. 1992 sei für die Deutsche Krebshilfe das er- folgreichste Jahr seit ihrer Gründung im Jahre 1974 ge- wesen, hieß es auf der Jahres- pressekonferenz der Organi- sation, die in Bonn stattfand.
1992 seien der Deutschen Krebshilfe von den Bürgern über 72 Millionen DM zur Verfügung gestellt worden.
Zudem seien 94 neue Pro- dukte mit einem Fördervolu- men von annähernd 76 Mil- lionen DM bewilligt worden.
Die Hilfe beim Aufbau von Tumorzentren in den neuen Bundesländern, För- derungen im Bereich der Bio- logischen Krebstherapie, die Bekämpfung von Kinder- krebserkrankungen und die Unterstützung bei der Suche nach neuen Therapieplätzen hätten zu den Schwerpunkten der Krebshilfearbeit im ver- gangenen Jahr gehört. ·Auch in der Nachsorge und in der Selbsthilfe nach Krebserkran- kungen habe die Deutsche Krebshilfe unterstützend ein-
gegriffen. EB
Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 34/35, 30. August 1993 (17) A1-2229