ZENTRUM FÜR SOZIALE INNOVATION
Der Kommunikationsmix der Citizen Science:
Herausforderungen für die Wissenschafts-PR Mag. Pamela Bartar MAS
26.02.2015
CITIZEN SCIENCE IN DEN MEDIEN
26.02.2015
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ZU BEGINN: ÜBERLEGUNGEN ZU CITIZEN SCIENCE IN DEN MEDIEN
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 3
EINE ANNAHME
ATTRAKTIVITÄT DER BÜRGERWISSENSCHAFT FÜR MASSENMEDIEN
Projekte punkten mit Alltagsnähe und sorgen z.B. für das Empfinden von Betroffenheit, die
Einschätzung etwas Wertvolles beizutragen, Neugier und Kreativität zu befriedigen, etwas Neues zu lernen etc.
EIN ERKLÄRUNGSANSATZ
SELEKTION VON NACHRICHTEN IN DEN MASSENMEDIEN
„Nachrichtenwerttheorie“ zur Selektion von Nachrichten in den Massenmedien nach Lippmann (1922), später Schulz (1976), Kepplinger (2000) u.a.
Faktoren: Überraschung, Sensationalismus, Etablierung, Dauer, Struktur, Relevanz, Schaden, Nutzen, Prominenz Nähe etc.
Faktoren der öffentlich rechtlichen Medien: Nützlichkeit, Mitsprache, Informationsrecht – Public Value
,
09.03.2015 Author: Slide: 4
SOCIENTIZE IN DEN MEDIEN
ÜBER DAS PROJEKT
europäische Partner, darunter das ZSI - Zentrum für Soziale Innovation in Wien Durchführung von Citizen-Science-Experimenten: www.socientize.eu
Konsultationsprozess mit europäischen ExpertInnen über Auswirkungen und Handlungsbedarfe
„White Paper on Citizen Science for Europe“ in 2014 (Veröffentlichung in der Projektendphase)
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Engagierte Disseminierung durch ForscherInnen & ProjektmanagerInnen während der Projektdauer Einbindung der „Wissenschafts-PR“ bereits in frühen Projektphasen
Mix aus owned, attracted und paid media
Akkordierter Kommunikationsplan und „Ergreifen von Kommunikationschancen“
MEDIENRESONANZ
Mehr als 25 Beiträge in europäischen Medien: v.a. in Portugal, Spanien, Österreich
Interesse von Fachmedien & Tageszeitungen an Metathema sowie Expertise der ProjektpartnerInnen In Österreich: APA Science, Wiener Zeitung, Die Presse u.a.
Medieninteresse nach Projektende durch Positionierung als Rahmen-,Umsetzungs- & Diskursprojekt
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 5
ZIEL/E DER WISSENSCHAFTS-PR:
„ÖFFENTLICHKEIT SCHAFFEN“
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VGL. WHITE PAPER
ON CITIZEN SCIENCE
FOR EUROPE
HANDLUNGSMUSTER FÜR DIE
WISSENSCHAFTS-PR: SKIZZE EINES LEITBILDS
WISSENSCHAFTS-PR UNTERSTÜTZT CITIZEN SCIENTISTS…
Neues zu entdecken, zu lernen, Projekte und Initiativen zu stärken, bestehende Entwicklungen aufzugreifen.
WISSENSCHAFTS-PR ENTWICKELT SPRACHROHRE…
und bereitet den Boden für Partizipation auf, schafft (Dialog-)Instrumente mit hohem Nutzenwert und ermutigt Stakeholder zur Zusammenarbeit.
WISSENSCHAFTS-PR ENTWIRFT DEN INFORMATIONELLEN RAHMEN…
und schafft Kanäle zur Verbreitung von Supportmaßnahmen.
WISSENSCHAFTS-PR IST TEIL DES KOLLABORATIVEN ERKENNTNISPROZESSES…
und unterstützt beim Evaluieren, Bewerten, Umschreiben, Verlagern, Weiterentwickeln von Fragen, Methoden und Erkenntnissen.
