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Einfluss von Küstenschutzbauwerken auf Crustacea und bodenassoziierte Fischarten vor Helgoland

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Academic year: 2022

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Einfluss  von  Küstenschutzbauwerken  auf    

Crustacea  und  bodenassoziierte  Fischarten  vor  Helgoland  

Stephanie  Wehkamp  und  Philipp  Fischer  

Alfred-­‐Wegener-­‐Ins:tut  Helmholtz-­‐Zentrum  für  Polar-­‐  und  Meeresforschung,  Biologische  Anstalt  Helgoland  

1182 m

Vorhergesagte  Folgen  des  Klimawandels  wie  z.B.  der  Ans:eg  des  Meeresspiegels  oder   die   Zunahme   von   Sturmereignissen   bedrohen   die   Existenz   von   Millionen   von   Menschen.  Ohne  Küstenschutzbauwerke  wären  viele  bewohnte  Gebiet  überflutet.  EU-­‐

weit   lebt   ungefähr   die   HälPe   der   Bevölkerung   nur   bis   50   km   von   der   Küste   enTernt   (European  Environment  Agency,  EEA  2010).    

Das   Untersuchungsgebiet   liegt   400   m   nördlich   vor   Helgoland.   Die   Grafik   zeigt   den   Au]au  und  die  Anordnung  der  6  Tetrapodenfelder.  Die  einzelnen  Felder  sind  ca.  80  m   voneinander  enTernt.    

50% of Japan’s coast

Taiwan Helgoland

Weltweite  Nutzung  von  Tetrapoden  im  Küstenschutz.  

An   jedem   Tetrapodenfeld   sind   vier   20   m   lange   Transektleinen   in   den   4   Himmelsrichtungen   ausgelegt.   Seit   2010   werden   alle   5   m   entlang   der   Transektleinen   die  Anzahlen  und  Arten  an  Krebs:eren  und  Fischen  in  jeweils  2  m2  erfasst.  In  2009  fand   eine   Vorkar:erung   des   kompleden   Gebietes   ohne   Tetrapoden   mit   der   gleichen   Methodik   stad.   Der   Taucher   zählt   zuerst   die   direkt   sichtbaren   Tiere,   danach   werden   vorsich:g   größere   Steine   umgedreht,   um   versteckte   und   getarnte   Organismen   zu   entdecken.   Die   Tauchzeit   im   Untersuchungsgebiet   ist   aufgrund   von   Gezeitenströmen   und  Kälte  begrenzt.  Die  Methode  bietet  einen  guten  Kompromiss  zwischen  Sicherheit   des  Tauchers  und  Effizienz  der  Zählungen  (Wehkamp  &  Fischer  2012,  2013).  

Aufgeführt  sind  für  jedes  Jahr  die  prozentualen  Anteile  an  Fischen  pro  Zählsta:on.  In   2009   waren   die   Fische   über   das   ganze   Gebiet   ähnlich   verteilt   mit   15   –   25   %   pro   Zählsta:on.   Nach   Einbringung   der   Tetrapodenfelder   in   2010   sowie   in   2011   befanden   sich  ca.  50  %  der  Fische  direkt  bei  den  Tetrapoden.  In  der  Umgebung  waren  die  Fische   mit   ca.   13   %   pro   Zählsta:on   ähnlich   verteilt.   Wir   vermuten,   dass   die   Fische   aus   der   Umgebung  zu  den  Tetrapoden  abwandern.  Die  höchste  Anzahl  an  Fischen  wurde  2011   mit  569  Individuen  erreicht.  Es  konnte,  insbesondere  an  den  0  m  Zählsta:onen,  eine   erhöhte  Anzahl  an  juvenilen  Fischen  beobachtet  werden  (Wehkamp  &  Fischer  2013).  

Die   Abbildung   zeigt   die   Individuenanzahlen   für   die   einzelnen   Fischarten   für   jedes   Zähljahr   und   jede   Zählsta:on.   Nach   Einbringung   der   Tetrapodenfelder   zeigt   sich   ein   signifikanter   Ans:eg   der   einheimischen   Fischarten   (Klippenbarsch  C.   rupestris,   Buderfisch  P.   gunnellus   und   Seebull  T.   bubalis)   bei   den   Tetrapodenfeldern   (0   m   Zählsta:on).   Im   Jahr   2010   wurden   zusätzlich   juvenile   Dorsche   (G.   morhua)   im   Untersuchungsgebiet   gefunden.   In   2011   konnte   in   jedem   Tetrapodenfeld   je   ein   Franzosendorsch  (Trisopterus  luscus)  gesichtet  werden  (Wehkamp  &  Fischer  2013).  

Die  Abbildung  zeigt  die  Abundanzen  pro  Art  für  jedes  Zähljahr  und  jede  Zählsta:on.  In   2009   wurden   mit   7,75   Individuen   pro   m2   (ind.   m-­‐2)   etwa   doppelt   soviel   Crustacea   gezählt  als  in  2010  (4,05  ind.  m-­‐2)  und  2011  (3,22  ind.  m-­‐2).  Der  Schwarze  Porzellankrebs   (P.   longicornis)   war   nach   dem   Furchenkrebs   (G.   squamifera)   in   2009   am   häufigsten   vertreten,  konnte  aber  in  den  beiden  Folgejahren  nicht  mehr  nachgewiesen  werden.  

Auch  die  Anzahl  an  Borstenkrabben  (P.  hirtellus)  und  Furchenkrebsen  sank  deutlich  in   2010  und  2011.  Die  signifikante  Absenkung  der  Gesamtabundanz  resul:ert  v.a.  aus  der   Abnahme   der   kleinen   und   weniger   mobilen   Arten   und   war   über   alle   Zählsta:onen   nachweisbar.   Der   Einfluss   der   Tetrapoden   auf   die   Gesamtabundanz   bleibt   jedoch   unklar.   Abundanzzunahmen   wurden   insbesondere   bei   der   Seespinne   (H.   araneus)   in   2011  in  unmidelbarer  Nähe  der  Tetrapodenfeldern  beobachtet.  Weiterhin  beherbergte   in   2010   und   2011   jedes   Feld   mindestens   einen   Hummer   (Homarus   gammarus).   Für   diese  Arten  scheinen  die  Tetrapoden  ein  adrak:ver  Lebensraum  zu  sein.    

Foto: Judith Oakley

Foto: M. Wehkamp

Foto © Biopix: N Sloth Foto:  Uwe  Nedelmann  (Helgoland,  2011)  

Kontakt:  stephanie.wehkamp@awi.de,  philipp.fischer@awi.de    

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