Einführung in PROLOG
Referat zur Veranstaltung
„Informatik VI“
(18.635)
StD G.
Noll
Rhein Gymnasium
Sinzig Februar 2001
g (x ) f ( )
g ( )
f (x )
barbara
sterblich(A) :- mensch(A).
mensch(x).
2
PROL G Logik
Gottlob Frege: Begriffsschrift (1879)
Bertrand Russel, Alfred North Whitehead Principia Mathematica (1910)
Colmerauer e.a. System-Q (1971)
Aristoteles: Syllogismen (~ 330 v. Chr.)
3
PROL G PROLOG
PROgrammieren in LOGik
Anfang der 70er Jahre in Edinburgh von Kowalski und van Emden entwickelt
in Marseille von Colmerauer zum ersten Mal implementiert
in der Mitte der 80er Jahre weltweiter Durchbruch als Sprache der KI und bei der Entwicklung von
Expertensystemen
heute hat das Interesse an PROLOG nachgelassen
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PROL G Vorteile für die Schule
interaktive Programmerstellung
deklaratives Programmieren als Gegenstück zum imperativen Konzept
kostenlose (gepflegte) PROLOG- Implementationen im Internet
SWI-Prolog www.swi.psy.uva.nl/projects/SWI-Prolog/
Strawberry Prolog www.dobrev.com/
Visual Prolog www.visual-prolog.com/
überschaubare Syntax
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PROL G PROLOG- Programm
Programmieren in PROLOG bedeutet
das Erstellen einer Wissensbasis die Formulierung intelligenter
Anfragen
PROLOG - Programm
Wissensbasis Anfrage
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PROL G Wissensbasis
Daten führen über eine Interpretation zur Information
Daten werden für PROLOG in einer Wissensbasis gespeichert
Wissen ist die Fähigkeit zur
sachgerechten Interpretation von Daten
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PROL G PROLOG - System
Wissensbas is
Fakten Regel n
Inferenzmasc hine
Suchstrate gienLogi
k
Benutze rin
Benutze
r Anfrage
Antworten Eingabe von
Daten
8
PROL G Klauseln
Faktum
Regel
Fakten Eigenschaften von Objekten oder
Beziehungen zwischen ihnen
9
PROL G Fakten
Mit Fakten stellt man Konstanten, Eigenschaften von Objekten oder
Beziehungen zwischen Objekten dar
sonnig.
frau(elisabeth).
mutter(elisabeth,grego Fakten bestehen aus einem r).
Klauselkopf, d. h. einem Funktor mit keinem, einem oder mehreren
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PROL G Regeln
Sie bestehen aus einem (Klausel-) Kopf und einem Körper mit Termen (Zielen)
frau(X) :- mutter(X,_).
Der Körper beschreibt eine Folge von
Voraussetzungen, aus deren Gültigkeit auf die Gültigkeit des Kopfes geschlossen wird
Mit Regeln beschreibt man „wenn- dann“ Aussagen
( d. h. bedingte Beziehungen) zwischen Objekten
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PROL G Terme
Operationen old(X) :- X > 80.
Systemprozeduraufrufe out(X) :- write(X), nl.
Im Körper einer Regel können als Terme auftreten:
Klauselköpfe frau(X) :- mutter(X,_).
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PROL G Termverknüpfung en
Terme im Regelkörper lassen sich logisch miteinander
verbinden:
ein Komma , steht für UND ein Semikolon ; für ODER Die ODER-Verknüpfung wird selten verwendet. Stattdessen fügt man eine weitere Regel hinzu.
opa(O,E) :- vater(O,V), vater(V,E).
opa(O,E) :- vater(O,M), mutter(M,E).
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PROL G Prädikate
Alle Klauseln mit gleichem Funktor und gleicher Stelligkeit bilden ein Prädikat Klauseln werden identifiziert über ihren eindeutigen Bezeichner, den Funktor, und ihre Stelligkeit.
mutter(claudia).
mutter/1
mutter(else,pia).
mutter/2
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PROL G Syntax
Bezeichner für Funktoren beginnen mit einem Kleinbuchstaben Bezeichner für Konstanten beginnen mit einem Kleinbuchstaben Bezeichner für Variable beginnen mit einem Großbuchstaben
der Unterstrich _ bezeichnet eine anonyme Variable
Bezeichner werden aus Buchstaben, Ziffern und Unterstrich gebildet
Klauseln und Abfragen enden mit einem Punkt . Kommentare stehen zwischen /* und */
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PROL G Anfragen
?- mutter(claudia). Antwort: yes
?- mutter(M,pia). Antwort: M=else more (y/n)?
