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(1)

203

Die Sarten und ihre Sprache.

Von H. Vambery.

Die Sprache der Sarten ist uns bisher ganz uubekannt gebheben,

da keine wie immer geartete Literaturproben von diesem türkischen

Dialekte dem Spracbforscher zur Verfügung standen. Mit den Sarten

selbst verhält es sich anders. Von diesem, seinem Ursprünge nach

iranischen Volke, welches später infolge eines langanhaltenden inten¬

siven Verkehres mit den benachbarten türkisch-nomadischen Elementen seine Muttersprache mit der türkischen vertauschte, ist in den letzten

Jahrzehnten wohl häufiger die Rede gewesen und Reisende sowohl

wie Orientalisten haben sich mit den Sarten eingehend beschäftigt.

Quatremfere , Lerch und Grigoriew haben den ethnologischen Ver¬

hältnissen einige Aufmerksamkeit gespendet, während die Reisenden

Chanikow , Burnes , Kostenko , Pedtschenko , Grebenkin , Paschino,

Petzhold, Schuyler, Ujfalvi und Middendorf sich theils mit der

Ethnographie, theils mit der Ethnologie dieses Volkes befassten.

Bezüglich des Physikums, der Sitten, Gebräuche und der Charak¬

teristik der Sarten haben die sich gegenseitig ergänzenden Angaben

der verschiedenen Autoren schon ein ziemliches Licht verbreitet,

docb mit Bezug auf die ethnologische Prage sind wir noch immer

im Dunklen. Vor allem ist der Zeitpunkt des Entstehens dieser

ethnischen Fraction der centralasiatisehen Officina Gentium noch

nicbt aufgeklärt; zweitens ist die etymologische Bedeutung des

Wortes Sart bisher noch nicht gehörig erörtert worden, und mit

Hinblick auf den Zusammenhang beider Punkte glauben wir der

noch immer ofl'enen ethnologischen Frage unsere Aufmerksamkeit

auch schon deshalb zuwenden zu müssen, weil vor einiger Zeit der

russische Gelehrte N. Ostroumow über diesen Gegenstand eine

mit Fleiss und Gelehrsamkeit gearbeitete Scbrift ') veröff'entlicht

hat, ohue zu einem positiven, dem eigentlichen Sachverhalte voll¬

kommen entsprechenden Resultate gelangen zu könneu. Die sechs

1) Sea^eilie HaasaBifl capil. (Bedeutung der Benennung Sart.) Taseh- kend 1884.

Bd. XUV. 14

1 7 *

(2)

204 Vämhiry, Die Sarten und ihre Sprache.

Punkte, iu welchen Herr Ostroumow das Resultat seiner auf frühere

Forschungen gestützten Ansicht zusammenfasst, sind nämlich 1) üass

der Name Sart hohen Alterthumes ist und weder von den Kirgisen,

noch von den Russen erfunden werden konnte. 2) Dass die ety¬

mologische Bedeutung dieses Wortes Städtebewohner zum Unter¬

schiede von Nomaden sei. 3) Dass die Sarten in ethnographischer

Beziebung eine aus Iraniern und Turko-Mongolen hervorgegangene

Mischrace repräsentiren, die nebst manchen physischen Eigenthüm¬

lichkeiten durch Annahme der türkischen Sprache (Sart tili =

Sartensprache) sich hervorthut. 4) Dass die Sarten mit den andern

iranischen Autochthonen, nämlich den Tadschiken, nicbt vermischt

werden können. 5) Dass die Sarten als Mischrace auch in ihrem

Charakter eigenthümliche Züge aufweisen, und 6) Dass es eine

höchst irrige Annahme sei, im Namen Sart irgend einen Spitz- oder

Spottnamen zu entdecken.

Indem ich nun dieser Annahme gegenüber auf meine eigene

in Bezug auf die Sarten in meinem Buche — „Das Türkenvolk' —

Seite 370—372 veröffentlichte Ansicht hindeute, so wird vor aUem

ersichtlich, dass die Sarten nicht im 14. Jahrhundert, wie Quatremfere

annimmt, sondern schon im 11. und gewiss noch viel früber unter

diesem Namen bekannt gewesen sind, und dass man unter Sart bei

Mongolen, Uiguren, ja bei sämmtlicben Türken einen Kaufmann,

einen fahrenden Handelsmann verstanden hat, mit eineiu Worte einen

friedlichen Menschen, der sich nicht mit Viehzucht und kriegerischen

Abenteuern abgiebt, sondern der entweder kaufend oder verkaufend

imiherzieht, oder als Sesshafter mit Landbau oder mit einem Hand¬

werk sich beschäftigt. Die Frage, die für uns ein besonderes In¬

teresse hat, erstreckt sich in erster Reihe auf die Bedeutung und

Ursprung des Wortes Sart; eine Frage, die bisher die verschieden¬

artigste Auslegung gefunden, ohne in einer auch irgendwie annehm¬

baren Weise gelöst worden zu sein. Die kirgisische Volksetymologie von s a r i - i t = gelber Hund gänzlich beiseite lassend , dünkt uns

die Annahme Lerch's von der Verwandtschaft des Wortes Sart

mit dem arischen Kshatra, aus welchem ersteres infolge einer

Metathesis entstanden, ebenso unstatthaft als die Supposition Potaniu's,

der (iu seinem Otscherki Zapadnoi Mongolii II Anmerkungen Seite

15) in diesem Worte in Uebereinstimmung mit der kirg. Etymologie

die mongolische Wurzel schar = gelb entdecken will. Nach

meinem Dafürhalten muss der Ursprung des Wortes Sart im Worte

Jaxartes, oder mit Weglassung der griechischen Endsilbe in Jaxart

oder Jaxarti richtiger Jak sarti gesucht werden, weil dies die

älteste, aus dem alexandrinischen Feldzuge herrührende Version

dieses Wortes ist, mit welchem die Griecben nicht nur den gleich¬

namigen Fluss, sondern auch dessen Ufergegenden und die auf den¬

selben wohnenden Einwohner bezeicbneten. Deu Namen des Oxus

.haben die Griechen zuerst von Türken gehört, bei deuen dieser

Fluss bis in die jüngste Vergangenheit Öküz, Ögüz, auch Ogus hiess

1 7 *

(3)

Vambiry, Die Sarten und ilire Sprache. 205

(vgl. turkom. ouz = Name des alten Oxusbettes), aus welchem das

griechische ogusos — oxos — entstanden ist. Bezüglich des Jaxartes

scheint ein ähnliches Verhältniss obzuwalten, indem auch hier ein

von den Griechen überliefertes türkisches Wort zu suchen ist, in

welchem jedoch nicht der Name eines speciellen Flusses , sondern

der Begriff üferbewohner zum Ausdruck gelangt ist. Ich ver¬

muthe nämlich im Worte Jak sarti das türkische jaka sari,

Ufergegend, aus welchem mit kirgisischem Localsuffix jaka sarti

cas. jakasarli = einer von der Ufergegend, entstanden ist , wie

wir dieses im persischen L e b a b = Flussufer finden, mit welcbem

Worte man ehedem und auch heute noch die Ersari-Turkomanen

bezeichnete , weil sie entlang des linken Ufers des Oxus wohnen.

Unter dieser Benennung jaka-sarti verstanden nämlich die auf der

Steppe ein nomadisches Leben führenden Türken die an den Ufern

wohnenden, mit Handel und Gewerbe sich beschäftigenden iranischen

Autochthonen des Landes, und so wie im türkischen Worte Üküz,

Ogus kein specieller Flussname vorhanden ist , denn Üki, Ü k ü ,

magy. ügy heisst auf alttürkiscb Wasser, vgl. Lj^^ deija = Fluss

und der heutige Name des Oxus — ebenso ist bei jaka sari der

specielle Name des Jaxartes weggeblieben. Die Perser und Araber

waren bezüglich der speciellen Benennung des Oxus und Jaxartes

schon deutlicher , indem die Ersteren sich der Namen A m u und

Sir, Letztere der Namen Sihun und Dschihun bedienten.

Nur so ist es erklärlich, dass aus dem alten Jakasarti, Jaksarti

mit Hinweglassung des ersten Theiles des Wortes das türkische

Sart entstanden, und dass aus dieser rein localen Benennung später

eine ethnische geworden ist. So hatte sich der Name Sart in der

ganzen Länge des türkischen Völkergebietes vom Aral bis in die

Mongolei hinein verbreitet, indem die vom Nomadenthum abgefallenen

uud mit den arischen Urbewohnern sicb vermischenden Türken diesen

Nameu erhielten zur Unterscheidung von den verhältnissmässig

ethnisch rein erhaltenen Iraniern, nämlich den Tadschiken, die nicht

nur in Bochara und Chokand, sondem in Ostturkestan, Afghanistan,

ja sogar im fernen Tobolsk den Namen Tadschik beibehalten haben.

Nur so ist es erklärlich, dass die Sarten, die zumeist das Grenz¬

gebiet zwischen den iranischen und türkischen Volkselementen

Centraiasiens inne haben, keinen einheitlichen Typus aufweisen uud

nur durch die der Mischrace eigentbümlicben Kennzeichen auffallen.

Es ist nämlich zu wiederholten Malen constatirt worden , dass

zwischen den Sarten Chiwa's und den Sarten des mittleren Jaxartes¬

gebietes , trotz des gemeinsamen physischen Charakters , doch ein

frappanter Unterschied im Typus besteht; in ähnlicher Weise hebt

Potanin ausdrücklich hervor, dass die Sarten von Komul von ihren

Stammesgenossen in Kaschgar, und diese wieder von ihren Brüdern

in Chokand sich bedeutend uuterscheiden. Mit Hinblick auf die

örthche Verschiedenheit der Entstehungspunkte und in Anbetracht

des verschiedenartigen generischen Stoffes des sartischen Amalgames 14»

(4)

206 Vambiry, Die Sarten und ilire Spraclie.

hätte dies auch nicht anders sein können. Das iranische Grund¬

element der Sarten hat am untern Oxus mit Ozbegen, am mittlem

Jaxartes mit Kirgisen und im Norden des Thien Shans mit Kara-

Kirgisen, Kalmüken und mit Mongolen sich vermischt, daher denn

auch die typische Ungleichheit entstanden uud daher denn auch in

seiuen speciellen Zügen die Geschichte seiner ethnologischen Pro¬

venienz zu lesen ist.

Den anthropologischen Beweisen steht die sprachliche Evidenz

des sartisch-türkischen Dialektes kräftigend zur Seite. Wir haben

es nämlicb bier mit einem solcben türkischen Dialekt zu thuu, der

von den übrigen türkischen Mundarten Gentraiasiens gewissermassen

abweicbt, indem seine lautlichen und grammatikalischen Verhält¬

nisse einen speciellen Charakter bekunden, d. h. sich einerseits an

die Sprache eines ebenfalls sessbaft gewordenen Türken Stammes,

nämlich der Ozbegen , anlehnen ; andererseits aber untrügliche

Zeichen der betreffenden Bezugsquelle an sicb tragen. Was die

Lautlehre anbelangt, so vermissen wir vor allem die im Ostturke¬

stanischen consequent durchgeführte Vocalharmonie,' gegen welch'

letztere der Sart sowohl in der Sprache , als auch in der Schrift

sehr häufig verstösst, und sein Türkiscb klingt mitunter geradeso

wie das Türkische im Munde eines Südpersers oder Tädschiks in

Bochara , mit dem Unterschiede , dass er die Doppellaute ö - ü

richtig ausspricht, was letztere nicbt vermögen — das rein türkische

1 in sik, tik, jik hingegen spricht auch der Sart fehlerhaft aus.

