• Keine Ergebnisse gefunden

T. Fontanes Berliner Frauenroman Irrungen, Wirrungen. Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "T. Fontanes Berliner Frauenroman Irrungen, Wirrungen. Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert"

Copied!
7
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

„Dann lebt man ohne Glück“ – Theodor Fontanes Berliner Frauenroman „Irrungen, Wirrungen“

Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert

Dr. Claudia Natterer, Marburg

Original-Verlagseinband der ersten Buchausgabe von 1888

W

ird denn die grässliche Hurenge- schichte nicht bald aufhören? – Mit diesen Worten kommentiert ein Mithe- rausgeber Theodor Fontanes Roman

„Irrungen, Wirrungen“ bei dessen Vorab- druck im Jahr 1887 in der Voss’schen Zei- tung. In der Tat löst der Roman einen Skandal beim Lesepublikum aus. Fontane selbst äußert dazu in einem Brief an sei- nen Sohn: „Auch darin hast du recht, dass nicht alle Welt, wenigstens nach außen hin, ebenso nachsichtig über Lene denken wird wie ich […].“

Warum sorgte die Protagonistin Lene für eine solche Empörung? Und welches Frauenideal machte diese Entrüstung überhaupt erst möglich? Mit diesen Fra- gen setzen sich Ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Beitrag auseinander.

Dazu untersuchen und vergleichen sie die Frauengestalten Lene und Käthe und set- zen sie zum damals vorherrschenden Frauenbild in Beziehung.

Das Wichtigste auf einen Blick

Dauer: 9 –11 Stunden + LEK

Kompetenzen:

– einen literarischen und einen histori- schen Text erschließen

– zwei Texte vergleichen

– eine literarische Figur charakterisieren – zwei literarische Figuren vergleichen – sich mit dem in einem Text dargestell- ten Frauenideal auseinandersetzen – ein in einem historischen Text darge-

stelltes Frauenideal zu einer literari- schen Figur in Beziehung setzen

© Foto: H.-P. Haack

VORSC

HAU

(2)

Die Wahl des Themas

Nicht zufällig gehört Theodor Fontane auch heute noch zu den am meisten gelesenen Autoren des Realismus. Und nicht zufällig stehen Theodor Fontanes Romane, insbesondere seine Berliner Frauenromane, in vielen Bundesländern auf der Leseliste für das Abitur und bilden regelmäßig die Grundlage der Abituraufgaben.

Seine Frauengestalten sind in ihrem Scheitern zum einen repräsentativ für die Zeit, in der die Romane entstanden sind, wecken aber zum anderen auch bei den heutigen Schülerinnen und Schülern noch Interesse und Empathie. Die gesellschaftliche Normen verletzenden Liebesbezie- hungen, die die fontaneschen Frauengestalten wie Lene Nimptsch aus „Irrungen, Wirrungen“

eingehen und die die Lernenden meist positiv bewerten und bei deren Entwicklung sie mitfie- bern, ermöglichen daher in besonderem Maße eine Beschäftigung mit dem Frauenideal des 19. Jahrhunderts. Sie sind darüber hinaus geeignet, die ironische Gesellschafts- und Milieudar- stellung und implizite Gesellschaftskritik Fontanes zu transportieren. Die spezifische Darstel- lungsweise Fontanes ermöglicht zudem einen Blick auf den poetischen Realismus.

Fachwissenschaftliche Orientierung

Zum Inhalt des Romans

Als sympathisch und herzgewinnend beschreibt Theodor Fontane seine Protagonistin Lene Nimptsch aus „Irrungen, Wirrungen“. Wer ist diese literarische Frauengestalt, der Fontane mit so viel persönlicher Sympathie begegnet und die beim Lesepublikum für so viel Ablehnung und Empörung gesorgt hat?

