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Onkologie: Das Große und Ganze fest im Blick

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Academic year: 2022

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Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

wenn uns Corona zweierlei Dinge als Gesellschaft gelehrt hat: Nur gemeinsam sind wir stark. Und: Die Herausfor­

derungen verändern sich, wir müssen uns immer neu auf sie einstellen.

Für die Kplus Gruppe ist diese Haltung nicht neu. Seit über 20 Jahren stehen wir mit unseren Krankenhäusern und Senio­

reneinrichtungen, mit unseren Praxen und Schulen für eine wohnortnahe Medizin, Pflege und Ausbildung in der Region.

Medizin und Pflege sind inzwischen so spezialisiert, dass nicht mehr alles an einem Krankenhaus angeboten werden kann. Neben der sehr guten Grundver­

sorgung vor Ort haben wir daher in den letzten Jahren ein über die Stadtgrenzen von Haan, Hilden und Solingen hinaus abgestimmtes Versorgungsangebot mit hochspezialisierten Experten aufgebaut.

Deshalb gilt für uns:

Gemeinsam sind wir stark!

Vieles ist in den letzten Monaten in den Hintergrund gerückt. Auch die eigene Gesundheit. Wir erleben es fast täglich:

Unsere Patientinnen und Patienten schie­

ben Vorsorgeuntersuchungen hinaus, oder sie kommen oft erst in einem fort­

geschrittenen Stadium der Erkrankung.

In allen unseren Häusern haben wir die Bereiche, in denen infektiöse Patien­

tinnen und Patienten behandelt werden, streng von den anderen Bereichen getrennt, um Ansteckungen in der Klinik deutlich zu reduzieren.

Wir sind gut aufgestellt und für Sie da!

Herzlichst, Kai Siekkötter Geschäftsführer

Kai Siekkötter Geschäftsführer

Gerade in der Tumorbehandlung ist Präzision und Konzentration gefragt - wie hier im OP der Mund-, Kiefer- und Plastischen Gesichtschirurgie bei Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Martini (rechts).

Onkologie: Das Große und Ganze fest im Blick

SOLINGEN Bei der interdiszi- pli nären Tumor-Behandlung in der St. Lukas Klinik greift ein Rädchen ins andere. Moderne OP-Verfahren sorgen für eine schnelle und sichere Versor- gung. Und der Patient kann auch selbst etwas Wesentliches tun.

Dass Angst ein schlechter Rat- geber ist, ist eine alte Binsenweisheit.

Gerade in der Zeit der Corona-Pande- mie bekommt sie jedoch eine besondere Bedeutung: Denn wer aus Unsicherheit Vorsorge-Untersuchungen meidet, geht selbst womöglich ein größeres Risiko ein.

„Vorsorge ist extrem wichtig, denn sie ist oft ganz entscheidend für die Prognose einer Erkrankung“, betont Dr. Markus Meibert, Ärztlicher Direktor und Chef- arzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik.

Deswegen mahnt er, mit Kontrollterminen nicht nachzulassen – und stellt klar: „Im Krankenhaus ist man gut geschützt.“ Vor Corona fanden in der von Chefarzt Dr.

Gia Phuong Nguyen geleiteten Inneren Medizin an der Schwanenstraße etwa 1700 Magen- und 1600 Darmspiegelun- gen statt. Während der Pandemie waren es über 300 weniger.

Zu den häufigsten Krebsarten zählt weiterhin Dickdarmkrebs, von dem sechs Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Etwa 90 Prozent dieser Tumore entstehen aus zunächst gutartigen Polypen der Darmschleimhaut, die während der Darmspiegelung abge- tragen werden können, bevor sie bösartig werden. Neben Eingriffen bei Karzinomen des Darms spielt in der St. Lukas Klinik als zertifiziertem Pankreaszentrum auch die Operation von Erkrankungen der Bauch- speicheldrüse eine wichtige Rolle. Dazu kommen Eingriffe bei Lebertumoren und Speiseröhrenkarzinomen.

„Moderne Tumortherapie ist nahezu immer interdisziplinär“, betont Dr. Mustafa Kondakci, Departmentlei-

ter der Onkologie und Hämatologie am Ohligser Krankenhaus. Dort findet unter seiner Leitung einmal wöchentlich die Tumorkonferenz mit Beteiligung von Gas- troenterologie, Chirurgie, Onkologie und anderen Fachärzten statt. Zugeschaltet sind zudem Kollegen aus dem St. Josef Krankenhaus Haan. „Wir können dann schon die Richtung für den Patienten festlegen“, sagt Kondakci. Das Team der Onkologischen Ambulanz behandelt neben Tumoren des Magen-Darm-Trak- tes unter anderem auch Brustkrebs, Mundhöhlenkrebs, Früh-Leukämien und Lymphdrüsenkrebs.

Über das exakte Vorgehen ent- scheiden Alter, Erkrankungsstadium und Allgemeinzustand des Patienten sowie die Lage des Tumors. Dessen zügige opera- tive Entfernung ist – flankiert von anderen Maßnahmen wie Chemo-, Strahlen- und Antikörpertherapie – die wirkungsvollste Behandlung. Ein Großteil der Eingriffe findet mittlerweile laparoskopisch statt.

Die Vorteile dieser minimal-invasiven Schlüsselloch-Chirurgie sind vielfäl- tig: Kleine Schnitte, ein geringeres Aufkommen an Komplikationen wie etwa Wundheilungsstörungen, ein kürzerer Krankenhausaufenthalt und ein insgesamt noch größerer Behandlungserfolg. Zudem nutzt die Chirurgie an der St. Lukas Kli- nik als einziges Haus in der Region die 3D-Laparoskopie. Dabei liefern kleine Kameras gestochen scharfe Bilder in Full HD aus der Tiefe, die besonders bei kom- plexen Eingriffen die Arbeit des Chirurgen erleichtern – und für den Patienten noch mehr Sicherheit bedeuten.

Tumore der Mundhöhle, der Haut oder der Speicheldrüsen fallen in den Bereich der Mund-, Kiefer- und Plasti- schen Gesichtschirurgie. In der gehen drei Aspekte Hand in Hand: Eine wirk- same Therapie der Erkrankung, ein gutes ästhetisches Resultat und ein Erhalt der

Funktionen wie Schlucken oder Kauen.

„Wir behalten das große Ganze im Blick“, betont Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Martini. Zur täglichen Routine gehört für die Spezialisten die virtuelle Vorbereitung der Operationen: Muss man wegfallendes Knochengewebe in Kiefer oder Gesicht durch Transplantate aus anderen Körper- regionen wie dem Wadenbein ersetzen, berechnet der Operateur mit Unterstüt- zung von Medizintechnikern genau, wie viel natürliches Material dafür benötigt wird. In besonders komplexen Fällen kom- men auch Stereolithografie-Modelle zum Einsatz, die die anatomische Situation des Patienten dreidimensional veranschauli- chen. Auch in wissenschaftlicher Hinsicht geht die Abteilung an der St. Lukas Kli- nik voran: Derzeit erforscht Martini mit Assistenzärztin Dr. Johanna Lilienbeck in einer Studie, warum manche Patienten, insbesondere höheren Alters, nach einer Tumoroperation des Schädels ein Delir entwickeln. Die Ergebnisse sollen helfen, die Heilungschancen zu verbessern.

Seit längerer Zeit wendet die Abtei- lung Wächter-Lymphknoten-Biopsien an.

Dabei spritzt der Arzt eine schwach radio- aktive Lösung in die Haut des Patienten, um den ersten, nur Millimeter großen Lymph- knoten im Abflussgebiet eines Tumors zu bestimmen. So lassen sich wichtige Erkennt- nisse über die Verbreitung von Krebszellen gewinnen. Mit Hilfe einer Sonde kann der Chirurg die betroffenen Lymphknoten auf- finden und, falls nötig, entfernen.

Nach der Operation geht es sofort an die Nachsorge – und wieder greift ein Rädchen ins andere: Die Onkologie ist die nächste Station auf dem weiteren Behandlungsweg. Die Fortschritte der medikamentösen Optionen hebt Dr.

