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Sein analytischer Charakter kommt vor allem in der Anlage zum Ausdruck: nach einer guten Übersicht über die QueUen (S

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SptJLBR, Bertold, Die Mongolen in Iran, Politik, Verwaltung

und Kultur der Ilchanzeit 1220 — 1350 (= Iranische

Forschungen, hgg. von Hahs Heinrich Schaeder, Bandl).

Leipzig ( J. C. Hinrichs Verlag) 1939, XVI, 533 S., 1 Karte.

Mit dem vorliegenden Werke wird eine, von H. H. Schae¬

der herausgegebene, der Iranistik dienende neue Publikations¬

reihe auf das glücklichste eröffnet. Das Werk ist eine aus allen

dem Verf. erreichbaren Quellen zusammengesteUte analytische

Darstellung der Mongolenherrschaft in Iran. Sein analytischer

Charakter kommt vor allem in der Anlage zum Ausdruck:

nach einer guten Übersicht über die QueUen (S. 4—21) folgt

die allgemeine Darstellung der politischen Geschichte des

Mongolenreiches von Iran (S. 22—137) und der unter oder

neben der mongolischen Herrschaft bestehenden Reiche

(S. 138—166), zusammen etwa ein Drittel des 458 S. umfassen¬

den darstellenden Teiles des Buches einnehmend. Den Haupt¬

teil nimmt die nach großen Allgemeingesichtspunkten (u. a.

Religion, Staat, Recht, militärische Einrichtungen, öffentliche

Einrichtungen und tägliches Leben) geordnete DarsteUung

der staatlichen und kulturellen Verhältnisse bei den Mongolen

und im Ilchanenreiche ein. Im ganzen genommen sind wohl

alle irgend in den Quellen festgehaltenen Angaben über die

Mongolenzeit in Iran an den für sie vorgesehenen Stellen ver¬

merkt, und so ergibt sich ein kaleidoskopartiges Bild dieser

Zeit, wie es nach der Lage der Quellen wohl schwerhch voll¬

ständiger zu bieten wäre. Durch ein alphabetisches Abkür¬

zungsverzeichnis der in den Fußnoten gegebenen Belegstellen,

das auf ein sachlich geordnetes Verzeichnis des benutzten

Schrifttumes verweist, und zwei Register (für Personen- und

Ortsnamen) ist in vorbildlicher Weise für die Benützbarkeit

(2)

Bücherbesprechungen 423

des Buches gesorgt. Verf. verwahrt sich dagegen, in dem

Schrifttumsverzeichnis Vohständigkeit erstrebt oder er¬

reicht zu haben ; doch dürfte es schwer fallen, irgend ein Werk

von einiger Bedeutung, das für das Thema von Belang ist,

aufzutreiben, welches nicht in dieses Verzeichnis aufgenom¬

men wäre. So ist dies doch eine äußerst wertvolle Zusammen¬

stellung des für die Mongolenherrschaft in Iran in Betracht

kommenden Schrifttums, die man als praktisch vohständig

bezeichnen kann.

Das Werk bietet eine solide Grundlage für alle Arbeiten

auf irgendeinem historischen Gebiete, die die Mongolenzeit

Irans mit in ihr Untersuchungsbereich einbeziehen, sowie für

alle historischen Darstellungen dieser Zeit selbst. Die Weiter¬

arbeit wird hier auf monographischem Wege zu erfolgen

haben, vor allem auf Sondergebieten, deren ins einzelne

gehende Behandlung der Verf. selbst als außerhalb seiner

Aufgabe liegend bezeichnet hat. Solche Gebiete sind vor allem

diejenigen, bei denen gegenständhche Denkmäler die Mon¬

golenzeit Irans in ihrem Gesamtumfange monographisch zu

behandeln sind; dazu gehört z. B. etwa die Numismatik der

Mongolen und der Ilchane, die Kriegstechnik und Bewaffnung,

und die bhdende Kunst Irans zur Mongolenzeit. Als ein Bei¬

spiel einer derartigen monographischen Behandlung möchte

ich auf die in dem Buche von H. Ritter, J. Ruska, F. Sarre

und R. Winderlich, Orientalische Steinbücher und Persische

Fayencetechnik (Istanbuler Mitteilungen, Heft 3), Istanbul

1935, enthaltenen Abhandlungen hinweisen, in denen die zur

Mongolen- und Ilchanenzeit in Kaschan blühende keramische

Werkstatt mit ihren erhaltenen Werken greifbar gemacht

wird. Alle derartige Abhandlungen werden künftig von dem

Spuler sehen Buche auszugehen haben.

Beanstandungen an dem Werke vorzunehmen, ist kaum

möghch: das S. 332—34 gegebene ,, Verzeichnis der Aufent¬

halte der Ilchane" ist wohl versehentlich an diese Stelle

geraten; es gehört auf S. 337 hinter den ersten Absatz. Be¬

fremdlich ist die Bezeichnung des Finanzministers als „Säheb-e

diwän" (S. 283 und dann passim) : meines Wissens muß der

2 8

(3)

Titel „Sähib-divän" (ohne Izäfet-i) lauten. Auch Druckfehler

findet man äußerst selten (die Nachprüfung eines Datums

ergab einen Druckfehler auf S. 451, Anm. 5: an Stelle 1292

muß es heißen 1296). Das Maß der aufgewendeten Sorgfalt

dürfte schwer zu überbieten sein.

Alles in Allem genommen sind durch das vorliegende Buch

die Quehen, die für die Mongolenzeit von Iran in Betracht

kommen, in vorbildlicher Weise erschlossen. Die interessierte

historische Forschung ist dem Verfasser für diese seine Gabe

zu großem Dank verpflichtet. Dank gebührt auch dem Heraus¬

geber der ,, Iranischen Forschungen", die durch dieses grund¬

legende Werk in vielversprechender Weise eröffnet wird,

für die Inangriffnahme dieser neuen Pubhkationsreihe, von

der die an solchen nicht eben reiche Iranistik gewiß eine

Förderung erfahren wird.

Fr. Taeschneb, Münster (Westf.)

LuiGi Bonelli: Lessico Turco-Italiano. — Pubblicazioni delV

Istituto per VOriente Nr. 22. Roma 1939. X, 445 S. L. 50.—

Die grundlegende Erneuerung des politischen, sozialen

und kulturellen Lebens der Türken durch die kemalistische

Revolution hat, auch bevor es noch zu der organisierten

Sprachreformbewegung kam, die türkische Sprache weit¬

gehend beeinflußt. Der bewußte Übertritt von der islami¬

schen zur westeuropäischen Zivilisation, die neuen staat¬

lichen Formen, die Einführung europäischen Rechts, die

Frauenbefreiung und das sich nach westlichem Vorbild ent¬

wickelnde gesellschaftliche Leben, die Übernahme der abend¬

ländischen Wissenschaft, der Technik, des Sports usw., alles

dies führte eine Fülle neuer Begriffe in die Sprache ein,

während die der alten osmanischen Welt versanken. Durch

den Übergang zur lateinischen Schrift wurde dieser Bruch

mit der ganzen geistigen Vergangenheit auch äußerlich sicht¬

bar gemacht.

(4)

Bücherbesprechungen 425

An Wörterbüchern der neuen türkischen Sprache ist nun

kein Mangel, aber die meisten von ihnen können unseren

Ansprüchen an wissenschafthche Genauigkeit und Vohstän¬

digkeit nicht genügen. Zwar das umfangreichste von ihnen,

Yeni Türk Lugati, Istanbul 1930, das von Ibrahim Alaettin

und einigen Mitarbeitern verfaßt wurde und auf 1296 Sei¬

ten 30000 Worte erklärt, ist praktisch ganz brauchbar, aber

da es lediglich türkisch abgefaßt ist, kommt es für den An¬

fänger, der die türkische Sprache erst studieren will, nicht

in Frage. Die kleinen türkisch-deutschen Taschenwörter¬

bücher von Mehmet Ali und Zeki Cemal sind zu gering an

Umfang, um bei der Lektüre etwas schwierigerer Texte groß

nützen zu können.

Von wirklichem wissenschaftlichen Wert und ausgezeich¬

neter praktischer Brauchbarkeit ist dagegen das türkisch¬

deutsche Wörterbuch (Fritz Heuser-Ilhami §bvket, Tür-

kQe-Almanca Lügat, Istanbul-Galata 1931). Zwar hat es

große äußere Mängel: die Zahl der Druckfehler ist ungewöhn¬

lich hoch, der übermäßig umfangreiche Nachtrag zwingt

dauernd zu doppeltem Nachschlagen und die Ausstattung,

Druck, Einband und Papier, ist alles andere als erstklassig,

aber das kann den Wert des ausgezeichneten Buches nicht

beeinträchtigen. Es hat den türkischen Wortschatz der Nach¬

kriegszeit so vollständig dargestellt, als es damals möglich

war, und das Studium der neutürkischen Sprache von der

Kenntnis der arabischen Schrift unabhängig gemacht.

