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Eindrück e zur Uraufführung von Gerd Fischer

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Academic year: 2022

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Richard-Rado-Preis

in Deutschland genießt, läßt sich beispielsweise dar- an ablesen. dass er 1980/81 Preisträger der Alexan- der von Humboldt-Stiftung war und 1992 den Max- Planck-Forschungspreis erhielt.

Aus den von ihren Betreuern nominierten Disserta- tionen hat Professor Klee zwei Arbeiten ausgewählt. Den Richard-Rado-Preis für Diskrete Mathematik 1998 erhielt Dr. Meike Sehröder für ihre herausra- gende Dissertation .,Partition Regular Systems of Li- near Inequalities", mit der sie 1997 unter der Anlei- tung von Walter Deuber an der niversität Bielefeld promoviert hat. In ihrer Arbeit löst Frau Sehröder einige schwierige Probleme der klassischen Kombina- torik und steht wissenschaftlich in der Tradition von Richard Rado. Einer der Gutachter schreibt über die Dissertation von Frau Schröder: "This could have be- en the subject for an early student of Rado himself, ... " und er fährt fort "Independent of that, I think that this is a wonderful piece of work which will have an important impact on future work in the area."

Eine ehrenvolle Anerkennung bei der Vergabe des Richard-Rado-Preises erhielt Dr. Volker Heun für sei- ne hervorragende Dissertation "Efficient Embeddings of Treelike Graphs into Hypercubes". Herr Heun hat 1997 an der Technischen Universität München, be- treut von Ernst W. Mayr, promoviert. Seine Arbeit befaßt sich mit einer hochinteressanten Anwendung diskreter Methoden auf Fragen, die im Zusammen- hang mit der Architektur paralleler Rechner auftre- ten. Herr Heun ist derzeit Stipendiat am Internatio- nal Computer Science Institute in Berkeley, Kalifor- nien.

Leserbrief zu "Twenty-Five Years with Nicolas Bourbaki" (1/98)

von Klaus Krickeberg (Paris)

As an example of a topic where "Bourbaki had not made the optimal choice", the author quotes in a footnote the emphasis on locally compact spaces in Integration w hich '·indeed did not address the needs of probality theory". In fact, this much debated de- cision was a fundamental mistake not only because of its implications in probability theory but also, and even more, for inner-mathematical reasons. It is asto- nishing that Bourbaki did apparently not grasp the deeper meaning of a theorem by Lebesgue who was, after all. quite close to him, at least geographically:

a bounded function is Riemann integrable if and on-

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Beide Preisträger stellten ihre ausgezeichneten Ar- beiten im Rahmen des Symposiums Diskrete Mathe- matik '98 vor. Das wesentliche Ziel dieses Sympo- siums war es, aufstrebende Talente in der Diskre- ten Mathematik zu fördern. Neben vier renommier- ten internationalen Wissenschaftlern aus verschiede- nen Teilgebieten der diskreten Mathematik, die als Hauptvortragende gewonnen werden konnten (Bela Bollobas, Cambridge und Memphis, Johan Hä.stad, Stockholm, Victor L. Klee, Seattle, und William T.

Trotter, Tempe) hatte das Programmkomitee neun achwuchswissenschaftler aus Deutschland, Öster- reich und der Schweiz eingeladen und ihnen neben den Preisträgern die Möglichkeit gegeben, ihre neue- sten Forschungsergebnisse vorzustellen. Der Richard- Rado-Preis wird zukünftig alle zwei Jahre im Rah- men eines solchen Symposiums, das an wechseln- den Orten in Deutschland stattfinden soll, verge- ben. Die nächste Preisverleihung ist für das Jahr 2000 an der Technischen Universität München ge- plant. Hans-Jürgen Prömel (Berlin)

ly if it is almost everywhere continuous, and, more generally, the upper and lower Darboux integral of a bounded function is the Lebesgue integral of its upper and lower limit function, respectively. Hence topolo- gical (e.g. locally compact or Polish) spaces are the natural setting for Riemann integration, not for Le- besgue integration and general measure theory. The natural category of mappings leaving Riemann inte- grability and integrals invariant is defined in topo- logical measure spaces; it is formed by all measure- preserving and almost everywhere continuous one-to- one mappings. Such mappings need not preserve the locally compactness; paradoxically, mappings of this type between a locally compact and a non locally compact (but Polish) measure space have found in- teresting applications in probability theory!

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Oper: "Ramanujan"

Eindrück e zur Uraufführung von Gerd Fischer

Nach Don Giovanni, Tristan und Otello nun auch einmal ein Mathematiker. Bislang war nur Kepler in Hin- demiths sehr selten gespieltem Spätwerk "Die Harmonie der Welt" (1957 in München uraufgeführt) zu solchen Ehren gelangt. Am 21. April '98 fand im Rahmen der "Münchener Biennale" im Prinzregententheater die Uraufführung der Oper "Ramanujan" in fünf Akten von Sandeep Bhagwati statt. Voll Skepsis und Neugierde bin ich hingefahren. Weitere Aufführungen gibt es Anfang Juli in Darmstadt.

