1 www.nul‐online.de
Online‐Supplement zur Veröffentlichung: S
CHLEGEL,
A.,
P
RÖBSTL‐H
AIDER,
U.
(2019):
Der Wolf als sozialwissenschaftliches Forschungsthema. Rückschl üsse von Werthaltungen auf d ie Akzeptanz von W ölfen. Naturschutz und Landschaftsplanung 51 (6), 270‐275. Tab. A1: Übersicht der b ehandelten Studien (n = 31).
Autoren Jahr Studie Gebiet Tierart Zielgruppe Methodischer AnsatzErgebnisse Quan‐ titativ Quali‐ tativ Meta‐ Analyse Anzahl (n) BJERKE, REITAN & KELLERT 1998 Attitudes Toward Wolves in Southeastern Norway Norwegen Wolf BevölkerungX300 Der Wunsch,Wölfe auszurotten oder zu reduzieren, stieg mit zunehmender Größe der Wolfspopulation, mit steigendem Alter und abnehmendem Bildungsniveau Die Einstellungsprofile zeigten, dass ältere Menschen, Rentner und solche mit nur einer Grundbildung negative und hohe utilitaristische und niedrige naturalistische Werte ausdrücken Tierbesitzer haben höhere moralistische und naturalistische Werte BJERKE & KALTENBORN 1999 The relationship of Ecocentric and Anthropocentric mitives to attitudes toward large carnivoresNorwegen Groß‐ karnivoren Schafbauern, Wildtiermanager, Biologen
X1783 Positiver Zusammenhang zwischen Anthropozentrismus und negativer Einstellung gegenüber Karnivoren und zwischen Ökozentrismus und positiver Einstellung gegenüber Karnivoren Im Vergleich zu den anderen zwei Gruppen erzielten die Landwirte die niedrigsten Werte auf der ökozentrischen und die höchsten auf der anthropozentrischen Subskala CZECH, DEVERS & KRAUSMAN 2001 The relationship of gender to species conservation attitudes Amerika Wolf BevölkerungX643 Frauen schrieben Wildtieren einen höheren Erhaltungswert zuals Männer Die ökologische Bedeutung als wichtigster Faktor bei der Priorisierung von Arten für die Erhaltung Frauen haben ein größeres Interesse für den Artenschutz im Verhältnis zu den Eigentumsrechten als Männer und eine stärkere Unterstützung für das Gesetz über gefährdete Arten (ESA) als Männer ZIMMERMANN, WABAKKEN & DÖTTERER
2001 Human‐carnivore interactions in Norway: How does the re‐appearance of large carnivores affect people’s attitudes and levels of fear?
Norwegen Groß‐ karnivoren X13 StudienNegative Einstellung steigt zu einem Maximum mit der Ankunft von Großkarnivoren und sinkt mit den Erfahrungen über die Zeit Die Prädator‐Akzeptanz ist in den letzten zwölf Jahren in der Bevölkerung gestiegen Die Angst vor Wölfen und Bären ist ohne Erfahrungen relativ hoch und sinkt nach einer Wiederbesiedlung mit der Zeit Viele Leute, die keine Angst hatten, hatten eine negative Haltung und viele Leute mit Angst akzeptierten trotzdem Großkarnivoren Keine Angst bedeutet nicht gezwungenermaßen auch Akzeptanz und umgekehrt Angst scheint kein direkter Maßstab für die Akzeptanz zu sein HUNZIKER, HOFFMANN & WILD‐ECK
2001 Die Akzeptanz von Wolf, Luchs und „Stadtfuchs“ – Ergebnisse einer gesamtschweizerisch‐repräsentativen Umfrage
Schweiz Wolf, Luchs und Fuchs BevölkerungX1442Höhere Akzeptanz (wichtigsten Einflussgrößen): Stadt (Urbanität spielt Schlüsselrolle), Alter <45 Jahre, hohe Bildung, Mitglied von Umwelt‐ und Naturschutzverbänden, Haustierbesitzer Haushalt mit Kindern eher negative Akzeptanz Frauen lehnen Raubtiere signifikant stärker ab als Männer Raubtierakzeptanz ist in erster Linie Werte‐ und Einstellungssache: Einstellung gegenüber Natur und Landschaftsentwicklung sind entscheidend WILD‐ECK & ZIMMERMANN 2001 Raubtierakzeptanz in der Schweiz: Erkenntnisse aus einer Meinungsumfrage zu Wald und Natur
