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4.1 Die „Imagin•re Einheit i“ und die „Imagin•re Zahl“

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Academic year: 2021

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4. Komplexe Zahlen

4.1 Die „Imagin•re Einheit i“ und die „Imagin•re Zahl“

Bei der L•sung von Gleichungen wie z.B. x

2

+ 1 = 0 ergab sich die Notwendigkeit, die Gr•‚e 



 zu verwenden ( Geronimo Cardano, 1545 ).

Spƒter wurde 



 mit i ( Euler, ab 1777 ) oder in der Elektrotechnik mit j abgek„rzt.

Mit der Festlegung i€i = -1 ist i als die Imaginƒre Einheit definiert.

________________

Anmerkung: Die Verwendung von 



 nach den herk•mmlichen Rechenregeln st•‚t auf Widerspr„che:

Da 



a 



b = 



a€b , ergibt sich f„r 



 



 = 



 = … 1. i€i ist aber eindeutig gleich -1.

_________________

Die Angabe b€i mit b  IR ist damit eine „Imaginƒre Zahl“.

Imaginƒre Zahlen und reelle Zahlen haben verschiedenartige Eigenschaften, sie k•nnen z.B. nicht bez„g- lich ihrer Gr•‚e verglichen werden.

4.2 Die komplexe Zahl

Die Summe einer reellen Zahl a und einer imaginƒren Zahl b€i hei‚t „Komplexe Zahl“

z = a + b€i mit a : Realteil, b : Imaginƒrteil

Damit lƒ‚t sich formulieren:

F„r jedes Polynom p(x) = x

n

+ a

n-1

x

n-1

+ ... + a

1

x + a

0

gibt es komplexe Zahlen z

k

= a

k

+ i€b

k

, so da‚ p(x) = ( x - z

1

) ( x - z

2

) ... ( x - z

n

) . Die z

1

, z

2

, ... , z

n

hei‚en „Wurzeln“ des Polynoms.

Rechengesetze:

Seien a, b, c, x beliebige komplexe Zahlen, und speziell gelte 1 = 1 + i€0, 0 = 0 + i€0.

Neben den Regeln der Addition und Subtraktion von Vektoren in der Ebene gilt:

1.) a€(b€c) = (a€b)€c 2.) a€b = b€a 3.) a€1 = 1€a = a

4.) ( a+b ) €c = a€c + b€c

(3)

4.3 Darstellung von komplexen Zahlen

1.) Kartesische Koordinaten,

d.h. mit Real- und Imaginƒrteil z = a + i€b ( siehe 4.2 )

graphisch als Punkte mit den Koordinaten ( a,b ) in der Gau‚schen Zahlenebene

Re : Realteil Im : Imaginƒrteil

Die Punkte k•nnen f„r Rechenzwecke auch durch ihre Ortsvektoren gekennzeichnet werden.

2.) Polarkoordinaten, d.h. mit Betrag und Winkel

r,  : Polarkoordinaten von z Wertebereiche:

r  0, 0  2

Die Addition  + k€2 , k , verƒndert den Wert von z nicht.

r hei‚t „Betrag“ von z,  hei‚t „Argument“ (=Winkel) von z.

Polardarstellungen von z :

a) z = r ( cos + i€sin ) <== Real-/Imaginƒrteil

b) z = r e

i€

<== Exponentialform

Es gilt: | cos + i€sin | = | e

i€

| = 1

(4)

Die Verbindung zwischen den Formen (a) und (b) ist durch die Eulersche Beziehung gegeben:

e

i€

= cos + i€sin

Damit gilt auch:

cos = ˆ ( e

i€

+ e

-i€

) und sin =

1

/

2i

( e

i€

- e

-i€

)

3.) Umrechnungen zwischen den Darstellungsformen:

* Gegeben: Betrag r und Winkel  von z , gesucht: Realteil und Imaginƒteil von z :

Re(z) = a = r cos Im(z) = b = r sin

* Gegeben: Realteil a und Imaginƒteil b von z , gesucht: Betrag r und Winkel  von z :

| z | = r =  a

2

+ b

2

Argument ( Winkel ) von z :

 = arctan = arcsin = arccos

Achtung: die Funktion tan(x) ist nur im Bereich - x + definiert.

Winkel au‚erhalb dieses Bereiches sind nur durch eine „geeignete Abfrage“

zu erkennen.

Definitionsbereich des tan()

Ist Re(z) = a < 0, so mu‚ der Winkelwert, der sich mit der arctan-Funktion ergibt, um  ( bzw. 180‰) erh•ht werden.