Theodor Fontane ist bereits renommierter Autor zahlreicher Romane, als er mit „Irrungen, Wir- rungen“ bei dessen Erscheinen als Vorabdruck in der Voss’schen Zeitung im Jahr 1887 einen kleinen Skandal auslöst. Dazu schreibt er an seinen Sohn Theodor (vgl. Fontane, Theodor: Brief an seinen Sohn Theodor vom 8.9.1887. In: Ders.: Werke: Schriften und Briefe. Hg. von Walter Keitel und Helmuth Nürnberger. Abteilung IV, Briefe. Bd. III. Darmstadt: WBG 1962, S. 559 f.):

„Aber so gern ich dies zugebe, so gewiss ist es mir auch, dass in diesem offenen Bekennen einer bestimmten Stellung zu diesen Fragen ein Stückchen Wert und ein Stückchen Bedeutung des Buches liegt. Wir stecken ja bis über die Ohren in allerhand konventioneller Lüge und sollten uns schämen über die Heuchelei, die wir treiben, über das falsche Spiel, das wir spielen. Gibt es denn, außer ein paar Nachmittagspredigern, […] noch irgendeinen gebildeten und herzensan- ständigen Menschen, der sich über eine Schneidermamsell mit einem freien Liebesverhältnis wirklich moralisch entrüstet?“

Für seine Geschichte greift Fontane nicht auf eine reale Vorlage zurück. Dennoch schildert er das typische Berliner Leben der Zeit. Er setzt mit der Handlung in der ersten Hälfte seines Romans im Jahr 1875 ein, die durch Rückblicke, Erinnerungen sowie detaillierte Schilderungen z. B. Berlins unterbrochen wird. Die gesamte Romanhandlung erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa drei Jahren (Pfingsten 1875 bis Sommer 1878) und entspricht damit in etwa der Ent- stehungszeit des Romans, die mit Unterbrechungen von 1884 bis 1887 dauert. Wie häufig bei Fontane handelt es sich um eine Gesellschaftsdarstellung, die mit leiser Ironie implizite Kritik übt – am Adel und seinem Dünkel, an gesellschaftlichen Gründen für eine Heirat und nicht zuletzt am vorherrschenden Frauenideal. Diese macht sich vor allem fest an der Darstellung der beiden zentralen Frauengestalten des Romans, Lene Nimptsch und Käthe von Sellenthin, und insbesondere an Fontanes positiver Bewertung der beim zeitgenössischen Lesepublikum Anstoß erregenden Protagonistin Lene.

Um die Mitte der 70er-Jahre des 19. Jahrhunderts lebt die „Schneidermamsell“ (so nennt Fon- tane selbst seine Protagonistin Lene in einem Brief an seinen Sohn Theo. Entgegen mancher

VORSC

HAU

(3)

in Heimarbeit für Goldstein, ein vornehmes Textilgeschäft, in dem höchster Adel sich mit Wäsche eindeckt) Lene Nimptsch mit ihrer Pflegemutter, der alten Frau Nimptsch, in einem in der Manier des poetischen Realismus idyllisch beschriebenen, dabei aber eigentlich verfallen- den Häuschen, das zur Gärtnerei der Familie Dörr gehört, zu der die beiden Frauen in freund- schaftlichem Kontakt stehen.

Im ersten Teil des Romans beschreibt Fontane die aufrichtige Liebesbeziehung zwischen Baron Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Näherin Lene Nimptsch, die aufgrund des Stan- desunterschiedes von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Während Botho die Realität ver- drängt, ist sich Lene stets darüber im Klaren, dass die Beziehung nicht von Dauer sein kann, was sie aber nicht verbittert, sondern in ihrer ruhigen Art als gegeben, wenn auch schmerzhaft akzeptiert: „Man muss allem ehrlich ins Gesicht sehn und sich nichts weismachen lassen und vor allem sich selber nichts weismachen.“ (S. 35)