Schweiz Luchs, Bär und Wolf BevölkerungX2018Generelle Zustimmung zu Raubtieren, besondere Akzeptanz gegenüber Luchsen Männer sehen Rückkehr positiver Mit steigendem Alter (ab 50 Jahren) nimmt Akzeptanz ab Mit steigendem Bildungsniveau und Umweltbewusstsein steigt Akzeptanz Kein signifikanter Unterschied zwischen Stadt und Land Politisch rechts eingestellte Leute sind eher ablehnend Sieht eine Person den Wald als Lebensraum für Tiere bedroht, ist sie mit größerer Wahrscheinlichkeit für die Duldung Personen gegen die Duldung sind Schutzreservaten gegenüber weniger positiv eingestellt WILLIAMS, ERICSSON & HEBERLEIN
2002 A quantitative summary of attitudes toward wolves and their reintroduction (1972‐2000) USA, Kanada, Skandinavien, England, West Europa
Wolf Bevölkerung, Jäger, Bauern X37StudienEher negative Einstellung zum Wolf: Männer, ältere Menschen, Landbewohner, Bauern Eher positive Einstellung: Frauen, hohe Bildung, gutes Einkommen, Jäger, Stadtbewohner, Mitglied in einer Umweltorganisation Höchste Akzeptanz bei Bewohnern aus der Stadt und Mitgliedern einer Umweltorganisation Länder mit mehr Wolfs‐Erfahrung (Skandinavien, Europa) haben schlechtere Einstellung Menschen mit höherem Potenzial für direkte Erfahrungen mit Wölfen (Bauern, ländliche Bewohner, Gegend mit Wölfen) tendieren zu schlechterer Haltung
2 www.nul‐online.de Autoren Jahr Studie Gebiet Tierart Zielgruppe Methodischer AnsatzErgebnisse Quan‐ titativ Quali‐ tativ Meta‐ Analyse Anzahl (n) 25%der Befragten waren neutral Die Einstellung gegenüber Wölfen ist über die Zeit relativ stabil geblieben ERICSSON & HEBERLEIN 2003 Attitudes of hunters, locals, and the general public in Sweden now that the wolves are back
Schweden Wolf Jäger, BevölkerungX1734 Die Bevölkerung in Wolfregionen hat eine negativere Einstellung als die restlicheBevölkerung Erfahrungen mit Wolfsrissen führen zu einer negativeren Einstellung Wissen zum Wolf wirkt sich bei der generellen Bevölkerung positiv aus Aber: Jäger in Wolfsregionen haben das meiste Wissen zum Wolf, gleichzeitig aber auch die negativste Haltung Zwischen 1976 und 2001 hat sich die Haltung verändert: Jäger von eher positiv zu mehr negativ und bei der Bevölkerung von eher negativ zu mehr positiv Ältere Menschen und Frauen haben eine negativere Einstellung Menschen, die in städtischen Gebieten aufgewachsen sind, habe eine positivere Einstellung, da sie weniger Erfahrung mit Prädation haben Auch ein hoher Anteil der Bevölkerung interessiert sich nicht für den Wolf KLEIVEN, BJERKE & KALTENBORN 2004 Factors influencing the social acceptability of large carnivore behaviours Norwegen Wolf, Bär, Luchs und Vielfraß
BevölkerungX3134Bären und Wölfe bewirken mehr Angst als Luchse und Vielfraße Negative Verbindung zwischen Akzeptanz und mangelnde Kontrolle, ökonomischer Verlust und Alter des Befragten Akzeptanz bei Männern höher als bei Frauen Und höher bei Stadtbewohnern als Landbewohnern Höhere Bildung wirkt sich positiv aus HEBERLEIN & ERICSSON 2005 Ties to the Countryside: Accounting for Urbanites Attitudes toward Hunting, Wolves, and Wildlife
Schweden Wolf und allgemein Wildtiere
BevölkerungX1037Landbewohner sind der Jagd und Wildtieren gegenüber positiver eingestellt Stadtbewohner, die seit mehreren Generationen in der Stadt leben, sind am negativsten gegenüber der Jagd, Wildtieren und speziell dem Wolf eingestellt Die größte Unterstützung für den Wolf kommt von Stadtbewohnern, die im Dorf aufgewachsen sind oder deren Eltern im Dorf aufgewachsen sind (beide oder einer) Kontakt mit ländlichen Regionen bei den Stadtbewohnern wirkt sich positiv auf die Einstellung zu Jagd, Wildtieren und dem Wolf aus WECHSELBERGER & LEIZINGER 2005 Die Akzeptanz von Bär, Wolf und Luchs in Österreich Österreich (Kärnten, Kalkalpen)
