• Keine Ergebnisse gefunden

In den „Klein

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "In den „Klein"

Copied!
10
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Analekten.

Von M. Wolff.

A. Spraeh] ichos.

1. In den „Klein. Schriften" (1, 415) bespricht unsor verewigter

Altmeister als Zusatz zu de Sacy's llomcrkuiig ül)or CkXc dio Bo¬

doutung auch von ^ als V c r gl e i chu n gs -Triiposition unter

Anführung der liedensart: tXi^ !<x/i ^^'^ , Al-Chidr') (der ewige

Wanderer übor Land und Moor) ist M c 1>0 n i Ii ni , flogen ihn (d. Ii.

im Vorgli'ich zu ihm) oin ZoKplIock", welche Kedensart von oinoin

unstilt uiiilicrsohwoil'onden Monschon gebraucht wird, gegen don

Al-Cli. wie oin fest oingoschlagenor i'tlock erscheint, ist hior

so wio das lateinische ,ad" in dem Satzo: porsuadeiit mathoinaticis,

terrain in medio mundo sitam nd universi caoli complexum (juasi

puiicti instar obtinoro (Cicero, Tuscul. disput. 1, 17, 40) gebraucht.

Fraglich ist, ob im llobriiischon 05' iu dieser Bodoutung vorkommt;

dio einzige Stollo, dio dafür — meinos Wissens — angofülirt worden

kfinntc, wiire Job. 0, 2: bn'ay pü-'-n73 und os will mir in

dor That schoinen, dass dio Auffassung „gegen" (im Vorgloich zu)

Gott hior imssen würdo. Uio Vulgata liat, wie ich S(Oio , wirklicli

„Cüiiii)üsitus Deo".

1) Itül<nniitlic]i nacli mulinniinodanischor AutVassung: dor l*rophct 101i:i, dor diesen licinamon seiner owigcn Krisclio wegen orlialtiiu liivluMi soll (woriilicr D'Herbelot 11, urt. „Ilia" zu vor},'loiclion). Iiekannt ist auch, ibiss dor.'iüllie, iu dor Agjida mit l*iiioAs idontilicicrt, von der Jüdisclien liegende, wio schon im 'rulnuid als von Ort zu Ort bestiiudig wumlornd und ilou Menschen l!nt und Ilülfü .spondond d;irgo.stüIlt wird. Über Jüdisch-persisclie IClins-Lioder vgl. Itucliers intores.santo Ablnindlting ,,Uer Dichter .IfisiiC .leliudi" in ilieser Zeitschrift 5;!, S. 4 17. Intoressant ist auch das Ijobliod auf l^lia — riiuias (mit bosondoror llo- zioliung auf 1 Kiin. 17, lOil. und, der Agndji zuiolgt^, liloiitiliciorung des Solines dor Wittwe mit dem Propheten .loiia') , das (leiger ,,alH l'rubo jiid.-urab. \*olks- littoratur" in seinem — «io immer lelirroielieii — Aul'satzu: ein helir. Huch aus Caleutta S. 48',) des Jalirg. XXV dieser Zeitschr. veriilVentlicht hat.

5 *

(2)

Wolff, Analekten. 9

2. Zu der Kemorkung in ,K1. Sehr." V. 643, dass die Fonn

^yiAA auch die Bedeutung des „Würdigseins", „Verdienens' hat

>

(z. B. jyciw , einer , der getödtet werden soll , getödtet zu werden

verdient) liisst sich als Analogon im Hebrilischen T^bu (in 'n "|T13

■]~i37an) und b;TO in dor Bedeutung „preiswürdig' anführen, also

der „Preiswürdige' sei gepriesen.

3. In „Synag. Poesie dos Mittelalters' bemerkt Zunz (S. 121):

„das Kaf, von den Hebräern vor dom Nennworte, selten dem Mittol-

worte (wie 3iU5?:S> Gen. 38, 29) vorangestellt, verbindet der syna¬

gogale Dichter in der Bodoutung als mit dor Vergangenheit, in

der Bedeutung wenn mit dor Zukunft' und führt dazu S. 381

eino grosse Anzahl Beispiele an. Hierauf nimmt Fleischer (a. a. 0.