Das tatsächliche Ende der Beziehung wird in der Mitte des Romans im 13. Kapitel durch das Ein- brechen der höheren Gesellschaft in die Idylle von „Hankels Ablage“ markiert. An diesem ruhi- gen Ort an der Dahme südlich der Berliner Stadtgrenze haben Lene und Botho einen Ausflug gemacht und verbringen eine gemeinsame Nacht im dortigen Gasthof. Nach ihrer Rückkehr fin- det Botho dann zudem einen Brief seiner Mutter vor, in dem diese ihn auffordert, einem alten Versprechen gemäß und um die finanzielle Situation der traditionsreichen Adelsfamilie zu ret- ten, die Ehe mit seiner Cousine Käthe von Sellenthin einzugehen.

Die Besonderheit von Fontanes Roman liegt im Verzicht auf ein pathetisches oder tragisches Ende. Nach dem Verlust von Glück und Liebe geht das Leben und geht auch der Roman eben einfach nur so weiter. Und so setzt der zweite Teil gewissermaßen noch einmal an und schildert zunächst die ordnungs- und standesgemäße und dabei nicht einmal unglückliche Ehe von Botho und seiner Cousine Käthe. In diesem zweiten Teil des Romans wird auch von der geplanten Ehe- schließung zwischen Lene und dem etwas älteren Gideon Francke berichtet, der Lenes Vergan- genheit, die diese ihm gesteht, akzeptiert.

Damit gibt der Roman die Antwort auf Bothos Frage nach einem Leben nach der Trennung ganz lakonisch mit Lenes Worten: „Dann lebt man ohne Glück.“ (S. 106)

Dieses gewissermaßen „ausplätschernde“, unspektakuläre Ende ist für Schülerinnen und Schü- ler häufig unbefriedigend, erwarten sie doch einen tragischen oder glücklichen Ausgang. Es soll ihnen aber zeigen, dass gerade hierin die Besonderheit des Romans sowie das Typische der fontaneschen Schreibweise und seines poetischen Realismusliegt.

Aufbau und sprachliche Besonderheiten

Mit dem Inhalt korrespondiert auch die Struktur des Romans. Er besteht aus 26 ungefähr gleich langen Kapiteln ohne Überschriften. Auffallend ist eine Zweiteilungin der Mitte des Romans, der auch die Zuordnung der Protagonistinnen Lene und Käthe entspricht: Die Kapitel 1 bis 15 beschreiben die Liebesbeziehung zwischen Botho und Lene sowie deren Scheitern. In diesem ersten Teil überwiegt die Anwesenheit der Protagonistin Lene Nimptsch. Sie wird in ihrem Umfeld als semantisiertem Lebensraum dargestellt, der ihrem Charakter entspricht (Gärtnerei,

„Schloss“, Garten, Natur). In der Mitte des Romans fallen der Höhepunkt und das Ende der Beziehung in „Hankels Ablage“ zusammen und es erfolgt ein Umschwung auch in der Umge- bung der handelnden Figuren, die nun in der reich eingerichteten neuen Wohnung von Botho und Käthe besteht. Die Kapitel 16 bis 21 beschreiben die Bewältigung der Trennung und die Konsequenzen für die involvierten Figuren. In ihnen steht die zweite Frauengestalt, Käthe von Sellenthin, Bothos Cousine und Ehefrau, im Zentrum der Darstellung. Und nicht nur Botho, auch der Leser vergleicht die beiden konträr konzipierten Frauengestalten unwillkürlich miteinander.