Šhnliche Probleme treten bei Verwendung von arcsin( ) und arccos( ) auf, die Korrektur ist aber nicht so einfach wie bei arctan( ) .

b a

 

 

 

b

| z |

 

 

 

a

| z |

 

 

 

2

2

(5)

4.) Spezielle Werte von z :

1 = e

i€0

siehe Abb. zu 1.) Kartesische Koordinaten

i = e

i€(/2)

-1 = e

i€

= e

-i€

-i = e

-i€(/2)

4.4 Gleichheit komplexer Zahlen

Zwei komplexe Zahlen sind genau dann gleich, wenn sie entweder a) gleiche Real- und gleiche Imaginƒrteile

oder

b) gleiche Betrƒge und gleiche Argumente ( Winkel )

haben. F„r die Feststellung der Gleichheit m„ssen immer zwei Bedingungen gleichzeitig erf„llt sein.

zu a) Gegeben seien z

1

= a

1

+ i€b

1

, z

2

= a

2

+ i€b

2

z

1

= z

2

hei‚t: a

1

= a

2

und b

1

= b

2

zu b) Gegeben seien z

1

= r

1

e

i€

, z

2

= r

2

e

i€

z

1

= z

2

hei‚t: r

1

= r

2

und 

1

= 

2

Merke: Eine Gleichung mit komplexen Zahlen ergibt immer zwei Gleichungen mit reellen Zahlen.

Das gleiche gilt f„r 2-dimensionale Vektoren.

4.5 Die konjugiert komplexe Zahl

F„r z = x + i€y definieren wir die zu z konjugiert komplexe Zahl durch z _

: = x - i€y Schreibweise auch : z

*

Es gilt: z

1

+ z

2

= z _

1

+ z _

2

z

1

€ z

2

= z _

1

€ z _

2

z Geometrisch bedeutet die Konjugation:

Spiegelung an der reellen Achse

z _

(6)

4.6 Addition und Subtraktion von komplexen Zahlen

Addition und Subtrakton von komplexen Zahlen werden genauso ausgef„hrt wie die Addition und Sub- traktion von 2-dimensionalen Vektoren in einem kartesischen x-y-Koordinatensystem. Dabei entspricht der Realteil der komplexen Zahl der x-Komponente des Vektors und der Imaginƒrteil der komplexen Zahl der y-Komponente des Vektors.

Addieren oder Subtrahieren von komplexen Zahlen in der Exponentialform ist nicht mƒglich !

4.7 Multiplikation von komplexen Zahlen

Gegeben: z

1

= a

1

+ i€b

1

= r

1

e

i€

, z

2

= a

2

+ i€b

2

= r

2

e

i€

Produkt mit Exponentialform:

z = z

1

€ z

2

= r

1

r

2

e

i (  

( Die Betrƒge werden multipliziert, die Winkel werden addiert. ) Produkt mit Real-/Imaginƒrteil:

z = z

1

€ z

2

= (a

1

+ i€b

1

) (a

2

+ i€b

2

)

= a

1

a

2

- b

1

b

2

+ i€(a

1

b

2

+ a

2

b

1

) Geometrisch bedeutet die Multiplikation mit z

2

: Drehung um 

2

und Streckung (bzw. Stauchung) mit r

2

.

Beispiele:

1.) Gegeben: z

1

= 2 + i€3, z

2

= 1 + i€1

z = z

1

€ z

2

= 2€1 - 3€1 + i ( 3€1 + 2€1 ) = -1 + i€5 oder in der Exponentialdarstellung:

(1) Umwandeln von Re-/Im-Teil in Exponentialform

r

1

=  2

2

+3

2

=  13 = 3,606 

1

= arctan(3/2) = 0,983rad ^ = 56,3‰

r

2

=  1

2

+1

2

=  2 = 1,414 

2

= arctan(1/1) = 0,785rad ^ = 45‰

(7)

(2) Multiplizieren

z = z

1

€ z

2

= 3,606€1,414€e

i(0,983+0,785)rad

= 5,099€e

i€1,768rad

( 1,768rad ^ = 101,3‰) (3) R„ckwandeln in Re-/Im-Teil

z = 5,099 ( cos(1,768rad) + i€sin(1,768rad)) = -0,999 +i€5,000 Vergleich mit der Rechnung in Re-/Im-Teil:

Bis auf geringe Rundungsfehler stimmen die Ergebnisse „berein.

Der Aufwand f„r die Rechnung mit der Exponentialform ist erheblich gr•‚er, wenn die Expo- nentialform nicht von vornherein vorliegt und das Ergebnis wieder nach Re-/Im-Teil vorliegen soll, was immer der Fall ist, wenn sich Addition oder Subtraktion anschlie‚t.

z

Der Betrag von z

2

ist > 1. Daher wird der Betrag des Produktes gr•‚er als der Betrag von z

1

. z

1

Der Winkel 

2

ist > 0, daher wird der Winkel von z

1

in mathematisch positiver Richtung weitergedreht.

z

2

2.) Gegeben: z

1

= 2 + i€3, z

2

= 1 - i€1

z = z

1

€ z

2

= 2€1 + 3€1 + i ( 3€1 - 2€1 ) = 5 + i€1 oder in der Exponentialdarstellung:

(1) Umwandeln von Re-/Im-Teil in Exponentialform

r

1

= 3,606 , r

2

= 1,414 , 

1

= 0,983rad wie in 1.)