In den grammatikalischen Formen ist der Einfluss des Persischen,

dessen sich dieses Volk vor seiner Turcisirung bediente, noch mehr

bemerkbar, wäbrend andererseits Spuren des özbegischen Dialektes

vorherrschend sind. So z. B. trägt der Genitiv J, ni anstatt des

in der Schriftsprache gebraucbten i^^JuJ ning eineu entschieden

özbegischen Charakter, während im Zahlwort die Cardinalia in Ab¬

weichung vom Özbegischen der Zahlen sikiz = 8 und tokuz = 9

sicb bedienen, wo bekanntermassen letzterwähnter Dialekt, in Be¬

folgung des alten Siebnersystems, die erste dieser Zahlen mit Um¬

schreibung von iki kem on = 10—2 und die zweite mittelst

bir kem on = 10—1 ausdrückt. Im Zeitwort fällt besonders die

häufige Anwendung des Infinitiv kan ken als Suffix der halb- und

ganz vergangenen Zeit auf und zwar ohne Hinzufügung des Hilfs¬

zeitwortes, gerade so wie im Tadschikischen, wo reftegi,

^^^^X«! amedegi, ^J8j^j,i> chordegi anstatt des iranischen ..^^^.^^ xXs

refte est u. s. w. vorkömmt. Was den Sprachschatz anbelangt, so

wird es dem Kenner türkiscber Mundarten sofort augenfällig werden,

dass sich hier eine grössere Anzahl persischer Wörter vorfindet, als

im Özbegischen und Turkomanischen, wo von dem intensiven geistigen

Einfluss des Iranischen und Tadschikischeu doch mindestens eine

gleiche Anzahl persischer Lehnwörter zu erwarten wäre. Es steht

ausser Zweifel, dass oin Theil des im Sartischen gebräuchlichen

(5)

Vämhiry, Die Sarten und ihre Sprache. 207

persischen Wortschatzes von altersher übrig gebheben ist, ebenso

wie der türkische Woiischatz wieder den Charakter seiner Prove¬

nienz an sich trägt, so zwar, dass bei Sarten am untern Laufe des

Jaxartes der kirgisische, bei den Sarten in Chokand der kiptscha-

kische und bei den Sarten in Chiwa der özbegische Einfluss vor¬

herrschend ist. Es ist dies ein ümstand, welcher auf die ethno¬

logischen Verhältnisse dieses Volkes das beste Licht wirft, und die

schwachen Spuren des gemeinsamen, speciell sartischen Sprach¬

charakters sind, wie gesagt, nur in der Lautlehre und in dem Ge¬

brauch eigenthümlicher altpersischer Worte zu erkennen.

Es erübrigt nur noch, von den Literaturverhältnissen zu sprechen,

und hier sei gleich von vomherein bemerkt, dass die Sarten bisher

in ihrem geistigen Leben sich nur auf dem religiös-didaktischen

Gebiete bewegten und ihre äusserst spärlichen Literaturproducte

entweder in persischer oder in jener türkischen Mundart veröflent¬

lichten, die das Gemeingut sämmthcher türkischredender sesshaften

Einwohner Centraiasiens und rechtswegen als özbegisch bezeichnet

werden soU. Als solche Literaturproducte liegen uns durch den

Herm Ostroumow veröffenthchte zwei Hefte vor, u. z.

^jLaj «5LÄ-OL\-Ä_jl_v« ^j<(jL>_i und — ^^^\^^/syM2j>- j^^_^_io |»Lj^_««

>j;>jJUvj — die wenig oder gar keine Spuren einer speciell sar¬

tischen Schriftsprache verrathen. Noch dürftiger ist es natürlich

mit der Volksliteratur bestellt und um so gewünschter kommen

uns die von Herrn Ostroumow gesammelten und veröffentlichten

Sprichwörter, weil sie eben das beste Material zur Beurtheilung

des speciell sartischen Dialektes liefern. Der Einblick, den diese

Sprichwörter uns andererseits ins ethnische Leben der Sarten ge¬

statten, erstreckt sich allerdings nur auf die im mittlem Jaxartes-

hecken lebenden Repräsentanten dieses Volkes und umfasst keines¬

falls sämmtliche von Komul bis nahe am Aralsee lebenden Sarten.

Docb selbst in der engen Grenze ist der Inhalt dieser Sprichwörter

höchst lehrreich und interessant. Bezüglich der ethnologischen Be¬

ziehungen der Sarten giebt das Sprichwort 178

J^J~i Ölj-i ,_5-jL*J CJ^L*« J^-J w vJilj-S

wohl den besten Aufschluss, indem es geradezu andeutet, dass unter

Sart ein Ansässiger, unter Kazak hingegen ein Nomade zu verstehen

sei, wie dies aus der Etymologie letztgenannteu Wortes am besten

hervorgeht '). Im üebrigen bekunden die einzelnen , auf die ver¬

schiedeneu Völkerschaften bezüglichen Sprichwörter keine besondere

Schonung oder Eingenommenheit für die türkischen oder iranischen

1) Kazak hoisst wiiitl. dor Heruinirroudo voii der alten Stammsilbe kaz (vgl kez-gez und az = irren), und bildot dahor ein Nomon verbale gleich kon-ak (Gast) von kon = sich niederlassen.

(6)

208 Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache.

Elemente des Landes, aus welcher der nationale Particularismus

der Sarten hesonders ersichtlich wird. Auch in der ethischen und

moralischen Auffassung zeigt sich eine besondere, speciell sartische

Charakteristik , namentlich darin , dass in den meisten Pällen das

Lob der ruhigen, fleissigen und sparsamen Lebensweise gesungen

wird , während wir jede Anspielung oder Verherrlichung der im

übrigen Mittelasien hochgefeierten kriegerischen Tugenden vermissen.

Auffallend ist einerseits ein gewisser Ton des Spottes gegen die

bei den übrigen Sesshaften hochgeehrten Molla's , was entschieden

auf ein iranisches Temperament hindeutet, während andererseits der

Gebrauch höchst banaler, anstandverletzender Ausdrücke an das

allergröbste Türkenthum erinnert. Mit einem Worte , abgesehen

von der moslimisch - ethischen Gmndlage des gesammten central-

asiatischen Sittenlebens enthalten die sartischen Sprichwörter viele

solche Sprüche und Redensarten , die bald auf özbegischen und

kirgisischen, bald wieder auf tadschikischen Ursprung hindeuten,

und, wie viele andere Momente in der Sprache und äusseren Er¬

scheinung dieses Volkes, den schon seit vielen Jahrhunderten vor

sich gehenden Amalgamationsprocess zwischen iranischen Autoch¬

thonen und zugezogenen Türken bezeugen. Was scbliesslich die von

Herrn Ostroumow veröffenthchte , mit russischer Uebersetzung ver¬

sehene Sammlung anbelangt,^ so enthält dieselbe viele Sprichwörter,

die theils schon in meinen Cagataiscben Sprachstudien , theils von

§eich Suleiman in seinem Lugati Öagatai als Beispiele angeführt

werden. Die Abweichungen der beiden Texte sind nicht sehr

wesentlich; wo der mssische Gelehrte den Sinn anders aufgefasst,

ist an der betreffenden Stelle angedeutet worden.

öjJls^ jJ öjjLi^w« 1^ j_j ik_4_S> 1

Die ganze Menschheit ist ein Mensch, die ganze Schöpfung

ist ein Geschöpf

^^ii^^^j jJi vJi*LiLj j_ösLj y-iOJiyiLd> vJLJijiLj 2

Ein Mann mit kupfernem Kopfe ist besser, als ein Weib mit

goldenem Kopfe.

x^Jyi p^..^yS\J> ÖjJ j^jr'} 3

Bei vielen Männern im Hause giebt es kein Holz , bei vielen

Weibern giebt es kein Wasser (weil ein Theil den andem mit der

Beschaffung desselben betraut).

l5^V ^'5^ '^--Jj.-ys ^c^W c,)>^"^^ Lf^' 4

Wenn zwei Prauen zusammenkommen, ' ist der Markt fertig.o

kJi^J L^'^^'t;" \^!ij.i i^f^Äc ^aJjLj ÖjLj ^ t..-*Aju ^ijj.jLi» 5

(7)

Varribh-y, Die Sarten und ihre Spracke. 209

Zehn Weiber zusammen machen eine Henne aus, hätte die

Henne Verstand, würde sie wohl Unflat essen?

NJi-w_^Js ^'^^ CJS)^' ii2^^'*^_;\-)_J--'L-I> 6

Lang ist der Frauen Haar, kurz ihr Verstand.

^y-i^ v^' if-^^y oy'^"^ C)^j^ '^'r' 7

Als Klagende ist die Frau erschienen , doch klagt sie ihr

eigenes Leid.

^^xJSjj-A ^/«.jLs j_S> D^^^AfS ».Mj^ |j_j_jLe>- ^^^! 8

J^Ju V.^«-Äjt

Zehn Frauen erscheinen als Klagende, doch jede klagt ihr

eigenes Leid.

l53j^^ ')jt^*^' 3^5' oy'-'^'^ L-)*^^ 9

Um Feuer ist die Frau gekommen, doch sie trägt dreissig

andere Worte mit sich.

^oL-iij..j ^^lüx^i' ^^^^\ i<iMJ.'Sß] ^.j^iLi» ,j1 iq

Zwischen den (zankenden) Mann und Weib tritt nur der

Verstandlose.

jy-^^J—^ cr^r^ '')vi>Ji ^^^^5! ^.j^^—j (jiL-j 11

Mit Steinen schlagen sie sich herum , mit Liebe söhnen sie

sich aus (Weib uud Mann).

«w^Oj! ^äX^j-«- &ijj.jLs» >^yf (;)''^Lj 12

Zu dem Thoren geselle dich nicht, denn er verräth der Frau

dein Geheimniss.

(j~L_4 — l.l.. "i i^cLi! i^^ÄiLXxj^ xcuS-il_jt 13

u«L*_Lx.j ^^i^_jJs ^^L*JT ^.,_^-Li>

Wer auf einem Esel reitet, dem ruhen die Füsse nicht (im

ewigen Antreiben), wer zwei Fraueu heirathet, dem ruhen die Ohren

nicht (im Anhören des Zankes und Haders).

(^i\jU.iu*v oL_il Lf"^' jJ 14

AjU*>;a* j.cJs.Joji' jj üäNjJLJ^ijr^' 1) Agiz sözi, wörtl. oin Mundvoll Worte.

2) A lat, wörtl. Werkzeug, wird liier iin Sinne von penis gebrauclit.

3) itek, ist in anderen Theilen Turkestans in der Form von ötük an- zutreften.

(8)

210 Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache.

Zwei Füsse haben nicht Raum in einem Stiefel, zwei Geliebte

nicht in einem Herzen.

^J.-rf^ Lf-^«^' ^^jy^ u^^^ L5W 15

Dein erstes Weib ist Gottes Gebot, dein zweites Weib nur

Hundeschwanz.

L5'J^L*j?ut ^eij*f^ l5JuUj^^ ^ u'^-'i'^ 16

Wer möchte die Jungfer nicht lieben, wer möchte Kimiz

nicht trinken?

j-*-* 8J^/*«Jj.J (^.jUj ^yi lO\w»J^ '-^(j»' 17

Wenn gleich noch so lang, ist der Weg doch angenehm, wenn

gleich noch so schlecht, ist das Mädchen angenehm (d. h. besser

als eine Wittwe).

iJJ_jj ^^^i*J^_S.A.^»o! i^^JuJ^^mS |^^X.w-jt 18

Ein altes Gewand hält nicht warm.

y-Myij-Jy-i v_^_ajL*. ^wuJj_J ^-jUj ot lg

yM>J^jJji ,_>Jüli i-My}yJ ^-jL^J l:|^JUjjj'U>-

Hast du ein schlechtes Pferd , kannst du durch Verkauf dich

von demselben befreien, doch hast du ein schlechtes Weib, wie wirst

du dasselbe loswerden?

^jj^wJ^j ^.jLcj-j ii5LÄAjS's.«Lä \A»Jj.j \i^J,.^iyjis>- 20

Ist dein Weib dumm, so sei deine Peitsche dick.

