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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Schwachstelle von Clouddienst-Hardware aufgedeckt

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-21105 E-Mail: presse@kit.edu

KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs) sind flexibler als gewöhnliche, spezialisierte Computerchips. Dazu galten sie bislang als besonders sicher. (Foto: Gnad, KIT)

Sie sind die Legosteine der Computerhersteller: Field-Pro- grammable Gate Arrays (FPGAs) sind elektronische Bauteile, die sich anders als gewöhnliche Computerchips sehr flexibel einset- zen lassen. FPGAs kommen auch in großen Rechenzentren zum Einsatz, die für Clouddienste genutzt werden, wie sie unter an- derem große Tech-Firmen anbieten. Bislang galt die Nutzung solcher Dienste als relativ sicher. Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben potenzielle Einfallstore für Cyberkriminelle gefunden, wie sie im Fachjour- nal IACR erklären. (DOI: 10.13154)

Während herkömmliche Chips meist nur eine sehr spezielle gleich- bleibende Aufgabe erfüllen, können FPGAs nahezu jede Funktion be- liebiger anderer Chips annehmen, weshalb sie oft bei der Entwicklung neuer Geräte oder Systeme verwendet werden. „FPGAs werden zum Beispiel in der ersten Produktcharge neuer Geräte verbaut, weil man sie im Gegensatz zu einem Spezialchip, dessen teure Entwicklung sich nur bei sehr großen Stückzahlen lohnt, nachträglich noch verän- dern kann“, sagt Dennis Gnad vom Institut für Technische Informatik (ITEC) des KIT. Man könne sich das etwa so vorstellen, als baue man

Schwachstelle von Clouddienst-Hardware aufgedeckt

Clouddienste und das Internet-der-Dinge nutzen oft FPGA-Chips, die als relativ sicher gelten. Wis- senschaftler haben nun eine Schwachstelle gefunden, die es vor Attacken zu schützen gilt

Weiterer Pressekontakt:

Kosta Schinarakis

Redakteur/Pressereferent Tel.: +49 721 608-21165 E-Mail: schinarakis@kit.edu Dr. Felix Mescoli

Redakteur/Pressereferent Tel.: +49 721 608-21171 E-Mail: felix.mescoli@kit.edu

Weitere Materialien:

Podcast: „FPGA Seitenka- näle“

http://modellansatz.de/fpga- seitenkanaele

Presseinformation

Nr. 068 | mex | 21.05.2019

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Presseinformation Nr. 068 | mex | 21.05.2019

eine Skulptur aus wiederverwendbaren Legosteinen, statt aus abbin- dender Modelliermasse, erklärt der Informatiker.

So kommen die digitalen Tausendsassas in unterschiedlichsten Be- reichen wie Smartphones, Netzwerken, Internet, Medizintechnik, Fahrzeugelektronik oder Luft- und Raumfahrt zum Einsatz. Dabei ver- brauchen FPGAs vergleichsweise wenig Strom, was für die Anwen- dung in den Serverfarmen von Clouddiensten ideal ist. Daneben ha- ben die programmierbaren Chips noch einen anderen Vorteil: Sie können beliebig aufgeteilt werden. „So kann ein Kunde etwa die obere Hälfte des FPGAs nutzen, ein zweiter die untere“, sagt Jonas Krautter, ebenfalls vom ITEC. Für die Clouddienste ist dies ein attrak- tives Nutzungsszenario. Dabei geht es zum Beispiel um Aufgaben in den Feldern Datenbanken, KI-Anwendungen wie Maschinelles Ler- nen oder auch Finanzapplikationen.

Verwendung durch mehrere Nutzer ermöglicht Angriffe

Das Problem: „Die Verwendung eines Chips mit FPGA durch mehrere Nutzer zur gleichen Zeit ist ein Einfallstor für bösartige Angriffe“, sagt Gnad. Trickreichen Hackern nämlich bietet gerade die Vielseitigkeit der FPGAs die Möglichkeit, sogenannte Seitenkanal-Attacken durch- zuführen. Dabei ziehen die Angreifer aus dem Energieverbrauch des Chips Informationen, mit denen sie seine Verschlüsselung knacken können. Durch solche chip-internen Messungen könne ein Kunde des Clouddienstes einen anderen ausspionieren, warnt Gnad. Darüber hinaus könnten Hacker verräterische Schwankungen im Stromver- brauch nicht nur ausspähen, sondern auch selbst erzeugen. „So kön- nen die Berechnungen anderer Kundinnen und Kunden verfälscht oder sogar der gesamte Chip zum Absturz gebracht werden, wodurch Daten verloren gehen könnten“, erklärt Krautter. Ähnliche Gefahren gebe es auch bei anderen Chips, so Gnad weiter. Etwa solchen, die häufig in Internet-der-Dinge-Anwendungen wie zum Beispiel intelli- genten Heizungssteuerungen oder Beleuchtungen eingesetzt wer- den.

Gnad und Krautter wollen das Problem lösen, indem sie den unmit- telbaren Zugriff der Nutzerinnen und Nutzer auf die FPGAs beschrän- ken. „Die Schwierigkeit dabei liegt darin, bösartige Nutzer herauszu- filtern ohne gutwillige Verwender zu sehr einzuschränken“, sagt Gnad.

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Die Fachveröffentlichung bei IACR:

Gnad, D., Krautter, J., & Tahoori, M. (2019). Leaky Noise: New Side- Channel Attack Vectors in Mixed-Signal IoT Devices. IACR Transac- tions on Cryptographic Hardware and Embedded Systems, 2019(3), 305-339. https://doi.org/10.13154/tches.v2019.i3.305-339

Details zum KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (in englischer Sprache): http://www.kcist.kit.edu

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“

schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaf- ten zusammen. Seine 25 100 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaft- lichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:

www.sek.kit.edu/presse.php

Das Foto steht in der höchsten uns vorliegenden Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden un- ter: presse@kit.edu oder +49 721 608-21105. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang ge- stattet.

Mit seinem Jubiläumslogo erinnert das KIT in diesem Jahr an seine Meilensteine und die lange Tradition in Forschung, Lehre und Inno- vation. Am 1. Oktober 2009 ist das KIT aus der Fusion seiner zwei Vorgängereinrichtungen hervorgegangen: 1825 wurde die Polytech- nische Schule, die spätere Universität Karlsruhe (TH), gegründet, 1956 die Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft mbH, die spätere Forschungszentrum Karlsruhe GmbH.

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