Wolf, Luchs, Bär Bevölkerung, Schüler, Förster, Holzarbeiter, Jäger, Bauern, Beschäftigte in der Gastronomie
XX1622Etwas weniger als die Hälfte hat positive bis sehr positive Gefühle gegenüber Großkarnivoren Der Luchs ist am beliebtesten, dann folgen Bär und als Letztes der Wolf Die Akzeptanz ist am größten bei den Touristen, gefolgt von Schülern Menschen, die im Tourismus arbeiten, sind verhältnismäßig negativ gegenüber Großräubern eingestellt Waldarbeiter (Förster, Jäger, Bauern, Holzarbeiter) haben die negativsten Gefühle, aber die wenigsten Ängste, sind am besten informiert und haben die meisten Erfahrungen Männer haben eine positivere Einstellung als Frauen und sind weniger ängstlich Schüler haben die meiste Angst und haben das wenigste Wissen über die drei Karnivoren Schüler überschätzen die Populationsgrößen, Waldarbeiter haben ein realistisches Bild Generell ist die österreichische Bevölkerung nicht sehr gut informiert Der Großteil der Befragten (v. a. Touristen) möchte mehr Informationen erhalten, das stärkste Medium ist das Fernsehen Je höher die Schulbildung, desto höher das Interesse Vor allem in Bezug auf realistische Gefahren besteht Informationsbedarf Anliegen an das Wildtiermanagement: oEin Aussterben verhindern oDie Jagd sollte streng geregelt sein oNaturschutz sollte über die Anwesenheit (Häufigkeit) entscheiden EDNARSSON 2006 Attitudes towards large carnivores and carnivore tourism among tourism entrepreneurs in Sweden
Schweden (Värmland) v. a. Wolf X22464% sehen ein Potenzial als Tourismus‐Ressource Die lokalen, dort geborenen Unternehmer waren signifikant negativer eingestellt Die von außerhalb stammenden Unternehmer finden es gut, Karnivoren zum Marketing zu nutzen, und denken, dass diese einen positiven Effekt auf Besucher haben Waldbesitz: kein signifikanter Einfluss Jagdausübend: signifikanter Einfluss BRUSKOTTER SCHMIDT & TEEL 2007 Are attitudes toward wolves changing? A case study in Utah USA (Utah)Wolf Land‐, Stadtbewohner, X 722 (2003), 435 (1994) Die Einstellungder Menschen ist von 1994 bis 2003 relativ stabil geblieben Es gibt eine sehr positive Einstellung, sogar ein leichter Anstieg von 70 % auf 74 %
3 www.nul‐online.de Autoren Jahr Studie Gebiet Tierart Zielgruppe Methodischer AnsatzErgebnisse Quan‐ titativ Quali‐ tativ Meta‐ Analyse Anzahl (n) Jäger Kaum Nutztierrisse oder eine Verringerung des Wildes In der Stadt ist die Einstellung am positivsten (2003 = 78 %; 1994 = 74 %) Negativer ist sie auf dem Land (2003 = 62 %; 1994 = 60 %) Etwa die Hälfte der Jäger hat eine positive Einstellung (2003 = 56 %; 1994 = 47 %) KARLSSON & SJÖSTRÖM 2007 Human attitudes towards wolves, a matter of distance Schweden Wolf BevölkerungX2455Menschen, die weit entfernt von Wolfsrevieren leben, haben eine höhere Akzeptanz für den Wolfsschutz Die variable Distanz zum nächsten Wolfsrevier beeinflusst die Akzeptanz genauso wie die Eigenschaften Mitgliedschaft im Umweltschutz, Jäger, Viehhalter oder Besitz eines Jagdhundes ERICSSON, BOSTEDT & KINDBERG
2008 Wolves as a Symbol of People’s Willingness to Pay for Large Carnivore Conservation
Schweden Wolf BevölkerungX11417Die ländliche Bevölkerung, in deren Region Wölfe vorkommen, istweniger bereit,für Schutzund Förderung von Großkarnivoren zu bezahlen SKOGEN & THRANE 2008 Wolves in Contex: Using Survey Data to Situate Attitudes Within a Wider Cultural Framework
