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In einem Aufsatz „Neues über die Bhagavadgita&#34

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Eine sonderbare Bhagavadgita-Ausgabe.

Von Wilhelm Printz.

In einem Aufsatz „Neues über die Bhagavadgita" hat

F. 0. ScHEADER, nicht ohne etliche skeptische Bemerkungen,

eine Ausgabe der Bhagavadgita von 745 Versen (gegen 700

der Vulgata) mit ausführlichem Kommentar eines Hamsayögin

besprochen. Das Buch ist Nr. 7 einer Reihe „Suddha Dharma

Mandala's Series" ed. by Pandit K. T. Srinivasachariar (Madras

1915 ff.), die folgende Werke umfaßt:

1. Pranava Vada of Maharshi Gargyayana, and Pranava

Vadartha Deepika of Swami Yogananda. Vol. 1, 2.

1915-1919*).

2. Yoga Deepika of Bhagavan Narayana, and the com¬

mentary of Hamsa Yogi. With an Engl, transl. 1916.

3. Bhagavad-Geeta of Bhagavan Sri Krishna and The

Geetartha-Sangraha of Maharshi Gobhila. 2. ed. 1917.

4. 6. Sanätana Dharma Deepika of Bhagavan Hamsa Yogi.

Text. Vol. 1, 2. 1917-21.

4A. Dgl. Engl, transl. Vol. 1. 1917.

5. Subramania Iyer, Sir S. : An esoteric organisation in

India. [ca. 1919.]

7, 8. Sri-Bhagavad-Geeta. With the comm. of Sri-Hamsa-

Yogin. Vol. 1: Upodghäta. 1922. Vol. 2: Chapter 1.

1924.

1) In : Aus Indiens Kultur. Festgabe für Richard von Garbe. Er¬

langen: Palm & Enke 1927 = Veröffentlichungen des Iudogermanischen Seminars der Universität Erlangen, Band 3, S. 171—183.

2) Dies Werk gehört, soviel ich sehe, inhaltlich nicht zu den übrigen Schriften, ist aber sicherlich ebenfalls eine moderne Kompilation. Eng¬

lische Bearbeitung u. d. T. ; The Science of the Saered Word. Being

a summarised translation of the Pr. of G., by Bhagavan Das, with notes

by Annie Besant and an appendix by Louise Appel. 3 Vol. London,

Benares: Theosophical Pubg. Soc. 1910—13. (Verzeichnet bei Barnett, Catal. of Skr. books in the Brit. Mus. 1928.)

(2)

Dazu kommt noch eine Reihe „Suddha Dharma Mandala Pamphlets" :

1. Vasudeva Row, R. : Suddha Dharma Mandalam. Intro¬

ductory. 1923.

2. Krishnaswamy Row, R. : Suddha Dharma Mandalam.

What it is. 1923.

3. The Avatara of Bhagavan Mitra Deva. With a fore¬

word by S. Subramani Iyer. 1923.

Was unter S.Dh.M. zu verstehen ist, geht aus Nr. 5, aus

den Texten Nr. 2 und 4, sowie aus den englischen Einleitungen

zur Genüge hervor: eine esoterische Organisation mit einer

überirdischen Hierarchie. Diese letztere hat ihren Sitz im

nördlichen Himälaya (oder: nördlich vom H.) im Badari-vana.

Ihr Lenker ist Gott Näräyana, ihm zur Seite Nara (sein

Sekretär, Mryadarsin, ein vergöttlichter Arjuna) und Yögadevi

(Öakti, Ausführerin seines heiligen Willens), ferner Kumära^)

und Daksinamürti (eine Art Siva). Dazu die 4 Manu^) und

die 7 Rsi {ÄdhiJcära-pwu§a), Regenten der 7 Welten mit je

18 Gehilfen; schließlich die 32 Siddha*) (darunter 6, bei denen

das weibliche Prinzip überwiegt, aber mit männlicben Namen)