2

= - 0,785rad , der Imaginƒrteil von z

2

ist jetzt negativ

(8)

(2) Multiplizieren

z = z

1

€ z

2

= 3,606€1,414€e

i(0,983-0,785)rad

= 5,099€e

i€0,198rad

( 0,198rad ^ = 11,3‰) (3) R„ckwandeln in Re-/Im-Teil

z = 5,099 ( cos(0,198rad) + i€sin(0,198rad)) = 4,999 +i€1,003

z

1

Da z

2

einen negativen Winkel hat, wird z

1

mathematisch negativ verdreht.

z

z

2

3.) Gegeben: z

1

= 1, z

2

= i z

3

= z

1

€z

2

= i; z

4

= z

3

€z

2

= -1

z 3 bzw. z 2

Jede Multiplikation mit i bewirkt

eine Drehung um /2 gegen den Uhrzeigersinn,

d.h. mathematisch positiv. z 4 z 1

(9)

4.8 Division von komplexen Zahlen

Gegeben: z

1

= r

1

e

i1

; z

2

= r

2

e

i2

Division mit der Exponentialform:

z = = € = € e

i (  )

oder mit Real- und Imaginƒrteil:

z

1

a

1

+ i€b

1

( a

1

+ i€b

1

) ( a

2

- i€b

2

) a

1

a

2

+ b

1

b

2

+ i€(a

2

b

1

- a

1

b

2

) z = z

2

= a

2

+ i€b

2

= ( a

2

+ i€b

2

) ( a

2

- i€b

2

) = a

22

+ b

22

konjugiert komplexe Erweiterung

Speziell gilt:

1 1 

i = i

-1

=

e

i (/2)

= e

- i (/2)

: R„ckdrehung um 2

4.9 Betr•ge von Produkten und Quotienten

(a) Der Betrag eines Produktes ist gleich dem Produkt der Betrƒge der Faktoren:

| z | = | z

1

€z

2

| = | z

1

| | z

2

|

(b) Der Betrag eines Quotienten ist gleich dem Quotienten der Betrƒge von Zƒhler und Nenner:

| z | =

(c) | e

i€

| = 1

1 i

i  

1 1

2 2

z | z | z  | z |

1 2

z z

1 2

r r

i 1

i 2

e e

1 2

r

r

(10)

4.10 Wurzel aus einer komplexen Zahl

Gegeben: z = r € e

i

Mit dem Ansatz  z __

€  z __

= z ist  z

__

=  r __

€ ( e

i

)

ˆ

=  r __

€ e

i/2

und wegen e

i

= e

i(+k€2)

, k=1, 2, ... auch  z

__

=  r __

€ (e

i(+2)

)

ˆ

=  r __

€ e

i(/2+)

 z __

hat also zwei L•sungen, die sich auf dem Kreis mit Radius  r

__

genau gegen„ber liegen.

Allgemeiner Fall: n-te Wurzel aus z

Die n-te Wurzel hat genau n verschiedene L•sungen Die n Wurzeln liegen gleichmƒ‚ig verteilt auf einem Kreis mit dem Radius

n

 r

__

.

Beispiel: 3. Wurzel aus z

Es gibt drei L•sungen jeweils um 120‰ verschoben.

Weitere Beispiele:

1.)  -1 __

= +i oder -i

2.) Gegeben: z = 9€e

i 1,047 ( ^=60‰ )

 z __

=  9 __

€ e

i (ˆ€1,047)

= 3€ e

i€0,524 ( =^30‰ )

oder = 3€ e

i€(0,524 + )

= 3€ e

i€3,666 ( 210‰ )

(11)

4.11 Die komplexe Exponentialfunktion

Mit z = a + i€b gilt

e

z

= e

(a + i€b)

= e

a

€ e

i€b

reelle Zahl, komplexe Zahl mit Betrag 1,

gibt Betrag von e

z

an gibt Richtung an ( b = Winkel von e

z

)

F„r a = 0 ist | e

z

| = 1.

Es sei t IR ein Parameter. Dann beschreibt

1.) c(t) = e

i€t

den Einheitskreis

Dies bildet die Grundlage f„r die Darstellung von sinusf•rmigen Schwingungen durch komplexe Zahlen, in der Elektrotechnik „Zeiger“ genannt:

Re( c(t) ) = cos( t ) Im( c(t) ) = sin( t )

( sinusf•rmige Schwingung mit der Kreisfrequenz 1 )

2.) c(t) = e

(a + ib)€t

mit a < 0 eine einziehende Spirale

Re( c(t) ) und Im( c(t) ) stellen jeweils eine

abklingende Schwingung dar.

Referenzen