Das Erzählverhalten variiert zwischen einem auktorialen und einem personalen Erzäh- ler. Um Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen zu üben, kommentiert er nicht explizit, sondern wertet durch die rhetorische Stilfigur der Ironie. Der für Fontane typische

VORSC

HAU

(4)

Schematische Verlaufsübersicht

„Dann lebt man ohne Glück“ – Theodor Fontanes Berliner Frauenroman „Irrungen, Wirrungen“

Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert

Stunden 1/2

Einstieg: Inhalt und Aufbau des Romans M 1

Stunde 3

Die Frauengestalten in „Irrungen, Wirrungen“ M 2

Stunde 4

Charakterisierung einer literarischen Figur M 3

Stunden 5/6

Vergleichende Figurencharakterisierung: Lene und Käthe M 4–M 6

Stunde 7

Exkurs: Was versteht Fontane unter Realismus? M 7

Stunden 8/9

Literarische Erörterung – linear: Käthe M 8, M 9

Stunde 10

Literarische Erörterung – dialektisch: Lene M 10

Stunde 11

Kreative Schreibaufgaben M 11

Minimalplan

Die Einheit umfasst 11 Unterrichtsstunden. Bei Zeitmangel kann die Stunde 7 zu Fon- tanes Realismusverständnis als Lehrervortrag oder Schülerreferat an die Klasse wei- tergegeben werden. Fakultativ ist die Stunde 11, die zum einen für leistungsstarke oder besonders schnelle Schülerinnen und Schüler konzipiert ist, zum anderen ab der 6. Stunde auch als Hausaufgabe gegeben werden kann. Die Unterrichtsreihe kann so um zwei Stunden verkürzt werden.

VORSC

HAU

(5)

Materialübersicht

M 1 (Ab) Theodor Fontanes „Irrungen, Wirrungen“ – Kapitelübersicht M 2 (Ab) Wer bin ich? – Eine Rollenbiografie erstellen

M 3 (Ab) Lene und Käthe – Charakterisierung einer literarischen Figur M 4 (Tx) Wie zitiere ich richtig? – Die wichtigsten Regeln

M 5 (Tx) Methodenblatt: Vergleichende Figurencharakterisierung M 6 (Ab) So klingt es besser – Formulierungshilfen

M 7 (Tx) Fontanes Realismusverständnis

M 8 (Ab) Methodenreflexion: Die literarische Erörterung M 9 (Tx) Louise Otto-Peters: „Über die Mädchenerziehung“

M 10 (Tx) „Die Frau müsste ein Genie sein“ – dialektische Erörterung: Lene M 11 (Ab) Botho, Lene, Käthe – Schreibaufträge

Lernerfolgskontrolle

LEK (Tx) Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert – Fontanes Romane „Effi Briest“ und „Irrungen, Wirrungen“

Abkürzungen:Ab = Arbeitsblatt; Tx = Text

VORSC

HAU

(6)

M 2

Wer bin ich? – Eine Rollenbiografie erstellen

In einer Rollenbiografie stellt sich eine literarische Figur einem (imaginären) Leser oder Zuhörer vor. Eine Rollenbiografie kann dabei helfen, das Verhalten und den Charakter einer Figur besser einzuschätzen. Sie kann als Grundlage für eine literarische Figurencha- rakterisierung dienen.

Rollenbiografie: Mögliche Aspekte für die Vorstellung der Person

• Name, Geschlecht, Alter

• Aussehen

• Soziale Stellung und soziale Beziehungen: Familie, Freunde, Herrschaft, Ehe …

• Tätigkeiten im Alltag

• Gefühlsleben: Liebe, Hass, Wünsche, Sinnlichkeit …

• Vernunft- oder gefühlsgeleitet

• Selbstbild

• Sozialisation und Erziehung

• Vorgeschichte, sofern sie für den momentanen Stand innerhalb des Romans von Bedeutung ist

Aufgaben

1. Verfassen Sie eine Rollenbiografie, in der Sie Lene oder Käthe vorstellen. Ver- setzen Sie sich möglichst genau in die Perspektive der literarischen Figur und verwenden Sie beim Schreiben das Präsens sowie die erste Person Singular.

Die oben genannten Aspekte können Ihnen als Orientierungshilfe dienen.

2. Bereiten Sie sich darauf vor, von Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu Ihrer Figur befragt zu werden. Halten Sie dafür Ihre Aufzeichnungen bereit.