Aber im Jahre 1932 kam es im Anschluß an den ersten

Sprachkongreß zur Sprachreformbewegung, die alle arabi¬

schen und persischen Fremdwörter zwangsweise entfernen

und die Sprache ohne Rücksicht auf die bereits vor sich

gehende organische Entwicklung mit Gewalt türkisieren

wollte. Wenn dieses Ziel auch nicht erreicht worden ist, so

sind doch immerhin soviel Neubildungen in die Schrift¬

sprache eingeführt worden — ich möchte nur die Abschaffung

der alten arabischen Titel und Amtsbezeichnungen erwähnen,

Wörter wie Kamutay Nationalversammlung statt Meglis,

subay Offizier statt zabil u. a. m. findet man in keinem der

Zeitacbrift d. DMO Bd. 94 (Neue Folge Bd. 19) 2g

(5)

bisherigen Wörterbücher —, daß auch der Heuser-Sevket

ahein nicht mehr genügt, um modernste türkische Texte zu

lesen, vor allem natürlich solche im Öz Türkfe, dem echten,

reinen Urtürkisch der Sprachreformer.

Man muß also heute neben dem allgemeinen Wörterbuch

noch ein besonderes Hilfsmittel, das über die Neologismen

Auskunft gibt, heranziehen. Da sind in erster Linie zu nennen

die Ref orm Wörterbücher selbst, die zwei Bände des „Osmanli-

cadan Türkgeye Söz Karsiliklari Tarama Dergisi'' (Istanbul

1934). Sie sind von der Sprachvereinigung (Türk Dili Ku-

rumu) herausgegeben und unter stärkster Mithilfe der Be¬

völkerung, wenigstens bezüglich der Dialektwörter, zustande

gekommen. Bd. I des Tarama Dergisi enthält ein Verzeichnis

der abzuschaffenden arabisch-persischen Fremdwörter unter

Gegenüberstellung der rein türkischen Wörter, die an ihre

Stelle treten sollen. Oft wird für ein Fremdwort eine er¬

staunliche Zahl türkischer Synonyma aufgeführt. Diese ent¬

stammen teils den Volksdialekten, zum Teil sind es längst

ausgestorbene Ausdrücke und ein erheblicher Prozentsatz ist

schließlich auch den anderen Türksprachen entnommen wor¬

den bis hin zum Yakutischen. Band II enthält dann ahe

diese türkischen Wörter in alphabetischer Anordnung mit

ihren osmanischen Entsprechungen.

Als praktisches Ergebnis dieser umfangreichen Material¬

sammlung gab die Sprachvereinigung 1935 einen Taschen¬

sprachführer (Osmanlicadan Türkfeye Cep Kilavuzu) heraus.

Dieser enthält nach der Angabe im „Türk Dili" (Nr. 16,

S. 22) im ganzen 8752 türkische Wörter, die damit als amt¬

lich eingeführt anzusehen sind. Ein Zwang, die neuen Wörter

auch wirklich an Stelle der alten osmanischen zu benutzen,

wurde aber, anders als bei der Schriftreform, nicht aus¬

geübt. Tatsächhch sind auch weitaus die meisten von ihnen

auf dem Papiere stehengeblieben und haben sich im prak¬

tischen Gebrauch nicht durchgesetzt, obwohl die maßgeben¬

den Persönlichkeiten sich eine Zeitlang recht lebhaft be¬

müht haben, sie einzubürgern und sogar bei offiziellen Ge¬

legenheiten Reden im „öz Türkge" hielten. Zwei derartige

(6)

Bücherbesprechungen 427

Ansprachen Atatürk's vor dem Kamutay sind im „Türk

Diti" Nr. 12 abgedruckt. Da die Schriftleitung der Zeitschrift

es für nötig gehalten hat, ihnen ein Vokabular zur Erklärung

der öz Türkge-Wörter beizugeben, darf man annehmen, daß

das breite Publikum wohl nicht allzuviel davon verstanden

hat.

Beide Hilfsmittel, Tarama Dergisi und Cep Kilavuzu, sind

aber nur für Türken, nicht für Ausländer bestimmt. Für

diese hat Ismail Hami DanIsmend in seinem „Türkge-

Osmanlica-Fransizca Sözlük" (Istanbul 1935) ein Hilfsmittel

geschaffen, das die gebräuchlichsten Neologismen mit ihren

osmanischen und französischen Entsprechungen enthält und

im ganzen praktisch recht brauchbar ist.

Zu erwähnen sind auch die Verzeichnisse wissenschaft¬

hcher und technischer Fachausdrücke, welche die Ausschüsse

der Sprachvereinigung seit einiger Zeit veröffenthchen. In

den Nummern 7, 17/18 und 23/26 von „Türk Dili" sind

solche Listen für die verschiedensten Gebiete zusammen¬

gestellt. Da viele dieser Ausdrücke bisher in den Wörter¬

büchern überhaupt noch nicht verzeichnet sind, können

diese Verzeichnisse in lexikographischer Beziehung beson¬

deres Interesse in Anspruch nehmen. Zwar werden vielleicht

nicht alle der vorgeschlagenen Termini in praktische Be¬

nutzung genommen werden, aber diejenigen Neubhdungen,

die gesund und lebensfähig sind und dem praktischen Be¬

dürfnis entgegenkommen, werden sich durchsetzen und die

anderen wieder verschwinden.

Nun ist es auch an der Zeit, das lexikographische Fazit

der Sprachreformbewegung zu ziehen. Wir brauchen wieder

ein Wörterbuch, das für sich allein ausreicht, die heutige

türkische Literatur und namentlich auch die Presse zu lesen,

und das eine Übersicht gewährt, welche der vorgeschlagenen

Neubildungen nun auch wirklich in Gebrauch gekommen

sind.

Diesen Erfordernissen wird das neu erschienene „Lessico

turco-italiano" von Bonelli in vollem Umfange gerecht.

Der Verfasser hat sich, wie er selbst im Vorwort sagt, zum

2 8 * 28*

(7)

Ziel gesetzt, den Wortschatz der allgemeinen türkischen

Schrift- und Umgangssprache darzustellen. Die wissenschaft¬

lichen und technischen Fachausdrücke hat er unberück¬

sichtigt gelassen, weil die Vorarbeiten zur Schaffung einer

wissenschaftlichen Terminologie, wie oben erwähnt, noch

nicht abgeschlossen sind. Die Neologismen hat er soweit

aufgenommen, als sie wirklich in Gebrauch gekommen sind,

und sie, was die Übersicht sehr erleichtert, durch einen Stern

hervorgehoben.

Auf den ersten Bhck ist ersichtlich, daß Bonelli's

Wörterbuch trotz seines verhältnismäßig geringen Umfangs

alle seine Vorgänger an Reichhaltigkeit und Vollständigkeit

übertrifft. Ich habe es bei einigen der häufigsten Wortstämme

mit dem von Heuser-§ijvket verglichen und eine ganz er¬

hebliche Vermehrung des Materials bei Bokelli festgestellt.

Um ein paar Zahlen zu nennen : alt und seine Ableitungen :

Heuser- I^EVKET 12 Stich\*örter, Bokelli 24; bas Heusbr-

l^EVKET 27, Bonelli 79; ön Heuser-§evket 5, Bonelli 39;

üst Heusbr-§evket 10, Bonblli 22.

Um mir ein Urteil über die praktische Brauchbarkeit des

Buches zu bilden, habe ich mit ihm einen Roman neuesten

Datums, „AA §u hayat" von Nbzihb Muhittin vollständig

gelesen, außerdem an einigen Zeitungen und Zeitschriften

Stichproben gemacht. Bei dem Roman ergaben sich keine

wesentlichen Lücken. Die wenigen Wörter, die ich bei Bo¬

nelli nicht fand, gehören meist der Mundart an, einige auch

der älteren Sprache, die sonst nicht mehr gebräuchlich sein

mögen. Im einzelnen habe ich vermißt: bigkin (vgl. H. Zt)-

BEYR und 1. Refet, Anadilden Derlemeler, S. 34), Qatki

(Tarama Dergisi II, 949), (ukurbostan, dank (Ibrahiu Alaet-

TiN, Yeni Türk Lügati, S. 186), dioal (ebenda 213), gülücük

(ZtJBEYR-RBFBT 155), kayik in der Bedeutung „Schlitten"

(ebenda 212), kethüda (Zenker, S. 737), kirgil (Alaettin 564),

maltatasi (ebenda 680), mi^ü (Halit, Istanbul Argosu, S. 143),

fikir sikir (ebenda 179), tik (Tarama Dergisi II, 1224).

Bei der Zeitungslektüre habe ich Wörter türkischer Her¬

kunft nicht vermißt, wohl aber zahlreiche Fremdwörter euro-

(8)

Bücherbesprechungen 429

päischen Ursprungs. Nun sagt der Verfasser zwar selbst im

Vorwort: „Per economia di spazio omisi di registrare. . . .

molti vocaboh francesi o itahani che si usano in turco senzaJ,

0 quasi, differenza alcuna di pronuncia e significato . . . ."

