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Grußwort von

Prof. Dr. Stefan Leder

Erster Vorsitzender der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft

Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg

anläßlich der Eröffnungsfeier des 30. Deutschen Orientalistentags

Freiburg, 24. September 2007

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, liebe Gäste des 30. Deutschen Orientalistentages, sehr geehrte Spektabilitäten, Ehrengäste und Preisträger,

hochgeschätzte Vorredner!

Der Deutsche Orientalistentag hat auch dieses Mal durch die weitsichtige Planung, den Ein- fallsreichtum und den unermüdlichen Einsatz der gastgebenden Kolleginnen und Kollegen Ge- stalt gewonnen. Die vorbildliche Organisation, die unsere Veranstaltung in diesem Jahr gefun- den hat, das inspirierende Motto und die Gastfreundlichkeit des Freiburger Teams begeistern, beleben und werden uns in den nächsten Tagen begleiten und leiten. Viele junge Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen den Kongress, um ihre Forschung das erste Mal einem wissenschaftlichen Publikum vorzustellen oder durch eigene Panels Wissenschaft selbst zu gestalten. Im Namen aller Teilnehmer, besonders auch im Namen der „Berufsanfänger“, sei den Veranstaltern dafür gedankt, dass sie dieses großartige Forum bereitstellen.

Das Konzept, alle im weitesten Sinne orientbezogen arbeitenden Wissenschaften in Deutsch- land in einem fachübergreifenden Kongress zusammenzuführen wird in diesem Jahr in Frei- burg – einem der aktivsten Zentren der mit der islamischen Welt befassten akademischen Insti- tute in Deutschland – erneut verwirklicht, und beweist eine ungebrochene Vitalität. Das zeigt nicht nur die Zahl von über 1000 Teilnehmern und vielen hundert Beiträgen zu den unter- schiedlichsten Themen. Auch das Ringen um Selbstbehauptung und Selbstverständnis ist nach wie vor und vielleicht mehr denn je Teil der gemeinsamen Bemühungen und Debatten und ein Zeichen der Dynamik unserer Fächer.

Wir sind uns mittlerweile alle bewusst, dass Begriffe wie „Morgenland“, den unsere Gesell- schaft so pittoresk im Namen führt, oder „Orient“, einen sehr vagen und hinterfragbaren Regio- nalbezug besitzen und dabei historisch beladene, symbolische und politische Bedeutungen transportieren können, mit denen wir uns immer wieder kritisch und kreativ auseinandersetzen

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müssen. Dennoch ist es wichtig – und ich wage die Behauptung – auch zukunftsträchtig, dass wir unsere vielen Fächer regelmäßig in Rahmen umfassender regionaler und transregionaler Perspektiven zur Darstellung bringen. Dies ergibt sich teilweise schon ganz natürlich aus den Forschungsgegenständen: Religionen, wie Buddhismus oder Islam, verbinden ganz unterschiedliche Sprachen und Gesellschaften, und Regionen in Afrika und Asien zeigen vielfach das Ineinandergreifen und die Koexistenz zahlreicher Sprachen, Religionen und Ethnien. Unsere Fächer können auf eine lange Geschichte in Europa zurückblicken, die na- türlich Teil von Selbstentwürfen, Machtdiskursen und allgemeinen geisteswissenschaftlichen Entwicklungen ist, aber auch, für jedes Fach in eigener Art, eine beeindruckende Ge- lehrtengeschichte mit großartigen Leistungen darstellt. Wir stehen gleichzeitig aber noch ganz am Anfang der Entdeckung und Erkundung der vielen Verbindungen und Bezüge, die uns in historischen und gegenwärtigen Gesellschaften und Kulturen begegnen. Unsere Wissenschaf- ten basieren auf der Einzeldisziplin und benötigen gleichzeitig den transdisziplinären Blick auf Fragen und Materien. Die Mischung aus Sektionen und Arbeitsforen dieses Kongresses bildet diese doppelte Aufgabenstellung teilweise noch in Ansätzen, teilweise bereits richtungweisend ab, und der Deutsche Orientalistentag leistet mit dieser pluralen Ausrichtung einen Beitrag und einen Anstoß zur Gestaltung der Zukunft der Wissenschaft nicht nur in diesem Bereich.

Unser Kongress versammelt ein großes Spektrum sogenannter kleiner Fächer, die mit geringer Ausstattung oft mehrere Sprachen, Literaturen, Religionen und Gesellschaften behandeln, und sowohl die historische Tiefe von Jahrhunderten und Jahrtausenden, wie die Breite und Vielfalt von lebendigen Großregionen zu erforschen und vermitteln haben. Die schier unlösbaren Herausforderungen, die mit einer so weitgesteckten Aufgabenstellung verbunden sind, haben verschiedentlich zu einer Aufgabenteilung in historisch und gegenwartsbezogen arbeitende Ausrichtungen geführt: Sinologie und Chinawissenschaften, Sanskritindologie und Südasien- wissenschaften, historische und gegenwartsbezogen arbeitende Islamwissenschaften gehen nicht selten eigene Wege und ringen zum Teil – und das ist fatal – gegeneinander um Geltung und Ressourcen.

