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Patientenverfü­gungen gesetzlich geregelt

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Recht und Medizin

480 Ärzteblatt Sachsen 9 / 2009

Ärzteblatt Sachsen ISSN: 0938-8478

Offizielles Organ der Sächsischen Landes ärzte- kam mer

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Sächsische Landesärztekammer, KöR

mit Publikationen ärztlicher Fach- und Standes- organisationen, erscheint monatlich, Redak - tions schluss ist je weils der 10. des vorangegan- genen Monats.

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Impressum

Patientenverfü­

gungen gesetzlich geregelt

Der Bundestag hat mit dem 3. Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts eine rechtliche Regelung der Patien- tenverfügung verabschiedet. Diese Regelung trat am 1. September 2009 in Kraft. Der Wille des Patienten muss danach wie bisher berücksich- tigt werden – unabhängig davon, ob eine Erkrankung lebensbedrohlich ist oder nicht! Liegt die Patientenverfü- gung schriftlich vor, hat sie bindende Wirkung.

Definition

Eine Patientenverfügung ist eine Fest- legung, in der ein Patient in be stimm- te, zum Zeitpunkt der Festlegung noch nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchungen seines Gesundheits- zustandes, Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe eingewilligt oder sie untersagt hat. Solch eine Patien- tenverfügung kann nur ein einwilli- gungsfähiger Volljähriger erstellen.

Eine Patientenverfügung kann jeder- zeit formlos widerrufen werden.

Auslegung

Liegt eine Patientenverfügung vor, so prüft der Betreuer, ob die darin ent- haltenen Festlegungen auf die aktu- elle Lebens- und Behandlungssitua- tion zutreffen. Hier unterscheidet das Gesetz zur Änderung des Betreuungs- rechts deutlich zwischen der grund- sätzlichen Wirksamkeit einer Patien- tenverfügung und der An wend bar- keit auf den entsprechenden Einzel- fall. Diese ist nur gegeben, wenn die Patientenverfügung nach sinnhafter Auslegung und die Behandlungssitu- ation übereinstimmen. Liegt diese Übereinstimmung vor, hat der Be - treuer dem Willen des Betreuten Ausdruck und Geltung zu verschaf- fen. Eine eigene Entscheidungsge- walt kommt dem Betreuer nicht zu.

Bedauerlich sei, so Prof. Dr. jur.

Bernd-Ruediger Kern von der juristi- schen Fakultät der Universität Leipzig, dass die Anwendungsfälle der Pati- entenverfügung ohne Betreuer vom Gesetz nicht aufgegriffen würden.

So könnte der falsche Eindruck ent- stehen, dass eine Patientenverfü- gung immer nur mit und durch den Betreuer von Bedeutung sein kann.

Das wird aber den Not situationen im Alltag nicht gerecht.

Fehlt eine schriftliche Patientenverfü- gung oder treffen die Festlegungen der Patientenverfügung nicht mit der aktuellen Lebens- und Behandlungs- situation zusammen, so hat der Be - treuer die Behandlungswünsche oder den mutmaßlichen Willen des Be - treuten festzustellen und auf dieser Grundlage zu entscheiden, ob er in ärztliche Behandlungsmaßnahmen einwilligt oder sie untersagt. Dabei sind der mutmaßliche Wille aufgrund konkreter Anhaltspunkte zu ermit- teln und insbesondere frühere münd- liche und schriftliche Äußerungen, aber auch ethische oder religiöse Überzeugungen und sonstige per- sönliche Wertvorstellungen des Be - treuten zu berücksichtigen. Für die Ermittlung konkreter Anhaltspunkte wird der Betreuer auch nahe Ange- hörige befragen müssen.

Ärztliche Maßnahmen

Nach dem neu geschaffenen § 1901b BGB hat der behandelnde Arzt zu prüfen, welche ärztliche Maßnahme im Hinblick auf den Gesamtzustand und die Prognose des Patienten indi- ziert ist. Dies war schon immer eine selbstverständliche ärztliche Pflicht.

Diese hat aber nun erstmals expressis verbis Eingang in das Bürgerliche Gesetzbuch gefunden.

Der Arzt und der Betreuer haben die ärztliche Maßnahme unter Berück- sichtigung des Patientenwillens als Grundlage für die zu treffende Ent- scheidung miteinander zu erörtern.

Nahen Angehörigen und sonstigen Vertrauenspersonen des Betreuten sollen Gelegenheit zur Äußerung gegeben werden, sofern dies ohne erhebliche Verzögerung möglich ist.

www.bundestag.de

Knut Köhler M.A.

Referent Gesundheitspolitik Presse- und Öffentlichkeitsarbeit E-Mail: presse@slaek.de

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