Neue Organschonende Therapien beim nichtinvasiven Prostatakrebs
Optionen beim Krebs des Mannes
In der Behandlung von geschlechtsspe- zifischen Tumoren gibt es seit einigen Jahrzehnten ein Ungleichgewicht. Wäh- rend beim Brustkrebs der Frauen längst organschonende Therapien Einzug in die Behandlungsoptionen gefunden haben, gilt beim Prostatakrebs des Mannes noch immer die Radikal-Operation inklusive der Gesamt-Organentfernung als Standard.
Einzige Alternative war bislang die Be- strahlung der Prostata von außen. Trotz Verbesserungen beider Techniken haben diese Behandlungen Nebenwirkungen wie beispielsweise Inkontinenz und Erektile Dysfunktion.
Für Patienten mit einem geringen Krebs- risiko gibt es mittlerweile aber Verfahren, die den noch gesunden Teil der Prostata-Drüse schonen. Mediziner sprechen dann von einer
„Fokalen Therapie“. Mit den Einsatzmöglich- keiten, den Nutzen und den Risiken befasst sich in der Deutschen Gesellschaft für Uro- logie (DGU) eine Fachgruppe unter Leitung
von Prof. Dr. Martin Schostak, Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie.
„In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Verfahren zur organerhalten- den Prostatakrebs-Therapie entwickelt“, sagt
der Magdeburger Facharzt. Die einzelnen
„Fokalen Therapien“ unsterscheiden sich un- tereinander vor allem technisch in der Art und Weise, wie die Krebsherde in der Pros- tata, bei Schonung des gesunden Gewebes, zerstört werden.
Ärzte des Uniklinikums untersuchen eine Prostata auf karzinogenes Gewebe.
Wird Krebs festgestellt, haben Betroffene verschiedene Behandlungsmög- lichkeiten. (Fotos: Klinik für Urologie)
Der Messestand der Universitätsmedizin war an beiden Tagen der Gesundheitsmesser ein gefragter Anlaufpunkt. (Fotos: Elke Lindner)
Die Besucher der Messe nutzten die Gelegenheit, um sich zu informieren oder an Mitmachaktionen teilzunehmen. Unser Messepersonal stand an beiden Tagen für alle Anfragen zur Verfügung. Die Themen Gesundheit, Prävention und Therapiemög- lichkeiten stoßen in der Bevölkerung auf wachsendes Interesse. Der Stand der Uni- versitätsmedizin wurde auch in diesem Jahr gut besucht und oft regelrecht belagert: zum Beispiel, um die Blutgruppe oder den Hämo- globinwert bestimmen zu lassen oder auch, um Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzstill- stand zu üben.
Viele junge Leute interessierten sich dafür, was die Auszubildenden unserer Gesund- heitsfachberufe über die menschliche Ana- tomie, den Umgang mit Neugeborenen oder sonstige pflegerische Aspekte zu sagen wussten. Ältere Messebesucher erkundigten sich häufig nach Blutspendemöglichkeiten.
Stefan Feige
Medizin hautnah erleben
22 aktuell 05 | 2017