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In der Väsavadattä des Subandhu') findet sich eine Liste von Göttern und Königen der Vorzeit, deren Handlungen Anlaß s zum Tadel boten

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(1)

229

Zu Asvaghösha's Saundarananda.

Von E. Hultzsch.

Den unter obigem Titel im Bande für 1918 (72, S.III—

144) veröffentlichten Bemerkungen habe ich einige Nachträge und

Berichtigungen hinzuzufügen.

In der Väsavadattä des Subandhu') findet sich eine Liste

von Göttern und Königen der Vorzeit, deren Handlungen Anlaß s

zum Tadel boten. Schon Hall bemerkte in der berühmten Ein¬

leitung zu seiner Ausgabe der Väsavadattä (p. 41, Anm. 3), daß

diese Liste mit einigen Zusätzen im Harskackan'fa des Bäna*)

wiederkehrt. Cartellieri verglich beide Listen im einzelnen und

zeigte, daß hier Bäna seinem Vorgänger Subandhu nachgeahmt und lo

ihn zu übertreffen gesucht hat*). Die Liste des Subandhu enthält

fünfzehn Namen , die des Bäna dieselben fünfzehn und dazu fünf

neue. Von diesen zwanzig Beispielen kommen beinahe die Hälfte,

nämlich neun, bereits in den beiden Kunstgedichten des Aävaghösha

vor, wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist. i5

A.

Vö<om- H'irnlia Saundara¬ Biiddha-

daita chartta*) nanda rhanta

1. Der Mondgott und Tärä. Nr. \ Nr. 1 — IV, 75

2. Purüravas starb infolge von

Habsucbt Nr. 2 Nr. 2 — XI, 15

3. Kahusha wurde zur Schlange. Nr. 3 Nr. 3 XI, 44 XI, 14

4. Yayäti ging des Himmels ver¬

lustig. Nr. 4 Nr. 4 XI, 46 —

5. Mändhätri ebenfalls. — Nr. 7 XI, 43 XI, 13

6. Dasaratha starb aus Gram um

Räma. Nr. 12 Nr. 15 — VIII, 79,81

7. Kärtavirya und Parasuräma. Nr. 13 Nr. 16 IX, 17 —

8. Samtanu und Gangä. Nr. 15 Nr. 18 VII, 41; X, 56 XIII, 12

9. Pändu und Mädri. — Nr. 19 VII, 45; X, 56'*) IV, 79

1) Caleutta, 1859, p. 273—276. 2) Bombay, 1892, p. 97—100.

3) WZKM, I. S. 124—132.

4) Auch in sein.-r Kädtimbarl (Bombay, 1890, pp. 600 und 339) erwähnt BSna Nr. 3 (Nahusha wurde zur Schlange), Nr. 4 (Yayäti alterte frühzeitig), Nr. 12 (Saudäsa wurde ein Kannibale), Nr. 18 (^ariitanu und Gangä) und Nr. 19 (Pändu und Mädri).

5) In Päda c dieses Verses ist mit Jacobi (s. unten) tJT'I^fif z" 'esen.

Zeitaehr. der D. Morgenl. Gel. Bd. 73 (1919j. 16

1 7 *

(2)

230 Htdtzsch, Zu Aivaghosha's Saundarananda.

Pünf Skandalgeschichten aus der Welt der Götter und Rishis,

die Asvaghösha anführt, stimmen zu einer Liste von zwölf solchen

Pällen im Dasakumäracharita des Dandin*). Es sind die folgenden.