mit verschiedenen Funktionen 3), als Helfer der Menschheit

gedacht. Ranggleich mit den Siddha sind die Mahätma, die

lediglich nach der eignen Vervollkommnung streben. Alljähr¬

lich am Vollmondtag des Monats Vaisäkha versammelt sich

die Hierarchie zu Erörterungen und zu Belehrung durch

Näräyana. Am Ende eines Zyklus von 24 000 Sankalpa (zu

20 Jahren) wird die gesamte Hierarchie abgelöst und in eine

andere Sphäre versetzt. 1917/18 war das erste Jahr des

501. Sankalpa.

1) Näräyana, Kumära, Daksinamürti, werden die 3 djksäcäryii

"masters of initiation" genannt, die den 3 Aspekten der Hindu-Trinität

entsprechen. An den meisten Stellen werden aber 4 Kumära genannt;

ibre Funktion ist unklar, möglicherweise sind sie mit den 4 Manu

identisch.

2) Es scheint sich um die 32 vornehmsten einer unbestimmten Zahl zu handeln.

3) Der Funktion nach müssen der Ksi Deväpi und der Siddha Deväpi identisch sein!

(3)

258 W. Pbintz, Eine sonderbare Bhagavadgita-Ausgabe

Das S. DI1.M. hat zwei Seiten: dah^inä-mukha und uttarä-

mukha. Über die erstere wird nichts Näheres mitgeteilt, die

letztere "has reference to Äryä-Varta, or India". Es ist die

"Vaidika form", sie lehrt Yöga, d. h. Räjayöga, reine Meditation,

unter Ausschluß des Hathayöga. Außerdem werden ein paar

rituelle Vorschriften mitgeteilt. Die Yöga-Übungen sind lebens¬

länglich. Die Adepten zerfallen in vier Klassen : Däsa, Tirtha,

Brahma, Änanda; für jede Klasse ist eine Periode von 24 Jahren

vorgeschrieben. In den ersten 3V2 Jahren der Däsa-Klasse ist

Familienleben zulässig, hernach wird strenge Keuschheit ge¬

fordert. Die Zulassung erfolgt nach okkulter Prüfung durch

6 Obere. Die Mitglieder erhalten das Buch Anusthänacandrikä,

d. i. Hamsayögin's Sanätanadharmadipikä, von deren 4 Teilen

indes nur die zwei ersten schriftlich niedergelegt sind (nur

z. T. in Nr. 4 und 6 gedruckt): die beiden letzten eignen sich

"owing to their too technical and esoteric nature" nur für

mündliche Überlieferung.

Es gibt 5 Arten der Manifestation (avatära) des Herrn:

1. ävesa zeitweilige „Überschattung" einer Person zur Aus¬

führung einer Handlung; 2. anupravesa dgl. auf Lebenszeit

(so die großen Religionslehrer aller Länder); 3. ainsävatära

Inkarnation mit 7/100; 4. khartdävatära dgl. mit 1/4 (so Räma's

Brüder); 5. mahävatära dgl. mit 1/2 (so Räma und Krsna). Ein

neuer amsävatära hat sich am Vaisäkha-Vollmondtag 1918 mit

einem Teil der Feinmaterie (daivaprakrti)'^) des Siddha Rim-

khana in dem Leib der frommen Ksattriya-Frau Gangä-devi

(in einem ungenannten Mahratten-Dorf) inkarniert: am Pusya-

VoUmondtag, am 16. Jan. 1919 655 nachmittags Bombayer

Zeit hat der neue Weltlehrer Mitradeva das Licht der Welt er¬

blickt. Nach vier Monaten, am Vaisäkha-Vollmondtag (14. Mai),

ist er samt seiner inzwischen verwitweten Mntter in den Bilva-

Wald entrückt, ein Jahr darauf 10 Mahätma's übergeben

worden. Am 22. Okt. 1920 und 23. Jan. 1921 hat er vor

1) Es gibt drei Arten: daivi- oder mahätmika-, kalyäni- und sarüpa- prakrti. Räma und Krsna wählten die letzte und traten als gewöhnliche Menschen auf. Mitradeva ist, da in die erste Art gebullt, zu größeren Taten und über Indien hinaus zur Belehrung der ganzen Erde befähigt.