Bhagwati

Für Bhagwati handeln Opern von den Beziehungen der Ienschen zu den Göttern, und Ramanujan erhält seine mathematische Inspiration durch eine Göttin namens Namagiri, die ihn mit der transzendenten Sphäre verbindet. Die Auftragsarbeit dieser Biennale steht unter dem Motto "Dialog der Kulturen" und der 1963 in Bombay als Sohn eines indischen Va- ters und einer deutschen Mutter geborene Kompo- nist war auf der Suche nach einem geeigneten Sujet auf die Biographie "The Man Who Knew Infinity. A Life of the Genius Ramanujan" von Robert Kanigel gestoßen (es gibt eine ausgezeichnete deutsche Über- setzung von A. Beutelspacher "Der das Unendliche kannte" 1 ). Schon Kanigel schreibt, man könnte dar- aus das Drehbuch für einen Film machen. Bhagwati ging noch einen Schritt weiter und schrieb zunächst ein Libretto mit 21 Szenen. Durchgehendes Motto ist der Kontrast zwischen dem bunten Leben mit sei- nen starren Ritualen im heißen Süden Indiens und dem kalten nebeligen England, besonders der grauen akademischen Welt von Cambridge, in der man an- gestrengt locker miteinander umzugehen pflegt. Ra- manujan scheint zu keiner dieser beiden Welten eine reale Beziehung zu haben, er wird von seiner Göttin geleitet.

Die letzte Szene schließt direkt an die erste an: Ra- manujan liegt auf seinem Totenbett, auf einer klei- nen Schiefertafel arbeitet er an seinen Formeln. Da- zwischen erscheinen wie in einem Traum Szenen aus

12. Auf!., Vieweg 1995.

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der Vergangenheit und eine aus der Zukunft: Hardy berichtet in einer Vorlesung im Trinity College über Ramanujans Werk.

We mathematicians are makers of patterns, like poets, composers and painters. What they do with colours, with sounds and with words we do with ideas: we are the artists of ideas, we juggle them, weigh them, explore them, build vast con- stellations with them, make them go together in logical harmony.

Einige weitere wichtige Szenen:

- Die von der Mutter Kommalatammal arrangier- te Hochzeit mit der 9-jährigen Janaki. Die Mutter spricht darüber mit Ramanujans Freund Krishnarao.

Kr: Why was it not easy to find a wife for Ra- manju? He is such a good boy.

Ko: You know why? What could he offer? o money, no land - and not even a degree!

Kr: Yes, such a pity he did not pass college. He could have clone it so easily. His mind is like a fiash - and he knows so many of our holy texts. I remember at school he outshone every- body, how impressed our teachers were with his ease at numbers.

Ko: Yes, it is bis gift. His beloved numbers ...

Hochzeitsfeier

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Gerd Fischer

- In einem englischen Laden in Madras wird Ra- manujan von Krishnarao in europäische Kleider ge- zwängt, er wehrt sich wie ein widerspenstiges Kind.

Shop in Madras

- Ramanujan auf hoher See; er bricht damit ein Ta- bu seiner Religion, das soche Reisen verbietet. - Bei der Arbeit: Ramanujan in der fitte zwischen Hardy und Littlewood. Man sieht nur riesige Schat- ten, die beiden äußeren werden immer kleiner.

- Im Vordergrund diskutieren Hardy und Russell in großen Sesseln, als wäre es ein Tennis-Match, im Hintergrund irrt Ramanujan durch den Nebel.

R: Good evening, Hardy. How are you?

H: Russell. w·hat a pleasant surprise. I thought you were ...

R: In the jug? Yes, I suppose, that will come one day.

H: Beastly business, this. Fortunately I can stay here, even if Cambridge is not what it was.

R: I suppose I should thank you for your defense.

H: No, it is me who must apologize on behalf of my colleagues. I think they have all gone mad. R: They will see it just the other way round!

H: Yes. Well, let us hope it turns out well af- ter all and you will not be incarcerated. You can count on me. Can't let the butchers take over the country, can we?

- Ende des Krieges: Hardy besucht Ramanujan im Sanatorium, in das er wegen seiner Tuberkulose ein- geliefert worden war und tanzt mit ihm vor Freu- de. Es verkehren wieder Schiffe und Ramanujan kann nach Indien zurückkehren.

- Zurück am Totenbett: Janaki gelingt es zum ersten Mal, die Schwiegermutter wegzuschicken und Rama- nujan in den Arm zu nehmen. Aber die Göttin steht schon wartend bereit.

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Die einzelnen Szenen sind in sich sehr geschlossen, vom Bühnenbild und von der Musik; untereinander jedoch kontrastieren sie sehr stark, wie in einem hart geschnittenen Film.

Während dieser Szenen tritt immer wieder die Göttin auf, gespielt von einer faszinierenden indi- schen Tänzerin (Ganri Tripathi) und gesungen von einem Sopran. Wenige Tage vor der Premiere wurde auch die Rolle von Ramanujan aufgeteilt auf einen Sänger (Martyn Hill) und einen Tänzer (Marius van Lee), weil der vorgesehene Tenor ausgefallen war.