Mustafa Kondakci hervor: „Uns stehen inzwischen Therapien, auch in Tabletten- form, zur Verfügung, die sehr zielgerichtet krankhafte Strukturen angreifen.“

Für interdisziplinäres Handeln ste- hen auch die Praxen der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) Rhein-Berg, die ebenfalls zum interdisziplinären Team der Kplus Gruppe gehören: Im Ärztezent- rum Mediplus Hilden an der Walder Straße sind Dr. Anna Papatriantafillou-Schmie- der und in der Solinger Praxis an der Bergstraße Dr. Georg Kloster auf Innere Medizin und Onkologie spezialisiert.

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik Innere Medizin

Telefon 02 12/7 05-1 21 01 lukas-innere@kplusgruppe.de

Arbeiten Hand in Hand:

Die leitenden Onkologen der Kplus Gruppe Dr. Georg Kloster,

Dr. Anna Papatriantafillou-Schmieder und Dr. Mustafa Kondakci (oben v. l.), die Internisten um Chefarzt Dr. Gia  Phuong Nguyen (Mitte) und das Team von Chef-Chirurg Dr.  Markus Meibert (unten).

MAGAZIN DER KRANKENHÄUSER ST. JOSEF IN HAAN, ST. JOSEFS IN HILDEN UND ST. LUKAS IN SOLINGEN AUGUST 2021

Kplus Gruppe

Gemeinsam stark.

Gemeinsam stark.

Mit unseren Kliniken in Haan, Hilden und Solingen bündeln wir viele Kompetenzen.

Lesen Sie hier, was die Kplus Gruppe so stark macht.

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PLUSPUNKT

Fußchirurgie

Gesamtpaket für gesunde Füße

HAAN Sie tragen eine schwere Last und halten uns in Bewegung. Den- noch ist uns oft nicht bewusst, wie komplex unsere Füße aufgebaut sind – und wie vielfältig ihre Probleme sein können.

Umso besser, dass es Fachleute gibt, die sich auf den stark beanspruch- ten Körperteil spezialisiert haben. Wie Dr.

Mona Abbara-Czardybon: Die Orthopä- din und Chirurgin erhält seit fünf Jahren immer wieder aufs Neue das Focus-Siegel als Top-Medizinerin in der Fußchirurgie.

Am zertifizierten Fußzentrum Rheinland Haan – davon gibt es bundesweit nur 33 – behandelt sie gemeinsam mit Dr. Justus Stadler als Hauptoperateure das gesamte Spektrum der Fuß- und Sprunggelenks- krankheiten. Rund 500 Operationen kommen dabei pro Jahr zusammen. Mit dem neuen ambulanten OP-Bereich, der nach einer weiteren – kleineren – Umbau- maßnahme in Betrieb gehen wird, können dann auch viele ambulante Eingriffe im

St. Josef Krankenhaus Haan durchgeführt werden. Wir freuen uns darauf, dass das bald möglich sein wird“, sagt Stadler, Mit- gründer des zertifizierten Zentrums.

Dessen Renommee reicht über das Bergische Land hinaus: „Zu uns kamen auch schon Patienten aus dem Saarland mit dem Wohnmobil“, berichtet die Fach- ärztin. Die Gründe für einen Besuch des Fußzentrums sind breit gefächert. Sie rei- chen von Fehlstellungen wie dem häufigen Hallux valgus, der auch im Kindesalter vorkommen kann, über Entzündungen der Sehnen- und Weichteile bis zu Verschleiß- erkrankungen wie Arthrose. Komplexe Fuß- und Sprunggelenks-Deformitäten werden nach neusten Methoden behan- delt. Dazu gehören minimal invasive Techniken zum Beispiel bei der Versor- gung von Knickplatt-Füßen bei Kindern, Gelenkspiegelungen, Versteifungen bis hin zu umfangreichen Umstellungen oder gar die Implantation von Sprunggelenk- Prothesen bei Erwachsenen.

Diagnostik und Therapie – auch in Abstimmung mit Radiologie, Dia- beteszentrum, Gefäßchirurgie, Podologen und Physiothera- peuten – gehen im Zentrum Hand in Hand. „Wir schauen uns den Patienten und seine Situation immer ganzheitlich an“, erklärt Stadler. Eine Operation kommt stets dann in Betracht, wenn konservative Mittel wie Krankengymnastik, phy- sikalische Maßnahmen

oder angepasstes Schuhwerk nicht mehr helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Die Prog- nose der Eingriffe ist gut. Zumal das Team des Fußzentrums die Patienten auch in der Nachsorge begleitet. Deren Bedarf an Informationen über Erkrankungen und Therapien wollen die Fachärzte so bald wie möglich auch wieder live vor Ort decken, wie Abbara-Czardybon betont:

„Wir freuen uns darauf, wenn wir wie- der Präsenz-Veranstaltungen  für unsere Patienten anbieten dürfen.

KONTAKT

„ Gelenkzentrum Bergisch Land Praxis Haan

Telefon 0 21 29/9 29-4 35 04 Online-Terminvereinbarung unter www.gelenkzentrum-bergischland.de

Wirbelsäule

Hilfe für geplagte Rücken

HILDEN Über viele Stunden hin- weg sitzen, meist auch noch leicht vorgebeugt am Computer – das ist für viele Berufstätige Alltag. Und nach lan- ger Büroarbeit ist der Elan für sportliche Aktivitäten oft auch dahin.

Der Bewegungsapparat dankt uns derartige Gewohnheiten meist nicht:

Rücken- oder Nackenschmerzen gehö- ren zu den häufigsten Problemen, mit denen Patienten einen Orthopäden auf- suchen. „Ein Mangel an Bewegung kann zur Verkürzung der Muskulatur, aber auch zu Bandscheibenvorfällen führen“, warnt Dr. Tjark Tassemeier, leitender Arzt im Department Wirbelsäulenchirurgie am St.

Josefs Krankenhaus Hilden. Dort operiert er pro Jahr etwa 150 Patienten. „Innere Ruhe und eine langjährige Ausbildung“

brauche es dafür, erklärt der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Schließ- lich ist bei den Operationen höchste Präzision gefragt – ebenso wie bei der interventionellen Schmerztherapie, bei der der Arzt lindernde Medikamente milimetergenau an den Entstehungsort spezifischer Rückenschmerzen spritzt.

Am Anfang jeder Therapie steht natürlich die eingehende Diagnostik mit bildgebenden Verfahren wie Rönt- gen und MRT. Auch die Bewertung von Bewegungseinschränkungen und der per-

sönlichen Schmerzempfindlichkeit fließt in die Gesamtbetrachtung der Patien- ten ein. Manch einer davon war zuvor mit seinen Beschwerden beim Hausarzt vorstellig geworden. Zwischen Kranken- haus und niedergelassenen Praxen gebe es ein funktionierendes Netzwerk, sagt Tassemeier. Das gilt auch für die Physio- therapie, die zunächst das Mittel der Wahl bei vielen Wirbelsäulenbeschwerden ist.

Ein chirurgischer Eingriff, stellt Tassemeier klar, komme erst dann in Betracht, wenn andere Optionen, von der Krankengym- nastik bis zur Gabe von Schmerzmitteln, ausgeschöpft seien. Auch die ambulante Behandlung nimmt Tassemeier in die Hand, so dass die Patienten Kontinuität vorfinden, statt immer wieder anderen Ärzten ihre Beschwerden schildern zu müssen.

Die häufigsten Probleme, mit denen die Wirbelsäulenchirurgie konfrontiert wird, sind degenerative Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle. Die bedürfen zwar oft keiner Operation, notwendig ist ein Eingriff allerdings, wenn sie neurolo- gische Ausfälle wie Lähmungen auslösen.

Ein weiteres häufiges Krankheitsbild der Wirbelsäule ist die Spinalkanalstenose.

Diese Verengung des Wirbelkanals tritt insbesondere mit zunehmendem Alter auf und verursacht Schmerzen beim Gehen

und längeren Sitzen. Auch hier kann, sofern konservative The- rapien nicht anschlagen, eine Operation entschei- dende Abhilfe schaffen.

Der Schwerpunkt in der Hildener Wirbelsäulen-

chirurgie liegt auf minimal-invasiven und mikrochirurgischen Eingriffen. Sie böten hohe Erfolgsaussichten und seien angesichts kleiner Schnitte insgesamt sehr sicher, sagt Tassemeier, der das Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulen- gesellschaft und das „European Spine Course Diploma“ besitzt.