WISSENSCHAFTS-PR SCHAFFT VORAUSSETZUNGEN FÜR VERNETZUNG…
und stärkt die Anschlussfähigkeit zwischen Projekten und die Verschränkung von Erkenntnisschleifen.
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 7
26.02.2015 Autor: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 8
MEDIENKRITIK & PROBLEMFELD/ER DER WISSENSCHAFTS-PR
INFLATIONÄRER GEBRAUCH DER BEGRIFFE NETZWERK UND PARTIZIPATION
Vgl. medienkritische Konzepte bei z.B. Tapscott und Williams 2006, Anderson 2007, Bruns 2008, Castells 2010, Zerfaß und Pleil 2012, Winkler 2014
FORDERUNG NACH EINER KRITISCHEN PARTIZIPATIONSKULTUR IN (DIGITALEN) MEDIEN, JOURNALISMUS, (ONLINE-)PR
Symmetrische Kommunikation und kollaborative Partizipation für soziale Wertschöpfung oder Public Value versus eines gouvernementalen Ansatzes oder der kommerziellen Ausnutzung von Schwarmintelligenz im vormedialen Raum
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 9
UNTERSTÜTZUNGSMASSNAHMEN:
WHITEPAPER ON CITIZEN SCIENCE 2014
MACRO
(policy makers, science funders)
MESO
(CS mediators and facilitators)
MICRO
(research groups, communities, CSOs)
Bildung
Bürger-Autonomie und Verantwortung in Bildungssystemen etablieren, Link zwischen Forschung und Schulen fördern
Evaluierung
Gesellschafts-relevanter Impact als Teil
wissenschaftlicher Bewertungsschema einführen
Technologie
Zugang zu neuen Technologien fördern und schaffen
Datenrichtlinien
Ethische Guidelines für eine EU-weite Datenpolitik erarbeiten
Disseminierung
Kommunikation der EU weiten Unterstützungsaktivitäten
Bildung
Ausbildung für ForscherInnen zu CS Themen wie wissenschaftliche Prozesse, Community
Management, Datenhandling, Lernmethoden
Evaluierung
Basiskriterien-Katalog zur Evaluierung von CS Projekten erarbeiten, Austausch von Best Practice fördern
Technologie
Offene CS Plattform entwickeln, managen und bereit stellen; Standards definieren
Datenrichtlinien:
Zentralisierte Datenarchive aufsetzen, Interoperabilität von CS Datenarchiven durch Standards fördern
Disseminierung
Kommunikationsstrategie und -materialien für CS erstellen, Schnittstellen zwischen
BürgerInnen und Wissenschaft fördern
Bildung
Frühe Zusammenarbeit mit LehrerInnen suchen, Lehrmaterialien an verschiedene Zielgruppen anpassen.
Evaluierung
Evaluierungskonzepte als Teil jedes CS Projektes einführen, Indikatoren des Meso-Levels anpassen und erweitern, wissenschaftliche Performance und soziale Auswirkungen messen.
Technologie
Participatory Design Prinzipien folgen, Tools für unterschiedliche intensive Einbindung erstellen, mit kollaborativen Plattformen gleichwertige
Partnerschaften fördern.
