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(1)344 Sprenger, Litteralurberichl aus Ostindien

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344 Sprenger, Litteralurberichl aus Ostindien.

wenn durch dieses Orguu muthige Beslrebuiigen , wie die , welche wir schun zu erwähnen hatten, die verdiente üeirentlichkeit erhalten; wir werden uns freuen , wenn wir solchergestalt z« bestiiligen haben , dass der wissenschaft¬

liche Aufschwung in unseren Culonieii sich in seiner vollen Knergie behauptet.

ßurun MelviU de Cambee.

LKteralurbericht aus Osliiidien VUM Dr. Sprenger,

\ ursleher der Uelehrtenschule zu Delhi.

Lucknow, 5. Nov. 1848.

Ks sind aun beinahe hundert Jahre vergangen , seitdem die Engländer, die Zugführer der europäischen Bildung in ihrer Entwickelung nach aussen, Indien beherrschen und an der geistigen Wiedergeburt dieses wunderbaren Landes arbeiten. Ihre Bestrebungen und die schöpferische Macht der Ver¬

hältnisse , in welche Iddieii durch die englische Verwaltung eingetreten ist, haben bereits grossartige \\ iikungen hervorgebracht. Die am meisten in die Augen fallende Erscheinung dieser Art ist die Unznhl der in den Liindcs- sjirachen hernushommenden Zeitschriften. Delhi besitzt sechs polillsehe Jour¬

nale, jedes wöchentlich zweimal erscheinend, von denen zwei auch lilterariscbe Artikel bringen, und eine rein lillcrarische .Monatsschrift; — eins dieser Jour¬

nale ist persisch, ein anderes hindi, die übrigen in der l'rdu - Sprache. In Kalkutta erscheint ein halbes Dutzend bengalische Zeitungen und zwei oder drei persische; Bombay, Agra, Bareylly, Ghasipor, und das ehrwürdige Be¬

nares haben ebenfalls ihre Zeitungen. Politische Gegenstände werden durin l'reimülhiger , und bisweilen vernünftiger besprochen, als diess noch zu Anfang

ieses Jahres in manchen Gegenden Deutsehlands geschehen konnte. Die

Kegierung ist nichl niisstrauisch gegen ihr eigenes Kind , die Aufklärung.

Ausserdem werden in jenen Blättern lillcrarische Erscheinungen angekündigt und neue Erfindungen beschrieben , manchmal a..ch durch Bilder erläutert ; besonders das Kiriin ns-sadagn (die Conjunction der beiden Glücksplaneten

— Venus und Jupiter, d. h. der orientalischen und der occidentaliscben Bil¬

dung) macht es sich zur Aufgabe , wie das Penny Magazine seine Leser durcb Illustrationen zu ergötzen und zu belehren. — Es isl ferner zum Erstaunen, wie viel Bür/ter in den lebenden sotvohl als gelehrten Sprachen (Sanskrit, Arabisch und Persisch) hier zu Lande schon erschienen sind und fortwährend erscheinen. In Lucknow (spr. Laknau) sind zwölf lilhographiscbe Oflicinen unausgesetzt mit der Herstellung von Lilteralurwerken besehäfligt. Wie in Europa zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts werden besonders Schulbücher, Klassiker, scholastische und mcdieinische Werke gedruekt, viele bereits in der zehnten und so fort bis zur dreissigsten Ausgabe. Ich gebe nachstehend die Nam^n der Schulbücher in der Ordnung, in welcher sie hier gelesen werden, und bemerke ausdrücklich dass diese alle zu wiederholten Malen in Typendruck und lilhographirt erschienen sind.

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Simnger , LiUuralurberichl aus OsUndien. 345

I. persischer Studicneursus. 1) Karijma, d. h, das Pandnama

des Sa'dij. 2) Gulistnn. 3) Yusuf wa Zulaißhä. 4) Inschd des KhaUjfa.

5) StA-nnd«r>mmn. 6) Abu'l -Fadhl. 7) Jf/i/nri B^zär. 8) St" JVn/Ar des Tzuhurg. 9) H«s«i U'ti i'seAi-. 10) Jl'ntnyi' des yCamnl Khan 'AUjs 11) Die Metrik des Sayfij. Ausser diesen wird häufig gelesen: 12) Mahvnüdnama, 13) Hnhiiri dänisch. 14) Inschä des Mädhordnt. 15) ÄuA-«'«« des Mirzd Kati/I. 16) fiwA;«'«( des Lacmy Karayn. 17) ^»nndnnm« (eine persische tiramniatik ). 18) Tauky'äl des Kisrä.