Die Bandbreite der Operations- möglichkeiten ist groß: Dazu gehören Denervierungsoperationen der kleinen Wirbelgelenke über die Stabilisierung bei Wirbelkörperbrüchen bis hin zur kompletten Versteifung oder dem Ersatz von Wirbelkörpern. „Wir können hier in Hilden viele unterschiedliche Verfahren anbieten, die individuell auf den Patienten zugeschnitten sind“, sagt Tassemeier.

KONTAKT

„ Gelenkzentrum Bergisch Land Praxis Hilden

Telefon 0 21 03/3 09 91 00

Online-Terminvereinbarung unter www.gelenkzentrum-bergischland.de

Gelenkchirurgie

Verschleiß muss kein Schicksal sein

HAAN / HILDEN Autologe Chondrozystentransplantation: Mit diesem sperrigen Begriff können wohl die wenigsten etwas anfan- gen. Und doch sind mit ihm viele Hoffnungen von Patienten verknüpft

– steht dahinter doch ein Verfah- ren, das Knorpelschäden effektiv behandeln und Gelenken ihre Belastbarkeit zurückgeben kann.

In der Vergangenheit war die Therapie sehr schwierig.

Unfälle, Fehlstellungen oder Überlas- tungen sind die Ursachen der Schäden, zu den Betroffenen gehören oft auch junge Menschen, für die ein Gelenk- ersatz noch nicht in Frage kommt.

Und um sich zu erholen, braucht ein Knorpel Hilfe von außen.

Die bietet die Knorpel trans- plantation mit dem komplizier- ten Namen: Der Chirurg entfernt dem Patien- ten bei

der Arthros kopie Knorpelzellen. Die wer- den im Labor vermehrt und nach sechs Wochen wieder implantiert. „90 Prozent dieser Eingriffe betreffen das Knie, sind aber auch in Schulter, Hüfte und Sprung- gelenk möglich“, erklärt Dr. Gunnar Schauf, Leitender Arzt des Departments Orthopädie am St. Josef Krankenhaus Haan und des Gelenkzentrums Bergisch Land.

Bis zu 80 solcher Behandlungen füh- ren er und seine Kollegen pro Jahr in Haan durch – und das seit zehn Jahren. Dank dieser Erfahrung trägt das Gelenkzent- rum inzwischen auch den Titel „Center of Excellence“ der Firma Codon für Zelltrans- plantationen bei Knorpeldefekten. Nur drei Einrichtungen in Nordrhein-West- falen und sieben in Deutschland können diese Auszeichnung vorweisen. Die Pro- gnose für die Behandelten ist auch auf lange Sicht sehr gut: Der Knorpel erholt sich vollständig, und nach einem Jahr sind

auch belastende Sportarten wieder mög- lich. Jeder Behandlung geht aber natürlich eine umfangreiche Diagnostik am Gelenk- zentrum voraus.

Sowohl das Krankenhaus in Haan als auch das in Hilden sind zertifizierte EndoProthetikZentren und spezialisiert auf die Implantation künstlicher Knie- und Hüftgelenke. Die enge Kooperation mit der Haaner Praxis des Gelenkzentrums Bergisch Land stellt dabei eine optimale ambulante Vor- und Nachsorge der Pati- enten sicher. Dr. Hans Bayer-Helms, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchi- rurgie in Haan und Hilden betont: „Die Erfolgsaussichten bei den endoprotheti- schen Eingriffen sind sehr gut.“

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„ Gelenkzentrum Bergisch Land Praxis Haan

Telefon 0 21 29/9 29-4 35 04 Online-Terminvereinbarung unter www.gelenkzentrum-bergischland.de

Dr. Mona Abbara-Czardybon, Leitende Ärztin Orthopädie, St. Josef Krankenhaus Haan

Dr. Tjark Tassemeier, Leiter Wirbel säulen chirurgie, St. Josefs Krankenhaus Hilden

Dr. Gunnar Schauf, Leitender Arzt Orthopädie, St. Josef Krankenhaus Haan

Dr. Justus Stadler, Leitender Arzt Orthopädie, St. Josef Krankenhaus Haan

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AUSGABE SOLINGEN AUGUST 2021

Fachmedizin für Gefäßgesundheit

Vereinte Kräfte für gesunde Gefäße

HAAN / SOLINGEN Wenn krampf- artige Schmerzen in den Beinen den Spaziergänger schon nach kurzen Stre- cken immer wieder zum Stehenbleiben zwingen, spricht der Volksmund oft von der „Schaufensterkrankheit“.

Doch mit bloßem Kaschieren der Beschwerden, indem man vor einem Ladenlokal Halt macht, ist es nicht getan:

Schließlich verbirgt sich hinter dem harm- losen Begriff ein ernstes Problem. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit

ist weit verbreitet – und kann schwer- wiegende Folgen haben. Unter den Ablagerungen in den Gefäßen, die den Blutdurchfluss behindern, leidet zunächst die Versorgung der Muskeln. Bleibt die Behandlung aus, droht die komplette Unterbrechung der Blutzufuhr. Gewebe kann absterben. Im schlimmsten Fall müs- sen dann betroffene Gliedmaßen sogar amputiert werden. Aber auch die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ist durch die Durchblutungs-

störungen deutlich erhöht. Vielfältig sind auch die Faktoren, die die Gefäßverkal- kung begünstigen: Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel gehören dazu, ebenso wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Da braucht es einen umfassen- den Blick auf den Patienten und seine Situation.

Den ermöglicht in der Kplus Gruppe die Zusammenarbeit über Abteilungen und Häuser hinweg: Das zertifizierte Gefäßzentrum Rheinland Haan am St.

Josef Krankenhaus betreut jährlich rund 2500 Patienten, davon 1000 stationär und 1500 ambulant. „70 Prozent der Patien- ten leiden an Durchblutungsstörungen in Beinen, Armen, Bauch oder Kopf“, erklärt Dr. Udo Huberts, Chefarzt der Gefäß- chirurgie und Leiter des Gefäßzentrums.

Spezialisten aus verschiedenen Fachrich- tungen beraten täglich über die jeweilige Behandlung der Patienten. Zum Einsatz kommen unter anderem Medikamente wie Thrombozy- tenfunktionshemmer, wichtig sind aber auch Anpassungen des Lebensstils. Sie können den Prozess verlangsamen.

Verkalkungen bilden sich jedoch nicht selbst wieder zurück. Erst eine Operation kann die Durchblutung wie- derherstellen. Je nach Schweregrad kann der Chirurg das betroffene Gefäß mit Bal- lonkathetern aufdehnen oder durch Stents wieder durchgängig machen. Bei schwerwiegenden Ver-

kalkungen hilft eine Bypass-Operation:

Dabei wird der Blutfluss durch kleine Schnitte um die Engstelle herumgeleitet.

Die Prognose der Eingriffe ist gut. Doch um weitere Gefäßprobleme zu vermei- den, betont Huberts, müsse man den persönlichen Lebenswandel ebenso im Blick behalten wie Vor- und Begleiterkran- kungen des Patienten.

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel etwa schädigt die arteriellen Gefäße und för- dert Durchblutungsstörungen an Füßen, Nieren, Herz, Augen und Gehirn. Entspre- chend eng ist die Zusammenarbeit des Gefäßzentrums mit dem im selben Haus beheimateten Diabeteszentrum Rheinland Haan, laut Nachrichtenmagazin Focus einem der Top-Zentren Deutschlands.

Dort kümmern sich Ärzte, Berater, Sport- lehrer, eine Podologin, speziell geschultes Pflegepersonal und andere Fachkräfte um die Patienten. Eine von vielen möglichen Komplikationen eines nicht optimal einge- stellten Diabetes ist die Polyneuropathie, die Taubheitsgefühle, Brennen oder Krib- beln auslöst – mit der Folge, dass Patienten kleinere Verletzungen nicht bemerken.

Das führt, oft im Zusammenspiel mit Gefäßproblemen, zu schlecht heilenden Wunden an den Füßen, die ebenfalls im Gefäßzentrum behandelt werden können.

Eine weitere große Gefahr verdeutlicht Dr.