Aber dieser Grundsatz erscheint mir doch sehr bedenk¬

lich, und ich möchte ihn, namentlich für ein türkisch-deut¬

sches Wörterbuch, keinesfalls zur Nachahmung empfehlen,

denn unter den Wörtern, die ich bei Bonelli vermißt habe,

wie z. B. agreman, anons, belleten, bone, dinamik, dolikosfal,

etüd etmek, finansal, firiksiyon, flarmonik orkestrasi, gerilla,

grip, idealistlik, läboratuvar, mesaj, polivizatör, psikanaliz,

psikoz, sekreterlik, sempati, statäs, far^or, tansiyon, terim,

tiraj . . . sind solche, die allgemein üblich oder sogar im amt¬

lichen Gebrauch sind und deshalb meines Erachtens vom

Lexikographen auch verzeichnet werden müssen. Die meisten

sind ja ohne weiteres zu erkennen, ob aber wirklich jeder

Italiener auf den ersten Blick das „agrement", das „bulletin", den „pulverisateur" oder den „chargeur" in seiner türkischen

Gestalt wieder erkennen wird ? Der Verfasser muß ja wissen,

was er seinen Landsleuten zutrauen kann, für deutsche Be¬

nutzer eines türkischen Wörterbuches dürften wohl kaum

soviel französische Kenntnisse vorausgesetzt werden.

Die geographischen Eigennamen hat der Verfasser in

einem besonderen Verzeichnis zusammengestellt. Ich sehe

zwar nicht recht ein, weshalb das praktisch sein soll, denn

für den Benutzer wäre es zweifellos bequemer, wenn sie mit

in das allgemeine Wörterbuch eingereiht wären, zumal im

Türkischen manche geographischen Bezeichnungen nicht ohne

weiteres als solche zu erkennen sind. Aber wenn man schon

eine besondere Liste macht, dann sollte sie wenigstens auch

einigermaßen vollständig sein. Es fehlen bei Bonelli, wenn

man nur Europa und in Asien nur die unmittelbare Nach¬

barschaft der Türkei berücksichtigt: Acemistan, Atina, Atlas

denizi, Belgrat, Danimarka, Estonya, Finlanda, Irak, Iran,

Irlanda, Izlanda, Letonya, Londra, Necit, Norveg, Sosyalist

Sovyet Cümhuriyetleri Birligi, Suriye, Simal denizi, Ukrayna,

Yugoslavya.

(9)

Der Persische Golf heißt auf den neueren Karten statt

des alten Basra Körfezi jetzt meist Iran Körfezi, und für

Persien selbst hätten außer Fürs auch die beiden anderen

weit häufigeren Namen Acemistan und Iran angegeben werden

müssen. Die Vereinigten Staaten heißen Birlefik Devletler

oder Birle§ik Amerika Deoletleri; Birlefik Amerika, wie

Bonelli angibt, habe ich noch nie gelesen, aber selbst wenn

es gebräuchlich sein sollte, so hätte daneben auch die amt¬

liche volle Form des Namens angeführt werden müssen.

Aber diese kleinen Mängel sind nicht wesentlich und

können das Gesamturteil nicht beeinträchtigen. Bonelli's

Werk ist das beste und vollständigste türkische Wörter¬

buch, das wir zur Zeit haben. Die äußere Ausstattung, Druck

und Papier, ist mustergültig und weit besser als bei den

meisten türkischen Publikationen, besonders die Satzanord¬

nung ist so übersichtlich, daß es eine Freude ist, mit dem

Buche zu arbeiten.

Heinrich Becker, Halle

David-Neel, Alexandra: Vom Leiden zur Erlösung. Sinn

und Lehre des Buddhismus. Aus dem Französischen von Ada

Ditzen. Leipzig, F. A. Brockhaus 1937. 196 S.

Wir sind dem Verlag Brockhaus zu Dank verpflichtet,

daß er die nun schon statthche Reihe der Werke der Tibet¬

forscherin A. David-Neel auch den breiteren Schichten des

deutschen Lesepublikums zugänglich macht. Es bleibt übrigens

zu bedauern, daß eins der stofflich fesselndsten ihrer Bücher —

„La vie surhumaine de Guesar de Ling", Paris 1931 — seiner¬

zeit übergangen wurde. In dem vorliegenden Werke will nun

die Verfasserin keine tibetischen Erlebnisse erzählen, sondern

in allgemein verständlicher Form die Grundzüge der bud¬

dhistischen Lehre aufzeigen, wie sie sich ihr nach dem Studium

vieler Texte und vor allem nach langen, in lebhaftem Kontakt

mit Buddhisten aller Länder und Zungen verbrachten Jahren

darstehen. Diese Aufgabe scheint mir das Werk in ansprechen-

(10)

Bücherbesprechungen 431

der Form zu lösen, was nicht ausschheßt, daß der philolo¬

gische Erforscher der buddhistischen Urkunden in einzelnen

Punkten etwas anderer Ansicht sein wird. Dem Fachgelehrten

werden gelegentliche Hinweise auf tibetische Dinge am wert¬

vollsten sein, wie die Bemerkungen über das Bar-do t' os-grol

S. 143 ff. oder die Klassifizierung der beiden tibetischen

Wörter für „Grund, Ursache": rgyu und rkyen auf S. 131.

Zu begrüßen ist es, daß die Orthographie des Sanskrit und

Tibetischen einheitlich gestaltet worden ist, doch sind noch

Dinge stehengebheben wie die sinnlose Schreibung Tsong-

Khapa (S. 169 unten), wofür Tsongkhapa zu schreiben ist

oder, wenn man auch in einem populären Werk durchaus

mit Bindestrichen arbeiten will, Tsong-kha-pa.

Helmut Hoffmann, Berhn

Erich Haenisch, Manghol un niuca tobca'an. Geheime Ge¬

schichte der Mongolen ( Yüan-ch'ao pi-shi). Teil I: Text.

Leipzig, Otto Harrassowitz, 1937. Teil II: Wörterbuch.

Leipzig, Otto Harrassowitz, 1939.

Die Geheime Geschichte der Mongolen ist das älteste auf

uns gekommene mongolische Literaturwerk; es ist eine im

Jahre 1240 in der Mongolei verfaßte Chronik, die die Anfänge

dej" mongolischen Geschichte bis in die Zeit ögetejs schildert.

Nach China gebracht wurde der Text mit chinesischen Inter-

linearglossen versehen, der mongolische Text selbst mit chi¬

nesischen Zeichen umschrieben, und dann überdies abschnitt¬

weise ins Chinesische übertragen, oder eher gekürzt wieder¬

erzählt, und zwar in einer pai hua der Zeit, einem der frühe¬

sten Beispiele einer nordchinesischen Umgangssprache. Der

mongolische Urtext hingegen ging verloren.

Ein unglücklicher Stern hat über dem Schicksal dieses

Werkes gewaltet. Seit fast einem Jahrhundert ist der ge¬

kürzte Übersetzungstext durch chinesische Ausgaben be¬

kannt und, dank dem Arc'himandriten Palladius, seit 1866

(11)

auch durch eine russische Übersetzung derselben*). Dem In¬

halt nach ist also diese altmongolische Chronik längst den

des Chinesischen oder Russischen kundigen Historikern zu¬

gänglich; aber die weitaus größte Bedeutung hat diese Chro¬

nik für die Sprachforschung, die in ihr das älteste größere

Denkmal der altmongolischen Sprache überhaupt zu er¬

blicken hat; jedoch hatten die Philologen noch lange zu

warten. Daß dem Pahadius später ein vollständiges Exemplar

in die Hände kam, nach dem Pozdnöev eine mongolische

Rekonstruktion des ersten Kapitels herausgab, blieb, wegen

des auch damals recht unüberschaulichen Zustandes des

russischen Büchermarktes, für die westeuropäische Orienta¬

listik ohne Bedeutung. Erst 1908 gab Ye Teh-hui, in vollem

Verständnis für die Wichtigkeit des Textes, die ganze Chronik

im Druck heraus, und zwar nach einer vollständigen Hand¬

schrift, die sowohl den mongolischen (transkribierten) Text

mit chinesischen Interlinearglossen, als auch für jeden Ab¬

schnitt die bisher allein bekannte chinesische Paraphrase ent¬

hielt. Aber in Europa bekannt wurde diese Ausgabe erst, als

Pelliot sie im Jahre 1920 in einem Zeitschriftartikel benutzte.

Ye Teh-hui's Ausgabe läßt sich noch heute in Peking un¬

schwer auftreiben, und neulich ist das Werk in Shanghai

(Commercial Press) nach einer anderen Handschrift nochmals

im Druck erschienen.

Mit Pelliot's Artikel ist das Buch also an und für sich

jedem sinologisch geschulten Orientalisten zugänglich ge¬

macht worden. Nun sind aber die wenigsten Mongolisten zu¬

gleich Sinologen von Fach, und gerade dies Werk erfordert

eingehende Kenntnisse des Chinesischen und der chinesischen

Sprachgeschichte. Einmal ist die gekürzte Übersetzung in

einer wenig bekannten und stellenweise recht dunklen Sprach¬

form verfaßt, und dann läßt sich der mongolische Umschrei¬

bungstext natürlich nicht ohne weiteres auf Grund des heu¬

tigen Pekingesischen transkribieren. Selbstverständlich ist zu¬

nächst von der modernen Palatalisierung abzusehen (wie es tat-

1) Starinnoe mongol'skoe skazanie o £ingisxanS. Trudy clenov

rossijskoj duxovnoj missii IV. Zweite Ausgabe. Peking 1910.