VORSC

HAU

(7)

M 6

So klingt es besser – Formulierungshilfen

Die folgenden Formulierungsvorschläge helfen Ihnen dabei, Ihre schriftlichen Ausarbeitun- gen im Bereich „Sprache und Stil“ zu erleichtern und zu verbessern.

Einleitung

• In der folgenden vergleichenden Charakterisierung wird …

• Im Folgenden wird untersucht, inwiefern die beiden Charaktere Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufweisen. Dabei werde ich besonders …

• Der folgende Vergleich der beiden Charaktere soll/beschäftigt sich mit/zeigt/ver- folgt das Ziel ...

• Inhalt der folgenden vergleichenden Personencharakterisierung soll …

• Gegenstand der folgenden Charakterisierung ist/sind …

Schluss

• Abschließend lässt sich sagen/ist zu sagen, dass …

• Zusammenfassend ist festzuhalten, dass …

• Insgesamt kann festgehalten/gesagt/festgestellt werden, dass …

• Die Charakterisierung hat gezeigt, dass … Überleitungen

• Darauf aufbauend …

• Außerdem …

• Anschließend …

• Schließlich …

• Ferner …

• Darüber hinaus …

• Im Anschluss …

Überleitungen, die Gegensätze betonen

• Nicht nur ..., sondern auch ...

• Einerseits ..., andererseits ...

• Demgegenüber ...

• Dennoch …

• Trotz …

• Wie aber verhält es sich dagegen mit …?

• Zwar ..., aber ...

Erläuterung (M 5, M 6)

Stundenverlauf – Vergleichende Figurencharakterisierung: Lene und Käthe Zum Einstiegteilt die Lehrkraft das Methodenblatt zur vergleichenden Figurencharakteri- sierung aus (M 5). Die Lektüre erfolgt im Plenum, sodass Fragen gemeinsam geklärt werden können. Im Anschluss finden sich die Schülerinnen und Schüler paarweise zusammen, und zwar so, dass jeweils eine in der Stunde zuvor erarbeitete Personencharakteristik zu Lene und eine zu Käthe in jeder Zweiergruppe vorliegt. Die Schülerinnen und Schüler tauschen

VORSC

HAU

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nun kann mit der gleichen Skepsis, die Fontane selber so oft an den Tag legte, behaup- tet werden, nach achtmonati- ger Dauer sei ein spontanes Abklingen einer phasischen

Nachdem er an sei- nem Arbeitsort in der Hainstraße 9 angekommen war, wurde er aber in eine im Hinterhaus gelegene kleine Stube geführt, in deren Alkoven vier Betten standen,

• Spielen Sie anschließend die Dialoge (oder lesen Sie sie szenisch). Bewerten Sie die Figur Gideon Franke, indem Sie seine Haltung zur Ehe mit der von Botho vergleichen.

othar Worm: Religion an Stationen SPEZIAL: Personen des Neuen Testaments erlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Verschiedene Frauengestalten!.

Frau Nimptsch selbst aber saß wie gewöhnlich an dem großen, kaum fußhohen Herd ihres die ganze Hausfront einnehmenden Vorderzimmers und sah, hockend und vorgebeugt, auf einen

cken legen Obst und Gemüse zurück, bevor sie zu Hause auf dem Teller landen? Wo kommen die Tomaten im Dezember über- haupt her? Was ist mit den Ernt- ehelfern? Wie kann es sein,

Mit dem Blick auf Fontanes Roman Irrungen, Wirrungen lässt sich feststellen, dass Fontane, angeregt durch Geschehnisse in der Berliner Gesellschaft, tatsächlich ein Bild seiner Zeit

ein Gegensatz zwischen dem unverbildeten Gemüt einer Miranda und den zimperlichen Fräuleins, die mit gesenkten Augen flüstern, daß sie nach dem Wunsch des Vaters handeln