Ingo Röhrig, Chefarzt des Diabeteszent- rums: „Die Kombination aus Diabetes und Bluthochdruck erhöht das Risiko für einen Hirnschlag um das Zehnfache“. Und so pflegen die Spezialisten auch über Stadt- grenzen hinweg einen kurzen Draht.

An diesem Punkt kommt das Neurozentrum Solingen ins Spiel: 2018 gegründet, bündelt es die Kräfte der Neu- rologie an der Ohligser St. Lukas Klinik, der Neuroradiologie Radprax im gleichen Gebäude und der Neurochirurgie am Kli- nikum Solingen. „Time is brain“ lautet die Standard-Regel bei Arterien-Verschlüssen und geplatzten Gefäßen, will heißen: Wer schnell und gut abgestimmt handelt, kann Leben retten und bleibende Schäden verhindern. Das ist auch

der Gedanke hinter dem Neu- rozentrum. „Wir haben hier

alles Wand an Wand“, erklärt dessen Initiator, Professor Dr.

Marcel Dihné, Chefarzt der Neurologie an der St. Lukas Klinik. Zu seiner Abteilung gehört das zertifizierte über- regionale Schlaganfallzentrum Stroke Unit, das Patienten in dem gesamten Umland ver-

sorgt. „Der Patient kommt direkt von der Diagnostik ins Katheterlabor – und das spart sehr viel wert- volle Zeit“, konkretisiert Dr. Hannes Nordmeyer, leitender Arzt der interven- tionellen Radiologie und Neuroradiologie Radprax. Die ist inzwischen auch als Aus- bildungszentrum zertifiziert. 180 bis 190 Thrombektomien, also operative Entfer- nungen von Blutgerinnseln, verzeichnet die Abteilung pro Jahr – und ist damit die leistungsstärkste Klinik in der Umgebung.

Auch sämtliche andere neurovaskuläre Erkrankungen versorgen die Spezialisten an der Schwanenstraße – von der Eng- stelle über die intraoperative Blutung bis zur krankhaften Erweiterung der Hirnarte- rien. Zum Einsatz kommt dabei modernste OP-Technik: Mit Hilfe von Mikrokathe- tern lassen sich auch Verschlüsse in sehr kleinen Gefäßen erreichen und Kompli- kationen minimieren. „Wir sind an sieben Tagen 24 Stunden für den Patienten da“, fasst Nordmeyer zusammen.

KONTAKT

„ St. Josef Krankenhaus Haan Gefäßzentrum Rheinland Haan Telefon 0 21 29/9 29-4 26 41

gefaesschirurgie-haan@kplusgruppe.de

„ Diabeteszentrum Rheinland Haan Telefon 0 21 29/9 29-4 28 00

diabeteszentrum-rheinland-haan@

kplusgruppe.de

„ St. Lukas Klinik Neurologie

Telefon 02 12/7 05-1 25 01 lukas-neurologie@kplusgruppe.de

„ Radprax MVZ Nordrhein Neuroradiologie

Telefon 02 12/24 89-0 Exakte Darstellung der Gefäße sind für Dr. Udo Huberts die

Grundlage für eine individuelle Therapieplanung.

Notfallmedizin

Hilfe, wenn es schnell gehen muss

SOLINGEN Akute schwere Krank- heiten und Verletzungen richten sich nicht nach Sprechzeiten und Terminen.

Deshalb ist die Zentrale Aufnahmeein- heit (ZAE) an der St. Lukas Klinik an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt.

Dort steht unter Leitung von Chef- arzt Dr. Bernhard Plath ein insgesamt 18-köpfiges Team über Fachgrenzen hin- weg bereit, um Patienten in Notfällen schnellstmöglich untersuchen und behan- deln zu können. „Pro Tag versorgen wir im Durchschnitt etwa 30 Patienten“, berichtet Oberarzt Temukh Dzharkas. Die kommen nicht nur aus Solingen, sondern auch aus den Nachbarstädten Hilden, Haan, Langenfeld und sogar Leverkusen.

Ein Arzt nimmt Patienten, die im Rettungswagen ankommen, schon in der Wagenhalle in Empfang. In einem Schockraum unternimmt das Team dann die unmittelbar nötigen Hilfsmaßnah- men. Stabilisierte Patienten werden zur Weiterbehandlung je nach Schwere der Krankheit auf die Intensiv- oder Normalsta- tion verlegt. Wer sich wegen gravierender Beschwerden oder Verletzungen selbst

auf den Weg ins Krankenhaus macht, wendet sich an den ZAE-Empfang. Dort nehmen die Mitarbeiter Personalien und wichtige Daten auf. Die Wartezeit rich- tet sich nach der Manchester-Triage: Das Verfahren zur Einstufung der Dringlichkeit ermöglicht es den Ärzten, die schwersten Fälle besonders schnell zu behandeln. Die Farbe „Rot“ steht dabei für Patienten, die mit dem Notarzt gekommen sind, und sofort Hilfe brauchen.

Die medizinische Bandbreite in der Notfallmedizin ist naturgemäß sehr groß und bildet die Vielfalt der Fachabteilungen an der St. Lukas Klinik ab: Dazu zählen zum Beispiel Schlaganfallpatienten, die in der „Stroke Unit“ umgehend behandelt werden müssen, aber auch diverse inter- nistische Notfälle und Unfälle, sowohl bei jüngeren als auch geriatrischen Patienten.

Auch die Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, die Innere Medizin sowie die Onkologie sind in die Notfall- medizin eingebunden: „Manchmal fällt bei der Erstuntersuchung eines Notfallpati- enten ein Tumor auf“, erklärt Dzharkas. In Abstimmung mit sämtlichen Fachabteilun-

gen des Hauses leitet das Team der ZAE die zügige Weiterbehandlung der Not- fallpatienten ein. Elf Behandlungsräume stehen in der Einheit zur Verfügung.

Auch für Patienten, die wegen geplanter stationärer Behandlungen in die St. Lukas Klinik kommen, ist der Emp- fang der in der ZAE die erste Anlaufstelle. Wer außerhalb der normalen Sprechzeiten niedergelassener Pra-

xen Beschwerden hat, mit denen er ansons- ten zum Haus- oder Zahnarzt gehen würde,

wird angesichts der Vielzahl an Notfällen gebeten, Kontakt zum haus- oder zahn- ärztlichen Notdienst aufzunehmen.

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik

Zentrale Aufnahme-Einheit Telefon 02 12/7 05-0 lukas-zae@kplusgruppe.de Achtung! Im Notfall 112 wählen!

Dr. Bernhard Plath,

Chefarzt Zentrale Aufnahme- Einheit, St. Lukas Klinik, Solingen

Gefäßprothesen lassen das Blut wieder fließen.

Ein Blick ins Innere des Kopfes: Gemeinsam mit dem Radio- logen Martin Kruse begutachtet Professor Dr. Marcel Dihné

die MRT-Bilder eines Schlaganfallpatienten. Volle Konzentration im OP:

Gefäßchirurg Dr. Udo Huberts.

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PLUSPUNKT

Frauengesundheit

Kompetente Hilfe bei gut- und bösartigen Erkrankungen

HILDEN In wohl keiner Abtei- lung eines Krankenhauses liegen Sorge und Glück so eng beieinander wie in der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Schließlich verhilft das Team neuen Erdenbürgern zu einem guten Start ins Leben, muss zugleich aber auch Erkrankungen in der Schwangerschaft behandeln und Frauen im schweren Moment einer Fehlgeburt begleiten.

„Wir leisten ambulant und stationär die Grundversorgung in allem, was das Spektrum der Frauenheilkunde hergibt“, sagt Krystian Kuboth, Chefarzt der All- gemeinen Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josefs Krankenhaus Hilden. Dazu gehören stets auch Notfälle, in denen Blu- tungen gestillt werden müssen.