S. 387) Bezug und sagt: „es ist dies ,keino Vergewaltigung der

Sprache' (wio Delitzsch meint), sondern bloss eine Erweiterung des

Sprachgebrauchs, vermöge welcher das auf die Zeit angewandte

Nomon 3 (os ist keine Präposition) im Accusativ das virtuell im

Genetiv stehende Verbum ebenso anzieht, wie ^J^.5► in tLs» (jv^*

(zur Zeit, da or kam).

4. Nach Mufassal 118, Z. 15—21 bespricht Fleischer a. a. 0.

728 den eigentümlichen reflexiven, beziehungsweise reciproken Ge¬

brauch der s. g. ^jJlüJ! jL»sl (,les vorbes de coeur') in der

= . ) O . j ;c E,

Ausdrucksweise z. B. LaaIic = c-it^^ e5|; »^'' ^^"^^^

selbst für gross", wo man is.Mt.iji erwarten sollte. Bei Makrizi 378

(s. diese Zeitschr. 52, 77) heisst os in der Tliat: s..t,t.sö j.,Ly

1^ i*-''' '^^^^ *^'*' i-'i'liiiben über Djauhar an".

Im Hebräischon müsste in solchen Pällen immer iöd; oder iway

stehen. —

5. Botrort's des on in aib'jji On, das nach Fleischers Nachweis

on zu losen ist, bemerkt er (a. a. 0. S. 405), dass os mit LiL»-, das

Abwehr, Fcrnhaltuug, Verwahrung bedoutet und dem althobräischeii

nV"ibn entspricht , zusammenhängt. Vgl. dort und S. 463, wo

fblgende Bomerkuitg zu beachten ist: „das im Talmud und im

jüdisclien Sprachgebrauche gewöhnlich gewordene on ist, wio _gD^ ,

l_iiL>- und (jiL=>- zeigen, nur oine der bei den neueren Juden so

häufigen Voikürziuigon urlangor Vokale". Die Ableitung von Dan

in Levy's neuhebr. Wörter)). 11, S. 85 sei zu vorwerfen und die

Gegenbemerkung das. S. 207 zu vorgleichen.

(3)

6. Das in in poetischen Ausdrücken (wie z. B. bsN-ina, TSN"TOa

u. a.) entspricht, wie aus „Kl. Schriften' I, S. 558 zu ersehen ist,

dem pleonastischen L< in z. B. jJü! ^•*^)

' - ' ' ^ ^ -

Rection des nicht aufhebt und darum als ^ac »Julj

j 'tf erklärt wird (eig. nicht abhaltend von der Rection).

7. In nnn727? (Exod. 9, 6) ist das wie ^ in z. B. Osi ^

(eigentl. in einem Teile des morgenden Tages) und J^JlIt (des

Nachts, nächtlicher Weile, vvxtdg) das partitive, also: während

des morgenden Tages, am anderen Morgen. Siehe „Kl. Sehr.' I,

S. 414 u. 457. J.jJÜ! wird auch ausdrücklich als J>-JJt ija*^

erklärt, wogegen Ewald in seiner gramm. arab. — was Fleischer

a. a. 0. berichtigt — es „inde a nocte' übersetzt hatte. — Hierbei

ist auch der Seite 414 besprochene ünterschied von ^a und ,3 zu

beachten, wonach ^ in solchen Verbindungen nur von einer

partiellen, hingegen sowohl von einer solchen , als auch

von einer vollständigen Ausfüllung der betreffenden Zeit, wie

des betreffenden Raumes gebraucht wird.

8. Das bei Baidäwi zu Sur. II, 21 vorkommende Uäs I ♦ 5',

in der Bedeutung ungefUhr dem hebräischen ayjp üy73 entsprechend,

„nach und nach", ist nach Fleischers mündlicher Auseinander¬

setzung folgendermaassen zu erklären: ist eigentlich „Stern';