8iA_il_j ^ yjfi i^^^aJL^väaj u5LüJOj^ ^-^yi u5<>ÄjJjj'L:> 21

5l\_)Ls ^^jJlAxXjJeiLÄjj' ^Ujj «._<*kJy._J ^Lj e5>—ä-j;—

Ist dein Weib schlecht, was frommt dir der Frieden der Welt;

ist dein Stiefel eng, was frommt dir die Geräumigkeit der Welt?

vjJ».äaXäjI iow«-Jj-j Jü »A-jLs ^ y^XfJ^iJ^jLfS ^^IaJj 22

eN*>ijjj'L:> ') ji^ »iXjLi ^jAJLJiiJ^Ä^ jjLc

Was nützt die Geräumigkeit der Welt, wenn dein Stiefel dir

eng, was dir die Bequemlichkeit, wenn zänkisch dein Weib?

>^ '^J-f '^3

Das zänkische Weib macht elend den Mann.

1) Gar, wörtl. eine feile Dirne.

(9)

Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache. 211

j_5lk\,>- l_5lX-J KuJiyi tijy-i' 1^. i. .« 'ii 24

i^^liAi» (_5^»it ^.k'JjJ ü5wLoj.jLi>

Ein gefrässiges Pferd ist die Gabe Gottes, ein gefrässiges Weib

ist der Pluch Gottes.

^•,I^J>T^ >_^ojXjUv« ^j*^t * 25

öt^-ii-^ o'(;->'" ^'^j^ 'Sf^j-*^' i^o.^^^'^ C)^~*^

Es ist besser zu Fuss zu gehen, als auf einem schlechten

Pferde zu reiten; es ist besser ledig zu bleiben, als ein schlechtes Weib zu nehmen.

|.,LiLwLw j^.,jjLi» üJUXjf'y |^.jLcLäIj qI^Ls iJuJi^S 26

Der kleine Kessel kocht über, das kleine Weib ist übereilig.

^SifJ ^ ii &-wLj,.j oLi^T^yCo ujlä^T,ylö 0)^'*^ 27

Wem gehört die Frau? Pem Manne mit dem rothen Sack;

wenn kein rother Sack, so gehört sie niemand (d. h. die Frau

heirathet nur einen Reichen).

^j^. »--»^jt 1^ oy^^ >i^-*-!sj(3Lj 28

^^^Lä j^^t ^

Stirbt des Reichen Frau, erneuert sich sein Bett, stirbt des

Armen Frau, dreht seiu Kopf sich um.

j^j^iXlt} ^.wJ^j ot ii_C|.Jt qI— «-J 29

j^j^lXi^\ »j^t 8^^t iU»«jLo ^.j_jj'l5>- /kC (.Ji qUj

Bekommt der Schlechte ein Pferd, so bringt er es durch stätes

Reiten um ; bekommt der Schlechte ein Weib , so bringt er es

durch stätes Schlagen um.

>^^}^ C)>^'"^ I^J^- "^r^'^^*- o-^"'*^ oy'^yi ''^jyi 30 O-H"^

Dem Weber (gebührt) ein ganzes, dem Kaufmann ein halbes,

dem Soldaten gar kein Weib (U. z. weil ersterer zu Hause sitzt,

weil zweiter stets auf Reisen ist , und weil dritter ein Aben¬

teurer ist).

1) Kein bngal, wörtl. dessen Busen gering ist. Dieser Ausdruck

stammt von der Gewohnheit , dass man Geld und sonstige Werthsachen im

Busen trägt.

(10)

212 Vambery, Die Sarten und ilire Sprache.

JyA (^j! j-^"^^ L5i' 31

iJas Haus mit Kinderu ist eiu Bazar, das Haus ohne Kinder

ein Friedhof.

sj'Sib |^g.bo^ ti5^i*J^uJ »ObSb ^^^y^ a^ixjLj! 32

Des Vaters Herz ist beim Kinde, des Kindes Herz beim Spiele.

(j^U-J^l ^)\SSVAyM j^.,^'L> ^_»«<^Lj gg

Die kinderlose Frau hat nie an Spielzeug genug (sie sammelt

viel, als wenn sie viele Kinder hätte).

)—a ')''*^*fV!L=- Lf^iv»' '^j:-? ^^y'^- f-^ 34

Wird einem Armen ein Kind geboren , giebt er ihm leicht

einen Namen (weil er kein Gastmahl zu geben braucht).

yA L?*^-'^ y ltL*^-'-» iV-*^' i:r^^'' 35

Wird der Sohn nicht vom Vater geboren? Verlässt der Sohn

des Vaters Weg ?

(^oljjlj iki.LiLj hyi-^ i^^ljjLj 3g

Das Mädchen hält immer zur Tante, der Sohn immer zum Onkel.

oUi ^i)y^. yj*^ c)*-*^ ^^i' L^'"^'' 37

Schlecht ist der Knabe, der keinen Vater hat, schlecht das

Mädchen, welches schlechte Sitten hat.

(*!y^ S-^ («-^^ iwä^Jü! (-t^. ^^!**Ljt 38

Der Waise ohne Mutter ist böse, der Waise, der eine Mutter

hat, ist reudig.

^*i-L.iwOjj ^^^^b j *V"*^^v' CT^^'"'^ 39

Der Mistkäfer sagt zu seiuem Jungen : — ,0 du mein Weisser!'

Der Igel redet seinen aufgewachsenen Jungen mit: — „0 du

mein Weicher!' — an.

^_5a.JÜü^ jjb^^J e^lX.j 40

Bis der Waise Nahrung in den Mund bekommt, schwimmt iin

Blut seine Nase.

1) Süinok = Spielzeug, sollte richtiger söjmck (= lieben) heissen und enthält vielleicht deu Inbegriff dos Lieblichen. Vgl. deutsch gut und Ciutelo

= Nascherei.

2) Zajt o = leicht, eitrentl. iiitlii'li, uuf der Stolle.

3) Appagini, anstatt ap-akini.

(11)

Vambiry, Die Sarten und ilire Sjirache. 213

jLiui^- Lcji yjiXj.ßlu jLä*^j- Lcjl j-aJs 41

Die Waise geht auf die Jagd, Zank und Hader folgt ihr nach.

jLäj! ;^Lo L?!^' (^^yi 42

^LäjI ^.jli ij<5wÄjbj^ L5j^' u5vÄ*»!^l lij^i' j*-^

Erziehst du ein waises Lämmchen , wird Mund und Nase dir

fett davon ; erziehst du einen waisen Knaben, wird Mund und Nase

dir blutig davou.

^y^jüLXiJ ,_^it ^j=r^'^^ t_f^-5'

Der Sohn des Reichen verschwendet die Zeit allein, der Sohn

des Armen faulenzt mit Anderen.

jy-^y-^. lALj »lVJjj-jjI j_^^Lj fJ' 44

j^yi ijiLj 8lXÖ^_j.J 1^.,.! , ^^oJ.vJU

Der Sohn des Ai-men gelangt erst im dreissigsten Jahre zu An¬

sehen, der Sohn des Reichen wird schon im vierzehnten Jahre Herr.

^^Ji^':ii3u> J^jf^ 45

0 u5wi-^ i<i^' ^ ^^jJ i ^•■'ii-s^J

Dem Lamme, das zum Widder wird, schwillt schon früh die

Stime au ; der Jüngling , der zum Helden wird , zeigt schou früh

den festen Tritt.

Jij-i (jil-J inXXfJit-^-i (jLXjO yA^iyi 46

J^j-i (jiUj »iX^yi-v? (-jL^oO qjU>-?

Das entschlossene Kind wird im fünfzehnten Jahre schon Mann,

das unentschlossene bleibt im fünfzehnten noch Kind.

aiLs^l |_^'b! üwwU^ÜLj ^b 47

Das Kind, welches nicht weint, bekommt keine Muttermilch.

^^j_kX_iob ^i^.j^'Ls» ^iXiiL) 48

Erziehe dein Kind in der Jugend, dein Weib am Anfang

der Ehe.

(j*.U-ki' ^.j^j L^-i^*" ^)».ÄJ jk*vLo^-ki' i^V*- U! 49

Was du mit der Muttermilch nicht einnimmst, das kommt

mit der Kuhmilch dir nie ein.

1) Itek basi keng bolar, wörtl. seine Stiefelspitzeu werden breit.

2) Tana, wörtl. eine dreijäbrigo Kuh.

(12)

214 Vamhery, Die Sarten und ihre Sprache.

JXsy ^^b!u ^^^)y^ (J^jLsOjI y^\^ 50

Dem Kinde, welches vor dem Vater spricht, reisse das Herz aus.

* ^ ji MkX * ..jl—=»■ J^t S>jJ 51

(J<.UJjJ ^^ji-yi ^^.ÄwuJt q_aJÜ t>5LÄ-^

Der Banm, der an seiner Stelle krumm wächst, den wirst du

mit tausend Kräften nicht grad machen.

^1 »jäL/i ^li^-^f-k/ 52

Lobe das Kleine, bewache das Grosse.

xJLä! «-vJLj' (_5^ iüliijt ^wwJL^ eiOo 53

Der Junge kommt zur Arbeit, der Alte zum Essen.

Jüu« j^^xa^y Jläj j^iX^y^y jtjb 54

Die Zierde des Marktes ist der Krämer, die Zierde des Jüng¬

lings der Bart.

jyJ «.XLOj^ ^ O'-^ jy^ ^'■^•^ '-^ir^

Prüfe das Schwert in der Scheide, den Jüngling in der Brust.

^' iJ^jy^ ^ijy^ J' Lf^L^^^ 56

Schaue die Mutter , nimm die Tochter , schaue das Ende und

kaufe die Leinwand.

Ä^_j_k_j J,j wuitiXJLö xJi Jo yiöJAö^,^ 57

io«^ ^-fcJs iüui!k\Äjj N*Ji ^..phXioliXijyi

Verlange vom Anverwandten und g... jem Anverwandten kein

Geld; verlange vom Anverwandten und gieb dem Anverwandten

kein Mädchen in Ehe.

^'r-j' yfÄ ^.jLüUil» 58

Das Mädchen, das man gerühmt, hat am Hochzeitstage sich zu

Schanden gemacht.

}^ O^^' ^^«LXXij ^yo^AXJ ^P_j-J Jiyi. 59

Der Freier wird seinen Weg leicht finden, wenn die Schwägerin

ihm entgegen kommt.

1) Kurumak = trocken, liart werden.

2) Kirgak = Ende, d. h. wo etwas abgebrochen, abgerissen wird.

(13)

Vambiry, IHe Sarten und ihre Spraehe. 215

jsj^^ cr^^ ')a-^^5'^ jijy^'^- 0^35' 60

Die Braut verbirgt sich , doch ihr Ruf geht über die Berge.

»JUli'yJ ^üÜÜLiy jyS' »JübÜuJ'^y^^jjL^ 61

Siehe die Braut, wenn sie kommt, siehe die Aussteuer, wenn

man sie bringt.

jjij.i ii5^j-^ Ä/o^Uu, i-jj/ ^jf-i j^jJ y^ x/i^L*- vy-^ i^;-'*''' ^"^

Halte nicht lange das Salz, denn es wird zu Wasser; halte

nicht lange das Mädchen, denn es wird dumm.

jjj \jf\Jki^^U» g3

Anstatt des Mädchens bewahre lieber das Salz.

^vXÄj ^Lj &Ct;2^.Ä^k.^Lj ^Aäj i^yi >j>.ÄiOj.t» 64

Deine Tochter ist herangewachsen , das Elend ist über dieh

hereingebrochen.

(JwL^JLS tO_J y43u^UjuO |j^>,^jkJ g5

Eine durchlöcherte Perle lässt raan nicht auf dem Boden hegen.

J-^.s^ o^j^ L?*-^' c.^^^i' 66

Das Mädchen ohne Gespieliu spielt mit der eigenen Mutter.

yJüAjLi ^AJü j-jJ^li 67

Die Schwägerin ist süsser als der Honig.

jysjyi »^bjW ^^^.,!^t kXiL 68

jy^SjJ^ j»L««t^Li Jkjk-A-K^^^lXjL«.*«.