Norwegen Wolf BevölkerungX1517 Positive Einstellung zum Wolf: Leute mit hoher Bildung, mit vielen Büchern, Stadtbewohner Landbewohner vertrauen eher auf lokale Quellen Stadtbewohner vertrauen eher auf institutionelle Quellen Sehr traditionelle Leute sind nicht ökozentrisch und vertrauen eher auf lokale und informelle Quellen Positiver Zusammenhang zwischen Ökozentrismus und Einstellung zur Größe der Wolfspopulation Bildung kein direkter Effekt auf den Ökozentrismus, Anzahl der Bücher scheint ein besserer Indikator zu sein MANFREDO, TEEL & HENRY 2009 Linking Society and Environment: A Multilevel Model of Shifting Wildlife Value Orientations in the Western United States
West U.S. allgemein Wildtiere BevölkerungX 12673 Dominanz:größere Unterstützung für tödliches Management, positiv korreliert mit Jagdausübung und materiellen Werten Mutualismus: negative Korrelation mit Unterstützung für tödliches Eingreifen und Jagdausübung, positiv verbunden mit postmateriellen Werten Signifikante Effekte auf Staatsebene (entscheidet, wo jemand lebt), definiert durch die Modernisierungsvariablen, zurückzuführen auf den Wohlstand, die Bildung oder die Größe der Gemeinschaft Es deutet darauf hin, dass die Zusammensetzung der Wildtierwertorientierungen innerhalb der Staaten mit den Modernisierungskräften zusammenhängt, die durch aggregierte Einkommens‐, Bildungs‐ und Urbanisierungsniveaus angezeigt werden Annahme, dass durch die Modernisierung eine Verlagerung von Domination zu Mutualismus stattgefunden hat MAJIĆ & BATH 2010 Changes in attitudes toward wolves in Croatia Koratien (Region Gorski Kotar, Lika and Dalmatia)
Wolf BevölkerungX1209(1999), 1172 (2003) Die Unterstützung, die Zahl der Wölfe zu reduzieren, steigt mit dem Alter,unddieUnterstützung für den Wolfsschutz sinkt In der Periode zwischen den Studien (1999 und 2003) hat Kroatiens Regierung ein Programm gestartet um Effekte der Schäden der Wölfe zu mildern oIn der Region ohne Schafbauern ist die Haltung positiv geblieben oIn zwei Regionen mit Schafbauern hat sich die Haltung von negativ zu neutral verändert oDie Unterschiede zwischen den Kohortengruppen sind kleiner geworden TEEL, MANFREDO, JENSEN, BUIJS, FISCHER, RIEPE, ARLINGHAUS & JACOBS
2010 Understanding the Cognitive Basis for Human–Wildlife Relationships as a Key to Successful Protected‐Area Management
USA, Europaallgemein Wildtiere BevölkerungX12673(USA), 5896 (EU) Traditionalisten sind eher selber Jäger und Fischer Mutualisten haben eher kürzlich an einer Wildtierbeobachtung teilgenommen und unterstützen weniger ein tödliches Management Die Variablen Wohlstand, Bildung und Größe des Wohnortes wirken sich aus Mutualisten unterstützen eher Umweltstrategien/‐politik sowie Erhöhung von geschützten Gebieten VASKE, JACOBS & SIJTSMA 2011 Wildlife value orientations and demographics in The Netherlands Niederlandeallgemein Wildtiere Bevölkerung X 353 Verbindung zwischen den demografischen Angaben und den Werteorientierungs‐Gruppen Im Durchschnitt ist die Domination‐Gruppe etwas älter (M = 55) als die Mutualismus‐Gruppe (M = 52 Jahre) und die Gruppe, die sich keiner der beiden Gruppen anschließt (M = 45 Jahre) Mutualismus: Eher Frauen und Stadtbewohner Gruppe „weder noch“: Männer und Landbewohner Kein signifikanter Unterschied zwischen den Bildungsleveln
4 www.nul‐online.de Autoren Jahr Studie Gebiet Tierart Zielgruppe Methodischer AnsatzErgebnisse Quan‐ titativ Quali‐ tativ Meta‐ Analyse Anzahl (n) JOHANSSON & KARLSSON 2011 Subjective Experience of Fear and the CognitiveInterpretation of Large Carnivores