dann jedes Hervorspringende, daher auch „Blume", als aus der Erde

hervorsprossend, wird so auch im Sinne eines „Moments", der von

anderen hervorsticht, und deshalb in dieser Verbindung in der

Bedeutung von „einzelnen Malen" genommen, da der Korän in

einzelnen Abschnitten , je nachdem ein Bedürfnis nach neuen Vor¬

schriften vorhanden war, verfasst wurde. So heissen nach Fleischer

(„Kl. Schriften" III, 44) „die längeren und kürzeren, bald aus

einzelnen Versen und Versgruppen, bald aus ganzen Suren bestehen¬

den Textstücke, in welchen der Korän vom Erzengel Gabriel dem

Propheten geoffenbart worden sein soll" (s. Nöldeke, Gesch. des

Koräns, S. 22 u. 23) ^.jiyüt ^ys^ . — Der Ausdruck Usvi U^' (wo¬

bei auch das i_^yd! tli zu beachten ist; vgl. „Kleine Schriften'

I, 499 ff.) kann vielleicht auch durch „Stern' erklärt werden, wenn

man an das Nach- und Nachsichtbarwerden der Sterne am Abend-

himmel denkt. So wird im Talmud (jer. Joma III, Anf u. j.

Berach. I, Mitte) Nynp Ni'i:;; (an letzter Stelle: riNW-'p riNn'^p) für

das Nach- und Nacherglänzen der Morgenröte gebraucht —

(4)

Wolff, Analekten. 11

als Bild des nach und nach sich vollziehenden Erlösungswerkes für

Israel. Die beiden Worte entsprechen ganz, wie auch Frankel

z. St. bemerkt, dem hebr. ü»73 uyn.

9. Zu nsyi "ly (Mal. 2, 12), dem arabisch nach Gesenius'

^1 1

Thesaurus II, 1004 ^-^^^^ (clamans-respondens) als Bezeichnung-

alles Lebenden (aller Menschen) entsprechen soll, fügt derselbe

auch ansi IlSy (Deut. 32, 36) in der Bedeutung: „clausus et

manumissus") mit derselben Bezeichnung hinzu. Ob diese Deutung

annehmbar sei, wage ich hier nicht zu entscheiden, nur will ich

betreffs r\i^S^ iy die fraglich scheinende Übersetzung des Targum :

-13 121 na nicht unerwähnt lassen („Sohn und Enkel", wie auch

die Philippson'sche Bibelausgabe von 1863 hat).

10. Wenn das Perfektum statt des Imperfektum (Futurum)

steht, sagt Baidäwi: xc^^ JjiäJ! ^^^t:aA, es geschieht dies,

um das Eintreten der Sache in der Zukunft als sicher hinzustellen ;

aber auch das Imperfektum (Futurum) wird gesetzt, um die Ge¬

wissheit des Eintreffens auszudrücken: ^^ä>U! i^y^ ^^mJ.] (^''X^^

xäÄÄl (zu Sur. 2,160). Ähnlich heisst es bei Raschi zu Tna

(Gen. 14, 18): r,^ws N^^n ib-'Na n"apn bis wt^^jn (nach Midr.

Gen. B. Sectio 44: ni2J57: tim n"apn ba n?:«?: r]«, wo mehrere

Beweisstellen angeführt sind).

11. In Sur. 2, 175 („für euch ist in dem Vergeltungsrecht

Leben"), was Baidäwi mit den Worten erklärt: jo (JiaJi '^^

^jytJü äj.A=» i^^j^s JJ^äJ! J-jLiiJi („denn das Wissen

darum schreckt den Mörder vom Morden zurück, so dass dies die

Ursache des Lebens zweier Personen wird"), bemerkt er zu Anfang,

dies sei „eine Ausdrucksweise höchster Wohlredenheit und Bered¬

samkeit, indem ein Gegenstand zum Träger gerade seines Gegenteils"

(hier also das Ausübungsrecht der Vergeltung zur Quelle des

Lebens) gemacht wird" («i-ykS» ^^/> Ki^Jlj iLs»L*aiJt XjLi ^5 ^.'Üi'

(»Jul3 ^ ^^g-^' ^'^^ ^^^"^ ^'°^ Oxymoron, wozu

für das Biblische — mutatis mutandis — an die Zusammenstellung

von a-'üT! und y-in und vielleicht auch (nach Hitzigs Erklärung

der Stelle) an a'^u-nb D'^ca yin-by (Micha 7, 3) zu erinnern wäre.