Vou der hohen Terrasse hei-ab gesehen entdecke ich Salz auf

dem Zopfe; blick ich auf die jüngere Schwester, dünkt die ältere

mir eiue Juugfer.

^►JiwJbL^ J^jj^^iu^ 69

Deu Schwiegersohn lieben die Profeteu.

x_cjL_i^' ^jyJ> 70

Dem Schwiegersöhne giebt man keine im Herbst geronnene Milch.

1) Davis, Davus, würtl. Fusstritt.

2) Koseugge vielleicht richtiger Kosangga? Vgl. Kosanti =

Haussteuer.

3) Tuz = Salz, auch Geschmack, Zier, Uebrigeus ist das ganze Sprich¬

wort mir unverständlich.

4) Unter ,,— die im Herbst geronnene Milch —" versteht mau die bessere (Qualität dieses Getränkes.

1 I

(14)

216 V'amhirii, Die Sarten und iltre Sprache.

L5Aju«j-l ^ ^ ^ ^^"^s^^ "^-^^ VI

Man kann das Fleisch nicht vom Nagel trennen (bezieht sieh

auf die Anverwandten).

»iS->^bLiX-ö ^-Jj~? (J^-? 72

Beisst du eiuen der fünf Finger, thuu dir alle weh.

Lr'-*-^.-> J-=> cr^ c)^-^ 73

Der Sultan verachtet sein Geschlecht (Beine) nicht.

oVj l5*^ J^- kJ^^(^-P^ y ^-*^*' J^y^ (_'^(*^ ^.y~- 74

Ich habe keiuen Sohu, der meine Beine (Geschlecht) aufrecht

hält, icb habe uiemandeu, der meine (sterblichen Üeberreste) Beine

zusanuueuscharrt.

jA— i^!^ * K-i ') \ycJ ^jAjÜ 7 5

Die Krankheit kommt vom Essen, das Uebel vom Anverwandten.

i^i'^Aj.i N.>J»xJ.t ^.jwÄ.i;»£.»j s o; > yj;

Der Fremde ist Anverwandter, so lange er isst, der Bruder

bis zum Tode.

o_) 8wVjvA.>o! ^!Aäj^s sAi~S->o! 77

Triukst du Blut, ist der Anverwandte gut; trinkst du Fett,

ist der Premde gut.

Lr-*-^-^j^. -^-H u-'-^ji-^i' ^e^^^:}t''' 78

Der Anverwandte tödtet nicht, der Fremde liebet nicbt.

,.Aj'w*ft^ i f,£■_)■■ t ^.-iJ-"•■ 7Q• ^'

Das Pett des Fremdeu steigt uicht iu die Höhe.

jj..»l»j .WJ^»..»J__..j ^aJjJ 80

(_^,.L.JjJ .jN^ ^>-.>JÜ9 ^jwLJjJ j^.,j:^jj> ^-(«.S

Aus Asche wird keine Mauer, aus dem Schwiegersohn kein

Sohn, aus Sand keiue Festung und aus dem Sclaven keiu Herr.

L\^,4.J 6wV.J.._J LV^J.ji ,iN.L«.^j»Ji , j Vi XI

•• ■ ~.- ■ - ■■^ ^ l5

Lässt du dem Sclaven seiuen eigeneu Willen , so scheisst er

auf seinen eigeuen Hut.

1) DawK, wörtl. HacU'r, Process.

-1 i). Ii. im Klond der Anverwaudte, in Freuden der Fremde.

1 I

(15)

Vambirii, Die Sarten und ihre Spraehe. 217

^ujL's yj-JiSLi} j"^^ »JSkJj.AJi J>J 82

Der losgelassene Sciave scheisst in den Brunneu , der fett¬

gewordene Hund beisst seiuen eigenen Herrn.

(j*L*_jys \s>^yt\^j yjiii,.ii käjU^ ou*jy9 J«ä 83

Isst du mit einem Sclaven Eierspeise, so hört er uicht eher

auf, bis er sich uicht erbricht.

jfi^ vJL*JJki ^^.i sJt.jJi\ \.\ 84

Der Sciave bedankt sich für die Speise selber.

oLo Ni^j^ijJI ^i>.J^M^ |^.|_jjwJ'lÜw« ij^J"*

Willst du, dass der Sciave sich rühme, verkaufe ihu iu die

weite Ferne.

j^äl-A-i yjr^y-^i^ J>J 86

j^iL-k-i' ^^^jw»^»_x_J._ä ^gi^j^i

Nennst du Sciave den Sclaven, so ilrgert er sich zu Tode;

nennst du Sciave den Herru, so lacht er dich gut aus.

Jj> ^J^iLXJ un^Jlj! 87

Der Sohn, der einen Vater bat, ist ein Sciave, der eineu HeiTu hat.

JJs jkjü (^c^hI jy^i^ '^^^ (jr~'^ 88

Der grossköpfige wird ein Herr, der grossfüssige ein Sciave.

(30^..~Js si.^\ ^ ^AjUJj-iiji .VÄCÖ jlj" 89

Berg und Berg begegnen sich nicht, wohl aber der Meusch

und Mensch.

^J;J^_l^^lj> aüLjI y*Xi,ö ^cjXjIjLS nJLüiu ci<->~»-.> 90

Der Freund sieht auf deu Kopf, der Feind !iuf den Fuss.

,.,U.i.J ,«J^lÄj c>k-,.J. 91

./Jj^ ^ L ) Jj •'

Der Freund macht dich weinen (uüt seiuer Aufrichtigkeit), der

Feiud macht dich laehen (mit seiner Schmeichelei).

^^io-^ ■^ß'j y^i-^ yi;^^'^-^ u:^»~> 92

Messer der kluge Feiud, als der dumme Freund

93

Lache deu Freuud uicht aus, denn (das Uuglück) k.iun auch

dich erreichen.

(16)

218 VambAry, Die Sarten und ihre Sprache.

Ij u5o>.xx«bJ J-Ä-fJi t^}-*-^ L^^j^X>~«J

Ti-aue dem Freunde uicht., deun er stopft mit Stroh die Haut

dir aus.

C>.AmJ y*jj..i yjr^^ U*^*l*^ jj^ 95

Aus alter Baumwolle wird keine Leinwand, aus altem Feinde

wird kein Freund.

v.JLJLw«._j — u. '-J'H 'wÄAJkLi«.*<.»i3 »j!Jk*» gg

Im Handel ist keiue Freundschaft, im Gruss keine Falschheit.

yA viSLH-ö v-Ä*..^..; ^^^tv^ >i>-*^ i.?*^^-^ C'"^.^'^ ^V

Ist der Mensch und Mensch denn gleieh V Ist reif uud unreif

denn gleich?

j_.Jjj Os^-J ')«^^-»^i-Äjt eS-i**Jj.j liSÄ^' ^■,^^-J ^-^-liX-^^j' 98

Gesellst du dich zum Unwürdigen, wirst du den Rand des

Stiefels dir beschmutzen.

cr^jr^ Lf^-* cy^:^ e?^^*^ i^>»*;y 99

Deu Würdigen mit dem Würdigen, deu Dünger mit dem Sack.

jIj ^jJuw*j ol 100

Vom guteu (bleibt) der Name, vom schlechten der Fluch.

jUi'j _j! ii><.Äjl LX,^.i;3^J lOi

Dem schöueu steht die Seide gut.

N_£jL_X ^-M....J^^ ^i^^yi ijr-^^^^ 102

i a>-i*«,.J i-,^

a-*-.-- = -^^j^. o-^:^ o'

Gehst du mit gutem, en-eiobst du deiu Ziel; gehst du mit

schlechtem, bleibst du in Schande.

,_^«,i_Jj.J öl uSi-^yi ^rj'y U*-*-!?^ j-^j-^ 103

Der Böse wird nie gut : du kannst den .^lohreu waschen , er

wird nie weiss.

j^iy-rt ^'j'— ^J>^i—^jy-i. y:^^. 104

,uifc-J , ^^l.J U>-1.>",»J -»-Jk-Ü — I — I

j j ^ •• ■• l. )

Gehst du uabe zum Kessel, klebt der Russ dir .in; gehst du

nahe zum bösen, haftet die Sünde dir au.

11 Tiiji itegiiif;. eine persische Formation des Geuitiv anstatt des türkisclien itegiug tigi

(17)

Vamhfry, Die Sarten unci ihre Spraclie. 219

^_5lXÄJ ^L_i u^_L»»kjys J^l^-'i ^j^.jUj 105

Stellst du eine schlechte Wache auf, so sagt sie: Der Feind

ist angelaugt.

i^A^s^j öLxj QjO(jilvAJj.j ^^•)L*J 106

Besser der Stock, als eiu schlechter Reisegefährte.

öj-Jj-J j^^ULj ^yij cf^^*" -"^^

Dem Bösen genügt ein Zeichen, d. i. er hat eiueu zerrissenen

Kragen (weil er sich mit jedem zankt).

i^.jLcl^Li xc^.jUj (•; 5-* ^)--«*h' i;)L^-h' si^^JÜLi^ 108

Dem Tauben das schlechte Wort, dem Bösen der schlechte

Blick (genügt nicht).

Jj-J (jjl-**- |_c^^jlJ ö.'ol^ls 109

JjJ i^l-H ^y uH^^ ><^^^yi ^^cA^. ^5-5L*J

Es ist besser Weizenstroh zu sein als der Same des Brand-

koms ; es ist besser der Schlechte bei den Guten , als der Gute

bei den Schlechten zu sein.

jjäUäIjL i.ij[j_k5>- (j«U..itjLj XE.^.jl_».j 110

Dem Bösen ziemt kein Fett, dem Thiore ziemt kein Garten.

^ U^' ^b~jL5 ^ ^/}t III

Der Böse und der Dieb haben eine Zunge; der Steppen- und

der Waldfuchs haben eine Höhle.

U^y* Ü^j^

Nur der Vogel versteht die Sprache des Vogels.

^O^TujLj^ Vi^^-^ ^^-''-^ ^'^^

Der Apfel fUrbt sich, indem er auf den Apfel sieht.

(^^Ltijt J-aÄ.»» »>3^ "jj"^ a^—i — 1-:V? 114

(jwL^jj^y LX_j^_y.^ ^^^_iJL«_j

Wisse : auf dem Salzboden wächst keine Hyacinthe , in dem

Auge des Bösen zeigt sich nichts Gutes.

)-si^ ytfXiJ' ^-j^ v-äU oil)! 115

Jui^t»- qJiAaÄjJ lii^MHijyM ÖjLx» ÖjL»

1) Kilik heisst eigentl. Naturell, Character.

2) jmoI ajsiz = schlecht Vgl uigurisch asiz — schlecht.

Bd. XUV. 15

1 8 •

(18)

220 VamJi&ry, Die Sarte/a urul^ ihre Sprache.

Sprichst du sanft, so lockst du die Schlange vom Loche heraus;

sprichst du rauh, wird der Mensch seinen Glaubeu vergessen.

l_j__L-r> yiisjyi. uS-J.^^'Ij^ j-^-*^ 116

J '•' < Q.jA-kXj Ojj-^ ü5>.^*"L*Lki

Hast du Geduld , wird aus der unreifen Traube Halwa ; hast

du keine Geduld, fällt die unreife Traube vom Stock.

jJ.jJl=>- x-*Jüüuo ijjjj jyA^-iCi ».j^JUäU ')^Lj

Rühmt sich der Reiche, findet sich etwas vor ; rühmt sich der

Arme, wird er durchgeprügelt.

c)V o^J L?^' i^^y^- i-Ä-^ c)^> 118

Des Reichen Thun ist Befehl, des Armen Thun ist Sehnsucht.

u^W J-? ei^^v^' jsjr^ ^ o^^' 119

j^jy^- '^.^ o^^^ jsjj>^ csj^

Wem es die Mittel erlauben, bringt eine Rose, wem nicht:

einen Zwiebelkopf; wer es vermag, bringt ein Schaf, wer nicht:

ein junges Huhn.