Schweden Wolf und Bär InteressenvertreterX154Die wahrgenommene Gefährlichkeit der Tierart und die wahrgenommene Unkontrollierbarkeit ist eng mit Angst verbunden Die Angst hängt in erster Linie mit der wahrgenommenen Gefahr oder dem Schaden zusammen, den das Tier darstellt, und mit der wahrgenommenen Unkontrollierbarkeit der eigenen Reaktion bei der Begegnung mit einem Tier. HERMANN, VOß & MENZEL 2013 Wildlife value orientations as predicting factors in support of reintroducing bison and of wolves migrating to Germany Deutschland Wolf und Wisent Studenten (Landwirtschaft, Landschaftsökologie /Naturschutz, Sozialwissenschaft )
X 364 Signifikanter Unterschied zwischen Geschlechtern und Studiengängen Frauen neigen generell eher zum Mutualismus und Männer zu „domination orientation“ Der Studiengang Landwirtschaft hat eine höhere Übereinstimmung mit „domination“ im Vergleich zu den anderen Studiengängen, Landschaftsökologie stimmt am höchsten mit Mutualismus überein Die Studiengänge haben einen stärkeren Effekt als die Geschlechter HERMANN & MENZEL 2013 Predicting the intention to support the return of wolves: A quantitative study with teenagers
Deutschland Wolf Schüler 7‐13 KlasseX 1243 Neutrale Region (ohne Wolf oder Bison in der Region) hat signifikant eine höhere Akzeptanz Kein Zusammenhang mit Alter und Geschlecht Aktivitäten in Umweltbereichen haben einen positiven Einfluss Tierbesitzer haben eine höhere Akzeptanz Ethische Emotionen und Angst sind in der neutralen Region schwächer TREVES, NAUGHTON‐ TREVES & SHELLEY
2013 Longitudinal Analysis of Attitudes Toward Wolves USA (Wisconsin) Wolf BevölkerungX1892 (2001/2004), 656 (2009)
In der Periode haben sich die Richtlinien verändert und die Wolfsabundanz ist gestiegen Zunehmende Zustimmung zu Angaben zu osteigender Angst gegenüber Wölfen, odem Glauben, dass Wölfe mit Jägern um Rehe konkurrieren, oder Neigung, Wölfe zu wildern, otödlicher Kontrolle von Wölfen durch den Staat oder allgemeinen Jägern. Die höchste Korrelation bei der Neigung, Wölfe zu töten, besteht mit der Konkurrenz um Rehe (> Wisconsin hat eine starke Jagdkultur) und Angst gegenüber Wölfen Weder die Zeitspanne noch Erfahrungen mit dem Verlust von Vieh korrelieren mit der Veränderung der Einstellung Fast die Hälfte der Befragten stimmt zu, dass die eigene Toleranz steigen würde, wenn eine Jagd auf den Wolf erlaubt wäre Bias: überwiegend Jäger und Männer wurden befragt DRESSEL, SANDSTRÖM & ERICSSON
2014 A meta‐analysis of studies on attitudes toward bears and wolves across Europe 1976–2012
48 europ. Länder Wolf und Bär Bauern, Jäger, Bevölkerung XX105 StudienMehr positiveAntworten zum Bär als zum Wolf Menschen mit Erfahrungen von Schäden haben eine weniger positive Einstellung Positive Korrelation der Akzeptanz mit Alter und Bildung Jäger und Farmer sind weniger positiv eingestellt als die generelle Bevölkerung Kein Zusammenhang zwischen den Jahren und Einstellung Eine positive Einstellung ist häufiger, wenn eine Wiederbesiedlung kurz bevorsteht, wird weniger wenn Spezies angekommen ist und ist in Gegenden am geringsten mit lang etablierten Wolfspopulation ERIKSSON, SANDSTRÖM & ERICSSON
2015 Direct experience and attitude change towards bears and wolves Schweden Wolf, Bär BevölkerungX6432 (2004), 5404 (2009) Von 2004 bis2009: Zunahme der direkten Erfahrungen (Beobachtungen) mit Bären und Wölfen Die Akzeptanz gegenüber diesen Tieren sinkt Geringere Unterstützung für die politischen Ziele hinsichtlich beider Arten Die beobachteten Änderungen sind in Gebieten mit lokalen Raubtierpopulationen stärker als in anderen Gebieten Schwedens Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Einstellung gegenüber Bären und Wölfen mit anwachsender Population negativer wird HOGBERG, TREVES, SHAW & NAUGHTON‐ TREVES 2015 Changes in attitudes toward wolves before and after an inaugural public hunting and trapping season: Early evidence from Wisconsin's Wolf range USA (Wisconsin) Wolf Jäger X538(2013)2012 wurde die Jagd auf Wölfe legalisiert, entgegen der Erwartungen hat sich die Toleranz nicht verbessert Toleranz von männlichen Jägern aus einer Wolfsregion nahm zwischen 2009 und 2013 ab Die Toleranz der Frauen hat sich nicht verändert