12. Im Midr. Tanchuma zu Mattot (S. 244 b der Leipziger

Ausgabe')) finden sich, um den Unbestand und die Nichtigkeit des

1) In Sal. Bubers Ausgabe feblen diese Worte an obiger Stelle.

(5)

Geldes, wie überiiaupt. irdischen liesitzes darzuthun, folgende witzige Etymologien: .d-'OD:": mb X''^i-:t nta ")'32:t2J; »li'^»"! ™

Dibs irs rt:i73 nnsto; ,m»72" ins'b ny?3 yca, wozu noch Midr.

Numeri E. Section 21 , "r^"''' " kommt: ntb ^JniT nra I'tttu. So

lautet auch ein arabischer Sprachwitz: v_»^tXJ!5 JoL* JU!.

Vgl. für das Letztere Delitzsch, Hohesl. S. 34 und zu der ganzen

Stelle auch Goldziher, Beitrüge zur Geschichte der Sprachgelehrsam¬

keit, S. 330.

B. Ethisches.

1. Betrefls der Gewinnung wahren Lebens durch Vernichtung

aller Selbstsucht heisst es im Talmud (b. Tamid 39a)'): nay n?:,

n^n^! P'rii^i-^i TZJir^N lay^ n^:, ,ini:y ri^i2y, P'n'n-i •:5-':'"N

H3Sy nN (Durch llberwindung selbstsüchtiger, nur auf das Irdische

gerichteter Triebe erlangt der Mensch wahres, seinem Wesen und

seiner Bestimmung entsprechendes Loben ; durch Hingebung an

dieselben bereitet er sich selbst den sittlichen Tod). Einen ähn¬

lichen Gedanken finden wir bei Baidäwi zu Sui-. 2,51:

J ^ m , m >

^ LjJüCäj |J x.«~.äj OlXxj. Zu don, angeb¬

lich von Alexander dom Grossen gostolltoii {«'ragen werdon a. a. 0.

noch zwei erwähnt, die auch Abot IV, 1-) vorkommen: "naa ini'N,

und ""n-oy -int'N,, deren Beantwortung: 1) ins-i nN ©aian und

2) ipbna niiün im Arabischen Analoges hat, nämlich ad 1: jj^'

A*.^aj uJUUj ^JJI JkJiXiJ! Uil KxylJLj iXjtXxiJI (s. Mehren,

Rhetor, d. Araber, S. 190) und ad 2: lil* ^Xi" L*iä ,ji.c (s.

Fleischer, Ali's hund. Sprüche, S. 78).

2. In der Sittlichkeit, in dem sittlichen uud vornunftgcmässen

Leben ist der wahre Adel begründet; so lantet oin Spruch in den

, Mischle Chachamim" von Steinschneider: -j-NttJ ■'52b Dn-> "i O-l'an

«b ■ioi7an imcn^ia -ut on-'a sb ba-:;a anx "'ra n'wu •'a on-' nb

1) Diese und iiniloro Krjigon soll n.-xcii agftdisclior Darstellung Alexander 4or Griisso uuirgenliintlischen Gelelirten vorgelegt liaben.

'2) Dort kommen noch zwei wiehtigo Fragen vor: "OSn int^N „ und

"naa?: inrt*,,; die erste wird mit D'tt<-ba52 maibn d. i. dor durch sorg- faltige Beachtung des Wesens, der Lobonsfübrung und dor Lebenserfahrungen

<ler Monschon zur Gewinnung von 1. o b e n s w o i sh e i t , wio nucli durch ihro Ansichten, die er prüft, sieb belehren Iässt, und die andero durch HN Taa?2n TiVian, d. i. der an der Hochachtung vor liein Menschonwosen , dom Gött¬

lichen im Menscben festliiilt, beantwortet. — TSaia kann bier nach A 2 als T \

„der Ehre verdi ont" nufgcfasst worden.

(6)

Wolff, Analeklen. 13

onin ibyii ^die Sittlichkeit, ist ein Adel für den, der des (gewöhn

liehen) Adels entbehrt ; denn der Vorzug der Menschen bestellt in

der Vernunft, nicht aber im Adel; und wein die Sittlichkeit felilt,

dem hilft der Adel (der Geburt) niclit". Denselben Sinn hat der

J

arabische Siiruch : >_*-,^Jl \ (s. Fleischer a. a. 0.