Dasakumä¬ Saundara¬ Buddha¬

racharita nanda charita

1. ludra und AhalyS. Nr. 5 VII, 25 IV, 72

2. Der Mondgott uud Tärä. Nr. 6 —

IV, 75")

3. Der Sonnengott uud die Stute. Nr. 7 VII, 26 —

4. Brihaspati und MamatS. Nr. 9 — IV, 74

5. Paräsara und Kall. ' Nr. 10 VII, 29 m 76

Die in den beiden vorstehenden Tabellen verzeichneten Über-

s einstimmungen sind so zahlreich , daß man aus ihnen mit einiger

Wahrscheinlichkeit entnebmen darf, daß Subandhu, Bäna und Dandiin

die Gedichte des Asvaghösha gekannt baben und zum Teile durch

sie veranlaßt worden sind, jene alten Legenden zu zitieren.

Eine ähnliche Liste findet sich im Arthaiastra des Kautilya.

10 Hier (p. 11) wird jede der sechs Leidenschaften , die zum Unter¬

gang eines Königs führen, durch je zwei Beispiele aus der Vorzeit

belegt. Unter diesen zwölf Namen werden sieben aucb von ASva-

gbösha angefübrt.

1. ,Der Bhöja namens Dändakya ging mit Verwandten und

15 Reich zugrunde, da er aus Liebe die Tochter eines Brahmanen be¬

gehrte."*) Charpentier hat diese Legende ausführlich behandelt*).

Im Buddhacharita (XI, 31), wo vermutlich ^f!I<a^«ts^ ^ für

'^US^T^ zu lesen ist , wird auf sie angespielt , aber der König

nicht Dändakya, sondern Dandaka genannt. I-m Rämäyana

20 (VII, 79—81) beißt er Danda.

2. »Ebenso Karäla der Vaideha." Dieser König ist im Buddha¬

charita (XI, 31), wie Charpentier (S. 230, Anm. 4) vermutet, mit

dem Titel Maithila gemeint. An einer anderen Stelle desselben

Gedichtes (IV, 80) wird er, wie Zachariae bemerkt"), Karäla-Janaka

26 genannt: — »Und nachdem Karäla-Janaka die Tochter eines

Brabmanen geraubt hatte , erlitt er zwar Vernichtung , gab aber

(seine) Neigung nicbt auf"

3. 4. »Janamejaya, der sich aus Zorn an Brahmanen ver¬

griff, und Tälajangha, (der sich) an den Bhrigus (vergriff)."

so Beide Könige werden zwar auch im Saundarananda (VII, 44 und

39) genannt, aber in Verbindung mit anderen Legenden.

5. »Purüravas, der aus Habsucbt die vier Kasten beraubte."

1) Bombay, 1898, p. 72.

2) Siebe Nr. 1 der vorhergehendeu Tabelle.

3) Dieser Satz des Kautilya stimmt wörtlich überein mit VätsySyanas' Kämasütra, p. 24, Z. 5f. Siehe Jacobi, SPAW., 1911, S. 962.

4) WZKM., XXVIII, S. 224—230.

5) Ebenda, S. 200, Anm. 1.

7 *

(3)

Hultzech, Zu Aävaghöeha's Saundarananda, 231

S. die vorletzte Tabelle, Nr. 2; Mahabharata, I, 75, 20—22; Zacbariae,

WZKM., XXVIII, S. 199; Cbarpentier, ebenda, S. 233.

10. „Der Haibaya Arjuna, welcber aus Hochmut die Wesen

verachtete." . S. die erste Tabelle, Nr. 7 (Kärtavirya).

12. „Die Scbar der Vrishnis, welche im Scherz den Dvaipäyana »

mißhandelte." Nach dem Buddhacharita (XI, 31) brachten die sinn¬

lichen Begierden den Vvishnis den üntergang; vgl. Bd. 72, S. 132*).

Wenn man von Nr. 3 und 4 absieht, so bleiben von den zwölf

Beispielen fünf übrig, in denen Kautilya sicb auf äbniiche Legenden

bezieht, wie Aävaghösha. Die Übereinstimmungen sind jedoch nicht lo

zahlreich und schlagend genugt, um für die Entscbeidung der Frage,

ob das Kautillya bereits vor Aävaghösba seine gegenwärtige Ge¬

stalt besessen hat, in Betracht zu kommen.