5 www.nul‐online.de Autoren Jahr Studie Gebiet Tierart Zielgruppe Methodischer AnsatzErgebnisse Quan‐ titativ Quali‐ tativ Meta‐ Analyse Anzahl (n) GEORGE, SLAGLE, WILSON, MOELLER & BRUSKOTTER
2016 Changes in attitudes toward animals in the United States from 1978 to 2014
USA u.a. Wolf BevölkerungX1287Die Einstellung gegenüber Wölfen ist von 1978 bis 2014 signifikant positiver geworden Der Anteil positiver Einstellungen gegenüber Wölfen ist um 42 % gestiegen Das Bewusstsein für das Wohlbefinden der Wildtiere scheint zu steigen VAN HEEL, BOERBOOM, FLIERVOET, LENDERS, & VAN DEN BORN
2017 Analysing stakeholders’ perceptions of wolf, lynx and fox in a Dutch riverine area NiederlandeWolf, Luchs und Fuchs Bevölkerung, Bauern, Wissenschaftler und Naturschützer
X449 Farmer haben das negativste Empfinden Wölfen und Luchsen gegenüber, siefühlen sich eher der Natur überlegen („master over nature“) Farmer stimmen am meisten für Managementstrategien, um die Auswirkungen von Großkarnivoren zu reduzieren Naturschützer und Wissenschaftler haben das positivste Empfinden gegenüber Großkarnivoren Zusammen mit den Wissenschaftlern hat die generelle Bevölkerung am meisten Vertrauen in den Naturschutz HOLSMAN, KANER, & PETCHENIK
2017 Piloting an “Opt‐Out” Option for Wildlife Surveys of the General Public USA (Wisconsin) Wolf Bevölkerung??3675Nichtteilnahme: Die Gesamtrücklaufquote wurde durch Fragen, warum jemand nicht teilnehmen will, um 9 % (auf 59 %) erhöht 85 % haben den Fragebogen komplett ausgefüllt, 15 % haben nur die Fragen beantwortet, warum sie nicht teilgenommen haben Die Mehrheit (63 %) meint, dass sie zu dem Thema nicht genug weiß, um teilzunehmen 31 % vertrauen der zuständigen Behörde, den Wolf zu managen, auch ohne ihr eigenes Zutun 21 % hatten kein Interesse 12 % denken, ihre Meinung werde ignoriert 5 % waren zu beschäftigt, um den Fragebogen auszufüllen Jäger in Wolfsregionen meinen im Vergleich zu Nichtjägern eher, ihre Meinung werde ignoriert Nichtjäger meinen eher als Jäger, sie wüssten nicht genug, um teilzunehmen WWF Österreich 2017 Meinungsumfrage: Drei Viertel der ÖsterreicherInnen heißen den Wolf willkommen
Österreich Wolf BevölkerungX100074% der Österreicher stehen der natürlichen Rückkehr des Wolfes „sehr positiv“ oder „eher positiv“ gegenüber Die kleine Gruppe der Jäger unter den Befragten schließt sich dieser positiven Stimmung an Österreichweit halten 84 % der Menschen den Wolf für einen wesentlichen Bestandteil unserer Natur 82 % sind der Meinung, ein friedliches Zusammenleben grundsätzlich sei möglich Im direkt betroffenen Bundesland Niederösterreich, wo sich das erste und bislang einzige heimische Wolfsrudel etabliert hat, liegt die Zustimmung sogar deutlich höher als im Westen, wo der Wolf nur als Durchzügler auftritt Österreicher, die in Orten unter 5000 Einwohnern wohnen, sehen zu 76 % die Möglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens Die Sorge um negative Auswirkungen auf Landwirtschaft oder Viehhaltung in dieser Gruppe ist jedoch stärker ausgeprägt als unter den Bewohnern großer Städte Die Forderung nach unbürokratischer Hilfe für Weidetierhalter, die Herdenschutz anwenden wollen, unterstützen 88 % aller Befragten Bedrohlich wirkt der Wolf auf durchschnittlich 34 % der Österreicher, wobei unter den jungen Menschen nur jeder Elfte im Zusammenhang mit Wölfen ängstliche Gefühle hat