S. 53 und 54 —

3. Ein Ideal in dem beglückenden VeihiUtnisse von Eltern

und Kindern, die durch gleiche sittliche Hölie sich auszeichnen,

stellt ein rabbinischer Sprucli in den Worten dar: rtiaJ' ma«

maNb may a^iaT a^iab; in gewissem Sinne sind danüt dio Worte

in Sophocles' Antigone (V. ü!t7 — ()!t8) zu vorgleicheii :

Tt fctQ narQog -OaAAoi'Toj cvuleiag xixvoig

«j'aAfta fiei^ov y rl nQog ■nalSiov natfil;

(,Deiiii schafft das Glück des Vatei-s nicht den lierrlichstoii lluhin-

■fliUiz don Kindern, wie dem A'ater dor Kinder Glück V" (Minckwitz).

4. Dass die göttiiclio Lohre mit ilironi , das Menschenleben

heiligenden und zu Gott eiiii>orhebeiidoii Sittonge.setzo nur für don

Menschen bestimmt ist, drücken dio rabbinischen Worto aus:

p-iian laNbnb nnnn n:n: xb, und so liisst der Midrasch auch

Gott don Engeln, dio die Gottosleliro ihres himmlischen Wortes

wegen dem Himmel erhalten sehen wollten , zurui'en : niiNl nr^N

D^imnna yn^ji^pna p^m ,DDbi:N oi-'pnnb (nur von den auf

Erden Lebenden, aber den iidischon Sinn llolierrschcnden und diis

Lebon durch das göttliche Licht Vorklilronden kann sie ihrer Bo-

stiiniiiung gemäss erfüllt W(^rdon). Etwas Ähnliches linden wir boi

ScluuMstäni iu der Disputation zwischen den S/.:ibioin und den Ivochl-

glilubigon (bei Haarbrücker II, 1, S. lU). jloit behaupten dio

Ersteren den höheren Staiidininkt dor Engel, dio frei sind von don

beiden Vcriuögon (des Begehrens und des Zornes ') und darum mit

don Menschen, die mit diesen behaftet sind, durchaus nicht ver-

glichi^n werden können. Hierauf erwidert dor Ueclitgläubigo , dass

der Mon.sch im Streben nach Vollkommenheit beide Veriiuigon sich

dienstbar inaclic. „Vollkommenheit uml Adel dor (iesinnuiig be¬

stehen nicht in dem Nichtliaben der beiden Vorniögon (i^L,'*'-!! ij'^i (js-jjJiil ^.,!LXfti ^^.iJt.), sondern das Ganze der A'ollkomiiienheit

liegt nur in der Dioiistbarmachung der beiden Vermögen' (Uil^

^J^.jyiJ! j, .\.b' ^^'•'^ Menschen Wesen

und .\ufgiibe als etwas Höheres zu botrachti'ii. —

1) fjriihi'fii« uml ilrjioi; in pliilosoiiliisdior ISiulimtuiij;.

'J) S. lii'it nrubisi-hoM Text \k 'JOS. (Jtui/. iiur 11luTsotzini^; lliiiirlirih'kiT.s liior liilgoml, will ich nur lu-nu'rki'ii, ilnss S. 11, lolzto Zuiio statt ,,or" zu losun ist „sio" (llio Vcnuiiil't, JJixJl).

(7)

5. Als Verkflnder und Verbreiter der Gotteslehre und dadurch

als Erzieher zu einem gottgeheiligten Leben ist der Lehrer (vor

■dem nach Abot IV, 15 Ehrfurcht eine heilige Pflicht ist) als

Vater zu betrachten. So ruft nach dsm Midrasch Josua dem

dahingeschiedenen Mose trauererfüllt nach: ian la-i 13N "«aN, und

<b. Sanhedr. 19b) stellt den Satz auf: -nn Ti^an ia nsbian ba

nb- ib-ND ainan ^•b^S nbyn. In Enchiridion Studiosi ed. Caspari

p. 15, 3 heisst es sogar: xaJ! ^Lä^' LIvo \Csj>-\^ li^s=- ii5Uic q.»