Zu einzelnen Versen des Saundarananda, die ich früber be¬

sprochen habe, ist folgendes nachzutragen. i»

Sarga VII, Vers 36 (Bd. 72, S. 128) wird ergänzt durch Bäna's

Kädambari, p. 166: — „Denn es wird berichtet, (daß) vormals ein

Seher namens SthülaSiras (d. h. „Dickkopf"), der gewaltige Askese

übte, eine himmlische Nymphe namens Rambhä, weicbe die Zierde

aller drei Welten war, verfluchte. Sie verließ die Welt der Götter, 20

nahm ihren Aufenthalt im Herzen eines Rosses und wohntelange

Zeit in der Welt der Menschen , indem sie als eine Stute namens

Aävabridayä (d. b. „Roßberz") zu Mrittikävatl^) einem Könige

namens Öatadhanvan diente."*)

In der Übersetzung von VII, 45 (Bd. 72, S. 129) habe ich 25

Madana als den Namen des Rishi gefaßt, von dem Pändu verflucht

wurde. Dieser Seher hieß aber in Wirklichkeit Kim dama;

s. Mahäbh. 1, 118, 28 und Kädambari, p. 339. Das Wort mada-

nena ist daher mit strl-samgame zn verbinden: — „ünd Pändu,

dem geflucht worden war, daß er sicherlich bei der aus Liebe so

(erfolgenden) Vereinigung mit (seiner) Gattin den Tod finden

würde", usw.

Zu Bd. 72, S. 130, Zeile 8 ist nachzutragen, daß im Harsha-

charita, p. 224 ein König Rantideva von Vir anti erwähnt

wird ; vgl. Zachariae, WZKM., XXVIII, S. 207 f 35

Bd. 72, S. 140, Zeile 2 lies ift^RTfi: für ^ftWK-

XVI, 77 (Bd. 72, S. 141). Die Richtigkeit der Verbesserung

%^nftf^ wird bestätigt durch eine Stelle am Anfange des dritten

Buches des Dasakumäracharita (p. 106, letzte Zeile): — 1'^

«ftftr ^'«TT ^ifTTHUf^nniJTT^: . «

1) Lies daselbst in Z. 5 ,im Scherz" statt „aus Geilheit'.

2) Dieselbe Stadt wird in BSna's Harshacharüa (p. 221, letzte Zeile) erwähnt.

3) Aueh die im nächsten Verse des Saundarananda (VII, 37) erwähnte Geschichto von Ruru und Pramadvarä wird in der Kädambari (p. 340 f.) zitiert.

16*

(4)

232 Hultzsch, Zu Aivaghosha's Saundarananda.

Zum Schluß drucke ich einen Brief des Herrn Professor Jacobi

ab, der eine Anzahl wichtiger Verbesserungen im Text des Saun¬

darananda enthält.

.Bonn, 1. Juni 1918.

6 , ich hatte ein oder zwei Jahre vor dem Kriege Saurulara-

„nanda gelesen und meine Verbesserungen in dem Text vermerkt.

»Die habe ich jetzt mit den Ihrigen verglichen und zu meiner

, Freude bemerkt, daß wir in den meisten Fällen übereinstimmen.

»Einiges haben Sie besser .gesehen als ich , Anderes glaube ich

10 »richtiger erraten zu haben. Letzteres teile ich Ihnen hiermit zu

»geneigter Verwendung mit.

,ni, 18 d ^^^r^^^T'^^. 23 d 29 d

»^fi^ mit Bezug auf fj^t besser als ^fv^.

»IV, 35 d 36 ab »f^W^ T^^rf^.

16 »V, 30 b. Icb vermute Ulf^f^W^ für ^Tt'!!"'. 47 b

»^nft^TWT^rj^» . 52 a '^(^ «r^ ^ entsprechend dem

»^■niiT^.