2 3 *

(4)

einer Schar Mahätma's seine ersten Ansprachen, über das

S.Dh.M. und über die künftigen Werke der Hierarchie, ge¬

halten. Am 11. Mai 1922 hat ihm Yögadevi selbst die 7. und

höchste Initiation erteilt. In seiner 5. Ansprache am 30. Sept.

1922 hat er das Mitra-vrnda, den Orden der Mitradeva-An-

hänger gegründet, zu dem nur Mitglieder des S.Dh.M. zu¬

gelassen werden; sie verpflichten sich zum Tragen eines gol¬

denen Yantra 1), das vor Krankheit und Gefahr schützt, sowie

geistigen Fortschritt und Frieden fördert. Mitradeva ist der

erste von 9 großen Weltlehrern, die vor dem in 12 000 Jahren

(also am Ende des Sankalpa-Zyklus) zu erwartenden 16. Krsnä-

vatära auftreten*).

Nachdem sich das S. Dh. M. Jahrhunderte lang der irdischen

Welt verborgen hat, ist 1915 S. Subrahmanya lyer als erster

dazu ersehen worden, diese esoterische Organisation weithin

bekannt zu machen: Swami Subrahmanyänanda = Sir S. Subrah¬

manya lyer, K.d.E., LL.D., sometime Acting Chief Justice

of the High Court of Judicature, Madras^). Er ist als lang¬

jähriger Anhänger der Theosophischen Gesellschaft bekannt

und sein Buch (Nr. 5) ist mit vergleichenden Hinweisen auf

sie durchsetzt. Ein Zitat (S. 14) genügt: "This body [S.Dh.M.]

unquestionably is no other than what is spoken of in the Theo¬

sophical literature as the Great White Brotherhood — the

Great White Lodge. Surely no happier name could have been

chosen for it, and no better rendering of that name into

English could have been suggested, . . ."

Auch über den Autor und Kommentator Hainsayögin werden

wir ausreichend unterrichtet. Nr. 4 beginnt im Puräna-Stil

damit, daß Yogi's den Rsi H. im Badari-vana aufsuchen und

ihn bitten , das S. Dh. M. darzulegen. Im Vorwort zu Nr. 7

(ähnlich auch an anderen Stellen) erklärt S. Subrahmanya

1) Abbildung in Pampbiet 3. 'The Yantra is inscribed over with

mystic syllables, and weighs three sovereigns net". Preis 100 Rupies, Ausland £ 8 portofrei.

2) 16 Krsna nach einem Zitat aus dem Devi-Bhägavata-puräna.

3) Laut Schräder S. 173 inzwischen verstorben. Damit wird es zu¬

sammenhängen, daß die Veröffentlichungen seit 1924 aufgehört haben.

(5)

260 W. Pbintz, Eine sonderbare Bhagavadgita-Ausgabe

lyer (S. 7): "The name Hamsa Yogi is not the proper name

of any specific writer but the title of an office in the orga¬

nisation, filled, from time to time, by one or more of the most

learned among the members thereof ; these office-holders being

charged with the duty of elucidating esoteric teachings con¬

tained in the chief Hindu Sacred books".

Über die Bhagavadgita schließlich erfahren wir durch

diesen Protagonisten ira Vorwort zu Nr. 3 gleich eingangs :

"It is needless to say that none of the verses, in question,

are of modern invention and all of them are to be found in

the parent work, the Mahäbhärata, but in parts and contexts

where they should not be. All that has been done is merely

to transpose them to their proper place in this Geeta, thereby

making it what it was in the Bharata of 24000 slokas, the

predecessor of the epic as we have it now". Nähere Angaben

über diese Entnahme sucht man natürlich vergebens. Diese

„vollständige" Bhagavadgltä zerfällt in 24 Kapitel {gltä\ dazu

noch 2 Anhänge) entsprechend den 24 Buchstaben der Gäyatri

und den 24 Tattva. Der Herausgeber, Pandit K. T. Srinivasa¬

chariar, beruft sich in seiner, in Sanskrit und Englisch wieder¬

gegebenen, Einleitung (zu Nr. 3) auf seinen Großvater mütter¬

licherseits Venkatäcärya von Tiruvindalür ("a staunch adherent

of Suddha Dharma"), der einen Index zu den Versvierteln

{slöka-'päd-anukramanikä) der Bhagavadgita angelegt habe.