^^jJ! ^3 i^y \ yi O"'^' ^' Scholiast führt dazu eine

Tradition von Mohammed an, die die Lehrer noch höher stellt als

die Väter (Eltern) i). Vgl. auch Abot VI, 3.

Es ist aber auch die Pflicht der Gelehrten, ihr Wissen zu

-verbreiten und zwar in liebevoller Weise, um Gutes zu befördern.

,Wer aber sein Wissen für sich behält, gleicht einer Myrthe in der

Wüste, von der Niemand Genuss haben kann', lautet ein rabbinischer

Spruch (R. Hasch. 23*). Ein Jähzorniger jedoch (TjSjjn), lehrt

der milde Hillel (Abot II, 6), ist zum Lehrer ungeeignet, und alles

Lehren soll, wie überhaupt alles religiöse und ethische Thun, Offlb

O-'ais ,um Gotteswillen' (aus sittlichen, nie aber aus selbstsüchtigen Gründen) geschehen^).

Den Lernenden betreffend wird gelehrt, dass er eifrig be¬

müht (nipic) sei, sich Wissen anzueignen (Abot II, 19) und so

heisst es auch in , Enchiridion Studiosi ' (Cap. 5) zu Anfang :

(Jüt!! yJLk! iOoj^Jlj Ä.>ij!^j!j CkÄ ^y. 3Ji ^. Ferner wird ge¬

fordert, dass er zweckentsprechend Fragen stelle und regelrecht

antworte, aufmerksam zuhöre und so sein Wissen erweitere (bura

r|im72T y-ow nabna aiiom i-sya)''). Hiermit ist die a. a. 0.

1) über die Verebrung des Lehrers, wie Überhaupt des Mannes der

Wissenscbaft entbält diese Schrift viele beachtenswerte Lehren, von denen noch

«inige erwähnt werden sollen.

2) S. Abot IV, 7 und in Bezug auf alles Wirken für das AUeemeine II, 2. — Viel Lehrreiches über Unterricht und Erziehung nacb rabbinischen -Grundsätzen enthält das vortreffliche Buch von M. Lazarus „Die Ethik des

Judenthums", worauf hinzuweisen icb mir erlaube. Gestattet sei mir auch, die schönen Worte anzuführen, die Schmid in seiner „Encyclopädie" über die Wirksamkeit des Lehrers ausgesprochen : „Leben soll von ihm ausströmeu, Leben soll Allem, was er mittheilt, den Kenntnissen, den sittlichen Gmndsätzen, den religiösen Uberzeugungen innewohnen; lebendig soll er Sinn und Gemüt ergreifen, da es gilt, einen unversiegbaren Born des rechten Lebens sich zu gewinnen und xu erhalten".

3) Abot IV, 6, welcher Abschnitt besondere Beaebtung verdient.

(8)

Wolff, Analekten. 15 E Ä

Jtj->*J! ^3 (d- i- : oftmaliges und eifriges Fragen) erklärt. Deshalb

kann auch, wie Hillel (Abot II, 5) lehrt, der Vi3-a, der zu fragen

sich schämt, keine Kenntnisse gewinnen. Bescheidenheit jedoch

ist, wie überhaupt eine Tugend, besonders dem Lehrer und Lemenden

eine streng zu beobachtende Pflicht. Hillel selbst gilt als Vorbild

der Bescheidenheit *); ,auf dem Bescheidenen ruht der Gottesgeist',

aber ,den sich Überhebenden erniedrigt Gott'.^) Bescheidenheit

und Herablassung ziemt ja vor Allen den Gelehrten. So wird

Erubin 55 a das Schriftwort (Deut. 30,12) N-n DiMTiJa Nb agadisch

gedeutet: Dinias n-by myn RiaaaiB ""Ma N5ri:n Nb (d. h. : wer

o \

seines Wissens wegen in stolzer Selbstverblendung sich gleichsam

himmelhoch erhebt, bei ihm kann von der veredelnden Kraft der

Gotteslehre , wie der Wissenschaft überhaupt nicht die Rede sein).