(12)

Bücberbesprechungen 433

sachhch noch mehrere der europäischen Transkriptionssysteme

tun); aber selbst dieses Hochchinesische ist noch ferner zu

modifizieren, ehe der Transkriptionstext ein vernünftiges

Mongolisch ergibt. Zum Beispiel war um das Jahr 1400 aus¬

lautendes -m noch nicht in allen Fällen mit -n zusammen-

gefahen; ein Zeichen, das heute k'o lautet (Karlgren 415,

altchin. k'ak), gibt hier die Silbe kei wieder, u. dgl. mehr.

Eine Bearbeitung des Textes durch einen Sinologen ist

deshalb dringend erwünscht. Der gegebenste Bearbeiter wäre

selbstverständlich Professor Pelliot selbst; da aber er, der

sich seit vielen Jahren in die Probleme der Geheimen Ge¬

schichte vertieft hat, seine Bearbeitung noch nicht als ab¬

geschlossen betrachtet, ist es mit Dankbarkeit zu begrüßen,

daß Professor Erich Haenisch sich jetzt an die Aufgabe

herangewagt hat.

An eine endgültige Ausgabe ist, wie H. selbst nachdrück¬

hch hervorhebt, vorläufig gar nicht zu denken, da noch lange

nicht alle Quellen zugänglich sind. Es werden gewiß noch

manche Handschriften oder Fragmente in China auftauchen;

auch in Japan weiß man von Handschriften, und es liegt

sogar seit 1907 eine japanische Übersetzung einer derselben

gedruckt vor'). Angesichts dieser Tatsachen ist es begreiflich,

daß H. sich zunächst im wesentlichen damit begnügte, den

mongolischen Text in lateinischer Transkription vorzulegen,

und zwar nach der Ausgabe Ye Teh-hui's; in einem Nachtrag

konnten noch die wichtigsten Varianten zweier anderen Hand¬

schriften, sowie eines altchinesischen Druckfragments aus der

zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mitgeteilt werden. Von

den beiden Handschriften war eine die seinerzeit von Palla¬

dius erworbene, die andere ist die schon oben erwähnte

1) Neulich erschien, ebenfalls in Japan, unter dem Titel M§ng-w6n Yüan-ch'ao pi-shi eine mongolische Übersetzung des ersten Kapitels;

obwohl diese für die Mongolisten bequemer lesbar ist als eine lateini¬

sche Transkription, ist sie für die Forschung schon deshalb völlig wert¬

los, weil sie eben nicht eine Retransliteration des altmongolischen

Textlautes darstellt, sondern eine Übersetzung ins klassisch Mon¬

golische, d. h. eine um drei Jahrhunderte jüngere, von den buddhisti¬

schen Übersetzungswerken stark beinflußte Kunstsprache.

(13)

Shanghai-Handschrift. Die ganz knapp gehaltenen Anmer¬

kungen bieten meist nur Vorschläge zu Textverbesserungen ;

Erörterungen grammatikalischer und sachlicher Natur da¬

gegen sind auf ein Minimum beschränkt. Im Vorwort wird

kurz über die Überlieferungsgeschichte berichtet; Näheres

ist einer vorbereitenden Studie des Verfassers zu entnehmen*).

Dem Textband folgte 1939 ein vollständiges Wörterbuch,

das um so notwendiger ist, als die gewöhnlichen Wörter¬

bücher, die auf der klassischen Schriftsprache basieren, für

den altmongolischen Wortschatz lange nicht ausreichen. Eine

direkte Kontrolle der deutschen Übersetzungen ermöglichen

die beigefügten chinesischen Interlinearglossen, oder, wo

solche fehlen, die entsprechende Stelle des Übersichtstextes.

Leider ist eine ähnliche Nachprüfung der phonetischen Um¬

schrift nicht möglich; eine Silbenliste am Ende des Wörter¬

buchs hilft nicht viel, da weder im Text noch im Wörterbuch

H.'s Transkription irgendwelche Andeutungen darüber gibt,

welches der (in extremen Fällen bis zu sieben) verschiedenen

möglichen Zeichen in jedem einzelnen Fall verwendet wird; und

diese Frage ist wegen der Mehrdeutigkeit einiger Zeichen (be¬

sonders solcher, die alten-wi-Auslaut aufweisen) für die phone¬

tische Interpretation nicht ganz belanglos; wer hier Bescheid

wissen wih, muß auf die chinesischen Ausgaben zurückgreifen.

Das Ideal wäre natürlich eine lateinische Umschreibung ge¬

wesen, in der durch Hinzufügung von Zahlen od. ähnl. das je¬

weils benutzte chinesische Zeichen eindeutig bestimmt wäre;

aber das wäre typographisch recht kompliziert ausgefallen, und

allzu viel hätten die Mongolisten letzten Endes kaum dabei

gewonnen. Ein selbständiges Urteil über die den wankenden

chinesischen Umschreibungen beizulegenden Lautwerte kann

nämhch nur ein wirklicher Sinologe fähen, da bei der jeweili¬

gen Wiedergabe eines gegebenen mongolischen Wortes allerlei

Nebenmomente nicht-phonetischer Art mit hineinspielen,

ganz besonders die Eigenbedeutungen der chinesischen

Zeichen selbst.

1) Ebicb Habnisch: Untersuchungen über das Yüan-ch'ao pi-shi.

ASAW XLI, Nr. IV. Leipzig 1931.

(14)

Bücherbesprechungen 435

Eine kritische Würdigung von Prof. Haenisch's Leistung

ist erst möghch nach der Lösung zahlreicher Fragen über

Wortschatz und Grammatik, Fragen, die mit dieser Ausgabe

zum erstenmal aufgeworfen worden sind. Prof. Habnisch

gebührt das unumstrittene Verdienst, den Nicht-Sinologen

die Mitarbeit an diesem hochwichtigen Denkmal der alt¬

mongolischen Sprache ermöglicht zu haben. Selbst den des

Chinesischen Kundigen wird der Textband ein unentbehr¬

liches Hhfsmittel bleiben bei der Orientierung in den chine¬

sischen Druckausgaben. Auf den dritten Band, eine Über¬

setzung ins Deutsche, die dem Benutzer gewiß über manche

Schwierigkeiten hinweghelfen wird, wartet man mit Ungeduld.

Kaare Gr0nbech- Kopenhagen

Sushil Kumar De, The Krsna-harnämrta of Liläsuka

A Mediaeval Vaisnava Devotional Poem in Sanskrit {Bengal

Recension). With three Sanskrit Commentaries of the

Bengal Vaisnava School, the Krsnavallabhd of Gopdla

Bhatta, the Subodhani of Caitanyadäsa and the Säranga-

rangadä of Krsnadäsa Kaviräja. Critically edited . . . With

Appendices containing Additional Verses given in the South

Indian Version, as well as in the Bilvamangala Kosa-

Kdvya, the Krsna-Stotra and other works. Published by the

University of Dacca 1938 (LXXXVII + 384 pag.) =

Dacca University Oriental Publications Series, No. 5.

Daß die Erscheinung des Wischnuismus und seine ge¬

schichthche Entwicklung ein sehr wichtiges Kapitel der

indischen Religions- und Geistesgeschichte darstellt, ist keine

Frage, und so dürfen wir diese sorgfältige und schöne Ausgabe

eines in Europa bis jetzt kaum gelesenen Werkes dankbar

begrüßen. Der rühmlichst bekannte Verfasser, Sanskrit-Pro¬

fessor an der Universität Dacca, gibt zunächst eine ausführ¬

liche Einleitung über den Text, die Kommentare und die

Handschriften, dann folgen die Strophen je mit den Erklä¬

rungen der drei Kommentare (die wir G., C. und K. nennen

(15)

wollen). Der dritte Teil enthält wichtige Anhänge und Listen,

vor allem die als unecht nachgewiesenen zwei weiteren

Bücher der Süd-Rezension.

Denn das wichtigste Problem, das der kritische Heraus¬

geber dieses Textes zu lösen hatte, war die Frage nach der

Echtheit der in der Süd-Rezension enthaltenen zwei weiteren

Hundert-Strophen-Bücher. Eine verwickelte Frage: nicht

etwa, weil die Zahl 100 in den einzelnen „Zenturien" über¬

schritten wird (ähnlich wie bei Amaru), sondern, weil es an

sich möglich wäre, daß der Dichter über seinen Gegenstand

drei Hundert-Strophen-Bücher zusammengestellt hätte, wie

wir ja eine solche Trinität bei Bhartrhari kennen. Prof. De

hat die Schwierigkeit gut gelöst: der Stifter des bengalischen

Wischnuismus, Caitanya, der die Dichtung von seiner Pilger¬

fahrt im Süden Indiens mitbrachte, scheint nur das eine

Hundert-Strophen-Buch der bengalischen Rezension gekannt

zu haben, ebenso dessen Schüler Rüpa Gosvämin. Vor ahem

aber ist in dem zweiten und dritten Buch nicht der einheit¬

liche Zug des ersten zu erkennen, vielmehr ist hier um einen

Kern von Strophen, die anderen Schriften unseres Dichters

entnommen sind, sonstige Krsna-Lyrik, zum Teil in deutlich

erkennbaren Gruppen, zusammengetragen, darunter viel ge¬

reimtes, manchmal allzu künstliches Wortgeklingel. Einiges

erinnert an Gitagovinda (z. B. II, 48), und manche Strophen,

wie II, 15 und II, 68, tragen deutlich die Züge unseres Dich¬

ters (bei II, 68 sind die im Bilvamaögala-KoSakävya über¬

lieferten Lesarten vorzuziehen!). Auf weiteres hat De in der

wichtigen Anmerkung 2, Seite XXV, aufmerksam gemacht.