Erkenntnisse aus einer Datenbasis
gewinnen wir durch Anfragen. Diese werden interaktiv an das System als
Ziele (goals) in Form von Klauselköpfen gestellt:
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PROL G Übung 1
Definieren Sie eine Regel für opa(Opa,Enkelkind) und stellen Sie geeignete Anfragen, u.a. nach dem Opa von Fritz
Untersuchen Sie, was passiert, wenn Sie die Reihenfolge der Klauseln im Programm ändern
Wie findet PROLOG die Antworten auf Ihre Anfragen
Geben Sie in das PROLOG-System folgende Daten ein:
vater(egon,hans). /* vater(Vater,Kind) */
vater(hans,fritz).
vater(emil,maria).
mutter(maria,fritz). /* mutter(Mutter,Kind) */
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PROL G Semantik
Anfragen werden mit Hilfe der Klauseln solange auf einfachere Aussagen zurückgeführt, bis diese Fakten des Programms sind. Dies leistet die
Inferenzmaschine.
PROLOG besitzt neben der deklarativen Semantik auch eine prozedurale.
deklarativlogische Bedeutung des Programms
prozedural Abarbeitung des Programms
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PROL G Matching
Eine Klausel passt zu einem Ziel („matched“), wenn der Klauselkopf mit dem Ziel unifiziert („verschmilzt“):
Klausel und Ziel haben den gleichen Namen und gleiche Stelligkeit
die Parameter passen zueinander, d. h. sie sind entweder identisch oder mindestens ein Parameter ist eine Variable
Im Prozess der Unifikation werden die Variablen an die Parameter des anderen Ausdrucks gebunden:
sie werden instantiiert (instanziert) oder gleichgesetzt
Das Systems geht auf die Suche nach einer passenden Klausel
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PROL G Backtracking
Ein damit verbundenes Zurücksetzen auf einen früheren Zustand im Suchprozess wird
Backtracking genannt
Die Rückkehr ist verbunden mit der Freigabe aller Variablenbindungen, die seit dem ersten Anlauf des früheren Zustandes vorgenommen wurden
Der Suchprozess nach einer passenden Klausel kann in Sackgassen gelangen:
eine ausgewählte passende Klausel führt nicht zum Ziel, so dass später eine alternative, ebenfalls
passende Klausel versucht werden muss
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PROL G UND-ODER-Baum
Die Nachfolgeknoten enthalten die Klauseln des Prädikates
Bei Regeln bilden die Klauseln des Rumpfes die Nachfolgeknoten
UND-Verknüpfungen von Klauseln werden mit einem Winkelbogen dargestellt.
An der Wurzel steht der Funktor des
Prädikats, das mit der Anfrage matched.
21
PROL G opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=egon Inst: V=hans
V=hans E=fritz
Opa = egon Inst: O=hans
V=fritz E=fritz
22
PROL G
V=fritz E=fritz
opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=hans Inst: O=hans
V=maria E=fritz
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PROL G
V=maria E=fritz
opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=hans
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
24
PROL G opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=egon
M=hans E=fritz
Inst: O=hans M=fritz E=fritz
25
PROL G opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=hansInst: O=emil M=fritz E=fritz
M=maria E=fritz
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PROL G opa(Opa,fritz).