,j*L>!^^k\j j'^siju-ö vJi-kJ^I (jwLoj^lXjO J^s^-fj ijsjjijj' 120

Im satten Zustand was spricht der Mensch nicht alles zu¬

sammen ; im hungrigen Zustand was isst der Mensch nicht alles

zusammen.

jylLis^ x^-jb^ ^^^53 Vj^ij^ C)^/^' SjS) 121

Der Starke bringt mit seinem Hintern auch das Mühlrad in

Bewegung, tritt aber ein Stärkerer auf, so erröthet Madame (?).

^^y^Ayi »vXyi-j ^iSiS x^^jyiJ^ »iXL^l ^(jik\j| uis^k.^^ 122

Besser ist es, am Aeussern eines grossen, als im Innem eines

kleineu Gefä.sses zu seiu.

(j«UJuj yjji^ »jLXjü ciJs^s («Xj! 123

Würde Gott dem Unwürdigen Reichthum geben, so möchte

dieser aus Stolz sich selbst nicht kennen.

J^yS' »vCjJlc Oi.:^J;J ijj*J «^o^j^-J cSj^ ^Lxxiot 124

Der keine Unterhose hat, lacht den Mann mit zerrissenem Knie

aus, wer zerrissene Knie hat, lacht die ganze Welt aus.

1) Bar = habet und jok = non habet wird zugleich als reich und

arm gebraucht.

1 8 *

(19)

Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache. 221

ui^-LkCjjL^ |.L> liJwyJjy ^-^^jyi 125

Vergiss nicht vergangene Tage, trockne nicht deine nassen Schuhe.

j^-^ ^j^^/" crf>^i^^ J-t^jW ^tjL) 126

Geh auf den Bazar, sieh dein Glück; frage die Fremden

(Armen) um ihr Schicksal.

LrUj_y9 iß i^-js^a! 127

Ist die Schaufel lang, verbrennt der Arm nicht.

ji^^J;^ '^^yQjji' *)i^^^^f^l 128

Bis das Dünne sich auflöst, geht das Dicke auseinander.

j:

JSjJS li^SjJ^ "-^i ^JoJJ 129

Bedauere den Reichen nicht, du kommst mit dem Hintern

in den Koth.

j_5iXjUJl* »kXJjJ ui^yiyj *)a5^^Lj »OjLxs 130

Hast du in der Karawane eiu männliches Kameel, so bleibt

deine Last nicht auf dem Wege.

^)jiö V^^* ^Sjj^ i^kXL v_^Liol luyj 131

Das Kameel vertraute seinem Nacken, deshalb blieb es ohne Jahr.

u5oJt5 NCj^jloü OjUit ikejj>i.c 132

Dem Klugen ein Wink, dem Dummen ein Stock.

(2^wU/< Aio! ^■JL-♦-J 1^^^ J-? *-^'^! 133

Dem guten Pferde eine Peitsche, dem schlechten tausend

Peitschen.

oL) ^iä5ü-k5'LÄj! vJuJlj u5k^lA»ut 134

Hast du Verstand, so decke den Saum deines Kleides zu

(damit deine Armuth nicht sichtbar werde).

L^l-A^ li'ci-.^iH^ j.y-==" ' lt^Jj^ j-^r^ J^>^?^ 1^5

LT^/y ly^i^..

Der Freigebige wird nie verachtet, der Wucherer kommt uicht

ins Paradies und des Geizigen Garten blühet nie.

1) Ingi£ke ist eine seiir alte Form, die heute in Mittelasien inzke, im Osmanischen i n z e lautet.

2) Nar heisst eine Gattung zweihöckeriger Kameele, deren Männchen durcb aussergewöhnliche Stärke sicli auszeichnet. Die besten stammen aus der Umgebung von Belch.

3) Die Sage erzählt, dass zur Zeit, als der mit Thiernamen bezeichnete 15*

(20)

222 Vämhiry, Die Sarten und ihre Spraehe.

(j*L*J«_)_j_S ^ Na-LLiÜ) (jwLxLo'ti ^itjLi u^-«-öv_.^ljs jgg

Des Falschen Kessel kocht nie und kocht er auch, so verdichtet sich (die Speise) nie.

(j*<U.ui«j yjk\j.Xi\ji ^^'^ (J^L+.Aaj ^^jXi\ ^i(j*Lji,_j 137

Die Speise des Kargen kocht nie und kocht sie auch, kommt

sie aus dem Kessel nicht.

Cli' r^b^ <J^i l5' rj^y' ^i^s^ 138

„Bleib du mein Hinterer fünf Monate, koch du mein Kessel

zehn Monate' (sagt der Geizige, wenn er als Gast weilt).

jj v_Aj.<*b *_»*..jLj ci'-^^A'? jJ x>^Lj ' x.v>«.jLj _)»j'U 139

Findet der Held etwas, verzehrt er alles; findet der Böse

etwas, zertritt er es.

LT^hW l5^-^j' Lr^-Hy 140

Der Karge wird nie satt, der Dieb wird nie reich.

*)(_r'L^^-kj jj-o ■jym 141

Er gibt Worte, aher keine Leinwand.

oy-^ijy-^ ur*'^:^^ '^y^- 142

vjs>j ^isl-i^u, ö>_j e5j-A-j-

Der Thee ohue Fett und Bahm soll zu Gruude gehen; der

Herr ohne Güte und Grossmuth soll zu Grande gehen.

^yJL^t ^^^j^ 143

Den Nichts-Spendenden beschäme durch Spenden.

«.♦Jl*» ji.£t>5oiww.^y^ >—*-J! "'♦^ jltA-CoJs ^) QjiiioM-kiyj I44

Nimm kein Anlehen vom neuen Reichen, und was du nimmst,

thue in deine Tasche nicht.

jLjjj (>^i o^-^^J ii^JL>tJjj jlA>öJ 145

Wirst du Schuldner dem neuen Reichen, so packt er dich

auf dem Wege und in dem Grabe.

/.wölQälirigo Cyklus bestimmt wurde, sämmtliche Thiere sich dem Herrgott vor¬

stellten und die Verewigung ihrer Namon sich erbaten. Nur das Kameel, wegen seiner Ansehnlichkeit von üebermuth und Stolz erfüllt, war nicht gekommen, daher cs aus Strafe aus der Liste wegblieb und an seine Stelle ist das Scliwein gekommen.

1) Kiu Wortspiel zwischen süz und böz.

2) Kise == Sack , Reichthum, auch reich, N o k i s e = der neue Reiche.

(21)

Vambery, Die Sarten und ilire Sprache. 223

^^Äjy jLjyj ^^Liy^ Ki>..f.M^j 146

Iss kein Fleisch auf Schulden, denn die Beine werden den

Hintern dir zerreissen.

^.^^..^bLjl ^)_y^ j_^.^.i=Vj c^_X_j 147

i)iX> |j_^*<.L*JL<js li^iji-jl (j*L*Lk^ ^jt\Jj.; .s

Der tüchtige Mensch handle nur nach klugen Worten, was er

nicht vermag, danach strebe er nicht.

j^.,^^.J i>u jl) »Ji-j ^ ,;Ji .v_*_l_^_i i^^-j-j 148

Sehne dich nicht nach Allerorten, überall giebt es Wage und

Gewicht.

[^j^i^JJSy'S ti^-^Aw^k^^Lä yMjyl\ v,£>.ÄAw.Xjt 149

Wenn du säest, wirst du gewinnen, wenn du greifst, wirst

du fangen.

J^'s J^}^ ti5^i-*J»j bl.^ Jy;S ü5>.A.vJ^j (^•,U5>o 150

Bist du Bauer, so pflüge und säe ; bist du Molla, so lerne.

l3j._J »iXj^Ij uNÄäiJ^J ^jL-w ,3»J «lX^Ls ü^a.»»Jj.J (^•jLäS'J 151

Bist du Bauer , sei neben (der Arbeit) , bist du Beamter , sei

über (dem Volke).

jJ »uXjjLj i^X^j.^ <.^' »^HjW iXi^.ii! 152

Hast du zu essen, kenne das Volk ; hast du Macht, kenne die Erde.

^^*»^_J! esl'-VAj ^i~i*^\ i^i'Aij y^jyj\ ti5^A.«^^j5 ik_5y 153

Säest du Gerste, wirst du Gerste ernten; säest du Weizen,

wirst du Weizen ernten.

jyiyi ^.jUiL« u5Li.*«_ö ij^aj jylyi cjL^i' ujLU-NLji ^50^ ,.Li. 154

Bearbeitest du rohes Leder, bekommst du eine Sohle; gebietest

du deiner Leidenschaft, wirst du Sultan.

KlUjy^f.J-i yf^y^yi ^J^J.f^jyS'yS' l^Ajy^i.J yJ.J ^^/ixi' 155

Lockere nicht den Boden eines Andern , schwelle den Hals

des Ochseu nicht an.

j-k^l tij_s »AiLLj^.^ l^^<;A-j' ^Ä--^^' 150

Bei der Arbeit eines Andern friert (schmerzt) einem selb.'st im

Juni die Hand.

1) Sudkar (pers.) = pflügen.

(22)

224 Vambery, Die Sarten und ihre Sprache.

u^L^Jjj »LXj^_jj yi»- (j*LJjj v*^^-^ i**'ci>^**5' 157

In einem Hause ohne Dach ist nicht gut sein , in einem

Land ohne Richter ist nicht gut wohnen.

u^ixUjÜi »Jöl3Li ^ ^jLiirj-yj jgg

Die Köpfe zweier Widder kochen in ein und demselben

Kessel nicht.

y*^^ »kXj-wLj^jt ;k>»«.Äij^»t ^Lj ij-^'

Wenn zwei männhche Kameele sich schlagen, stirbt die da¬

zwischen befindliche Fhege.

Oi;^' ^^Jf^ »i^^^ u^~vö«I-^Lj 160

Des Padiscbah Armgrube (Schutz) ist breit, sein Schulterblatt (Macht) ist lang.

J-^ ^-■^-t-'^yjJ^ Oj;-ä ^^.}J> 161

Der Chan hat den Verstand von vierzig Menschen.

^^yM'JifJi.jS iJÜt ^\i5>-«-«.AOjC »LiOb li^^^j^^O jg2

Hast du einen Process gegen den Padiscbah, so möge Gott

dein Bittgesuch anhören.

t'-VS' (^btijj L5y-:^>5 QrJ'-^rV'-^' j^gg

Fällt der Padiscbah vom Throne, wird sein Vezier zum Bettler.

j^.,Ux>-ii (^iXp ^.jUaJL» ^_5^X^3 j^j jg^

Gieb, sagt der Sultan ; gieb uicht, sagt der Satan.

vir^^^J 165

Dem Pürsten zeigt man die Fanst hinter dem Rücken.

')^^»jL! NCa^J-ö^_jj j.i ikjPöjjiJ^ »LioLj jki^^^ 166

Ob König im fremden Lande, sei Hirt im eigenen Lande.

e^^ji' J^^>!^ L^>^^>^ 167

Ajas, kenne deine Grenzen; lass ab von Anderen und kenne

dich selbst.

^^k\-i>-cL*.j M^yü y-y^dt\ >^\y-s> 168

Der Chodscha ist am Essen , der Beamte am Schmausen zu

erkennen.

I) Wortspiel zw. pad sah und pad aci.

(23)

Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache. 225

^f^^ ii^«Xjt ^.,tjl 169

Ezan ausrufen ist des Moliah Arbeit.

e?-^ CyJ^^ ^ Lf'^ ^ 170

Zwei MoUahs macben einen Mann, ein Moilah nur eine Frau

aus (d. h. einen halben Mann).

1)^' ^yiJii^fi »lXjjLj Lx*»t slXjj'j ^l/i 171

Vor einem Moilah gieb auf dein Wort acht, vor einem Meister

gieb auf deinen Arm acht.

f^SL^-f^ ^^jjjj^ bL» ik*«^y ^^li 172

^Ji\Af.S>- yJ\Xij,J kXmiS SM^y^

Das Brod verleitet den Moilah, das Gold verleitet den Engel.