Auch über das Handschriftenmaterial werden wir in der

Einleitung sehr gut unterrichtet. Die älteste und offenbar

beste Handschrift GA (mit dem Kommentar Gopäla Bhattas),

stammt aus dem Jahre 1605, einer Zeit also, in der Gopäla

wohl noch gelebt hat. Mit der textkritischen Methode des

Verfassers kann man durchaus einverstanden sein. Der Text

des Dichters selbst bot natürlich keine besonderen Schwierig¬

keiten, da er in der bengalischen Rezension im ahgemeinen

gleich lautet. Vergleicht man mit ihm die im kritischen

(16)

Bücherbesprechungen 437

Apparat gegebenen Abweichungen des Süd-Textes, so kommt

man zur Überzeugung, daß der Herausgeber die Lesarten der

bengahschen Rezension mit Recht bevorzugt. Nur zwei Bei¬

spiele: Die Süd-Rezension liest Str. 18 khelati statt khelatu;

letztere Form ist aber durch die entsprechenden Imperative

vorhergehender und nachfolgender Strophen verbürgt. Vgl.

Str. 19 ävirbhavanti statt ävirbhauantul In Str. 61 zerstört

kada'nubhaoe statt kadä nu oibhoh die aufgeregte Stimmung,

die diese Strophe kennzeichnet. Dagegen scheint mir Str. 20

die Lesart der Süd-Rezension prasrti- zu der geschilderten

Situation besser zu passen als das allgemeine prakrti-; ich

würde prasrti- mit punah zusammenlesen und „wiederholtes

Vorstrecken des Armes (oder der Hand)" übersetzen; vgl.

bähu-prasärana-. In Str. 42 {kim iha krnumah kasya brümah)

ist die Verbalform kfnumah unter allen Umständen auffal¬

lend. Es ist kaum anzunehmen, daß dieser gewandte Dichter

eine so ungewöhnliche, vedische Form verwendet hat, vor

allem nicht in einer erotisch stilisierten Dichtung oder gar in

einem erotischen Dialog, wie hier. An die Wurzel kf, krnomi =

töten ist nicht zu denken, sie ergibt keinen Sinn. Vielmehr

ist die Lesait der Süd-Rezension krnumah ,,wir hören" vor¬

zuziehen. Sinn: „Was sohen wir noch lange horchen?" In

Str. 40 nämlich schwebt das Bild der Geliebten vor, welche

zwar Fußspangen klirren hört, aber den Geliebten nicht

sieht; die Frage in 42 deutet an, daß die Horchende die Hoff¬

nung vorläufig aufgeben will. Die Form kfnumah ist in den

Text geraten, weil der Vers an eine bekannte, dem Amaru

(fälschlich) zugeschriebene Strophe anklingt, deren erste

Hälfte lautet: kirn kurmah kasya vä brümo? Hämo nästlha

bhütale Was beginnen wir oder wem sagen wir es? Rama

ist nicht mehr hier auf Erden, kurmah { ) paßte aber

nicht in das Metrum. In Str. 65 findet sich (metrisch richtig)

kirn kurmah. In Str. 64 lesen die Kommentare C. und K.

uenu-näde statt des in den Text aufgenommenen venu — väde.

Mit venu sind aber bei Lllääuka immer andere Wörter für

Schall verknüpft, vor allem näda und seine Zusammen¬

setzungen, vgl. Str. 80, wo venu-näda genau an derselben

(17)

Strophenstelle steht, venu-vädyair haben wir in 11, 87 S. 317),

aber diese Strophe fmdet sich nicht in dem Bilvamangala-

KoÄakävya.

Eine Untersuchung der Sprache Liläsukas, der auch

Bilvamangala genannt wird, würde sicher zu manchen guten

Ergebnissen führen. Weit schwieriger war die kritische Be¬

arbeitung der Kommentarentexte. Auch hier hat der Heraus¬

geber mit treffendem Urteil die Handschriften gesichtet und

ausgewertet. Der Text der wertvollen Handschrift GA (Go¬

päla Bhatta) fand weithin seine Bestätigung durch GC. In

Caitanyadäsas Kommentar wurden die Übereinstimmungen

von CA und CC in den Text aufgenommen, weil CB (wie CD)

eine andere Version vertritt und lückenhaft ist. Bei dem

dritten Kommentar (K.) wurde eklektisch verfahren und im

allgemeinen die Übereinstimmungen von KA, KB und KD

gebilligt.

Über die wichtige Frage nach der Zeit des Dichters hat

sich De nicht abschließend geäußert. Die von dem Kom¬

mentar K. erzählte Geschichte von seiner exzentrischen Liebe

zu einer Geisha, seiner Bekehrung und schließlichen Pilger-

fahit nach Mathurä, deren innere Erlebnisse er in seinem

Gedicht besungen habe, weist der ältere G. als Legende zu¬

rück, obwohl sich K. auf eine ununterbrochene Lehrertradi-

lion beruft. Wertvoller scheint mir eine andere Legende zu

sein, nach v/elcher unser Dichter eine Wiedergeburt des

Jayadeva (13. Jahrh.) sein soll. Dieser Glaube beruht viel¬

leicht auf dem Wissen, daß LiläSuka vor dem Dichter des

Gitagovinda gelebt hat, und auf diese Legende stützt sich

wohl auch Winternitz, wenn er unsere Dichtung dem

11. Jahrh. zuweist. Der Dichter war von irgendeinem puräna-

artigen Werk beeinflußt, welches die Liebe Krsnas und der

Hirtenmädchen schilderte, vielleicht von dem Bhägavata-

Puräna selbst, das wobl kaum, wie wieder fast allgemein an¬

genommen zu werden scheint, dem 13., sondern wohl schon

dem 10. oder 11. Jahrh. angehört. Bhandarkar läßt es zwei

Jahrhunderte vor Madhva bestehen, für den er die Zeit 1197

bis 1276 nach inschriftlichen Zeugnissen wahrscheinlich ge-

(18)

Bücherbesprechungen 439

macht hat*). Farquhar weist Lilääuka dem 15. Jahrh. zu*),

ahein Caitanya, der das Werk in Südindien entdeckte, hätte

wohl kaum ein so junges Werk mit solcher Leidenschaft

verehrt und verbreitet. Die erotische und gefühlsmäßige

Richtung der Bhakti kann in Südindien, der Heimat unseres

Dichters, schon lange vor dem 11. Jahrh. verbreitet gewesen

sein. Wenn die an den Ausruf jaya jaya deva hare anklingende

Strophe 108 jaya jaya jaya deva deva deva usw. überhaupt

echt ist, so ist doch irgendwelche gegenseitige Abhängigkeit

ausgeschlossen, denn es handelt sich um einen unter den

Krischnaiten übhchen Ausruf der ekstatischen Verehrung.

Der Dichter des Gitagovinda benützte diesen zugleich wohl

auch in der Absicht, auf seinen eigenen Namen Jayadeva

anzuspielen. Der ersten Zenturie Lilääukas ist er von einem

Späteren hinzugefügt worden.

Das hohe Lob, das der Herausgeber der Dichtung Krsna-

karnämrta spendet, ist wohl begründet. Das Erlebnis der

verschiedenen Stimmungen des Mystikers, der von Hoffnung

und brennender Sehnsucht zum leidenschaftlichen Glauben

und schließlich zum ekstatischen Jubel der Schau fort¬

schreitet, verbindet die losen Strophen zu einer schönen

künstlerischen Einheit, wobei natürlich der an den Dicht¬

werken vergangener Zeiten und den poetischen Lehrbüchern

geschulte Kunstverstand immer wieder zutage tritt. Ein

hervorragendes Gegenstück zum Gitagovinda, ein Beispiel

jener erotischen Mystik, die im bengalischen Wischnuismus

eine so große Rohe spielen sollte!

Eine bestimmte sektarische Farbe, wie sie in späteren

Richtungen leicht sichtbar ist, läßt sich bis jetzt noch nicht

erkennen. Obwohl hier die Bhakti im Bilde der Liebe zwischen

dem Kiäora (dem reifenden Jüngling) Krsna und den Hirten¬

mädchen ihren Ausdruck sucht, hat der Dichter sein Werk

nicht geschrieben, um irgendeine Lehre zu illustrieren, son¬

dern er wollte einfach ein formvollendetes Gedicht schaffen.

1) Vgl. M. WniTBBsiTz, Oeschichte der indischen Literatur, III,

442 u. 632.

2) An Outline of Rel. Lit. of India 1920, p. 304.

2 9

(19)

So später auch Jayadeva. Von welchen Seiten her Lilääuka

in seinen religiösen Vorstellungen und im Stil beeinflußt ist,

muß erst noch durch eine genaue Untersuchung seiner

Sprache und seiner Bilder festgestellt werden. Soviel kann

wohl schon jetzt gesagt werden, daß, wie in der erotischen

Lyrik überhaupt, so auch bei ihm Einflüsse des Tantrismus

erkennbar sind. Das häuhge Wort sphur-, das hier von der

inneren Offenbarung gebraucht wird, ist, wie mir Hauer mit¬

geteilt hat, echt tantrisch, kann also auf solche Einflüsse

hinweisen. Auch bei Liläöuka ist schon diejenige Stufe der

Bhakti erreicht, wo die Liebe zu dem Gott nicht mehr der

zwischen Sohn und Vater, sondern der zwischen Weib und

Mann entspricht, der Stufe des mädhurya, der ,, zärtlichen

Süße".