opa / 2
opa(O,E)
vater(O,V) vater(V,E)
opa(O,E)
vater(O,M) mutter(M,E)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria) vater(egon,hans)
vater (hans,fritz)
vater(emil,maria)
mutter(maria,fritz)
Ident: O=Opa Inst: E=fritz
Inst: O=emil Inst: M=maria
Opa = emil M=maria E=fritz
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PROL G Trace
call das Ziel wird das erste Mal aufgerufen
exit das Ziel ist erfolgreich abgearbeitet worden
redo nach erfolgreicher Abarbeitung wird das Ziel zu einem späteren Zeitpunkt nochmals über
Backtracking aktiviert
fail der Versuch das Ziel zu beweisen scheitert Klausel, die dem
Ziel entspricht
call exit
fail redo
Einem Trace liegt das Vier-Port- Boxmodell zugrunde
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PROL G
© G. Noll 2001
fixPROLOG Trace
CALL:opa(Opa_1,fritz) COMP: opa(O_2,E_2) :- vater(O_2,V_2) , vater(V_2,E_2)
IDEN: O_2 <-- Opa_1 INST: E_2 <-- fritz
CALL:vater(O_2,V_2)
COMP: vater(egon,hans) INST: Opa_1 <-- egon
INST: V_2 <-- hans
EXIT: vater(egon,hans)
Die Trace-Implementation von
fixPROLOG entspricht leider nicht dem Standard
CALL:vater(hans,fritz) COMP:
vater(egon,hans)
FAIL: vater(hans,fritz) REDO:
vater(hans,fritz) COMP:
vater(hans,fritz)
EXIT: vater(hans,fritz)
Opa = egon
?- opa(Opa,fritz).
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PROL G Übung 2
Verwenden Sie auch die Möglichkeit, die Arbeit der Inferenzmaschine mit einem Trace zu verfolgen.
Bearbeiten Sie die Arbeitsanweisungen des Kapitels 4.4 der Handreichung
„Wissensverarbeitung mit PROLOG“
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PROL G Rekursion
In der Wissenbasis sei das Ergebnis eines kleinen Wettlaufs erfasst. Dabei besagt das Prädikat vor/2 beim Faktum
vor(L1,L2). , dass L1 unmittelbar vor L2 ins Ziel kommt.
vor(lisa,tom). vor(tom,elke).vor(elke,karl).
vor(karl,petra). vor(petra,ria).
vor(ria,mario).
Wir wollen ein Prädikat besser/2 definieren mit folgender Bedeutung besser(L1,L2)./* L1 hat eine bessere Zeit als L2 */
Eine besondere Stärke erfährt PROLOG durch die
Möglichkeit, eine Beziehung durch Rückgriff auf sich selbst definieren zu können.
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PROL G besser/2
Ein erster Ansatz wäre
besser(L1,L2) :- vor(L1,L2).
L1 braucht aber nicht unmittelbar vor L2 ins Ziel zu kommen, um eine bessere Zeit zu haben, deshalb wären
besser(L1,L2) :- vor(L1,L3),vor(L3,L2).
oder
besser(L1,L2) :-
vor(L1,L3),vor(L3,L4),vor(L4,L2). usw.
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PROL G besser/2
vor
besser
L1 L2
vor vor
besser
L2
L1 L3
vor vor vor
besser
L1 L3 L4 L2
besser(L1,L2) :- vor(L1,L3), besser (L3,L2).
vor
besser
besser L3
L1 ... L2
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PROL G
Testen Sie das Prädikat besser/2
z. B. mit der Anfrage besser(tom,petra).
besser/2
besser(L1,L2) :- vor(L1,L3), besser(L3,L2).
besser(L1,L2) :- vor(L1,L2).
Leider erhalten Sie nicht die erwarteten Antworten!
Es fehlt eine Abbruchbedingung für die Rekursion
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PROL G besser/2
Testen Sie, wie sich für besser/2
eine Vertauschung der beiden Klauseln
eine Vertauschung der Ziele im Regelrumpf
auf die Abfragen auswirken
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PROL G Übung 3
Untersuchen Sie auch hier die Wirkung einer Vertauschung der beiden Klauseln Wir betrachten das Prädikat wechsel/2 mit den Klauseln wechsel(a,b).
wechsel(X,Y) :- wechsel(Y,X).
Welche Ausgabe liefert die Anfrage wechsel(A,B) ?
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PROL G Übung 4
Bearbeiten Sie die Arbeitsanweisungen des Kapitels 4.5 der Handreichung „Wissensverarbeitung mit
PROLOG“
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PROL G
Die Liste ist die zentrale Datenstruktur in PROLOG.
Sie besteht aus einer Folge beliebiger Elemente
liste([ ]).
liste([Kopf | Rest]) :- liste(Rest).
