Leserdienst Hinweise· Anregungen REISE
Silvretta und Silvretta Nova
Zwei Wintersportgebiete für jedermanns Geschmack
Gemessen an ihrer landschaftlichen Schönheit und Wintersportidylle sind die Gebiete der Silvretta und Silvretta Nova noch verhältnismäßig wenig bekannt. Dabei liegen sie für -den Gast aus Westdeutschland recht verkehrsgünstig. Den Bahnfahrer bringt der Vorarlberg-Expreß bis ins Montafoner Tal nach Schruns, von wo er mit dem Bus in kurzer Zeit nach Gaschurn oder Partenen ge- langt. Hier liegen die Talstationen der Bergbahnen, die den Skiläufer in wenigen Minuten in die schneesi- cheren Höhen hinaufbringen. Wer auf eigener Achse in den Winter- sport reist, erreicht von Lindau am Bodensee aus die Talorte in etwa ein- bis zweistündiger Fahrt über gute Straßen.
Für Tourenfahrer und Pistenfüchse
Silvretta und Silvretta Nova verkör- pern zwei grundverschiedene Typen alpiner Skigebiete. Während das Gletscherland der Silvretta - mit Ausnahme von lschgl und Umge- bung - hauptsächlich dem Touren- fahrer vorbehalten ist, gehört die erst vor ein paar Jahren erschlosse- ne Silvretta Nova zu den Traumzie- len der Freunde schneller Skipisten. Hier braucht man weder Tourenaus- rüstung noch alpine Erfahrung. Ein ausgeklügeltes System von Gondel- bahnen und Liften befördert den Skisportler auf Höhen, von denen aus er auf breiten, maschinell ge- pflegten Pisten zu Tal brausen kann.
Gaschurn, Gortipol und St. Gallen- kirch im Montafon sind die wichtig- sten Ausgangspunkte für die von der Versettla (2372 Meter) beherrschten Silvretta Nova. Gaschurn allein ver- fügt über rund 15 Hotels und Gast- höfe jeder Kategorie. Weitere 800 Betten warten in Frühstückspensio- nen und Privatquartieren auf Gäste,
die sich den ganzen Tag über auf den Skipisten tummeln wollen oder auch auf den Preis sehen müssen. Außerdem befindet sich bei Ga- schurn ein ganzjährig geöffneter Campingplatz.
Mehr als 20 Lifte mit einer Förderlei- stung von 150 000 Personen in der Stunde bedienen die ausgebauten Skipisten, die eine Gesamtlänge von rund 60 Kilometer haben. Unter ih- nen gibt es einige leichte "Familien- abfahrten". Die meisten Strecken sind jedoch mittelschwer, beson- ders die ziemlich langen Abfahrten bis ins Tal hinunter: Höhenunter- schied tausend Meter und mehr.
Auf allen Liften der Silvretta Nova gilt der "Montafoner Ski paß", des- sen Erwerb jedem sportlichen Fah- rer anzuraten ist. Er gilt an sieben aufeinanderfolgenden Tagen und kostet je nach Saison etwa 80 bis 100 Mark. Auch für die benachbar- ten Skigebiete von Schruns-Tschag- guns und Gargellen hat der Skipaß Gültigkeit; darüber hinaus schließt er die kostenlose Benutzung der Au- tobuslinien zwischen den genann- ten Orten ein.
Eine Bleibe für "Zünftige"
Ganz anders das Angebot in der ei- gentlichen Silvretta. Zwar gibt es auch hier ein Erstklaßhotel an der Sielerhöhe oberhalb des großen Silvretta-Stausees. Aber selbst hier herrscht eine "zünftige" Note vor, die sich übrigens mit dem gebote- nen Komfort wie Hallenschwimm- bad, Sauna usw. recht gut verträgt.
Die Gäste dieses auf 2000 Meter Meereshöhe gelegenen Berghotels - Besitzer sind die Vorarlberger 111- werke - bestehen nämlich nur. zu einem verschwindend kleinen Teil aus bequemen "Winterfrischlern"
und "Liegestuhltouristen"; die mei-
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lsland - Heimat der Gletscher und Vulkane, der Geysire
und Wasserfälle
Sonderflugreise
vom 18. bis zum 28. Juni 1977 lslands Anziehungskraft ist einem einzigartigen Kontrast zuzuschrei- ben: dem von Feuer und Eis. Denn es ist zugleich Vulkangebiet mit hei- ßen Quellen und Geysiren und "Eis-
land" mit ewigen Gletschern. Dem
Golfstrom wieder verdankt lsland seine grünen Wiesen und Täler. Ei- nige Stationen der Bus-Rundreise:
..,.. Reykjavik, die rauchlose Haupt- stadt des Landes
..,.. der Große Geysir, eine kochend- heiße Wassersäule
..,.. Gullfoss und Dettifoss, zwei be- eindruckende Wasserfälle
..,..Vatnajökull, der größte Gletscher Europas
..,.. Myvatn, der Mückensee, ein Vo- gelparadies
..,.. Namaskart, brodelnde Schwefel- und Schlammquellen
..,.. Akureyri, die Hauptstadt Nord-ls- lands
Im Programm enthalten: Flug mit Li- nienmaschinen von Düsseldorf nach Reykjavik und zurück, Bus-Rundrei- se mit Übernachtungen in guten Ho- tels (im Landesinnern teilweise in Zimmern ohne Bad) inklusive Voll- pension, deutschsprechende Reise- leitung.
hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTAU M HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH
5 Köln 1, Hohenzollern ring 1-3 Telefon 02 21 I 2 00 21 Ich bitte um Zusendung des Pro- gramms "lsland".
Arztstempel/Telefon
DEUTSCHES ARZTEBLATT
Heft 6 vom 10. Februar 1977 403Routen und Ziele
Eine gespenstische Landschaft haben Wind und Wetter am vor 16 000 Jahren ausge- trockneten Mungo-See in Inneraustralien geschaffen. Sanddünen von 20 Kilometer Länge begrenzen ihn im Norden. Zu dieser „Chinesischen Mauer" führen Ausflüge von Mildura aus Foto: ATC
Leserdienst
Hinweise - Anregungen Silvretta und Silvretta Nova
Zur „Chinesischen Mauer" Austra- liens — Wasserlose „Seen" sind in Inneraustralien keine Seltenheit.