^jjl^Liyi (.yi yj^^t-^ t5^\il-*J5' ^e^y'^^ 1*'^' -^"^ l'''^

Der Mollab spielt mit der Frau des Imain , doch sein Uebel

erträgt das Volk.

^fj^"^ \SSS^-^yj ^ji.^ (.jL« i^LjUiVl Qj^xXi^XJUij! ^x*» 174

Deine Fünfzig kann ich nicht überschreiten , gegen deine

Hundert hab ich kein Mittel.

jrfuLs* »iA-U.r> öjj »'.^^•)^-^^:^' öjj »iXiLcj^t 175

Er säet nicht, er erntet nicht, und doch ist er in der Tenne

zu finden (der Geistliche).

j^' ^yLs» >~*kjLj öLä jLjLj *>.>«kjLj o^L». 176

Wird der Sart reich, so baut er ein Haus; wird der Kirgise

reich, so nimmt er eine Frau. •

ÖJ.J ii5otOj-w uSij-i vjs.j u5otiAjLs '«JjJ?^ «OjL« 177

Als du Sart warst, hatte man von dir keinen Nutzen; als du

Kirgise warst, hatte man mit dir kein Geschäft.

J3jJ ü>ljä ^^-H "^J^ l5^^ ^It* 1'^^

Der schlechte unter den Kirgisen wird zum Sart, der schlechte

unter den Sarten wird Kirgise.

^J»Uju:9- i^jLi yjJjL^^yi' ^ltÄf:=>- O-'^b^ 1'^^

Aus dem Kirgisen wird kein Kadi, aus dein Hunde kein

Windspiel.

1) Tej, Tij = verbieten, einhalten.

(24)

226 Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache.

LTJJS'. ^•XS\^ ^.jUiwi OSlpS ^.,l/»AJt ^^-i-xJ^ 180

ö>H ')L5i'^.-^

Wenn der Kirgise den Zigeuner hintergeht uud Musulman

wird, hat er keiue Moschee; und wenn er Russe wird, hat er

keine Kirche.

^j«u*j.jLj ^Aj.>üj' kmm^ »üij'l t>^s»Lj 181

Sitzt der Tadschik auf dem Pferde, kennt er seinen Herrgott nicht.

t^-^y> ^^Jui i^jL^ 5lU5> »AiLXj'.l J>^s\/i jjlfi OsUJls 182

»JülAiUi ^.,L=> ^y** 1^'*-^=- »uViüCÄj \S^iSS

Der Kalmuck haudelt, wenn die Zeit vorüber; der Hindu

speist, wenn das Auge ihm an den Schädel reicht; der Jude unter¬

hält sich, wenn ihm die Seele ausgeht 2).

jjäJUiLj sOjj;^! Li^j' ') Lr*^'-«*:?- "^i^* ^ß^ ö-rij-fß 183

Der Perser kann nicht in das Preie gehen, der Armenier nicht

im Hause schlafen.

^ijos- iji^} ^ i^"^^ ^—>^*A-^' )^ Q.*. 184

j^.jlXjJ ö)J 'SJjj" ,5-*Ti *)^.|j-«l^^'^ ^ß-^yi

Du kümmere dich um deine eigene Angelegenheit, was geht

dich die eines Anderen an? Des Chinesen Sitte ist es, wenn man

ihn fragt: hast du ein Kameel gesehen? — sagt er: nein.

l5^1-:^ C^^y ^"^7^ 185

Des Türken Verstand kommt nur Nachmittags.

l;*uLj ,,!5u.*vL*j,yi 186

Wenn du den Türken nicht anstösst, versteht er nicht.

(jwL^J^J c^^^ii »i^.ü-ki' j^-jLej! (j«L»Jj,J K:i/JS4yi ^li" (y.*X*i 187

Aus des Ochsen Bauch wird kein Fleisch, aus dem Afghanen

wird kein Freimd.

1) Cirkavi = Kirche vom russ. Cerkwa.

2) Sehr bezeichnend für die Eigenschaften der fremden Bevölkerung Centralasiens. Der Kalmük ist als faul und schläfrig, der Hindu als geizig und der Jude als äusserst trübselig hingestellt.

3) Weil er fürchtet vom Turkomanen in die Gefangenschaft geschleppt zu werden.

41 Die Bedeutung von .J..«JL>C)^ ist mir unbekannt. Auch in der russischen Uebersetzung ist solche nicht zu tinden.

(25)

Vambiry, Die Sarten uad ihre Sprache. 227

^ ^Lf^- My-^ ^^c^iA)' '^>^^^ 188

Tränke den Esel des Zigeuners und nimm sein Geld.

^j»_jL4JLxj ^jIXjI ^IjJo ,»jl)ljLJLj y^ o*-*^' J^-

j*jk\jLjLo ^-ji-^j' jIlXJI ^y^j-f i'i^^-^V^-' ff!*-^

Dass dn mein Freund seiest, wusste ich nicht ; dass du meine

Geliebte seiest , wusste ich nicht ; dass du mit deiner Kaschmir-

Sprache betrügest, wusste ich nicht.

i^)y^ ii5s-!-i*Ljäw |_^(j«5j.! 190

Du magst den Russen tausendmal loben , seine Augen sind

doch blau.

^.^y^JlyJ AjJü fiXjSjyiyi Km^^J u^JLvOtcXJ^-l (jx.jjl 191

Ist dein Reisegefährte ein Russe, so führe eine Axt in der Hand.

L»,L».J^j i^.jLJL«»^ (jfcUJjj jiL-**^ 192

Es giebt keinen Musulman, der nicht auf Reisen geht.

»jij "-^j^- ef^' jy'i^ 193

Wer nichts zu thun hat, betet ; wer nichts zu essen hat, fastet.

»lAjsJläjj J-ii!-!^ 0)^' »AijJLijj |.bL»,( ^.jl^jt 194

Wenn satt, steht der Glaube fest ; wenn hungrig, schwindet er.

«^^jI c)^.^ 195

Zur Fastenzeit Nomade sein (um nicht fasten zu raüssen).

»Jvy 196

In der Menge ist der Prophet Elias (Hülfe) anwesend.

(j«LJjj>-i ^.,Ly yj^yi' 197

Vor der Menge rettet der Hase sich nicht.

J-.jJi jlj.l 198

Der sich vereint , gedeihet ; der sich nicht vereint , geht zu

Grunde.

C)^) ^j-^ O'^*^' ly^f^"^ ti^^^ 199

^ — ll ..^,,OJu^ i\,.S ,.X4.f ,tJlLL->.^

k> '• j " X.} yJ *• yJ \.1 "

Die lose Zeit i.st es. die das Gute vom Schlechten nicht unter¬

scheidet; ihr bleibt es gleich, wer das Wasser bringt und wer den

Krug zerbricht.

(26)

228 Vambiry, Die Sarteti und ihre Sprache.

o^ji'-'^*^ *3->^ ß}}^ c)^jy^' 200

Wer das Wasser bringt, den verachtet man, wer den Krug

zerbricht, den ehrt man.

^Lc K,^ ^|^L\_x_X_kJ*sJ' \JL»j 201

^)^J^^ J"5!^J»J ü J^L*>.i^_J ^'l^ j^jjrUi

Die Unebenheit des Schicksals täuscht alle Welt; aus Rettlem

werden Theetrinker, aus Nichtswürdigen Theekocher.

.vÄ-iU (^aJ^ «"jl-^J^ iii>-ik-il KS'^y^ j^üij ^vXoicjl 202

u^.x..; (^jkXftjO»

Wenn die Zeit entartet, wird zum Rockschooss der Kragen,

zum Stiefelfetzen die feine Leinwand und auf den Kopf gelangt

der Stmmpf.

(^J^j-r? }■) »-«-ä-,ij->T ^j'il-ir ^.,L^Uj n-j/ 203

j^jjjj jLs» i^Ji^\>Xi (*rij^j'' C)^*^ »Iä>-^Lj

Meine Pferde, die keine Gerste bekommen, haben nach Schilf

sich gesehnt; meine Pferde, die der Padiscbah nicht geritten, sind

von den Bettlern verschmäht wordeu.

y^ ^^'^ ^^^) 204

Wenn die Zeit entartet, verjagt der Esel das Pferd.

LiUj ^e^)*i) 20S

Das Schicksal gehört dem Mächtigen, die Unterhaltung dem

Blinden.

j^kXilä AijLj |_^b i^oJLä ijit 206

Speise bheb Wenigen, sein Kopf bheb kahl.

^5L>Jüi ^jy"- LS^^'-tVJ N'r' u^'jJ^ 207

Die Baumwollstaudü hat das Kameel gefressen, und der Weber

blieb in Trauer.

^.\aj eS.iot ^s^\4^ Ol 208

Das Pferd hat es gefunden, der Esel hat es gegossen.

^^\ßyi i^-jU^blj uJ^L^ (j:jJy»»s ^-jL^-j' ^m'.-hT 209

Der die saure Slilch getruuken, ist entronnen; diu- das Gefiiss

abgeleckt, deu hat man erwischt.

11 S H nuv w n r 7. i = Inliulior oines Tliocliiuises vom russ SHinowiir Tlioeliossel.

(27)

1 i

Vambivy, Die Sarten nnri ihre Sprache. 229

1

^cr^^^ 210

Mose's Zorn hat er von Jesus genommen.

1

yjL^i^jyi y*^'^} C?*"^' C55' LT^^jy^^ ic^^'^y* ^^-'''*

211

Ein Gast sieht den Andern nicht gern , der Hausherr sieht

beide nicht gem.

iy—i X—£X—vOj y—Mt \A,«L«JLk5 \i.^AjjL^ Lxäav xjL^; 212

Schmiegt die Zeit sich dir nicht an , so schmiege du der

Zeit dich an.

»JL« .vioiAj! jj JwJfcj' 213

Die Hoffnung ist ein Männchen; die Furcht ein Weibchen.

^^j^^-A-Tl ^^^^-OkXJ^ O \«M<JftiJ j O (J^A>.AÄw%i 21-1

Ist bhnd dein Nacbbar. drücke auch du dein Auge zu.

U^'^^l«-^ C?»-? i^WjI-J 215

Alt ist alt, des alten Chodscba's Stock.

i1 jy^y) ik*«L*.«Lj ,.tS> jy^y^ A?^ '^'^ 210

Tropfen auf Tropfen wird ein See , tropft os gar nicht , wird

eine Wüste.

c>._JLj1 LxJjj ^^x-io! Lj ÄÄi>wiol ^j^äj^ 217

Bring die Last zum Esel, oder den Esel zur Last.

üs>J ef*^' u^r^ Lf^^' '-'-^ L?~' i.«-*-t-H ^c-^} 218

Wer nichts zu thim, hat nichts zu essen; eiu altes Kleid hält

keine Wärme.

^J;J^SI hiXXi' sj^'jySJ\JyS näJLj 219

Der Klotz ruht, bevor man gegen ihn die Axt erhebt.

^^fS^ .vJühy ^jXiyü ^.,Uj r?"^ ^ftilj'i' ^-,1-^^ ^^J-^^' 220

j.^^ xJL.-.^-'j jMiJJ' j_>'^^ i_f^^ ^■ -r?'

schneidet kurz.

J>.c.*Jüs j^^JwVX*^.w.j! \»\ Jk^Xjv> o».:> L.\.j', VAU 221

Heisse gut die Bede oines Auderen , aber bleibe von deiner

eigeneu Arbeit nicht zurück.

\

1) eil'mok = cncnro. Vgl. »iömok.

(28)

230 Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache.

j5jL)jj' i^jA^'ri' käS^-ij' BkXjUiLi *_ftj joio! 222

Wenn man die Hufe des Pferdes beschlftgt, hebt der Esel

den Fuss in die Höhe.

o^ji' L5^cr^ ^^y'ii^ J'^j^ 223

Besser das FüUen in die Nähe als das Pferd in die Weite

wegzutreiben.