Die Kommentare freihch sehen die oft einfachen Bilder

und Gleichnisse des Dichters in der Farbe ihrer Sektengruppe.

Besonders K., der neben dem nächstliegenden Sinn immer

auch noch den tieferen, esoterischen entdecken möchte, sucht

das alte Gedicht den Doktrinen seiner bengalischen Sekte

anzupassen und die einfachen Gefühle des Originals mit seinem

Meisterwissen zu überschütten. In 65 z. B. wird manmathatäta

nicht einfach mythologisch als Krsna, ,,der Vater des,Liebes¬

gottes", sondern als ,, (schmerzliche) Liebe" aufgefaßt. So

liest K. in 76 asesa-säyine und erklärt es als „am Busen aller

Hirtinnen ruhend", d. h. nicht nur an dem der Rädhä, mit

der tieferen Nebenbedeutung ,, jedem Mystiker persönlich

nahe". Hiermit umgeht er den richtigen Text sesa-säyine

,,den auf dem Sesa (der Weltschlange) ruhenden (Wischnu)".

Übrigens folgt auch C. dieser Lesart.

Im ganzen sind die drei Kommientatoren recht verschie¬

dene Gestalten, und es würde sich gewiß lohnen, sie näher

zu untersuchen: manch wichtiges Ergebnis für die Geschichte

des Wischnuismus würde dabei herauskommen.

Mit diesen sorgsam herausgegebenen Texten des Dichters

und dreier seiner Erklärer hat uns De wertvolle Quellen er¬

schlossen, aus denen manche Klarheit über das vielfach noch

dunkle Forschungsgebiet des späteren Wischnuismus ge-

(20)

Bücherbesprechungen 441

Wonnen werden kann. Die Einleitung bietet eine vorzügliche,

übersichthche Darstellung des Textbestandes, der Sanskrit¬

text selbst, der u. a. Zitate in gesonderter Linie bringt, ist

sauber gestaltet, und die Anhänge und Listen sind eine gute

Grundlage für weitere Untersuchungen. Vielleicht entschließt

sich der Herausgeber, eine englische Übersetzung zu verfassen

oder zu veranlassen ; der Kreis der Interessenten würde dann

ungleich größer werden. Hermann Weller

W. Lentz, Zeitrechnung in Nuristan und am Pamir. Abhandl.

d. Preuß. Akad. d. Wiss., 1938, Phil.-hist. Klasse Nr. 7.

Die Kalenderwissenschaft erfreut sich keiner besonders

großen Beliebtheit unter den Forschern, manchmal wird sie

in einschlägigen Fragen auffallend vernachlässigt, und auf

keinem Gebiet machen sich phantastische Hypothesen so

breit. Um so freudiger ist die vorliegende streng sachliche und

sehr sorgfältige Arbeit zu begrüßen, welche ein in kalendari¬

scher Hinsicht äußerst interessantes und wenig beachtetes

Gebiet behandelt, in dem sich die verschiedensten Einflüsse

kreuzen. Es sind dies der jetzt Nuristan, früher Kafiristan

benannte nordöstliche Teil von Afghanistan südlich des

Hindukusch an der Grenze des indischen Fürstentums

Chitral und die nördlich davon gelegenen Pamirgebiete.

Auch wird Material aus anderen, bes. den östlich an Nuristan

grenzenden Gebieten herangezogen. Der Verfasser bringt

teils eigene Ermittlungen, die er während der deutschen

Expeditionen 1928 und 1935 aufgenommen hat, teils hat er

die vorhandene Literatur sorgfältig ausgenutzt. In dem

ersten Teil wird Rechenschaft über die Einsammlung des

Materials abgelegt, im zweiten wird es systematisch gruppiert,

der dritte Teil gibt typologische und geschichtliche Bemer¬

kungen; angehängte Listen der Monate und Jahresabschnitte

der verschiedenen Kalender bieten eine bequeme Übersicht.

Dazu kommen ausführhche Indices, die bes. sprachlich sicher

sehr wertvoll sind.

Zeitacbrift d. DMO Bd. M (Neue Folge Bd. 19) 29

(21)

Der Referent muß zu seinem Leidwesen vorausschicken,

daß ihm jede Kenntnis der betreffenden Sprachen fehlt,

was ihn an einer erschöpfenden Beurteilung des vorgelegten

Materials hindert; er muß also die Arbeit von ausschließhch

kalendarischem Gesichtspunkt vornehmen. Auch würde er

gern etwas mehr von der Geschichte der betreffenden Ge¬

biete und der darin stattgefundenen Völkerbewegungen

wissen, als aus den kurzen Bemerkungen des Verf. hervorgeht.

Nuristan ist z. B. vor kurzem islamisiert worden. Das ist

wichtig um die Kultur eines Landes zu beurteilen, in dem

arabische, persische, indische, türkische und auch europäische

Einflüsse sich kreuzen und altem volkstümlichen Gut be¬

gegnen.

Diese verschiedenartigen Einflüsse haben eine außer¬

ordentliche Buntheit im Kalenderwesen mit sich gebracht.

Die importierten Kalender der Hochkulturvölker geben zu

wenigen Bemerkungen Anlaß. Es sind: A (die Buchstaben

beziehen sich auf die Kalendergruppen und Listen des Verf.)

der islamische Mondkalender, deren Monate neue Namen

erhalten haben. Bemerkenswert ist, daß die Monate rabi l, II,

jumada I, II erste bis zur vierten Schwester oder Mutter

genannt werden. Man darf vielleicht fragen, ob nicht der Um¬

stand, daß zwei Monate den gleichen Namen hatten, sie als

Schwestern erscheinen ließ, was dann auf alle vier ausgedehnt

wurde. B, der gregorianische Kalender mit den lateinischen

Namen. C, der islamische Tierkreis- (Sonnen-) kalender. F, der

indische Sonnenkalender, der einheimischen Einflüssen er¬

legen ist, 80 daß er zum Teil sich auf die Jahreszeiten bezie¬

hende Monatsnamen aufweist. Zu dieser Gruppe ist auch J,

der südnuristanische Ackerbaukalender zu zählen, der zwölf

meistens nach den Feldarbeiten benannte Monate hat.

Dasselbe gilt von K, dem Chitralkalender. In den beiden

letzten Gruppen zeigt sich dieselbe Erscheinung, die z. B.

im Beginn des deutschen Mittelalters, im Tschechischen, im

Finnischen auftritt: die lateinischen Monatsnamen werden

durch einheimische ersetzt, die sich auf Naturerscheinungen

und das Arbeitsleben beziehen. Es ist dies was der Verf.

(22)

Bücherbesprechungen 443

eine Konkretisierung der Monatsnamen nennt, wozu schon

ein andersartiger Anlauf in den Monatsnamen des islamischen

Mondjahres vorliegt. Das Volk hat eben das Schema der

zwölf Monate aus dem Hochkulturkalender übernommen,

aber mit einem ihm besser verständlichen Inhalt erfüllt. Die

Monate werden zu Jahreszeiten im weiteren Sinn, wie es

für ein in einfachen Verhältnissen lebendes Volk angebracht

ist. Es ist dies gewissermaßen eine Rückwärtsbewegung, und

das ist wohl was der Verf. mit seinen mir etwas dunklen

Worten S. 153 meint. In der Gruppe d, Burushaskikalender,

ist dasselbe so vor sich gegangen, daß die zwölf Monate nach

Punkten des Sonnenuntergangs benannt werden. Wir kommen

darauf zurück.

Vorerst wenden wir uns den übrigen sehr interessanten

sog. Kalendern zu. Gruppe D wird Körperteilkalender ge¬

nannt, weil er Abschnitte von ungleicher Dauer, 3, (7) oder

9 Tagen, hat, die nach Körperteilen benannt werden, wobei

die Zählung zuerst aufwärts und dann wieder abwärts geht.

Die Erklärung des Verf., daß die Namen daraus herzuleiten

seien, daß man den Schatten eines Gnomon nach einem auf

dem Boden liegenden Mann zu bestimmter Tageszeit maß,

scheint überzeugend. Daraus ergibt sich an sich kein Kalender,

nur Merkmale für den Sonnenstand, d. h. die Jahreszeit, die

bei der langsamen Verschiebung der Schattenlänge und der

etwas ungewissen Größe der Körperteile mehrere Tage und

verschiedene Tageszahlen umfassen, aber normalisiert worden

sind. Die Frage ist eben, ob diese Abschnitte von sich aus zum

Kreis des Jahres, d. h. einem Kalender, zusammengefaßt

wurden. Ich glaube kaum. Leider werden die Tageszahlen der

verschiedenen Abschnitte in den Listen nicht angegeben,

so daß ein Zusammenzählen nicht möglich ist, und wenn man

die sehr verschiedene Zahl der Abschnitte bemerkt, darf man

zweifeln, ob ein Kalender im eigentlichen Sinn vorliegt,

d. h. ob die Abschnitte zu einer Reihe zusammengefügt

worden suid, die fest ist und keine Lücken und kein Über¬

greifen zuläßt. Daß eine solche Systematisierung von auswärts

gekommen ist, zeigt sich in Spalte 3, wo diese Rechnung

i>9 * «»*

(23)

zu den drei islamischen Monaten XI, XII, I in Beziehung

gesetzt werden. Über Versuche moderner Forscher eine

Korrespondenz herzustellen lese man S. 60 nach.

