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Deutsche Sprache – schwere Sprache

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Prof. Dr. Peter Gallmann, Universität Jena Winter 2017/18

Deutsche Sprache – schwere Sprache

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1. Irgendjemand fletzte sich auf dem Divan neben dem Büffett, ein anderer räkelte sich rhytmisch auf der Matraze, ein Dritter plantschte im Becken.

2. Man stand schlange und Kopf, lief Ski und eis, wollte Rad und Auto fahren, und wer Diät gelebt und Haus gehalten hatte, hielt jetzt Hof.

3. Auf gut Deutsch heisst das, das die lybische Firma pleite gemacht hat, aber die selbstständigen Mitarbeiter konnten ihre Schäfchen ins Trockene bringen.

4. Alles Mögliche deutet daraufhin, daß sich etwas ähnliches widerholen wird, obwohl alles Erdenkliche getan wurde, etwas derartiges zu verhindern und alles zu anullie‐

ren.

5. In einem nahegelegenen Haus fand der Fotograph das nächst gelegene Telefon, im Portemonaie den nummerierten Bon.

6. Im Zenith ihres Rums wagten sie die Prophezeihung, man werde trotz minutiöser Prüfung weiter im Dunkeln tappen und aufs beste hoffen, und in soweit werde alles beim Alten bleiben.

7. Auch wer aufs ganze geht und überschwänglich sein bestes tut, tut manchmal Un‐

recht, hält es aber gern für rechtens.

8. Er war stattdessen disperat bemüht, den zugrunde liegenden Konflikt ‐ also den Konflikt, der ihrem Dissenz zugrundeliegt und allen Angst macht ‐ zu entschärfen, und infolge dessen kam er mit allen ins Reine.

9. Wie kein Zweiter hat sich der Diskutand dafür starkgemacht, auch die weniger bril‐

lianten Reflektionen der Koryphähen ernstzunehmen.

10. Dass es nottut, alles wieder instandzusetzen, darf ein Einzelner nicht infrage stellen.

11. Worttrennungen – richtig oder falsch? Exa‐men; Ex‐otik; Hek‐tar; ig‐no‐riert; Lan‐

dau‐er; Li‐no‐le‐um; Psy‐cha‐go‐ge; psy‐chi‐a‐trisch; Psy‐cho‐lo‐ge; pä‐da‐go‐gisch;

pä‐do‐phil; Pä‐de‐rast; Sow‐jet; Sy‐no‐nym.

Die Sätze stammen aus einem Test, den der »Zeit«‐Redakteur Dieter E. Zimmer ent‐

wickelt hat (»Die Zeit«, 3. November 1989; wiederabgedruckt in: Dieter E. Zimmer:

Die Elektrifizierung der Sprache. Über Sprechen, Schreiben, Computer, Gehirne und Geist. Zürich 1991 (= Haffmanns Taschenbuch 99). Sein Kommentar dazu: »Diesen Text haben wir einige Male diktiert. Das Experiment ging aus wie erwartet. Niemand konnte ihn fehlerfrei schreiben. Jene Versuchskaninchen, die nicht von Berufs wegen mit Texten umgehen, machten im Durchschnitt 44 Fehler, Deutschlehrer 39, und Be‐

rufskorrektoren auch noch 16. Als der Autor, der diese Texte zusammengebaut hatte und mit ihren Tücken also vertraut war, sich den Text nach einigen Wochen selber diktieren ließ, machte er auch wieder 11.«

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