»Vll, 1 a fTTT: m^fMvirf^. 26 ab f^: ^ 5Ehlt irfTT

,^l<1<.THflrtft<!^ Tre TfH ^ T: I. Dies bezieht sich auf die

»0 »Mythe von Tvashffi's Tochter Samjnä, Gemablin Sürya's, den

»Tvashtri abmeißelte, weil Samjfiä seinen Glanz nicbt ertragen

»konnte; Märkandeya-Puräna, 77. 37 cd einfacher 'Emt'^ flT'St

,(s. c. fn'.), wenn nicht ff [oder ^'^].

»vm, 4 b Tnt^TTt».

" ' <K

«6 ,X, 56 c m^J^" für ^t^»; gemeint ist die Geschichte

»mit Mädri.

»XI, 13 a ^T^fi^. 15 b »TSJf^l». In 18 d vermute icb,

»daß W^Jf^rJ als Inf pass, gebraucbt ist; episch ist ein solcher bei

»T^TfiT belegt. 21 ^. ^ ifiTf^TRl^.

to ,XII, 6 c ftrei^'. 24 c ^TJnf^.

»XIII, 26 a "Vl^tWrn."

Halle, 24. Juni 1919.

(5)

233

Über 4ie Zigeunerwörter in ZDMG. Bd. 66, S. 339.

Von Enno Littmann.

Hans Stumme veröffentlichte in dieser Zeitschrift Bd. 66,

S. 339 eine Notiz ,Pür Freunde der Zigeunersprache*,

in der er eine Liste von Wörtern aus dem Dialekte der südpalästi¬

nischen Zigeuner mitteilte; sie waren von seinem tunisischen Preunde

Sl Hämda Zwiten aufgezeichnet aus dem Munde von zwei Zigeuner- 6

frauen, die aus der Gegend von Jäfä stammten und im Jahre 1912

mit einer von dem verdienten Ethnologen und Schaustellungs¬

unternehmer Carl Marquardt (f 30. 1. 1916 im Heeresdienste,

im Alter von 55 Jahren) zusammengestellten Beduinenkarawane

durch Deutschland zogen. Im selben Bande der Zeitschrift, S. 527, lo

findet sich eine Notiz von R. A. S. Macalister „Zur Mitteilung

über die Sprache der palästinischen Zigeuner (oben

S. 339)*. Macalister weist darauf bin, daß er sich eingehehd

mit dem palästinischen Zigeunerdialekt beschäftigt habe , und daß

ihm die meisten der von Stumme mitgeteilten Wörter bekannt 16

seien — „einige jedoch mit kleinen Unterschieden in der Aussprache*.

Er kennt iki „Auge* statt aki, kdr „Esel" statt fdr. Mit Recht

vermutet er bei dem zweiten Worte ein Versehen auf Seiten Zwiten's;

letzterei' wird, wie Macalister annimmt, ^ ursprünglich wie in

magbrebiniscber Schrift als q gemeint und es später als f nach 20

östlicher Schrift aufgefaßt haben. Dasselbe Versehen findet sich

übrigens auch bei faräir und färür; s. unten zu „Braue* und

„Penis". Weiter stellt Macalister fest, daß Zwiten wahrschein¬

lich den Unterscbied zwischen b und p nicht habe hören können,

da er bä'ür statt pau-ür und bernür statt pirnür schreibe. Viel- 25

leicbt liegt auch hier nur ein graphisches Versehen vor, wenn

Zwiten das p zunächst durch y wiedergegeben, aber nachher nicht

mehr an die eigentliche Aussprache gedacht hat. Bei bernür ließe

sich das b verteidigen, da die türkische Grundform dieses Wortes im

osmanischen Türkisch mit b gesprochen wird. Den protbetisehen so

Vokal o- bei den Wörtern adeür und atsikna erklärt Macalister

aus dem tunisisch - arabischen Dialekte Zwiten's; eine andere Er-

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