Datenrichtlinien:
Ethische Richtlinien beachten, Offenheit und Zugang ermöglichen, Metadaten berücksichtigen
Disseminierung:
Kooperation mit bestehenden Organisationen suchen, Feedback und Anerkennung für BürgerInnen
UNTERSTÜTZUNGSMASSNAHMEN: WHITE PAPER ON CITIZEN SCIENCE FOR EUROPE
LEISTUNGEN DER WISSENSCHAFTS-PR AUF MIKROEBENE
INTEGRIERTER KOMMUNIKATIONSANSATZ
Partizipative Entwicklung des Forschungsdesigns durch frühe Einbindung von Laien sowie
Wissenschaftsvermittlern und PR-Fachleuten versus ExpertInnenzirkel mit abschießender Informationskampagne gerichtet an Redaktionen mit Erkenntnisfokus
DIE RICHTIGE TONART – „DOWNSTAGING“
Differenzierte Zielgruppenansprache mit Hilfe einer dem Alltag angepassten Sprache versus Expertendiktion
AUFMERKSAMKEIT, MOTIVATION, BETEILIGUNG –
„CITIZIEN SCIENCE AS SERVICE“ (S.27)
Themenwahl der Kampagnen orientiert an den Motivationsdimensionen (vgl. Nachrichtenwert auf Medienseite) Betroffenheit und Neugier versus expertenzentrierter Kategorien; informationelle Anschlussfähigkeit an den Alltag gewährleisten (z.B. ergänzende Serviceinformationen)
MEDIENAUSWAHL – MEDIA & MESSAGE
Nutzung niederschwelliger Kanäle wie Social Media sowie Lokalmedien mit hoher Auflage, Postwürfe, Präsentationen und Kontaktangebote im öffentlichen Räumen und “Third Places“
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09.03.2015 Author: Slide: 12
ANYTHING GOES?
DIE KUNST DES KOMMUNIZIERENS
SUPPORT MEASURE 3: DISSEMINATION, AWARENESS RAISING, OUTREACH (Whitepaper S. 28)
„Denken in Alternativen“ durch Einbindung der Künste und Kulturinitiativen
Entwicklung von Themen-Kohärenz durch Einbindung von ExpertInnen und Institutionen, die auf Wissenschaftskommunikation spezialisiert sind
Beispiele: Gestaltung von Inhalten und Design für Guidelines und Kommunikationsmaterial für z.B. Facilitatoren, attraktive digitalen Plattformen, Spiele, Ausstellungen für Citizen Scientists und interessierte BürgerInnen
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 13
09.03.2015 Author: Slide: 14
ANYTHING GOES – MÖGLICHKEITSRÄUME FÜR CITIZEN SCIENCE & WISSENSCHAFTS-PR
WEITER ÜBER DEN TELLERRAND BLICKEN!
in Anlehnung an Paul Feyerabend, 1976 und das White Paper, 2014
Überschreiten bekannter Denktraditionen in Wissenschaft & Forschung und PR & Journalismus!
Analyse und Vermittlung von Citizen Science unter den Gesichtspunkten sozialer Innovation durch konsequenten Einbezug der Sozial- und Geisteswissenschaften
Weiterentwicklung einer „Ästhetik des Partizipativen“, z.B. von Formen der ästhetischen Bildung mit Beteiligung
Berücksichtigung des Prozessualen und Situativen bei der Entwicklung von
Rahmenbedingungen für Citizen Science, z.B. durch Involvierung von KünstlerInnen, PR- ExpertInnen etc.
Erweitertes Verständnis von Design und Kunst als Wissensräume
Weiterentwicklung innovativer (Kommunikations-)Technologien
Der Gefahr trotzen, in neuen Formalisierungsprozessen steckenzubleiben!
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 15
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 16
QUELLEN & ABBILDUNGEN
APA Dossier: Die Weisheit der Massen. 2014
Pamela Bartar: Citizen Science, PR und Partizipation. In: Medienimpulse 2014
Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang. 1976
Peter Finke: Citizen Science: Das unterschätzte Wissen der Laien. 2014
White Paper on Citizen Science in Europe. 2014
Peter Winkler: Eine PR der nächsten Gesellschaft. Ambivalenzen einer Disziplin im Wandel.
2014
Abb. 1-6,8: White Paper on Citizen Science in Europe. 2014
Abb. 7: Robert Frank
26.02.2015 Autorin: Mag. Pamela Bartar MAS Slide: 17
Centre for Social Innovation, ZSI Linke Wienzeile 246
1150 Vienna Austria
Tel. +43.1.4950442 Fax. +43.1.4950442-40 email: office@zsi.at www.zsi.at
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FOR EUROPE
09.03.2015