Listen
Beispiele: [a,b,c] [a,b,[c,d]]
/*geschachtelte Liste*/
[ ] /* leere Liste */
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PROL G Listenstruktur
?- [a,b,c,d] = [K | Rs]. /* Rs Listenvariable
*/
K = a
Rs = [b,c,d]
Die Zerlegung einer Liste in Kopf und Rest ist sehr flexibel:
[rhein,ahr,mosel] = [rhein | [ahr,mosel] ] =
[rhein,ahr | [mosel]] = [rhein,ahr,mosel | [ ] ]
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PROL G Listenoperationen
member/2
/* member(X,Xs) X ist Element der Liste Xs */
member(X,[X|Ls]).
member(X,[Y|Xs]) :- member(X,Xs).
Listen sind rekursive Datenstrukturen.
Dementsprechend sind auch die
Operationen auf Listen rekursiv erklärt.
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PROL G member/2
als Zugehörigkeitstest
?- member(c,[a,b,c]). Antwort: yes
?- member(e,[a,b,c]). Antwort: no zur Erzeugung aller Elemente einer Liste
?- member(X,[a,b,c]). Antwort: X=a; X=b; X=c; no zur Erzeugung von Listen, die ein bestimmtes Element
enthalten
?- member(a,Ls). Antwort: Ls = [a|Rs_2];
Ls = [X_2,a|Rs_3];
Ls = [X_3,X_3,a|Rs_4]
Wir können member/2 auf dreierlei Arten verwenden
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PROL G laenge/2 - append/3
laenge([ ],0).
laenge([X|Xs],N) :- laenge(Xs,N1), N is N1+1.
append/3
/* append(Xs,Ys,Es) die Liste Es ist die Verkettung von Xs und Ys*/
append([ ],Ls,Ls).
laenge/2
/* laenge(Xs,N) die Liste Xs hat N Elemente */
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PROL G delete/3 - insert/3
delete(X,[X|Ls],Ls).
delete(X,[Y|Ys],[Y|Es]) :- delete(X,Ys,Es).
insert/3
/* insert(X,Xs,Es) die Liste Es ist die Liste Xs mit eingefügtem X*/
insert(X,Xs,Es) :- delete(X,Es,Xs).
delete/3
/* delete(X,Xs,Es) Es ist die Liste Xs ohne das Element X */
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PROL G Beispiel für insert/3
Die Anfrage verlangt den Beweis von delete(3,Es,[1,2]) Die erste delete-Klausel delete(X,[X|Ls],Ls) passt dazu mit den Instantiierungen X 3, Ls [1,2] und damit Es
[3|[1,2]]
Als Ergebnis wird somit Es = [3,1,2] ausgegeben
Wie verarbeitet PROLOG die Anfrage insert(3, [1,2],Es) ?
insert(X,Xs,Es) :- delete(X,Es,Xs).
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PROL G Ablaufsteuerung
max(X,Y,X) :- X >= Y./* X = max(X,Y) */
max(X,Y,Y) :- X < Y. /* Y = max(X,Y) */
Das Systemprädikat ! („Cut“) verhindert die Suche nach alternativen Lösungen
über nachfolgende Klauseln des gerade bearbeiteten Prädikats
über Ziele des Regelkörpers, die vor dem Cut stehen
Bei der Bearbeitung einer Anfrage führt
PROLOG automatisch Backtracking durch, wenn dies zur Erfüllung des Ziels erforderlich ist.
Manchmal ist dies aber nicht notwendig oder nicht gewünscht.
45
PROL G
Bei Verwendung des Cut erhalten wir je nach
Klauselreihenfolge eventuell verschiedene logische Bedeutungen
Probleme mit dem Cut
Bei Programmen ohne Cut spielt die
Reihenfolge der Klauseln für die Lösung höchstens hinsichtlich der Effizienz der Lösungssuche eine Rolle
p a b a c
p c a b p :- a, !, b.
p :- c.
p :- c.
p :- a, !, b.
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PROL G Verneinung
Neben den logischen Standardverknüpfungen UND und ODER gibt es das Systemprädikat NOT/1
not(X) :- X, !, fail. /* X ist beweisbar */
not(X). /* X ist nicht beweisbar */
Die Verwendung von not/1 ist nicht unproblematisch:
frau(else). frau(petra).
mann(peter). mann(frank).
?- not frau(karin). ?- mann(heinz).