Ein Schwerpunkt der Abteilung sind Eingriffe bei Harn-Inkontinenz: Zum Ein- satz kommen dabei unterschiedliche und auch neue Verfahren. Im Rahmen einer

kurzen Operation kann der Chirurg unter anderem spannungsfreie Vaginalbänder unter die Harnröhre einlegen – mit auch langfristig hoher Erfolgsrate. Eine wichtige Rolle spielt in der Allgemeinen Gynäko- logie auch die Diagnostik und Therapie von bösartigen Tumoren des Unterleibs wie des Gebärmutterkörpers und -halses, der Eierstöcke, des Eileiters, der Scheide und Schamlippen. „In die Behandlung sind Onkologen, Pathologen, Strahlenthe- rapeuten, Viszeralchirurgen und Urologen mit eingebunden, verdeutlicht Kuboth das interdisziplinäre Vorgehen.

Für verschiedene Krankheitsbilder bietet die Abteilung gesonderte ambu- lante Sprechstunden an: Eine davon widmet sich auch der weit verbreite- ten Endometriose. Sie ist charakterisiert durch Gebärmutterschleimhaut-ähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutterhöhle, kann starke Schmerzen verursachen – und sogar zu ungewollter Kinderlosigkeit

führen. „Die Herde können wir mittels Schlüsselloch-Technologie entfernen“, berichtet Kuboth. Insbesondere auf minimal-invasive Operationen sei die Abteilung spezialisiert – mit dem Vorteil kleiner Schnitte: „Viele Patientinnen, die früher drei bis vier Tage im Krankenhaus verbracht hät- ten, sind mittlerweile nach wenigen Stunden wieder zuhause in den eigenen vier Wänden“, sagt Kuboth.

KONTAKT

„ St. Josefs Krankenhaus Hilden Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe

Telefon 0 21 03/8 99-2 13 11

gynaekologie-hilden@kplusgruppe.de

Geburt

Familiärer Start ins Leben

HILDEN Wenn sich die Geburt eines Kindes anbahnt, ste-

hen junge Paare vor vielen Fragen: Wo und auf welche Weise soll der Nachwuchs zur Welt kommen und wie bereitet man sich optimal vor?

Und was ist der richtige Ort für eine stressfreie Entbindung?

Besonders familiär geht es in der Geburtshilfe des St. Josefs Krankenhauses in Hilden zu. Rund 600 Kinder kommen hier pro Jahr zur Welt.

„Wir haben deutlich mehr Zeit als auf vielen größeren Geburtenstationen“, sagt Ursula Müther, die das zwölfköpfige Hebammenteam der Abteilung leitet. „Ich empfinde die Arbeit hier als Entschleuni- gung“, schwärmt die erfahrene Hebamme.

Anlaufpunkt ist die Hildener Geburtshilfe dabei auch für werdende Mütter aus den Nachbarstädten wie Solingen und Haan. 

Wie sie entbunden werden wollen, entscheiden die Mütter selbst: Am häufigs- ten in Anspruch genommen wird letztlich immer noch die klassische Methode im Kreißbett. Daneben stehen aber auch Gebärhocker und Gebärwanne zur Ver- fügung. Alle Kreißsäle sind vollklimatisiert und mit modernen Geräten ausgestattet.

Großen Wert legt das Team des Hauses auf die entspannte Atmosphäre. Mütter können ihre Lieblingsmusik abspielen

oder über Duftlampen wohltuende Düfte verströmen lassen.

Direkt nebenan liegt ein Ein- griffsraum, in dem Notkaiserschnitte stattfinden. Durch die räumliche Nähe zu den Kreißsälen geht keine Zeit für die Verlegung in einen Operationssaal ver- loren. Ein Kinderarzt ist rund um die Uhr verfügbar, untersucht die Kinder auf der Säuglingsstation und wacht auch über Risikogeburten. Möglich macht das die enge Kooperation des St. Josefs Kran- kenhauses mit der Klinik für Kinder und Jugendliche in Solingen. Dorthin können Neugeborene im Notfall – im Regel- fall gemeinsam mit der Mutter - verlegt werden. Sind Mutter und Kind wohlauf, können sie das Krankenhaus schon nach vier Stunden verlassen. Möglich ist aber auch ein stationärer Aufenthalt, um vom erfahrenen Team aus Hebammen und Kinderkrankenschwestern Unterstützung am Anfang der neuen Lebensphase zu bekommen.

Um die Mutter-Kind-Bindung zu stärken ist der schnelle Hautkontakt sehr wichtig. Schon im Kreißsaal legen Müt- ter das Neugeborene zum ersten Mal an.

Damit auch die Väter bei Geburt ihres Kindes – selbst in Corona-Zeiten – dabei- bleiben und dem eigenen Nachwuchs so nah wie möglich sein können, bietet die in einem Neubau untergebrachte Geburts- hilfe des St. Josefs Krankenhauses sechs Familienzimmer, die gegen einen Aufpreis

für die Unterbringung und Verpflegung des Vaters gebucht werden können. „Wir können jedes Zimmer aber auch flexibel umfunktionieren“, betont Krystian Kuboth, Chefarzt der Gynäkologie und Geburts- hilfe. Als Geburtstagsgeschenk bekommt jeder neue Erdenbürger einen Babyschlaf- sack. Der ist – in Kombination mit einer festen Unterlage, Schlaf in Rückenlage und einer mäßigen Raumtemperatur von etwa 17 Grad – der wirksamste Schutz vor dem plötzlichen Kindstod.

Als Begleitung für Mütter vor und nach der Geburt bringen die Mitglieder des Hildener Teams ihre vielfältigen Kom- petenzen ein – in zahlreichen Angeboten wie geburtsvorbereitender Akupunktur, Schwangerschafts- und Rückbildungs- gymnastik, Stillberatung, Babymassage oder Softlaser-Therapie gegen schmer- zende Brustwarzen und Milchstau. Viele Kurse der Elternschule finden online statt.

Über die Termine können Sie sich auf der Website www.st-josefs-krankenhaus.de informieren.

KONTAKT

„ St. Josefs Krankenhaus Hilden Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe

Telefon 0 21 03/8 99-2 13 34

gynaekologie-hilden@kplusgruppe.de

Senologie

Moderne Brustmedizin

mit breitem Therapiespektrum

HILDEN Die Anzahl der Brust- krebsfälle nimmt ständig zu. Als eine mögliche Ursache gelten klassische Pro- bleme wie Übergewicht und Stress, zum Beispiel durch zermürbende Schicht- arbeit. „Das sind mögliche Erklärungen, genau weiß man es aber nicht“, sagt Professor Dr. Livia Küffner, Chefärz- tin des zertifizierten Brustzentrums Kplus im St. Josefs Krankenhaus Hilden.

Das Team der Senologie diag- nostiziert und behandelt sämtliche

Erkrankungen und Fehlbildungen der Brust. 450 Operationen fin-

den jährlich in der Abteilung statt. Am häufigsten geht es dabei um das Mammakar- zinom. Die Heilungsrate bei Brustkrebs liegt bei rund 85 Prozent. Besonders von einer frühen Erkennung der Krebs-Erkrankung pro- fitieren die Betroffenen, zu denen in seltenen Fäl- len auch Männer gehören.

Nach der Überweisung durch niedergelassene Praxen werden die Pati- entinnen im Krankenhaus noch einmal mittels Mammographie, Ultraschall oder MRT umfassend untersucht, ehe die Spezi- alisten in den wöchentlich stattfindenden Konferenzen einen individuell abgestimm- ten Therapieplan erarbeiten. Das meist angewandte Operationsverfahren ist die brusterhaltende Segmentresektion: Die Chirurgen entfernen dabei nur den Tumor selbst sowie in einem Sicherheitsabstand das naheliegende Gewebe und die soge- nannten Wächterlymphknoten, die im Abflussgebiet des Tumors liegen. Diese Methode wird zur Sicherheit der Patien- tin kombiniert mit einer Bestrahlung. Zur besseren Beurteilung, ob nach der Ope- ration eine zusätzliche Chemotherapie notwendig ist, bietet das Brustzentrum eine genetische Untersuchung des Tumors an. Zum Einsatz kommen in der Krebs- behandlung auch Hormontherapien.

Begleitend zur Chemotherapie bietet das Zentrum zudem Akupunktur und Yoga an.

Die Vernetzung von Experten gehört zu

den wichtigen Merkmalen des Zentrums.

Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einem Plastischen Chirurgen, einer Psychoonkologin sowie niedergelassenen Gynäkologen und Schmerztherapeuten.