Die meisten von ihnen führen wenigstens gelegentlich Wasser.
Der Mungo-See dagegen ist schon seit 16 000 Jahren ausgetrocknet.
Sanddünen von zwanzig Kilome- ter Länge und fünfzig Meter Höhe flankieren seine nördliche Grenze. Zu dieser „Chinesischen Mauer" Australiens — nach den Chinesen so benannt, die im ver- gangenen Jahrhundert dort arbei- teten — werden von Mildura aus Tagesausflüge veranstaltet. Mildu- ra liegt am Murray-Fluß, 570 Kilo- meter nördlich von Melbourne. Die eigentliche Attraktion des Landes um den See liegt aber auf wissen- schaftlichem Gebiet. Ende 1968 entdeckte man an der Südseite der Düne Knochenreste, denen ein Al- ter von 26 000 Jahren zugeschrie- ben wird. Weitere Forschungen er- gaben, daß rund um den See schon vor mehr als 38 000 Jahren Menschen lebten. Beide Tatsachen erschüttern Theorien, denen zufol- ge die Besiedlung Australiens durch Menschen verhältnismäßig jungen Datums ist. Reiseauskünfte
erteilt die Australian Tourist Com- mission D-6000 Frankfurt a. Main 1, Mainzer Straße 22, Telefon (06 11) 23 50 71. ATC/H Contemporary - America - Seminar 1977 — Das Austin College in Scher- man, Texas, wiederholt vom 10. Juli bis 16. August 1977 sein landes- kundliches Seminar „Contemporary America", zu dem ein Studien-, Be- sichtigungs- und Erholungspro- gramm gehört. Teilnehmen können alle Personen, die das heutige Ame- rika und die Amerikaner gründlicher kennenlernen wollen. Die Unterbrin- gung im College erfolgt in klimati- sierten Zweibettzimmern. Deutsch- amerikanische Wohngemeinschaf- ten sind auf Wunsch möglich. Auch Einzelzimmer sind vorhanden. Eine Arbeitsbibliothek mit 120 000 Bän- den und Hunderten von Arbeitsplät- zen, klimatisierte Schwimm- und Sporthallen, Tennisplätze mit Flut- licht bis 22 Uhr, Saunen usw. stehen zur Verfügung. Zum Angebot gehört auch eine sechstägige Besichti- gungsreise nach New York und Washington. Näheres: Studiendirek- tor Dr. Hermann Brandt, Etzestraße 47, 2000 Hamburg 63 CAS/H sten sind passionierte Skiläufer oder
Skiwanderer, die jedoch bei aller Sportlichkeit nicht auf einen gewis- sen Komfort verzichten wollen. Das Hotel Silvretta-See hat sehr viele Stammgäste, die jedes Jahr im Win- ter hier für ein paar Wochen einkeh- ren und sich verwöhnen lassen. Und das gilt in gewisser Beziehung für die ganze Silvretta. Wer dieses ideale Tourengebiet einmal kennen- gelernt hat, den zieht es immer wie- der in diese Gletscherberge hinauf, die von einer Reihe gut geführter Alpenvereinshütten erschlossen werden.
Unter den zahlreichen Gipfeln, die man auch im Winter besteigen kann, ist der Piz Buin mit seinen 3312 Me- tern nicht nur einer der höchsten, sondern auch einer der bekannte- sten in der ganzen Silvrettagruppe.
Er wird vom Silvretta-See oder auch von der Wiesbadener Hütte aus „ge- macht". Weitere Skitouren führen auf die Saarbrücker Hütte mit Litz- ner und den Seehörnern oder auch auf die Dreiländerspitze, wo Vorarl- berg, Tirol und die Schweiz zusam- menstoßen. Über die Ochsenscharte geht es hinüber zur Jamtalhütte, ei- nem weiteren ausgezeichneten Stützpunkt für Skitouristen. Von hier aus wird unter anderem der Aug- stenberg, wohl der schönste Skigip- fel des ganzen Skigebietes, be- stiegen.
Die Abfahrt durch das Jamtal endet in Galtür und damit am oberen Ende des langen Paznauntals, das unweit von Landeck von der Arlbergstrecke abzweigt. In diesem Tal bildet Ischgl so etwas wie ein Tiroler Gegenstück zur Silvretta Nova. Hier entstand in dem weiten Gebiet der Idalpe ein vielleicht noch ausgedehnterer Ski- zirkus, der ebenfalls durch lei- stungsfähige Bergbahnen mit dem Talort verbunden ist. Das Skigebiet zieht sich bis auf etwa 2900 Meter hinauf und bedeckt eine Fläche von rund 1500 Hektar. Ischgl selbst, vor dem Kriege noch ein unbekanntes Bergbauerndorf, ist inzwischen dank der Idalpe ein bedeutendes Skizentrum mit über 3000 Gästebet- ten und dem entsprechenden
„Apräsbetrieb". Heinz Dramsch
404 Heft 6 vom 10. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