S

Ähnlich lautet ein Ausspruch in .Enchiridion Studiosi' : ^ ,Jl«J!

Ä m ) 3 Z, ,

ii^i jc ^ i3j^J ^! '^j^. ^ 6'^ ^ »^'® Wissenschaft, die etwas

Erhabenes und in der nichts Niedriges ist, wird nur von dem Be¬

scheidenen gewonnen, in dessen Wesen kein Hochmut liegt.' —

6. Zum Schluss sei nur noch Eins erwähnt. Zu Midrasch

Num. R. Sect. 7 (und in Sifre Naso zu Anf.) wird als Erfahrungs -

satz ausgesprochen: NbN pT'iT'a pNi T'P'^™!^ «b« "lip-mn

■jiTminn ,man kann nur diejenigen (sittlich) stärken, die selbst

schon (sittliche) Stärke besitzen und nur diejenigen (erfolgreich zu

sittlichem Leben) anspornen, die sich selbst schon dazu angespornt

fühlen'.

Die Richtigkeit dieses Satzes — wenigstens im Allgemeinen —

leuchtet ein, wenn man bedenkt, wie gar Mancher in seiner Wirk¬

samkeit für die höheren Interessen des Lebens, bei voller Über¬

zeugung von der Macht der Wahrheit, oft doch die Erfahrung

machen musste , dass ein sicherer , dauernder Erfolg sich nur da

erzielen lasse, wo ein empfänglicher, idealer Sinn sich vorfindet

und das Gemüt liebend dem Guten sich hingiebt. So singt auch

treffend der Dichter des „Rosengartens"^):

1) bbna ■jnnjy nns nm- abnyb heisst es sabb. 30 b.

2) Nedar. 38 a und 55 a.

3) Sa'di im „Gulistan", Grafs Übersetzung, S. 70. Zu dem oben (nnter B.

S. 12) Bemerkten sei hier nachträglich noch Folgendes erwähnt. Betreffs lÜT-N Dan ist nicht nur an des Propheten Klage(Jes. 5,21) und des Spruchdichters Mahnung (Prov. 3, 7), sondern auch an Sophokles' Äntigone (701 — 703), wo in „oaTi.g ycCQ avrbg fj ipQOvslv iiovog doxei' x. t. X. die eingebildete „Weisheit" gegeisselt wird, zu erinnern. — niplü ^ITl betreffend ist zuerst die Mahnung (in „Enchi- ridion") zu fleissiger und sorgfaltiger Hingebung an den Gegenstand des Wissens:

(9)

,Wenn der Hörer nicht das Wort versteht.

Fordere nicht vom Redner Kraft und Schärfe.

Bring' ein weites Feld der Lernbegier, Dass er darauf den Ball der Rede werfe."

ikAJ ^ ' zu beachten, dann der Spruch — dem be¬

kannten „ars longa, vita brevis" entsprechend — ^»j-ll^

wobei auch ftir das menschliche Wirken Uberhaupt an das rabbinische Dl-M

nS'nTa riDNbnm (Abot II, 20) gedacht werden kann. Die Notwendig¬

keit der Wiederholung des Gelernten wird oft von den Rabbineu eiu-

geschärft. IITn liTH ist eine allgemein bekannte Mahnung und von dem, der die Wiederholung unterlässt, heisst es: „er gleicht einem Menschen, der sät, aber nicht erntet" (Sanh. 99 a). Hyperbolisch nach ihrer Weise drückt die Agada den Verlust auch nur kurzer Unterlassung des Repetierens in den Worten aus, die das Gesetzesstudium dem Menschen gleichsam zuruft: -35^3^1 DI- ON t^aTSN O-Ml- . Ein Analogon hierzu bietet in gewissem Sinne der in Caspari's gr. ar. p. 154 und in Müller's Ausgabe*, S. 205 (hinsichtlich des Jussivs) an-

jo-ü-*-- - " '

gerührte Spruch: xcL«J! jj^cjls xcLw ItXff' L-Uic aiylj ^ o!^! q-i ,

wenn er von der Wissenscbaft überhaupt gefasst wird. — Bei dieser Gelegen-

« o

beit finde icb, dass der zu "l^^y nMT-N angeführte Spruch: gJI LxaS auch an diesen beiden Stelion vorkommt.