Schwere Fälle, bei denen gängige Behandlungsformen nicht greifen, kom- men für das molekulare Tumorboard in Frage: „Dabei betrachten wir den Tumor sehr genau im Hinblick darauf, auf wel- che individuellen Therapien er reagieren könnte“, erklärt Küffner. Mit ihrem Team halte sie sich immer auf dem neuesten Stand der medikamentösen und operati- ven Möglichkeiten, betont die Leiterin des Brustzentrums.

KONTAKT

„ St. Josefs Krankenhaus Hilden Senologie – Brustzentrum Kplus Telefon 0 21 03/8 99-2 13 41 senologie-hilden@kplusgruppe.de Ursula Müther,

Leiterin Hebammenteam, St. Josefs Krankenhaus Hilden

Krystian Kuboth,

Chefarzt Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe,

St. Josefs Krankenhaus Hilden

Professor Dr. Livia Küffner, Chefärztin des zertifizierten Brustzentrums Kplus,

St. Josefs Krankenhaus Hilden

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AUSGABE SOLINGEN AUGUST 2021

Hygiene

Der Kampf gegen Erreger ist eine tägliche Aufgabe

Viele Patienten beschleicht beim Betreten eines Krankenhauses ein diffu- ses Unbehagen. Oft steckt dahinter die Sorge, sich mit multiresistenten Keimen oder eben auch SARS-CoV-2 anstecken zu können.

Die ist aber unbegründet: „Fälle von Infektionen mit Methicillin-resisten- ten Staphylococcus aureus-Stämmen, kurz MRSA, sind bei uns sehr selten“,

betont Elmar Klebert, leitende Hygie- nefachkraft bei der Kplus Gruppe.

In dieser Funktion wacht er gemeinsam mit seinen Kolle-

gen aus den verschiedenen Häusern des Trägers – Hygi- enefachkraft der St. Lukas Klinik ist Sabine Hillebrandt

– über den Schutz von Patienten und Mitarbeitern vor Viren und Keimen. Für die sorgt ein ganzes Bün- del an Standards.

Umfangreiche Untersuchungen erhöhen die Sicherheit erheblich: Vor Eingriffen und stationären Aufnahmen werden alle Patienten routinemäßig auf das neuartige Coronavirus getestet und – bei bestimmten Risikofaktoren, die im

Aufnahmebogen abgefragt werden – auch auf MRSA und multiresistente gramnega- tive Erreger (MRGN). Wer Symptome einer Infektions-Krankheit zeigt, wird wiederum sofort isoliert. Beim Kontakt mit diesen Patienten nutzen Ärzte und Pfleger die volle Schutzausrüstung inklusive Schutz- kittel, -brillen und FFP2-Masken. Gerade die konsequente Einsatz letzterer in allen Bereichen und bei allen Mitarbeitern des Krankenhauses habe sich bewährt, sagt Klebert. Die Informationen über alle im Krankenhaus aufgetretenen Infektionen laufen bei der jeweiligen örtlichen Hygi- enefachkraft zusammen, um schnell Maßnahmen gegen die Verbreitung von Viren und Keimen ergreifen zu können.

Der Kampf gegen Erreger ist eine tägliche Aufgabe, an der alle mitwirken.

Dazu gehört auch die tägliche Reinigung von Flächen und Zimmer sowie die Auf- bereitung der Betten. Insgesamt sechs Hygienefachkräfte sind unter Leitung von Elmar Klebert in den Einrichtungen der Kplus Gruppe beschäftigt. Sie vermitteln den Mitarbeitern die Regeln zum Infekti- onsschutz, kontrollieren die Abteilungen, untersuchen medizinischen Geräte und überprüfen auch die Sorgfalt bei der regelmäßigen Reinigung von Räumen und

Gegenständen: Mit Hilfe des sogenann- ten Glowcheck-Verfahrens lassen sich dabei unerwünschte Rückstände sichtbar machen.

Die Ergebnisse der Arbeit sind auch Thema in den mindestens zweimal pro Jahr stattfindenden Besprechungen der Hygienekommissionen. An denen nehmen unter anderem auch Ärztliche Direktoren und Pflegedirektoren sowie Krankenhaushygieniker und die techni- schen Leiter teil. Alles, was die Arbeit der Hygienefachkräfte betrifft – vom Norovi- rus-Fall bis zum schlecht gereinigten Tisch im Krankenzimmer – wird dokumentiert.

Letztlich kann aber immer auch der Besu- cher selbst zur Sicherheit im Krankenhaus beitragen – in dem er die Desinfektions- mittelspender im Eingang oder auf den Fluren zur Handdesinfektion nutzt. Die Corona-Pandemie habe das Bewusstsein für die Bedeutung der Handhygiene bei vielen Menschen weiter geschärft, sagt Klebert: Schließlich würden viele Viren und Bakterien über die Hände übertragen.

Die verschiedenen Schutz-Maßnahmen greifen ganz offensichtlich: Denn auch Infektionen mit Noro- oder Influenza- viren, betont Klebert, seien zuletzt sehr selten gewesen.

Alterstraumatologie

Menschen im Alter ganzheitlich behandeln

SOLINGEN Einmal das Gleich- gewicht verloren, gestürzt – und schon ist nichts mehr so wie es früher war. Vor allem der Oberschenkelhalsbruch ist ein Schreckensszenario für viele Menschen im höheren Lebensalter.

Schließlich verbindet sich mit ihm oft die Angst, danach einfach nicht mehr richtig auf die Beine zu kommen.

„Manchmal offenbaren sich durch solche Verletzungen erst andere Erkrankungen“, berichtet Dr. Michael Wieland, Oberarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik. Viele ältere Ehepaare stützten sich im heimi- schen Alltag gegenseitig und könnten so auch mit verschiedenen Problemen des Alters gut umgehen – bis ein Unfall sie aus der Bahn werfe. Mit einer Operation allein ist es somit häufig nicht getan, wenn man Menschen so zügig wie möglich wie- der ins Gleichgewicht und ins gewohnte Umfeld zurückbringen will. Deshalb bün- delt das Krankenhaus auf seiner Station für Alterstraumatologie seit knapp einem Jahrzehnt die Kompetenzen von Spe- zialisten aus Chirurgie, Geriatrie sowie Physiotherapie und Sozialdienst.

„Wir wenden sämtliche therapeuti- sche Möglichkeiten innerhalb kurzer Zeit an“, erklärt Dr. Gregor Kara, ebenfalls Oberarzt in der Chirurgie. In früheren Jah- ren habe man die betroffenen Patienten erst operiert, um sie dann im Anschluss auf eine andere Station zu verlegen. Die Rehabilitation habe dadurch erst mit Ver- zögerung eingesetzt. Inzwischen beginne sie noch während der Wundheilungs- phase. Das verkürze den früher rund dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt deutlich. Die frisch Operierten bleiben auf derselben Station, werden von den gleichen Pflegern betreut – und erhalten auf dem Zimmer regelmäßig gemeinsa- men Besuch von Chirurgen und Geriatern.

„Verschiedene Therapeuten kümmern sich gemeinsam mit Pflegekräften und Ärzten engmaschig um die Patienten“, erklärt Dr.

Volker Spartmann, Chefarzt der Geriatrie an der St. Lukas Klinik. Neben ergo- und physiotherapeutischen Maßnahmen spiel- ten auch kognitive Therapien in dieser Zeit eine sehr wichtige Rolle, um die Patienten zu beschäftigen und geistig aktiv zu hal- ten. „Die meisten älteren Patienten haben neben dem akuten Unfall noch weitere,

meist chronische Krankheiten wie Diabe- tes oder Bluthochdruck“, sagt Spartmann.

„Das alles spielt in den Heilungsverlauf und muss in der Behandlung mit bedacht werden.“

Rund 180 bis 200 Menschen mit Verletzungen an Armen und Beinen, Hüfte oder Wirbelsäule werden pro Jahr in der Alterstraumatologie versorgt:

Dazu zählen Vorerkrankte im Alter ab 60 Jahren, die zum Beispiel unter Herz-Kreis- lauf- oder neurologischen Erkrankungen leiden, sowie hochbetagte Patienten.

Das Alter habe sich dabei im Laufe der Jahre entsprechend der demographischen Entwicklung nach oben verschoben, berichtet Wieland: „Wir haben inzwi- schen viele Patienten, die deutlich über 90 Jahre alt sind.“ Nicht immer komme es zu einer Operation, manchmal sei auch eine konservative Behandlung möglich.