Es gebe auch noch vier andere Gitä's: äruti-gitä "embodied

{antargatä) in Taittiriya-äranyaka"; Brahma-gitä "finding its

text {antargatä) in 49 Upanisad's" (die aufgezählt werden);

Ärsa-gitä "comprised (antargatä) in the Rämäyana" — alles

reichlich unklar — und Öuddha-gitä im Devi-Bhägavata-puräna,

"a book of the Suddhas''^).

Dem dargelegten Sachverhalt braucht keine lange Kritik

zugefügt zu werden. Es ist iraraerhin interessant zu ersehen,

wie die Theosophische Lehre, die unter Annie Besant und

C. W. Leadbeatek reichlich Elemente aus Tantra-Lehren in

1) Über die DevT-gita im D.Bh.P. vgl. H. v. Glasenapp, ebenfalls in der Festgabe für Garbe, S. Höf. Unklar bleibt, was das sivaitische Puräna diesen Vaisnava bedeutet.

(6)

südindischer Ausprägung übernommen hat*), wieder auf einen

Vaisnava-Kreis zurückgewirkt hat, dem freilich kein sonder¬

licher Erfolg beschieden gewesen ist. Für die Bhagavadgita aber

verbliebe es bei der Feststellung A. W. Schlegel's:

nulla codicum discrepantia,

hätte nicht inzwischen F. 0. Schradee*) eine Kaschmir-Rezen¬

sion der Bhagavadgltä entdeckt, die nicht unerhebliche Ab¬

weichungen von der Vulgata aufweist.

1) H. W. ScHOMBROS: Die Anthroposophie Steiners und Indien.

Leipzig: Deichert 1922. — Wenn die Anthroposophen von einem Gegen¬

satz ,der aus Indien stammenden Theosophie' zu der ,aus deutschem

Geist entstandenen Anthroposophie' reden , so ist das wissenschaftlich nicht ernst zu nehmen.

2) Siebe vorläufig ZDMG. 82, S. XCVII und demnächst in einem

neuen Heft der „Beiträge zur ind. Sprachwissenschaft u. Religions¬

gescbichte', hrsg. V. J. W. Haueb (Stuttgart: Kohlhammer).

(7)

Max von Thielmann.

Ein Nacliruf.

Von Friedrich Rosen.

Am 2. Mai 1929 verschied im 82. Lehensjahr in Berlin

Staatsminister Frhr. Max von Thielmann, nachdem er

kurz vorher das Ehrenamt des Vorsitzenden der Deutschen

Orientgesellschaft niedergelegt hatte, das er seit 1906 hekleidete.

Frhr. von Thielmann war nicht im eigentlichen Sinne des Wortes

Orientalist, sondern hat den größten Teil seines Lebens der

diplomatischen Laufbahn unter Bismarck angehört.

In seinem großen Wissensdrang jedoch hat er sich schon

in seiner Jugend für orientalische Sprachen interessiert und

hatte es in Heidelberg bei Prof. Lefmann soweit gebracht,

daß er 1870 von Sedan aus an seinen Lehrer eine Postkarte

auf Sanskrit schreiben konnte, die dieser damals veröffentlicht

hat. Das Sanskrit hat er übrigens während seines ganzen

Lebens weiter betrieben. Er überraschte mich vor nicht langer

Zeit in Berlin durch ein hübsches Zitat aus Nai und Damayanti,

das er in der ßückert'schen Übersetzung sowohl wie im Original

kannte. Vom Türkischen, Persischen und Arabischen hatte er

genug Kenntnis, nm ihm einen allgemeinen Überblick über das

weite vorderasiatische Kulturgebiet zu ermöglichen. In den

meisten europäischen Sprachen war er vollständig zu Hause,

darunter auch im Russischen, dessen Kenntnis ihm nicht nur

bei seinem zweimaligen Aufenthalt in Petersburg, sondern auch

später in Sofia sehr zugute gekommen sein muß.

Von Petersburg aus unternahm Thielmann seine große

Reise durch Vorderasien, die ihn zu Schiff von Odessa nach

Rion führte, von wo aus er den Kaukasus ausgiebig bereist

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