Der Verf. erinnert S. 155 daran, daß in den manichäischen

Kephalaia die Glieder des Körpers den Tierkreiszeichen ent¬

sprechen. Dies ist aus dem sog. Aderlaßmännchen des aus¬

gehenden Mittelalters wohlbekannt und stammt letzten Endes

aus antiker astrologischer Lehre (der Melothesie, s. z. B.

BoucHÄ-LKCiiERC, L'astrologic grecque, S. 319f.). Der Verf.

sagt, daß Mani in der Volksüberlieferung fortlebt. Wenn

die Rechnungsweise von dieser Seite hergekommen wäre,

würde man erwarten, daß sie mit den Tierkreiszeichen vereint

wäre. Sie wird vielmehr urtümlich sein. Die Tageszeit nach

der Schattenlänge zu messen ist sehr gewöhnlich. Primitive

Völker wissen auch, daß die Länge des Schattens zur Mittags¬

zeit zu verschiedenen Jahreszeiten verschieden ist. Diese

Beobachtung ist verallgemeinert worden.

Eine viel bessere Beobachtungsweise gebraucht Marken

im Haus, auf die ein durch eine Öffnung eindringender Sonnen¬

strahl zu bestimmter Zeit fällt, oder Male am Horizont,

welche die Sonne in ihrer Wanderung vom Norden nach

Süden und wieder zurück erreicht. Diese können natürliche.

Berge, Felsspalten usw., oder künstliche, Steinhaufen, Tür¬

öffnungen usw., sein. Dies ist im Manichäismus und in dem

Bundahiän systematisiert worden, ist aber viel älter und ver¬

breitet. So ist es hier sicher urtümlich. Aus diesen Beobach¬

tungen hat sich kein Kalender entwickelt, obgleich sich

leicht daraus eine Reihe wie der sog. Körperteilkalender

ergeben konnte. Wohl können sie aber zum Kalender in

Beziehung gesetzt werden, und dafür geben die Burushaski¬

kalender (Gruppe d) ein gutes Beispiel. Die zwölf Monate

werden mit diesbezüglichen Namen benannt. Der Verf.

hat die nahe Beziehung zur Gruppe D erkannt. Dies bestätigt

meine Auffassung dieser Gruppe.

Sehr interessant, aber auch sehr schwierig zu beurteilen

sind die unter Gruppe G als Katikalender mitgeteilten Listen.

Es wird dieses als ein Sonnenjahr angesprochen, dessen Länge

(24)

B ücherbesprechungen 445

im Durchschnitt mit 365 Tagen angegeben wird. Es gibt aber

Abweichungen, und der Verf. sagt, daß er in einem solchen

Fall demjenigen Gewährsmann folgt, dessen Rechnung am

nächsten an die Länge eines Sonnenjahrs heranführt (S. 82).

Das ist für einen geregelten Kalender bedenklich. Noch mehr

beunruhigend wirkt die Nachricht, daß die theoretisch an¬

gegebene Gesamttageszahl des Jahres nicht immer mit der

Summe der zu den einzelnen Abschnitten mitgeteilten Längen

stimmt. Die Listen bestehen nämhch aus einer wechselnden

Zahl von Abschnitten, von neun bis achtzehn, zwei haben

gerade zwölf. Dasselbe Wort, das einen solchen Abschnitt

bezeichnet, kann auch einen wirklichen Monat von rund

dreißig Tagen bezeichnen. Der Monat ist also bekannt. Die

Länge der Abschnitte schwankt zwischen 7 bis 60 Tagen,

bäufig sind 20 Tage; die Liste 1 hat 18 Abschnitte mit je

20 Tagen = 360. (Wie viele Tage haben die Abschnitte der

beiden zwölfstelligen Listen?) Die Namen der Abschnitte

variieren von Ort zu Ort, und ihre Bedeutung läßt sich leider

selten feststellen, was auf ein hohes Alter deutet. Einige

gehen auf den Herbst, vielleicht auf die Regenzeit, auf die

Fruchtlese und viele besonders auf die Ablieferung der Alm¬

produkte. Termine, die irgendwie im Jahreslauf ausgezeichnet

sind, begegnen häufig mit der einfachsten Form der Festlegung

als Angabe, in das betreffende Intervall falle dies oder jenes

phänologische oder ökonomische Ereignis (S. 97). Die Liste

10 ist eine Festliste, welche das heutige Verzeichnis der

„Monatsnamen" bildet, die Abschnitte schließen mit Festen

(S. 88). Viele schwierige Einzelheiten müssen beiseite gelassen

werden. Als Kontrollmittel dienen fortlaufende Zählung,

Kerbstöcke, Bestimmung des Sonnenstands nach Marken

im Haus und Horizontmalen. Das Jahr wird nach den Merk¬

daten in Ordnung gebracht und zwar am Schluß, was der

Verf. eine Schaltung nennt.

Sind diese etwas schwankenden Gebilde Kalender im

eigentlichen Sinn? Verhält es sich nicht so, daß durch die

Beobachtung des Sonnenlaufs das, was ich eine punktuelle

Zeitrechnung genannt habe, zustande kam und daß durch das

(25)

Wirtschafts- und Festleben Abschnitte verschiedener Länge

bestimmt wurden? Das Jahr war selbstverständlich in con¬

creto bekannt, rechnerisch wird es von außen gekommen

sein, und darin hat man dann die Abschnitte einzupassen

versucht, : waö in sehr verschiedener Weise erfolgte. Meines

Wissens ist nirgends ein wirklicher Kalender aus Abschnitten

dieser Art entstanden. Die sog. Katikalender sind sehr merk¬

würdig als die nächste Annäherung zum Zusammenfassen

von durch den Sonnenlauf bestimmten Jahresabschnitten

zu einem kalendarischen Zyklus. Von innen ist der Antrieb

dazu aber nicht gekommen.

Wie die Abschnitte schwankender und verschiedener

Länge in einen regelrechten Kalender eingeordnet werden,

dafür gibt die Gruppe E, die Jahreszeitenkalender, ein hüb¬

sches Beispiel. Die Liste besteht zum Teil aus Monaten, die

mit persischen Namen benannt sind, teils und zwar bes. im

Winter aus Abschnitten verschiedener Länge mit einhei¬

mischen Namen. Der Prozeß, aus den variierenden auf

Jahreszeiten u. dgl. sich beziehenden Abschnitten einen

Kalender herzustellen, hat begonnen, ist aber nicht durch¬

geführt worden.

Man muß überall mit dem Einfluß der Hochkulturkalen¬

der rechnen, dafür zuletzt ein paar Beispiele. Das auf die

Frühlingstag- und -nachtgleiche faUende persische Neujahr

nourouz ist sehr verbreitet und ebenso die „vierzig Tage"

(Listen D bis J, d. h., ahe die nicht zwölfmonatig sind),

welche den schlimmsten Winter bezeichnen; sie werden

vorzugsweise mit dem persischen Wort 6ila bezeichnet.

Diese vierzig Tage stammen aus dem arabischen Volks¬

kalender (Roscher, Die Zahl Vierzig, S. 34f.).

Ich bin mir bewußt, daß ich mich mit diesen Bemer¬

kungen auf schwankendem Boden bewege. Es mangelt mir

die Kenntnis der Sprachen, der Völker- und Kulturver¬

schiebungen der fraglichen Gebiete. Der Verf. hat es dem

Leser auch nicht leicht gemacht seinen Darlegungen zu folgen,

seine Ausdrucksweise ist manchmal dunkel und schwer-

verständliöh ' und die Darstellung trotz des systematischen

(26)

Bücherbesprechungen 447

Aufbaus unübersichtlich. Der Leser hat nicht die unzähligen

kleinen und kleinsten Einzelheiten in seinem Kopf wie der

Verf. Schließlich darf ich hinzufügen, daß ich das Gefühl

habe, daß viele dunkle Punkte sich klären würden, wenn man

die Gelegenheit hätte zu erkennen, wie die Zeitrechnung

funktioniert. Dies ist aber nur bei einem längeren Verkehr

mit dem Volk möglich. Ermittlungen, die durch Ausfragen

bei einem kurzen Reiseaufenthalt gemacht werden, sind der

Gefahr der Zerfahrenheit ausgesetzt. Beispiele sind in der

Kalenderforschung nicht unbekannt. Ich habe es als die

Pflicht des Referenten betrachtet die Fragen, zu welchen das

Material Anlaß gibt, zu stehen. Dies darf nicht die Dankbar¬

keit verdunkeln, mit der diese wichtige und interessante

Arbeit aufzunehmen ist. Der Verf. hat ein bisher vernach¬

lässigtes Gebiet aufgeschlossen, und ich darf mit der Hoffnung

schließen, daß seine fortschreitende Erforschung dunkle

Fragen noch weiter erhellen wird.