Ein Kunstgriff der Regie (Johannes Schütz) machte aus der Not eine Tugend: der Sänger bleibt mit sei- nem unentbehrlichen otenständer nicht im Orche- stergraben stehen, sondern er begleitet den Darstel- ler wie ein Schutzengel durch die Szenen. Dadurch wird der Eindruck verstärkt, daß Ramanujan über der Realität schwebt.

un zur Gretchenfrage: Wie "modern" ist die Musik? Der Komponist hat vor der Aufführung auch über seinen musikalischen Werdegang berichtet. Es wurde von Protagonisten neuer Musik in Europa ausgebil- det. Wenn die beiden Tenöre Ramanujan und Hardy singen, fühlt man sich an Benjamin Britten erinnert.

Aber seit einigen Jahren hat Bhagwati auch die in- dische Musik studiert und er hat Elemente davon in seine Oper integriert: die Spieltechnik der Solovioli- ne mit ihren vielen Glissandi, die indische Trommel (Mrdangam), auf der ein Virtuose improvisiert (wo- bei sich die Improvisation während der Proben sta- bilisiert hat), und die mit dem Sammelbegriff "Ra- ga" bezeichneten Stile. Darüberhinaus werden vom Computer erzeugte Klänge eingebaut, etwa künst- liche menschliche Stimmen in real unerreichbar ho- hen Lagen, die von der Sologeige in Echtzeit gesteu- ert werden. Im Orchester gibt es Blas- und Schlag- instrumente aller Art, als Streicher nur Solisten. Im Zuschauerraum aufgestellte Lautsprecher verfremden die eigenartigen Klänge weiter.

Obwohl ich in erster Linie berichten, nicht werten will, möchte ich eine kritische Anmerkung nicht un- terdrücken: Das Libretto enthält viele komplizierte und raffinierte Dialoge. Die Singstimmen werden aber über weite Strecken sehr instrumental geführt, so daß die Konsonanten ausbleiben und vom Text oft gar nichts mehr zu verstehen ist. Man sehnt sich (wie in mancher Oper) nach Übertiteln, die aber hier aus fi- nanziellen Gründen außer Reichweite sind. So kann nur das für 3 Mark erhältliche Textbuch diesen Man- gel lindern.

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Die Produktion entstand in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Darm- stadt, es spielte dessen Orchester unter der Lei- tung von Mathis Duleck.

Die nächsten Aufführun- gen sind in Darmstadt am 1. und 3. Juli 1998, Karten gibt es unter Tel.: 06151/2811211. Wer weiß, ob es später noch einmal eine Gelegenheit dazu gibt!

Adresse des Autors: Gerd Fischer

!athematisches Institut Universitätsstr. 1 40225 Düsseldorf

Foto rechts von Hardy:

Winfried E. Rabanus;

Foto von Bhawati: Wilfried Hösel; Fotos Hochzeit und Shop in 1adras: Regine Körner.

Mathematik im Film - Berlinale 1998

Mathematik im Film - Berlinale 1998

Auch auf der diesjährigen Berlinale gab es wieder Beiträge, die in der einen oder anderen Form etwas mit Ma- thematik zu tun hatten. Im Hauptprogramm lief "Good Will Hunting" von Gus van Sant. Hier kommen gleich zwei Stimmen zu diesem Hollywoodstreifen zu Wort. In der innovativeren Sparte der Berlinale, dem Interna- tionalen Forum des Jungen Films, lief "Conceiving Ada" von der amerikanischen Regisseurin Lynn Hershman Leeson, ein Film mit eher experimentellem Charakter, dessen Titel bereits den Namen einer Mathematikerin

in sich birgt. Ulrich Fuchs

Good Will Hunting

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Filmkritik von Iris Hahnemann

Man könnte den auf der diesjährigen Berlinale ge- zeigten und mit großer Aufmerksamkeit aufgenom- menen Film "GoodWill Hunting" von Gus Van Sant in die Reihe der gut gemachten amerikanischen Un- terhaltungsfilme stellen und ihn somit dem Verges- sen anheimgeben. Was "GoodWill Hunting" jedoch aus diesem Genre so wohltuend heraushebt ist die

Tatsache, daß nicht altgediente Drehbuchautoren die Story zu diesem Film schrieben, sondern die beiden jungen Hauptdarsteller des Filmes: Matt Damon und Ben Affleck. Matt Damon schrieb die Geschichte ei- nes mißverstandenen oder besser unerkannten Ge- nies zunächst als Short-Story, während seines Stu- diums in Harvard. Er verfügt also über eine gerraue Kenntnis der inneruniversitären Strukturen. Der an- dere Aspekt, der für den Film spricht, ist die Wahl des Stoffes. Erzählt wird die Geschichte eines jun- gen Mannes, der ein mathematisches Genie zu sein

1 Die Fotos zu diesem Film stammen von George Kraychyk, Miramax Films

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Abbildung

Foto  rechts  von  Hardy:

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