Insbesondere hüftgelenksnahe Brüche würden dagegen meist chirurgisch behan- delt. „Solche Frakturen sind schwere Verletzungen“, betont Kara. Die Patien- ten profitierten daher deutlich von einer Operation.

Schon bei der Aufnahme nehmen die Spezialisten der Geriatrie die per- sönliche Situation der Patienten in den Blick. „Wir machen uns ein umfassendes Bild von dem, was sie benötigen“, erklärt Dr. Volker Spartmann.

Das gilt auch für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt:

Denn zu den Säulen der Arbeit in der Alterstraumato- logie gehört auch der soziale Dienst der St. Lukas Klinik.

Der vermittelt, falls nötig, häusliche Krankenpflege oder organisiert Hilfs- und Pflegemittel für die weitere Rehabilitation.

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik Chirurgie

Telefon 02 12/7 05-1 23 01 lukas-chirurgie@kplusgruppe.de Geriatrie

Telefon 02 12/7 05-1 26 01 lukas-geriatrie@kplusgruppe.de

Dr. Volker Spartmann, Chefarzt Geriatrie, St. Lukas Klinik, Solingen

Schmerztherapie

Viele Wege gegen den Schmerz

SOLINGEN Chronischer Schmerz ist eine echte Volkskrankheit: So leiden laut Deutscher Schmerzgesellschaft 17 Prozent der Bevölkerung unter Beschwerden, die ihre Warnfunktion verloren haben und mehr als sechs Monate anhalten.

Für die Betroffenen ist das mit einem hohen Leidensdruck und dem Gefühl von Hilflosigkeit verbunden. Rund 150 Patienten werden jedes Jahr in der Schmerzambulanz der Solinger St. Lukas Klinik betreut – manche nur über einen kurzen Zeitraum, andere langfristig. Ab der mittleren Jugend sei dabei praktisch jede Altersgruppe vertreten, berichtet Chef- arzt Dr. Hans-Ulrich Giesen. Zu seinen Fachgebieten zählen neben der Anästhe- siologie und speziellen Schmerztherapie unter anderem auch Palliativmedizin und Chirotherapie. Zudem ist er zertifizierter Kopfschmerzexperte.

Sowohl bestehende körperliche als auch bereits therapierte Leiden kön- nen hinter den Schmerzen der Patienten stecken. Manchmal ist die Ursache nicht behandelbar – und manchmal auch ein-

fach unbekannt. Auch beruflicher und familiärer Stress können die empfundenen Symptome verschlimmern. Im Durch- schnitt vergehen sieben Jahre, ehe sich die Patienten nach einer vielfach langen Odyssee durch Arztpraxen bei einem Schmerztherapeuten vorstellen und die notwendige Therapie erhalten. Um zum Kern des Problems vorzudringen, braucht es zunächst eine sorgfältige Diagnos- tik. Die nimmt neben dem körperlichen Zustand auch die psychische Verfassung des Patienten in den Blick: „Wir betrach- ten den Patienten in der Gesamtschau“, sagt Giesen.

So vielfältig wie die Ursachen chro- nischer Schmerzen – von der Migräne über Arthrose bis zu Tumorerkrankungen – sind auch die Therapieverfahren: „Sie gehen bei uns deutlich über die Möglich- keiten niedergelassener Praxen hinaus“, erklärt Giesen. Zum Behandlungsspekt- rum gehören zum Beispiel elektronische Schmerzpumpen, die manche Patien- ten kontinuierlich über das Rückenmark mit einer einprogrammierten Dosis an Schmerzmitteln versorgen, oder auch die Gabe von Antikörpern. Darüber

hinaus umfasst der multimodale Thera- pieansatz auch Physio-, Chiro- und unter Umständen auch Gesprächstherapien.

Häufig kommen zudem komplementäre Behandlungsformen wie Akupunktur zum Einsatz. Auf welche Weise man schließ- lich den Schmerzen zu Leibe rückt, entscheiden Arzt und Patient gemeinsam:

„Schmerztherapie ist eine Aktionspart- nerschaft“, erklärt Giesen. Gefragt ist bei der Behandlung nicht zuletzt Geduld von Betroffenen und Ärzten. Schließlich gilt es, das Schmerzgedächtnis zu löschen, in dem der Schmerz oft über Jahre hinweg abgespeichert ist. Daher sollten Patienten nicht allzu schnell einen durchschlagen- den Erfolg erwarten. Nicht immer lässt sich der Schmerz komplett ausschalten.

Durch das Bündel an zielgerichteten Maß- nahmen erfüllt sich aber für eine Vielzahl schmerzgeplagter Patienten die Hoffnung auf Beschwerdefreiheit oder zumindest Linderung ihrer Schmerzen – und somit deutlich höhere Lebensqualität. Der Behandlungsbedarf ist groß. Dennoch erhalten Tumorpatienten in der Schmerz- ambulanz der St. Lukas Klinik einen besonders zügigen Termin.

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik Schmerzambulanz Telefon 02 12/7 05-1 20 02

lukas-anaesthesie@kplusgruppe.de Die Aufgaben der Hygienefachkräfte sind vielfältig.

Kontrollen mit dem Glowcheckverfahren gehören dazu.

Elmar Klebert,

leitende Hygiene fachkraft bei der Kplus Gruppe

Dr. Hans-Ulrich Giesen leitet die Schmerzambulanz an der St. Lukas Klinik.

Mit feinen Nadeln gegen den Schmerz: Akupunktur.

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PLUSPUNKT

Patientenfürsprecher

Für die Rechte der Patienten

SOLINGEN Dr. Jürgen Dost folgt als Patientenfürsprecher der St. Lukas Klinik auf Lucia Henze und Gerlinde Guth.

Dr. Jürgen Dost hat eine Leiden- schaft für Menschen: Er ist Psychologe, Personalleiter internationaler (Solinger) Firmen – und jetzt mit dem Ruhestand ehrenamtlicher Patientenfürsprecher der St. Lukas Klinik. „Als Ehrenamtler bin ich unabhängig und kann ganz neutral zwi- schen Patienten, Angehörigen, Ärzten und Pflegekräften vermitteln“, sagt der 63-jährige Solinger. Denn oft, da ist sich Dr. Jürgen Dost sicher, sind es Missver- ständnisse, die zu Verstimmungen bei

Patientinnen und Patienten führen. „Oft hilft schon, einfach einen anderen Blick- winkel einzunehmen und zu verstehen.

Dazu braucht es aber oft den Anstoß von außen.“ Den will Dr. Jürgen Dost gern geben.

Dabei ist er – wie jeder Patienten- fürsprecher – zur Verschwiegenheit und Vertraulichkeit verpflichtet. „Das ist für mich selbstverständlich“, sagt der Vater einer erwachsenen Tochter. „Aber es gibt den Patienten auch die Sicherheit, sich mir anzuvertrauen.“

Nach dem Ausscheiden der beiden langjährigen Patientenfürsprecherinnen Lucia Henze und Gerlinde Guth galt es

eine Nachfolge zu finden. „Patientenfür- sprecher ist ein schönes, aber mitunter auch ein anstrengendes Ehrenamt“, sagt Annika Butzen. Die stellvertretende Geschäftsführerin der St. Lukas Klinik weiter: „Umso dankbarer sind wir für die vielen Jahre, die Frau Henze und Frau Guth es ausgefüllt haben – und dass wir mit Dr. Jürgen Dost einen Nachfolger gefunden haben.“ Leicht sei das nicht gewesen, erinnert sich Annika Butzen, aber mit Hilfe der Solinger Freiwilligen- Agentur haben die St. Lukas Klinik und Dr.

Jürgen Dost zusammengefunden.