Martin P. Nilsson, Lund

Zu den Ausführungen Prof. Nilsson 's, für die ich bei

dieser Gelegenheit meinen Dank zum Ausdruck bringen

möchte, erlaube ich mir ergänzend zu bemerken, daß die

,, Länge der Monate" jeweils einen besonderen Abschnitt im

Einzelkommentar zu den Monatsnamen-Listen bildet. W. L.

Carl Mxjhlmann, Das deutsch-türkische Waffenbündnis im

Weltkrieg. Leipzig 1940. 356 S. u. 6 Kartenskizzen.

Felix Guhse, Die Kaukasusfront im Weltkrieg bis zum Frieden

von Brest. Leipzig 1940. 130 S. u. 1 Karte.

Über den Krieg im Orient 1914—18 und insbesondere über

den deutschen Anteil an der Kriegführung auf türkischer

Seite sind nach Ende des Weltkrieges eine Reihe von Büchern,

Aufsätzen und anderen Arbeiten erschienen, die aber mehr

oder weniger nur Ausschnitte aus den Geschehnissen behau-

(27)

dein oder Erinnerungen von Kriegsteilnehmern enthalten.

Mit dem Buch von Mühlmann wird der Öffentlichkeit zum

erstenmal auf Grund amtlicher Unterlagen eine zuverlässige

und einwandfreie Gesamtdarstellung des deutsch-türkischen

Waffenbündnisses 1914—18 übergeben. Der Verf. ist ein ehe¬

maliger Generalstabsoffizier, der zur türkischen Armee ab¬

geordnet war und mit kurzer Unterbrechung zunächst als

Adjutant des Generals Liman von Sanders, den Verlauf der

Kriegsereignisse auf türkischem Boden miterlebt hat.

Dies Buch ist nicht nur für den Kriegswissenschaftler und

für den Historiker, sondern gleichermaßen für den Orienta¬

listen von Bedeutung, denn eingestreut in den Inhalt finden

sich allenthalben gute Beobachtungsergebnisse über Land und

Leute, über kulturelle Verhältnisse, Bildungsstand usw. Be¬

sonderes Interesse wird hier das Kapitel „Betrachtungen"

finden.

Außerordentlich nützlich sind einige Anhänge mit einer

Nachweisung der in der Türkei tätig gewesenen Formationen

und Einzelkommandierten, der dem Heeresgruppenkom¬

mando F unterstellten Formationen, einer Übersicht über die

der Obersten Heeresleitung unterstellten Befehlsstellen sowie

eine Zeittafel über den Verlauf der Ereignisse. Gute Karten¬

skizzen veranschaulichen den Inhalt.

Das Buch ist trotz seines streng wissenschaftlichen Cha¬

rakters nicht trocken, sondern lebendig und interessant bis

zum letzten Satz.

Dies in jeder Hinsicht hervorragende Buch wird für die

Geschehnisse an der Kaukasusfront ergänzt durch das zweite

Werk von Guhse. In den ersten beiden Abschnitten dieses

Buches werden die Verhältnisse im Innern des Landes und

bei der türkischen Truppe geschildert, die auch dem Laien

ein eindringlich-klares Bild von den ungeheuren Schwierig¬

keiten geben, mit der die Armee auf dem weit vorgeschobenen

Posten zu kämpfen gehabt hat. Im weiteren Verlauf wird ein

Bericht über die Vorbedingungen des Krieges im Kaukasus ge¬

geben. Das Urteil des Verf. muß man überall als treffend und

gerecht ansprechen, insbesondere, was die Einsatzbereitschaft

(28)

Bficherbesprechungen 449

von Türken und Deutschen anlangt. Die Truppe hat geleistet,

was sie überhaupt zu leisten vermocht hat. Und nicht alles

war etwa ein Fehlschlag. Man denke daran, daß das mutige

Verhalten der Ostarmee den Anlaß zu dem großen Darda¬

nellenunternehmen der Feindmächte gegeben hat, das wir¬

kungslos gewesen ist. Es soll hier gesagt sein: die wirklich¬

keitsnahe und getreue Schilderung des Generalstabsoffiziers

Guhse wird bei jedem, der — wenn auch nur zeitweise — an

jener vorgeschobenen Front dabei sein durfte, lebhafte und

dankbare Zustimmung hervorrufen. Helmuth Scheel

Rudolf Meyer, Lic. habil.. Der Prophet aus Galiläa. Studie

zum Jesusbild der drei ersten Evangelien. Leipzig 1940,

Gustav Lunkenbein. 168 S.

Wer nach dem Titel des Buches (vgl. Matth. 21, 11) einen

Beitrag zur Diskussion über das Galiläertum Jesu erwarten

wollte, würde enttäuscht werden. Der Verf. handelt von den

prophetischen Zügen im Jesusbilde der Synoptiker und

interpretiert sie historisch vom jüdischen Prophetentum her,

das in dem Palästina der hellenistischen und römischen Zeit

eine von der Forschung bisher nicht hinreichend gewürdigte

Bedeutung gehabt habe. Was unter diesem Prophetentum

begriffen wird (sowohl Seher und Propheten im üblichen

Sinne des Wortes als auch charismatische Führergestalten),

kommt in dem ausführlichsten Abschnitt der Studie zu kun¬

diger, auch durch neue Erkenntnisse fruchtbarer Darstellung.

Neben essenischen Sehern werden pharisäische Propheten,

Künder von Unheil und Heil wie Jesus ben Ananias, Josephus,

Jochanan ben Zakkai u. a. vorgeführt. Als charismatische

politische Führergestalten erscheinen Johannes Hyrkanus I.,

die Freischarführer Hiskia, Judas, Menachem — die Führer

der zelotischen Bewegung —, Simon ben Koseba, der Messias

ben Joseph, die messianischen Propheten Theudas, Jonathan

der Sikarier u. a. ; als Charismatiker besonderer Prägung wird

(29)

Johannes der Täufer gewürdigt. Bei der Zusammenordnung

so verschiedenartiger Gestalten werden aber die Grenzen

dessen, was man sonst unter Prophetentum versteht, über¬

schritten. Andererseits zieht der Verf. den Kreis der Betrach¬

tung zu eng zum Schaden seines Nachweises der Gegenwarts¬

macht der Prophetie im Judentum, wenn er die literarische

Produktion prophetischer Art aus hellenistischer und römi¬

scher Zeit, namentlich die Apokalyptik, mit Bedacht un¬

erörtert läßt. — Das prophetische Jesusbild der Synoptiker

gewinnt der Verf. durch sorgsame Analyse der einschlägigen

Texte, zu denen auch manche Stücke gehören, in denen der

Begriff Prophet nicht vorkommt. Es ergibt sich kein einheit¬

liches Bild. Vier verschiedene Versuche, Jesu Werk und

Person zu deuten, stehen nebeneinander: man sieht in Jesus

einen einfachen Propheten oder prophetisch begabten Lehrer,

den charismatischen Bringer der Endzeit, den wiederkehren¬

den Elias oder den wiedererstandenen Täufer. Der Verf. weist

für diese auseinandergehenden Deutungen Motive in den

mannigfachen Erscheinungsformen des jüdischen Propheten¬

tums nach, Motive, die aber durch Jesus an den entscheiden¬

den Punkten gewandelt oder umgescbaffen worden sind. Das

Glaubensbild von Jesus als Propheten, das die Evangelien

entwerfen, hat seinen letzten Ursprung in der Person Jesu

selbst, seinem sittlich-religiösen Sendungsbewußtsein von

universaler Weite. Aber das traditionsgebundene Bild wird

der schöpferischen Eigenart der geschichtlichen Persönlich¬

keit Jesu und seines Werkes nicht völlig gerecht. Auch hier

führt die Studie geschickt und klug im einzelnen zu manchem

lehrreichen Ergebnis, hebt im ganzen aber die Merkmale des

Prophetischen an Jesus nicht scharf genug von den messiani¬

schen usw. Zügen ab. Gegenüber den Vorarbeiten, auch

Fascher, hat der Verf. für das synoptische Vorstellungsgut

mit seinen palästinischen Hintergründen das nQoq)ijrr}g-

Problem erhebhch geklärt. Johannes Behm, Berlin

(30)

Bttcherbesprechungen 451

Albert Hermann, uas L,and der Seide und Tibet im Lichte

der Antike. Quellen und Forschungen zur Geschichte der

Geographie und Völkerkunde, Band L Leipzig 1939.

X + 178 S.

Die vorliegende Abhandlung hat sich die Aufgabe gestellt,

die Nacbrichten der antiken Autoren über die Gebiete Asiens

jenseits Irans und Indiens (besonders das ,,Land der Seide")

eingehend zu interpretieren und mit Angaben der asiatischen

Völker, hauptsächhch der Chinesen, zu konfrontieren. Be¬

sonderen Wert legt der Verfasser auf die „Berichtigung der

Karte der bekannten Erde" des Marinus von Tyrus, die uns

nur durch das Werk des Ptolemäus indirekt erhalten ist.

Neben eigentlich geographischen Problemen werden auch

Dinge wie die Sage von den goldgrabenden Ameisen und die

Berichte des Ktesias über die Kynokephaloi behandelt.

Helmut Hoffmann

(31)

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Referenzen

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