SS 2014 Jetlir Duraj (geTeXt von Marcus Kaiser) Wahrscheinlichkeitstheorie
L¨osung zu H2, Blatt 12
Seien (Xn)n≥1 i.i.d. mitLP(Xi) =U[0,1]. Sei 0< ε < 12. Dann gilt mit dem starken Gesetz der grossen Zahlen, da E[X1] = 1/2, dass
n 1
2 −ε
<
n
X
k=1
Xk < n 1
2 +ε
(1) schliesslich f¨ur n→ ∞ P-f.s. gilt.
Des weiteren k¨onnen wir mit Borel Cantelli (2. Version) wegen der Unabh¨angigkeit und X
n≥1
P
Xn+1 < 1 n
1 2 −ε
=X
n≥1
1 n
1 2 −ε
=∞ folgern, dass
Xn+1 < 1 n
1 2 −ε
unendlich oft P-f.s. (2)
Nun gilt aber zus¨atzlich, dass
(2) ⇔n2Xn+1 < n 1
2 −ε
unendlich oft P-f.s.
Kombiniert man nun (1) und (2) folgt die Behauptung.
L¨osung zu H3, Blatt 12
Seien die fairen M¨unzw¨urfe gegeben durch (Zn)n≥1 i.i.d. mit LP(Zn) = 12(δ−1+δ1).
Weiter sei f¨ur n ∈ N Wn := −21{Zn=1} + 1{Zn=−1}. Wir erhalten, dass LP(Wn) =
1
2(δ−2+δ1) mit E[Wn] =−12 f¨ur n∈N. Als letztes definieren wir noch Xn :=Pn
i=1Wi und τ := inf{n ≥1|Xn = 1}.
Nun wollen wir pr¨ufen obe ein a >0 exisitiert, s.d. (aXn)n≥1 ein Martingal ist.
Die Integrierbarkeit und Adaptiertheit sind klar.
Zur Martingaleigenschaft: Mit den ¨ublichen Rechenschritten (Messbarkeit und Adaptiert- heit) stellt man fest, dass
E[aXn+1|Fn] =E[aXn ·aWn+1|Fn] =aXnE[aWn+1] =aXnE[aX1] =aXn1
2 a−2+a(!)
=aXn. Die Gleichung bei (!) ist genau dann erf¨ullt, wenn
1
2 a−2 +a
= 1 ⇔ a−2 +a= 2 a>0⇔ 1 +a3 = 2a2
Definiere f(a) := a3 −2a2 + 1. Dann gilt f(0) = 1 > 0, f(1) = 1 −2 + 1 = 0 und f(3/2) = 27/8−2·9/4 + 1 = (27−36 + 8)/8<0.
Da aber f(a) a→∞−→ +∞ gilt nach dem Zwischenwertsatz, dass ein a >1 existieren muss, s.d. (aXn)n≥1 ein Martingal ist.
Mit dem Optional Stopping Theorem ist dann aber auch (aXn∧τ)n≥1 ein Martingal.
Somit gilt, da Xτ = 1 gelten muss, dass
E[aX1] = 1 =E[aXn, τ > n] +E[aXτ, τ ≤n] =E[aXn, τ > n] +a·P[τ ≤n].
Nun hataXn1{τ >n}die integrierbare Majorante 1, dennXn≤0 auf dem Ereignis{τ > n}.
Ausserdem gilt wegen dem starken Gesetz der grossen Zahlen, da E[Wn] =−12, n ∈ N, dass Xn
n→∞−→ −∞ P-f.s.
Mit der dominierten Konvergenz k¨onnen wir folgern, dass
n→∞lim E[aXn, τ > n] = 0 und erhalten somit, dass
P[τ <∞] = 1 a.