(10)

17

Zur Chronologie der Königsbücher.

Von Dr. L. Goldschmied.

Über die Beweggründe des in 1 Reg. 14, 25 fF. berichteten

Zuges, den der Gründer der 22. Dynastie Scheschonq gegen Recha-

beam unternahm, herrscht zwischen den Ägyptologen und den Exe¬

geten eine weit auseinandergehende Meinungsverschiedenheit, so zwar,

dass diese wichtige Notiz bisher geschichtlich nicht verwendet werden

konnte. Bald hiess es , dass es sich um einen , durch Jerobeam

veranlassten Angriff handelt, den Scheschonq zur Schwächung Recha-

beams und zur Festigung der ziemlich ungewissen Position seines

Günstlings Jerobeam unternommen. Andere sehen darin einen Straf-

und Rachezug gegen diesen selbst, wegen Nichteinhaltung gevnSser,

dem Pharao angeblich gemachter Versprechungen. Die dritte, von

Ägyptologen und Bibelforschem einstimmig angenommene, und in

der letzten Zeit allgemein verbreitete Ansicht endlich geht dahin,

dass wir es mit einem ganz gemeinem Beute- und Raubzuge des

Ägypterkönigs zu thun haben , der ohne dauernden Einfluss und

ohne politische Resultate blieb. (Meyer, Gesch. Ägypt. p. 332,

Stade, Gesch. d. V. Isr. I, p. 354.) —

Der Bericht der Bibel fand in einer, von Brugsch entdeckten

und von ihm in seinen Geogr. Inschr. II, p. 58 mitgetheilten , bei

Stade abgebildeten Inschrift an der äusseren Südwand des Kamak-

terapels seine Bestätigung. Doch hat dieser wertvolle Fund statt

sie aufzuklären, die Frage nur mehr verwirrt. Man fand nämlich

in den 133, die Namen der in diesem Feldzuge eroberten Städte

enthaltenden Mauerringen Städte beider israelitischer Reichshälften

bunt durcheinandergemengt. Bragsch selbst erblickte in Nr. 14

nnd 27 die beiden, hoch im Norden gelegenen Städte der Kischon-

ebene Ta'anak und Megidoh, und fand ausserdem eine grosse Zahl

tiefer im Süden liegender, doch unzweifelhaft zum Nordreiche ge¬

höriger Städte. Hat Scheschonq auch israelitische, dem Jerobeam

zugeteilte Städte erobert, dann sind die zwei zuerst angefiihrten

Gründe hinfällig, ohne dass für den dritten ein neuer Beweis er¬

bracht worden wäre. Bei der geringen Verlässlichkeit; welche die

Identificierung jener Mauerringe mit israeUtischen Städtenamen hatte,

Bd. LIV. S

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der &#34;alpha&#34; wurden eine Vielzahl von Arbeiten über die Geschichte der Mathematik veröffentlicht.. Die im folgenden chronologisch aufgelisteten, mathematikhistorischen

Herausstreichen wollen wir abschlie- ßend aber noch einmal, daß die Leistungsprobleme der öffentlichen Anbieter Platz gemacht haben für neue private Angebote - auch hier haben wir

[r]

Shreiben Sie ein Programm geld., welhes vershiedene Geldanlagen einliest und dann an-.. hand der Benutzereingaben die beste verfügbare Geldanlage (inklusive der Geldsumme

kis als Umbildung von ki scheitert daran, daß in diesem Fall auch andere wortscbließende k{i) zu kis hätten werden mUssen. Übrigens bleiben für den, der dieses ki-s anders

sohle auch Nöldeke für unmöglich hielt; daß ein Läufer die. schnellen Pterocliduren überholt, wäre eine

nimmt, daß es sie zerbricht oder zerschmettert. Gar nicht einleuchtend aber ist es, wenn auch ürmibhib plnvamänab sich auf das „rötliche Roß&#34;. beziehen soll. Oij)enbebo's

tangutischen Worten für Katze, Tiger, Leopard und Löwe zu formulieren, so.. bin ich mir darüber klar, daß ich als Nicht-Tangutologe mich auf