Antwort: yes Antwort: no „closed world assumption“
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PROL G Übung 5
Laden Sie das „Inssort“-Programm.
Stellen Sie geeignete Anfragen und analysieren Sie die Prädikate
insertsort/2 und fuege_ein/3
Laden Sie das „Menue“-Programm.
Stellen Sie geeignete Anfragen und
analysieren Sie die Prädikate start/0 und null_auffuellen/1
48
PROL G
start :-
reconsult('menue.dtb'),
write('Menues unter 20 DM'),nl, write('---'),nl,
write('Gregor Noll 2001'),nl,nl,nl, menue(V,H,N,DM,Pf),
DM<20,
write(V),tab(15),write(H),tab(15),write(N),tab(15),write(DM),write(','),write(Pf), null_auffuellen(Pf),
tab(15),write('DM'),nl, nl,
fail.
Startprädikat
Querydatei für die Datenbasis menue.dtb
null_auffuelle n(Pf) :-
Pf=0,!, write('0').
null_auffuelle
49
PROL G
© G. Noll 2001
start :-
L=[-2,22,1,10,-3,4,2,- 1,5,9,4,32],
nl,nl,nl,nl,nl,
write('Insertsort '),nl,nl,
write(L),nl,nl, insertsort(L,S), write(S),nl,nl, fail.
Sortieren
Sortieren durch Einfügen
insertsort([ ],[ ]).
insertsort([X|Rest],Sortiert) :- insertsort(Rest,Sortierter_R est),
fuege_ein(X,Sortierter_Rest, Sortiert).
fuege_ein(X,Sortierter_Rest,So rtiert).
fuege_ein(X,[Y|Sortiert],[Y|
Sortiert1]) :- X>Y,!,
fuege_ein(X,Sortiert,Sor tiert1).
50
PROL G Endliche Automaten
Laden Sie das Programm „Akzeptor“ und analysieren Sie seine Funktionsweise
Laden Sie das Programm „RightShi“ und analysieren Sie seine Funktionsweise
Mit PROLOG lassen sich besonders
durchsichtige Simulationsprogramme für endliche Automaten schreiben
51
PROL G Akzeptor
start :- akzeptiert
([a,b,a,b,a,b,a]),!,fail.
akzeptiert(W) :-
nl,schreibe(W), startzustand(S), akzeptiert(S,W),
write(' <--- Wort akzeptiert'),nl,nl, !,fail.
akzeptiert(W) :-
write(' <--- Wort nicht akzeptiert'),nl,nl.
akzeptiert(S,[K|Rs]) :- pfeil(S,K,S1),
akzeptiert(S1,Rs).
startzustand(s).
endzustand(s).
pfeil(s,a,r).
pfeil(r,b,s).
s r
a
b
schreibe([K|Rs]) :- write(K),
schreibe(Rs).
schreibe([ ]).
52
PROL G
© G. Noll
Right - Shifter
start :- nl,
write('RIGHT- SHIFTER'),nl,nl,
transduktor([1,0,1,1,0,1,0]
),
!,fail.
transduktor(Eingabe) :- schreibe(Eingabe), write(' ---> '),
startzustand(S),
transduktor(S,Eingabe).
transduktor(Zustand,[E|Rest]) :-
pfeil(Zustand,E,A,Neuer_Zu stand),
write(A),
transduktor(Neuer_Zustan d,Rest).
startzustand(s).
pfeil(s,0,0,n).
pfeil(s,1,0,e).
pfeil(n,0,0,n).
pfeil(n,1,0,e).
pfeil(e,0,1,n).
pfeil(e,1,1,e).
schreibe([K|Rs]) :- write(K),
schreibe(Rs).
schreibe([ ]).
e s
1,0
0,0 n
1,0 0,1
1,1
0,0
53
PROL G Literatur
Wissensverarbeitung mit PROLOG
Handreichung zum Lehrplan Informatik Koblenz 1995 (LMZ)
informatikag.bildung-rp.de Bothe,K. / Stojanow,St.
Praktische Prolog-Programmierung Berlin 1991 (ISBN 3-341-01035-7) Göhner,H. / Hafenbrak,B.
Arbeitsbuch PROLOG
Bonn 1991 (ISBN3-427-46861-5)