Die Intensität der Kommunikation auf allen Ebenen des gemeinsamen eurasischen Kontinents sowie mit Afrika weist unseren außereuropäischen Sprach- und Kulturwissenschaften eine Schlüsselstellung zu. [Kenntnisse von Sprachen, das Wissen um Entstehung und Hintergründe von Konflikten und Selbstverständnissen, das Verständnis der Grundlagen politischer Iden- titäten – zu all dem sollen und können unsere Wissenschaften beitragen.] Aktualität aber ist Segen und Fluch zugleich: das eine, weil unsere Fächer aus der Bemühung, mit den metho- dischen Entwicklungen Schritt zu halten und einen Beitrag zum Verständnis unserer Gegen- wart zu leisten, lernen und wachsen können; das andere, weil historisch arbeitende, mit schwer zugänglichen Materialien befasste Fächer austrocknen, wenn Universitäten das vielleicht trügerische Licht allgemeinen Interesses mehr zu brauchen meinen als die stilleren Winkel der Gelehrtenstuben. Das ist keineswegs ein abstraktes und fernes Geschehen, sondern vollzieht sich – wie auch hier in Freiburg mit der Indologie – immer wieder vor unsrer aller Augen. (Dem ist entgegenzuhalten, dass die Grundlagenforschung, wie Erschließen unbekannter historischer Materialien, nicht aus der Universität verdrängt werden darf.)

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Die kleinen Fächer selbst, aufgerieben durch unterrichtsintensives und forschungsstarkes Ar- beiten, sind im Kampf um Selbsterhalt größeren leicht unterlegen. Universitäten besitzen oft- mals leider nur geringen Weitblick, und nationale Abstimmung fehlt in unserem föderalen Sy- stem auf dieser Ebene. So entsteht aus Kurzsichtigkeit auf lokaler Ebene ein Flurschaden, der irreparable Folgen haben kann. Hier muss die Hochschulpolitik mehr Umsicht entwickeln.

Gegenwärtig, im Widerstreit von Islamphobie und der Präsenz von immer mehr Menschen isla- mischen Glaubens in Europa, unter den Bedingungen eines zugespitzten öffentlichen Interes- ses, welches den als Muslime erzogenen Menschen eine religiöse Identität oftmals geradezu aufdrängt, im Zeichen eines entfesselten Wettlaufs zwischen Terror und Terrorbekämpfung, kommt der Islamwissenschaft eine geradezu überwältigende Aufmerksamkeit zu und man erwartet von einem Kongress wie diesem entsprechende Erklärungen. Für die Geisteswissen- schaft ist der Islam, wie andere Religionen auch, ein komplexes System mit eigenen Über- zeugungen, Konzepten, Praktiken und keineswegs kohärenten, sondern oftmals widersprüch- lichen Traditionen. Das unterscheidet die Islamwissenschaft von der Theologie. Die Islam- wissenschaft kann und darf keine Interessenvertretung der Muslime in Deutschland sein, einer- seits, und sie muss sich den Schablonen der verbreiteten Islamwahrnehmung entgegenstellen, andererseits. Den wissenschaftlichen Zugang zum Islam, jenseits von Vorurteilen und Glauben, muss die Wissenschaft gegen die Eiferer und Vereinfacher ins Feld führen, genauso wie gegen Muslime, die den religiösen Geltungsanspruch absolut setzen und auf alle Bereiche ausgedehnt sehen wollen. Die Islamwissenschaft hat damit – übrigens wieder: denn damit hatte sie einst angefangen – eine aufklärerische Aufgabe und kann, wenn sie diesen Anspruch einlöst, eine Vermittlerrolle spielen.

Die Deutsche Morgenländische Gesellschaft vereint unterschiedliche Fächer. Vergessen wir nicht, dass unter den von ihnen erforschten Gesellschaften und Kulturen die derzeitige Polari- sierung um den Islam ganz unterschiedlich wahrzunehmen ist und vielfach, wenn nicht gar überwiegend, überhaupt keine Rolle spielt. In diesem Sinne hoffe ich, dass alle beteiligen Fä- cher in den nächsten Tagen die aktuellen Fragen der Forschung fruchtbar erörtern können und Sie, Teilnehmer und Gäste, eine anregenden Kongress erleben mögen.

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