Jeden Montag ist Dr. Jürgen Dost vor Ort, aber auch telefonisch, per Brief oder E-Mail zu erreichen. Dabei ist die Bandbreite der Themen, die ihn erwar- ten, erfahrungsgemäß vielfältig: Laute Bettnachbarn, Wartezeiten und Ver-

schiebungen von Untersuchungen und Operationen, das Essen, zeitlicher Druck bei Ärzten und Pflegekräfte, Bürokratie sind nur einige Probleme, mit denen er sich zukünftig beschäftigen wird. Was er selbst nicht (er-)klären kann, bespricht er mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern auf den jeweiligen Stationen oder mit den Chefärzten oder dem Direktorium als Leitungsgremium des Hauses. Dosts erstes Fazit nach einem Monat: „Hier herrscht ein offener, aber immer respekt- voller Umgang – auch bei Kritik.“

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik Patientenfürsprecher Telefon 02 12/7 05-1 32 02

Ausbildung

Der Weg in den Beruf

HAAN / HILDEN / SOLINGEN Wer sich für einen Pflegeberuf entschei- det, muss sich um eines keine Sorgen machen: „Es geht weniger um die Frage, finde ich einen Platz, sondern eher, welchen Platz nehme ich?“, beschreibt Sabine Woitaschek die überaus günstige Arbeitsmarktlage.

Sie spricht aus Erfahrung, schließ- lich leitet sie das St. Joseph Fachseminar in Solingen und das Katholische Bildungs- zentrum (KBZ) in Haan. Beide Standorte werden am 1. Januar 2022 nur noch unter letzterem Namen firmieren. Grund ist der Wandel in der Ausbildung: Im Frühjahr 2020 nahm die erste 26-köpfige Gruppe in Haan die dreijährige generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau auf. Sie fasst die bishe- rigen Berufsbilder der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Alten- und Kin- derkrankenpflege zusammen.

Sämtliche Teilgebiete lernen die Auszubildenden kennen – und kön- nen auf dieser Grundlage anschließend überall arbeiten und sich spezialisieren.

Exemplarisches Lernen und der richtige Umgang mit wiederkehrenden Situa- tionen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die praktische Ausbildung können die angehenden Pfleger in den Krankenhäu- sern der Kplus Gruppe in Haan, Solingen, Hilden und Opladen sowie in den Senio- reneinrichtungen des Trägers und auch bei Kooperationspartnern absolvieren.

Insgesamt 300 Auszubildende erhalten in der Pflegeschule jedes Jahr ihr Rüstzeug für den Beruf – darunter auch all jene, die sich für eine einjährige Ausbildung der Pflegefachassistenz entschieden haben.

Sie wird ebenfalls als generalisti- sche Ausbildung im kommenden Herbst starten – und damit noch breitere Einsatz- möglichkeiten bieten: Zu den potenziellen späteren Arbeitgebern zählen Senioren- heime ebenso wie Kliniken und ambulante Pflegedienste. „Und der Bedarf der Ein- richtungen ist sehr groß“, betont Sabine Woitaschek. Auch eine weiterführende Ausbildung zu Pflegefachmann oder -frau ist im Anschluss möglich. Ein Erweite- rungsbau am Haaner Bildungszentrum an der Robert-Koch-Straße wird voraus- sichtlich im kommenden Jahr fertig sein.

So schafft die Kplus Gruppe die bauliche Voraussetzung für eine moderne Aus- bildung für zukünftige Pflegefachfrauen und -männer. Standort der Ausbildung der Assistenzberufe wird ab 2022 das bishe- rige Fachseminar für Altenpflege an der Langhansstraße in Solingen sein.

Doch auch über die Pflege hinaus ist die Kplus Gruppe als Ausbilder sehr aktiv:

Zehn angehende anästhetisch technische, chirurgisch technische und operations- technische Assistenten absolvieren derzeit in den Einrichtungen ihre Ausbildungen.

Kooperationspartner sind dabei die Kai- serswerther Diakonie und die Medical School academia chirurgica. Auch für designierte Kaufleute in Bürokommuni- kation, Digitalisierungsmanagement und Gesundheitswesen ist die Kplus Gruppe eine gute Adresse. Zudem bietet der Träger vielfältige Fortbildungen mit Pflicht- und freiwilligen Veranstaltungen und bereitet potenzielle Führungskräfte mit Förderpro- grammen auf künftige Aufgaben vor.

KONTAKT

„ St. Lukas Klinik Pflegedirektion

Telefon 02 12/7 05-1 20 54

„ Kplus Gruppe Personalleitung

Telefon 02 12/7 05-1 27 05 bewerbung@kplusgruppe.de

Dr. Jürgen Dost, Patientenfürsprecher an der St.-Lukas Klinik in Solingen

LEISTUNGSSPEKTRUM

Das St. Josef Krankenhaus Haan bietet Diagnostik und Therapie in den Fachabteilungen

„ Innere Medizin

„ Diabeteszentrum Rheinland Haan

„ Allgemein- und Viszeralchirurgie

„ Orthopädie und Unfallchirurgie

„ Gefäßzentrum Rheinland Haan

„ Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

„ Endoprothetikzentrum Rheinland Haan

„ Fußzentrum Rheinland Haan

„ Lokales Traumazentrum Weitere Informationen:

www.st-josef-haan.de stjosefkrankenhaushaan stjosefkrankenhausinhaan

Das St. Josefs Krankenhaus Hilden bietet Diagnostik und Therapie in den Fachabteilungen

„ Innere Medizin

„ Allgemein- und Viszeralchirurgie

„ Unfallchirurgie

mit Wirbelsäulenzentrum

„ Gynäkologie und Geburtshilfe

„ Senologie / Brustzentrum Kplus

„ Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

„ Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (Belegabteilung)

„ Endoprothetikzentrum

„ Lokales Traumazentrum Weitere Informationen:

www.st-josefs-krankenhaus.de stjosefskrankenhaushilden stjosefskrankenhausinhilden

Die St. Lukas Klinik bietet Diagnostik und Therapie in den Fachabteilungen

„ Innere Medizin

„ Onkologie und Hämatologie

„ Geriatrie

„ Neurologie

„ Chirurgie

„ Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie

„ Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

„ Onkologisches Zentrum mit Darm- und Pankreaszentrum

„ Schlaganfallzentrum – Überregionale Stroke Unit

„ Neurozentrum Solingen

„ Lokales Traumazentrum Weitere Informationen:

www.st-lukas-klinik.de stlukaskliniksolingen

Fotografie:

Artikel Wirbelsäule: Dr. Tjark Tassemeier; Portrait Dr. Gunnar Schauf: Gelenkzentrum Bergisch Land; Alterstraumatologie (Krücken): Kzenon/

stock.adobe.com; alle übrigen Fotos: Uli Preuss, Solingen

Wenn in dieser Beilage bei der Bezeichnung von Personengruppen, Gesundheitsberufen und anderen Gruppen die männliche Form ver- wendet wird, so sind damit selbstverständlich Männer und Frauen gemeint. Die Verwendung der kürzeren männlichen Form dient ausschließ- lich der besseren Lesbarkeit.

Herausgeber:

St. Josef Krankenhaus Haan GmbH Robert-Koch-Straße 16 · 42781 Haan St. Josefs Krankenhaus Hilden GmbH Walder Straße 34-38 · 40724 Hilden St. Lukas Klinik GmbH

Schwanenstraße 132 · 42697 Solingen Redaktion:

Cerstin Tschirner (verantwortlich), Alexander Riedel

Gestaltung:

Inge Heyen, Solingen

IMPRESSUM

Rashida Lamhamdi

Examinierte Intensivpflegekraft, St. Josef Krankenhaus Haan

UNSER PLUS!

DU BIST

in der Pflege:

„ Pflegefachmann /Pflegefachfrau – dreijährige Ausbildung

„ Pflegefachassistenz – einjährige Ausbildung

im Büro:

„ Kaufleute für Büromanagement

„ Kaufleute im Gesundheitswesen

„ Kaufleute für

Digitalisierungs management

in der Medizin:

„ Operationstechnische Assistenz

„ Anästhesietechnische Assistenz

„ Chirurgisch-technische Assistenz

„ Medizinische Fachangestellte

DEINE ZUKUNFT IM GESUNDHEITSWESEN

Informiere Dich auf www.kplusgruppe.de !

Kplus Gruppe · Personalmanagement · Schwanenstraße 132 · 42697 Solingen

Telefon 02 12/7 05-1 27 05 · bewerbung@kplusgruppe.de · www.kplusgruppe.de · kplusgruppe

Foto : Uli Preuss . Design: Inge Heyen

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