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Spondylarthrose
Ausführlich
Jörg Jerosch, William H.
M. Castro: Das Facettensyn- drom, Ferdinand Enke Ver- lag, Stuttgart, 1994, 80 Sei- ten, 52 DM
Die Diagnostik und vor allem Therapie des chroni- schen Rückenschmerzes nimmt einen breiten Raum in der Tätigkeit des Orthopä- den ein. Eine erfolgreiche adäquate Therapie setzt dif- ferenzierte Kenntnisse der unterschiedlichen und viel- fältigen ätiologischen Fakto- ren und auch pathogeneti- schen Mechanismen voraus.
Die Autoren haben sich einer der wichtigsten Ursa- chen gewidmet, der Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Spondylarthrose), im Ang- loamerikanischen auch als Facettensyndrom bezeichnet.
Darunter versteht man ein Schmerzbild pseudoradikulä- rer Ausbreitung, das hervor- gerufen wird durch eine Lockerung des Bewegungs- segments mit konsekutiver Überbeanspruchung und Fehlbelastung der Wirbelbo- gengelenke und ihrer Ge- lenkkapseln, nachfolgenden degenerativen Veränderun- gen und Irritation des Ramus dorsalis des Spinalnerven.
Nach einleitenden epide- miologischen und sozialöko- nomischen Daten behandelt der zweite Abschnitt aus- führlich anatomische, patho- genetische und neuro-phy- siologische Grundlagen des Schmerzsyndroms.
Der dritte Abschnitt ist der diagnostischen Palette gewidmet, in der der lokalen Infiltration/Injektion der Fa- cette, mit guter Darstellung der praktischen Durch- führung, eine Schlüsselrolle zukommt. Die Zuverlässig- keit der Injektion wird eben- falls kritisch diskutiert.
Der vierte Abschnitt stellt das umfangreiche Arse- nal therapeutischer Maßnah- men dar. Die Autoren favori- sieren die Thermokoagulati-
on und geben nach eigenen Untersuchungen eine langfri- stige Erfolgsquote von 40 Prozent an. Ergebnisse der Literatur belegen hierzu eine Erfolgsquote zwischen 20 und 80 Prozent. Im Anhang, etwas schwieriger zu lesen, findet sich eine Zusammen- stellung publizierter Studien zur Thermokoagulation mit ihren Auswahl- und Erfolgs- kriterien sowie Prognosekri- terien beziehungsweise Gründen für Therapiemißer- folge.
Das Buch kann für den in der Praxis tätigen Orthopä- den, der sich täglich mit dem Rückenschmerzpatient be- faßt, als eine Anregung zum kritischen Nachdenken und zum differenzierten diagno- stischen und therapeutischen Vorgehen empfohlen wer- den. Im wesentlichen sind je- doch publizierte Ergebnisse der Thermokoagulation zu- sammengetragen.
Klaus Glückert, Erlangen
An welche Beratungsstelle kann man sich in mißlichen Situationen wenden? Wer kann helfen? Antwor- ten auf solche Fragen will eine Bro- schüre des Presse- und Informati- onsamtes der Bundesregierung ge- ben. Die vierte Auflage ist notwen- dig geworden, weil sich die Zahl der Beratungsstellen in den neuen Län- dern erheblich gesteigert hat. Von 2 400 Adressen in der ersten Aufla- ge vom Juli 1991 stieg ihre Zahl auf inzwischen fast 10 000 Anlauf- stellen an. Allein diese Entwicklung zeigt das rasante Wachstum eines Netzes an Beratung und Hilfe in den neuen Ländern — und auch den steigenden Bedarf. Die Broschüre ist unentgeltlich zu beziehen beim Presse- und Informationsamt, Welcker Straße 11, 53113 Bonn. th
Unterschrift
A-3476 (12) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 50, 16. Dezember 1994