'^^Ji' lyj;^'^^' O^'^sßj^ 224

Besser die gegenwärtige Milz, als der auswärtige Fettschwanz.

^yUvJ >)^.,^i! 3.1 225

Mein eigenes Haus, Gras mein Bett.

L^-j^t oy p Lf^^j' 226

Eng ist des Winters Feuerstelle, steh auf und geh' in dein

eigenes Hans.

^^^x,uxJljI k\A£ ^,jXAvUyJj»j' ^Jl 227

Der Schmaus ist für den gut Gekleideten, das Fest für den

gut Berittenen.

i\ ^-jijs' oijy^ h C)ijy^ ^^J^ 228

Zum Schmause gehe fiühe, frühe angekommen nimm deinen

Platz ein.

jL> i,>5Luijj' fijyj Ojjy iijjLx**^Lj \ijy 229

Gehe satt zum Schmause und ziehe dein seidenes Kleid au.

jij / 1^ 230

Iss wenig, aber jeden Tag.

jUI oy ^U! ^-jUUl jT 231

Der wenig essende isst Fett, der viel essende isst Koth.

(j-L^jy O^Lj |^.jLcUjy v_»-v^o! 232

Der mit Trinken nicht satt wird, der wird es mit Lecken

noch viel weniger.

C^L, ^.,y öy» li-i ;y ^.,y ^ 233

Der Ort, wo du eiuen Tag etwas geuossen, soll viei-zig Tage

Kuhe haben.

1) Ölen. Vgl. olang = M'iese, Gras.

(29)

Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache. 231

^jij^ j^'ji' Vt"*^ i_?^ß ü^UjO iiJ^^Ji^^ 234

Nenne mich nicht klein, ich springe anf nnd schlage dich.

jyjwxj ^jJi [_e^Sß ii5>-LvJuj jjt ^^^hLJCo^jI 235

Hältst du dich fiir einen Mann, halte andere für einen Löwen.

O^jy^ O^^y 236

Einmal seben ist kennen, zweimal sehen ist Bekanntscbaft.

(j«L«^L*» ^(j«L»-oIj 237

Den man nicht kennt, den liebt man nicht,

jy^ /v y> 238

Nur der Goldarbeiter kennt den Werth des Goldes.

jy^yi jjb ki5U«:ilty j^^Ls^y 239

Jagst du den Feigen, so wird er tapfer in seinen eigenen Augen.

jlJdii (j^L+Xjjj j_^L**« 240

Der Soldat friert nicht, doch er zittert.

iwlJjl wi-y-Lj u^ji-jy i^^Ljj*« 241

Wäre der Kopf des Soldaten eine Brücke, so gehe nicht über

dieselbe.

oLjs- »jöjJ ^ju5üjj.5\lxi ^S^yM qI^^^I ijiwj! 242

Ist die Angelegenbeit vorüber, so stecke dein Schwert in Koth.

'^f-y t5;j' g^A* 24ß

Das Schwert ist kmmm, aber gerade geht es in die Scheide.

jb li^Jj^b ii5LL*.(jb '')xc5lj jb liJ^J «^Lj 244

Gehst du auf den Feind, so gehe alleiu; gehst du zum Ge¬

richt, gehe mit mehreren zusammen.

(jwL^JLj jb ^^^-ü ^L) 245

Des Feindes Sprache kennt der Feind nicht.

i^.,L*j c><-w}J C^jy^- cy^\y*-^ i^g^»'-^-««^' 246

Der lauemde Freund ist ärger als der Peind in der Ferne.

1) Kingir, hat sonst den Inbegriff von hartnäckig, tapfer, 2) Sollte richtiger heissen \yc.i = Process

1 8

(30)

232 Vambiry, Die Sarten urul ihre Sprache,

C)^'^"'.'.~ i^-jütiLii 247

Eilen ist des Satans Werk.

jj*L*jL9jj ^j^'i^ liiivJj-ii-c ^uo^yj ^i^XmJi ^^MjJü\ 248

Der Elende verrichtet nicht seine Arbeit, der Verständige

richtet seinen Ruf nicht zu Grunde.

jLÄj jjüUy »jtjl ^.jLcU-üLä 249

Der nicht eilende Wagen holt auch den Hasen ein.

^ijy^y^- ^i:)>^y^- 25o

Die Eile des Fusses geht auf das Essen , die Eile der Zunge

auf das Haupt.

CH'^Ü^H K5y^ cr^J^ j^' 251

Der Mensch geht beim Wort, das Schaf bei der Kehle (zu

Grunde).

^S'lJ yjfX^U 33I y ^^'^ QJ^y Ji' y ^s^.ß 252

Das Schaf hängt mau bei seiuen eigenen Füssen , die Ziege

auch bei ihren eigenen Füssen auf

i£5>>ÄC'Ljt Jo^! «.Cjlo iAäL ^^^LmJU.».! 253

Hängt man dich auf einen hohen Galgen, so hänge man dicb

dermassen, dass dein Fuss den Boden nicht berühre.

j_pLä x^^- ^^LjT ^_^Ls Jiyj ^y^- vJLöLi 254

Verschüttet man gestockte Milch, bleibt eine Spur; verschüttet

man sauere Milch, was bleibt davon?

'^•)^;^ «i^^^ v^^j'^J jly?- -.S^^, ^sjyj 255

Isst du gebend , geziemt dir Fett ; isst du liegend , geziemt

dir eine Mühle.

^i_*Jj_j y ^,_;A_A3 ^.,LjL*_j 256

(j«i—j.^! j — >~J — >l * j^-j j—^j_*«ci^_ä_i:k_>i

Es giebt keine Rose obne Dornen , keine Perle ohne Perl¬

mutter, keine Kunst ohne Mühe, keinen Menschen ohne Tod.

jL*^ J^*^ "-^^-A^ j"-^^^'^?" j'-^ i^jl^^l^ 257

Wer die Rose liebt , muss des Dernes Leid ertragen , wer

Honig isst, den sticht die Biene.

1) Damit du erst die MUlie des Mahlens erproben mögest.

1 »

(31)

Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache. 233

W^yi j-^cSjy^ ^ 258

Es giebt keine Nacbt ohne Diebe, keinen Berg ohne Wölfe.

jL u5L«»y »>-\-s?>jl 259

In der Gerste giebt es Erdschollen.

^^^XA.*jj.l ^_^^\ *-*jLj u5XiI «jLjjil '-'jyü 260

Stelle kein Sieb vor die Wohnung, sage nicht: dieses Haus

gehört mir allein.

J-J yj^'^y^ iS)y^ '^^^Jyi^ ;W »a-y<,Lijl 261

Hinter dem Hause ist ein Mann , Augeu hat die Mauer und

Ohren der Zaun.

^i_jC-k_j L-iLjj-J' jlXö wuiu ^ ^^.,UäL» ^.,LcULj! 262

Wer die Schleuder zu werfen nicht versteht , der wird seinen

eigenen Kopf und Hintern treffen.

bCöy jJ^Lc l^^l L^Ui^v" c3jS^ 263

Er selbst hat nicht Platz in seinem Neste, und doch bindet

er ein Sieb auf den Hintern sich.

j^S^j-i J^Ua ia5^-Lx.io3lO \^.Ä^jj l^^^ liU-ü 26,4-

An einera windigen Tage schreie nicht, denn es verliert sich

deine Stimme.

»-»jL) vJLöLä ^u5LuX^! *)^bLy 265

Schliesse nicht fest die Thüre deiner Speisekammer zu.

CT^jy^ li^^ji' Ü^^i?^ U*-A^ ''^-^y jl-H 266

Lass deinen Mantel im Sommer nicht zu Hause, am Winter¬

tage weisst du selbst, was zu thun.

(j«.l**_»^i* v» {jiAji^M (jiy 267

Der Vogel schüttelt sich nicht ohne Ursache.

y^b«y cJ-^i^ i^"^ 268

Der Henne, die ausser der Zeit gackert, scbneidet man den

Kopf ab.

1) Die russisclie Uebersetzung bringt fSlschlich suba = Kleid, welches ton heisst, während hier t ü n zu lesen ist.

2) In der russischen Uebersetzung ist kilar = Speisekammer irrthüm¬

Uch fiir kiler = er kummt, gelesen worden.

(32)

234 Vambiry, Die Sarten und iiire Sprache.

Cfy^ i^v*-^ ^S^^'^ C)'^^i>-^ 269

Das in Verlust gerathene Messer hat eiuen goldeuen Griff.

öb LX;js- uij|y> it^-Hs' fyj\ vj>! 270

Mein weisses Häuschen ein trauriges Häuschen, beschau den

Band und Winkel.

V*J^-J djr-J ^^.,li> l^vi:^ « 271

Dem Betrunkenen weicht auoh der Fürst aus.

LXjJLo 272

Dem Spender siehe nicht in das Gesicht.

^^_y^ij.i ii^J \>.AJ ^-jLää^?- U^-Ä-J^^l 273

Der Hügel, den du besteigst, soll hoch sein.

a^Lki' »i>ot j-'-vS'J niXi^i' i^Ly oy ^jjLiil (^.yLi» 274

Wer eine Frau nimmt, muss Courage haben, muss täglich zehn

Pfund Fleisch essen.

xJCäUijj _jj Q.*»jby »JiiUjy. _jj Q,*M 275

Du bist in diesen Pfad gefallen und stösst an diesen Stössel an.

j^0^i,\ üjy ,J jj^xJ^l jlj i^jsOJi^ 276

(Gebet).

Nicbt den Winter sondem den Sommer, uicht den Hungrigen,

sondern den Satten tödte.

^ijy^ x*.k^ JJi ^jy(^ o^- 277

Jj^oJ^\ Vijj' »-»"-^^V-J ijt—

Bekommt der schlechte Ochs Hömer, so sticht er damit; be¬

kommt der schlechte Mann Vermügen, so tödtet er damit.

L?*"*;-^ O^y^y^ L?^)y^ Lf""^^ C)*^-^ 278

Des Töpfers Krug ist zerbrochen, des Bräuers Bier ist ver¬

gossen. (Was schadet es?)

öL-j' jJjyJy-j öbj" ^.jLfliij^s- ^^^jAii^-i^J 279

Der aus dem Paradies gekommene Stock macht deu Meuschen

barfuss laufen.

öjJ ^^Hi*»k\jLs ikijJlu ^^^JsJ\ (jJjlj 280

Der Kahle hat viele Freuude, aber seiuem Kopfe nützt es wenig.

(33)

Vamber;/, Die Sarten und ilire Sprache. 235

ÖL<*«L». S-^J l5^^^ L?"-^ M-tJjS ijj^J^ii^juiiy« 281

Die Katze reichte nicht auf den Schrank und sagt : Pfui, wie

stinkt es!

jXjS ^i.j.MJi «jx^y 282

Auf einem alten Schiffe wird dein Verstand hin.

^si^\ rl~^ <5y-^ '^■^r? sy o*-!^-^-?^ 283

Wo viele Schäfer, dort geht das Schaf elendiglich zu Grunde.

^.j_j^j4.J i^i^jS liSU^JjJ j" ^^y^lyi li^^-U^' li^Äj^y sJsjlXIjt 284

Wenn du stirbst , sei weit dein Grab , lebst du , sei weit

dein Weg.

^y^y^ OLj5 ^_^-Jy ^y^! oy^y^ jy^y-=^ c>y^y. jy^i^ 285

'^O-J"***^^ u5^1-j vJLjjLhw

Dein Haus möge einen Damm , einen Graben haben ; dein

Herr sei Bär und sei gelb.

yij iji,\öjyi «Oiwä-klibt |_yj' jj"^' »Jj'J »JvülaJöI-jI 286

Unter den Viei-füssigen ist gut das junge Kameel, unter den

Zweifüssigen der Anverwandte.

jiji'^i^ i^O^V j3j5^i' (j^ylj 287

Den Mann tödtet die Scham, den Hasen das Röhricht.

^'wojt sA-ki^y »..wJlüj jkäijiAi 288

Pällt das Zebra in den Brunnen, tanzt der Frosch ihm im Ohr.

Ojj ^^^wBtXjlj ^^^ijüLiSLo 289

Das Angerühmte nützt nicht.

jLw.aJ' ^3y öi-^^ ctUj}! 290

Das stumpfe Messer schneidet die Hand.

lj«U^i yj,i^j\ ^-jlaijys ^^j_)JLXjLj_3C;j. 291

i^ c.)^.;-'^ ^-j-jOx. *-iJ-i

Der sich vor Heuschrecken fürchtet, bauet nicht an; der sich

vor Räubern fürchtet, häuft kein Vermögen an.

1) Unter dem gelben Herrn ist der Russe verstanden, da blond und gelb

= sarik identiscb ist.

Bd XLIV. 16

1 s *

(34)

236 Vambery, Die Sarten und ilire Sj'raclie.

(j*Uijj li^ol^to *.jtjCo (j<,L»Jjj viJooU liLj'ljLs ii

Aus Lorbeerweide wird kein Reif, aus Fremden wird kein Vater.

292

jbljl ^ J ^y.XA»\jLA» J"^' f!"^ iS^"}'^ O'J'j'ri

: Der Nussbaum macht sich selbst einen Garten , der Berg

macht sich selbst einen Schatten.

293

\j^ß ijr*-^'^^^ L?^*' ^^^..oXkvj!

Der Todte des Löwen ist das Leben der Feldmaus.

294

^j*L«j'!iLc.U öj.*~^_j.j ^iAjLJ i..w.>Jj nüjI

Wächst dem schlechten Pferde die Mähne, lässt es an der

Seite keinen Sack aufbinden.

295

')ä>^J^XÄJ li^i^»! l^^yij.iS qJ-^J

Bis es vou uns weggeht und in das Haus gelangt.

296

^.,1^1/. L^Aiy ji^y- (^jj.i

Der Habn hat gekräht, die Henne ist auf die Welt gekommen.

297

^c-fW^ ^^^-^i^ jy^i^ i^r-^ LS^r^ er-

Wer bist du , wer bin ich ; setze dich nieder und nagele

j;: deinen Hintern au.

298

^c*«^' ^^)y^ t^n' u*i-*Jj' )y(^

j In einem Tage stirbt der Ocbs nicbt und auf zwei Tage giebt

f ihn der Eigenthümer nicht her.

299

Jiis-jyj >-i.|.cJyi 0^.5' ui (.jlXo^y Lä*«!

% Der Scbüler, der keinen Meister gesehen, springt auf alle

Orte umher.

300

y> i_c^ij Lf^^^y Ji-^y:*

Der Kopf des fruchttragenden Baumes ist krumm.

301

,»oLjLi i_*_kjLj ^ytj'

!■ Das Füllen ist betrübt, wenn es liegt.

302

jLm>.jS ^Ä^c^i \.«»JlS ^^iAX^Cv^jI e5>-i*j! 303

jL*t«-ki' ^y-kEtjl »o*Jjj

Bleibt der Esel hinter dem Esel, schneidet er seine Ohren ab ;

bleibt die Frau hinter der Frau, schneidet sie ihren Fuss ab.

2) Uer Wunscli des Kaufmannes, seine Waare los zu werden.

1 9 *

(35)

Vambery, Die Sarten und ihre Spraehe. 237

uS'LJUi' öl'«;W vJji^SvA-^ ^Jtlyi öi-Ji— ö'l«j'^ ct*^ 304

.t-l * *) öl—*—j" /tV*^ l5*"^

Hauen , nehmen , legen , Ochsen treiben , gehen und kommen

(ist des Mannes Arbeit). Ach, ach! Teig kneten, Peueranmacben

und Speisen kochen (ist des Weibes Arbeit).

j^y» e5-^^ C^-:^ jjr^s' c/^^- CT'' ^05

leb mache dreissig, der Herrgott macht neun.

Q._ji\-s!^_c |.l i; x-wJt^i w^-^jAsj ' 396

Q—jA-il iJi Kji^ XmLJL^ •„i.fMiS

Ist das Scbicksal günstig, so kommt es von Syrien und Irak ;

wenn aber nicht, so geht es von den Augenbrauen dir weg.

jiß ^'^^ ^'■t^ o^-y^ ^>i^ 307

Den Diener, den Gott liebt, den führt er selber auf den

rechten Weg.

jLs^ vJiJb ki^! ioLds ^•JL^lJJ 308

Der Diener, dem Gott bestimmt uicht zu sterben, geht an

einem todten Fisch zu Grunde.

cr*"-^^ ^yjkX^M, 309

Von dir die Bewegung, von mir der Segen.

jW lykil ^^-^ ^^öLa^iJ! 310

Von Bilhgkeit kommt Tugend ; wer Billigkeit hat ; hat auch

Glauben.

^^lXjO IlXs» y j^Lcyi i^-XjJ IlV> y ^^Ui:ft-Ls 311

Der Fliehende ruft: Gott; der Jagende ruft auch: Gott!

yj,jJ..fS ^L/ol ii5LLu^Lj' lAi» 312

Wenn du mit Gott weggehst, kommst du glücklich zurücL

^Jlj ')^J f>-.-i'-V<-^ L^j-^ i»»-^ i^»^ 313

,Gott" rufend habe ich Zucker gegessen; „Welt' rufend habe

ich Täuschung erprobt.

1) lAÄJ peiul = Ratli ist sonderbarer Weise Iiier im Sinne vo» ThuscIuiiik genommen.

(36)

238 Vambirtj, Die Sarten und ilire Sprache.

joLä »lXxä^^jI ^j*.c>_i:u 314

Den Unglücklichen beisst der Hund auch auf Kameelsrücken

sitzend.

^L_i_k^ »tXJy jJ »Jjy 315

Der Krug bricht nicht alle Tage, sondern nur eines Tages.

}Ät=r >-^>^y lt^"^' 1^^' LT^-H^ ly-^^^ 316

Das Gras, welches die Schlange nicht liebt, komrat bei der

Oeffnung ihres Nestes heraus.

ö>-^ ly'^y u^^J^ ^'^y'

Für den Leidenden giebt es kein Heilmittel.

O^y^" i^-H j5;W 318

Der Weizen gelangt schliesslich nur in die Mühle.

i^^yy i^jJj! qU^;L« 319

Sulejman ist gestorben, die Dive sind befreit.

jjjy,Lj bCJ-ol jj-t jj'.^ÄJJ ^_?-'^^-*'-=^ ^ii^' 320

Das Beste des Fleisches ist der Darm, und dennoch zieht es

zum Ursprung zurück (V).

"''-^ ^y öty«i! 321

Dem furzenden Hintern ist Gerstenmehl nur eine Ausrede.

j./o^'usu:9- ^y iMuis ^ jjtjj^ ly.^" y K'iJü't 322

Bricht ein Zahn von der Mehlspeise heraus ? kommt das Auge

von einem Grieskorn heraus ?

^lJs'w^~ »lXjüs ^xi^jj! ^iU» »jcäS' jwwJjl ^^Jj 323

Stirbt der Greis, bewahre ihn eine Woche, seine Leiche be¬

wahre in einem Sacke.

jj**-fc5 mLw^aä iji>s.Ä*«oM^^ j^4hO Q^;*' ^j^a.**^w.a5^ tr*"*-* 324

Schneidest du Holz , schneide lang ; schneidest du Eisen,

schneide kurz.

yo^ß^ ^a=l-^ o"-^ 325

Ist das Leben süsser? ist die Halwa süsser?

yj^ry^ j;^ O^-^ 326

Mit , Halwa" sagen wird der Mund noch nicht süss.

(37)

Vambiry, Die Sarten und ihre Spraclie. 239

v_yy ^.iS •Jsji Kj^ßy* „'^ 327

Vierzig Mann liaben einen Kern unter sich getheilt und auf¬

gegessen.

^Aj'lxJjj i^ioLj ^-jl-kj 328

Ein schlechter Ochse macht den ganzen Stall wirr.

ijilj Ȁstjy Jwo qUj 329

Das schlechte zweijährige Kalb steht über dem einjährigen.

»jLj ^^yjM üjy^ 330

Der neue Krug hat frisches Wasser.

i^^yJ^ ^^^-jO^yiwS-u 331

Von dem Menschen mit schönem Angesicht trenne dich nicht.

^L«.jJIj cjH;W w-tV^L». iji^S «.Ci.fijls iUMju^j- ^IX^Jyt ><!^>-;^(J^' 332

Geht der nicht echte Herr auf die Jagd, so lässt er seinen

Falken auf Krähen los.

l;«L»IjLj xcji ^^Li^b 333

Der am Halse gebundene Hund taugt nicht zur Jagd.

J-^ L?*^' '^^y^^ 334

Ob du Tausende kennen sollst, kenne lieber den Namen

eines einzigen.

JJLt U=- AiJyi jS'iJ IXjf 335

Die Frau sieht auf die Frau und schmückt die Hände mit

Henna sich.

ß o^j-j-^-H u-^Ji' o^jy(^- 336

Nicht der Laufende sondem der Befehlende erhält es.

J-i-fr-A iix.ij^w^*ib u5LL*«.j 337

Gibst du dem Feinde zu essen, so setzt er sich auf deinen Kopf

d^^'^ß:^ yj^.ß^ jj' »^^ß^ ^.j^ 338

Singe nicht das Lied eines Fremden , singe lieber dein

eigenes Lied.

^LJy v_*Ailjy' p^jLj u^Lö u«Uiy vyrsjs' o^/^ 339

Mit einem Herren lässt sich nicht zanken, mit einer Pappel

lässt sich nicht ringen.

(38)

240 Vambiry, Die Sarten und ihre Sprache.

')»J^jy ^^jt ^äjIlX-jjJ 340

Des Jünglings Verstand ist in seinen zwei Augen (mit denen

er auf die Mädchen sieht).

xüüö^Äv *>ijLs» ^^joLs«- ^iiUijij! JwxKÄjt ^yj_j.-w 341

Sprich zu dem , der dich versteht ,' der seine Seele in deine

Seele legt.

L_X_^_i;^_<_j yik-».L*_j vy^y J-i 342

Isst der Reiche nicht, schlag es ihm auf die Zähne ; sagt der

Arme : „ich esse nicht", schlage es ihm auf die Zähne.

^JJi iü^.O (^Uäc^- wjLi siXaS \jLjL=>- ^^LesJJi 343

Wo ist die Geliebte, welche die Seele nicht peinigt; wo die

Beere, wenn man nicht auf die Berge steigt.

ÖL*J j3 *-^0->^ 344

Ein goldener Fleck auf zerrissenem Kleide passt sich nicht.

y-^X^ysr *)^XjJ'u5» ^jjAMjjLÄ-iol 345

Der keine Hosen hat, fürchtet den Dom.

ij«bii!iljVl «5^:5' slVcLj ^^.jDCiUij! 346

Der Hirsch weidet nicht auf besuchten Bergeu.

jj~^Sjy-^ U^l-j " ^^^^ djjy 1^^'^ u5>-«««y 347

Dem Auge des Vogels mit gebrochenen Fittigen dünkt die

Scholle ein Berg.

L.-.-*iy J-s ^UJ! v_*~^"L^ iyh'^ l5*-*^' a^^>^j}l 348

Es ist nicht dein Sohn, der nicht von dir geboren; es ist

nicht dein Sciave, den du nicht gekauft.

ijJSi^'i-j' ^^.y^ L£yjl qI^^^L*. ^^^Xj^\Jii\ 349

Man wirft dem Hunde, der seinen Herren Uebt, ein Bein.

(j<.Uuä ^J^} i^*^^ 350

Was der Hund tbut, kann der Eigenthümer des Hundes

nicht thun.

1) Wird als kirgisisches Sprichwort bei Budagow I, 294 angeführt.

2) Ich befolge hier die russische Uebersetzung, doch die Bedeutung von uiJJ.^' ist mir uubekannt.

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