II. A r a h i s eh e r S t u d i e n c u rs US. Grammatik: Myzän (Conjugation der regelmässigen Zeitwörter). 2) Munschaib (die Abwah des Zeitwortes)- 3) frtr/i Myr (dasselbe wie das vorhergehende , doch mit Hinzunabme der

unregelmässigen Zeitwörter). 4) Pang Gang (dasselbe). 5) Dustür al-

mublady. 6) Xnhwi Myr. 7) Scharh miat ämil. 8) Hidnjat an-nahw (die

erleiehlerle Kafiya). 9) Mirbnh. 10) Käfiya. 11) ScAnrA Mulla ( Gamy's Commentar zur Kafiya, sehr häufig gedruckt und gelesen). — Logik: 12) Ysäijhiit'iy des Alihnry. 13) Kala ahnl (ein Commenlar zu Nr. 12). 14) Myr

Ysäghiigy (eine Glosse zu Nr. 12). 15) Tahdzyb. 16) Myzani mantjUi.

17) Commenlar zu Nr. 15. 18) Schamsiyya, 19) Kuthy (ein Commenlar zu

Nr. IS). 20) Myr Kulhy (eine Glosse zu Nr. 19). 21) Mulla fridiA- (eine Erklärung zu Nr. 20. Dieses mitlelalterlichc Supercommentiren von Super- commentaren herrscht hier noch so stark , dass zu derselben Schamsiyya so¬

gar ein Commentar der sechsten Polenz gedruckt worden isl). 22) Myr

Znhid. 23) './bd nl-ljlyy (Commenlar zu Nr. 22). 24) Mnybudzy. 25)

Sulliini. 26) Commentar des Mnwliiuy Hnsnn zu Nr. 25. 27) Commenlar

des Muhyn zu Nr. 25. — Rhetorik: 28) Talkhy^. 29) MohhUifar des

UjjJ' (O MildlhiHigcr ! Anrufung Golles , mit der dos Buch beginnt).

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346 Sprenger, LiUeralurberichl aus Ostindien.

Tafldznny. 30) Mutawwal desselben. 31) Mullnziida'g Coinineutur zu

Nr. 29. — Glaubenslehre: 32) Commentar des Taftnznny zu den Aktigid des

Kasafg. 33) Commentar des Khayaly zu Nr. 32. — Physik: 34) i^adrii

(Physik des Aristoteles). 35) Schams bazigha (desgleichen). — Pflicht- und Rechtslehre : .3fi) Ma Id hudda (persisch). 37) Kami hakk (desgl.). 3ö) Munyat al-mofally (eine arabische Abhandlung über das Gebet). 39) Kudüry.

40) Abkürzung der Wikiiya. 41) Commentar zu Nr. 40, sehr oft gedruckt und viel gelesen. 42) Hidäya.

Ausser diesen Schulbüchern werden folgende Korancommentare gedruekt : 1) Galdlayn, 2) Hosayny (2 starke Bde. 4., pers.). 3) l-Izyzy (3 Bde. 4.).

— Tradition: 4) Taysyr (eine nette, im J. d. H. 1252 gedruckte Ausgabe isl seilen geworden). 5) Abu Diiuiüd, 6) JUiscAAvil (es giebt davon zwei Ausgaben in der Originalsprache, die eine mit persischer, die andere mit Ifdu-Uebersetzung nebst Commentar des Mawlawy 'Abd al-bakk, und drei in englischer Sprache). 7) Personalbeschreibung des Propheten von Tirmidzy.

ä) Nasäy. 9) Bulügh (Traditionen auf denen die mohammedanischen Gesetze beruhen). — Arabische Wörterbücher: 10) Tag al-lughal (7 Bde. Fol., die Krklärung persisch, ein Seitenslüek zum Haft kulzum). 11) Muntakhab al- lughnt. 12) Kämüs (in Bombay lilhographirt). 13) Munlaha 'l-arab (eine pers. Uebersetzung des Kämüs, in 4.). — Folgende vier Bücher über die Ufül al-fikh (Grundsätze der Pflicht- und Rechtslebre) hällen unter den Schul¬

büchern genannt werden sollen: 14) Schdschg. 15) iViir al-anwar. 16)

Tawdhyh. 17) Talwyk (Commentar zu Nr. 16). — Ueber Geschichte ist nur ein gutes Werk letztbin in Bombay gedruckt worden, nämlich das Rawdhat «f- fafa , in 2 «cbönen Bänden. Es wnrde auch das Mathnawy des GaliUuddyn Rumy, der Vgwän des Häfiz, sämmtliche Werke des Sa'dy u. A. gedruckt.

Sebr erfreulich ist es , dass die Asiatische Gesellschaft von Bengalen neues Leben zeigt und dass die Regierung in der letzten Zeit viel für Wis¬

senschaft gethan hat. Voriges Jahr wurde eine lilterariscbe Expedition nacb Tibet gesendet '); auf Kosten der Regierung wurden Zeichnungen uud Be-

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1) S. Ztschr. d. U. M. G. II. S. 456, Nr, 9.

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Sprenger , LUleralurherichl aus Ostindien. 347 schreibangen mehrerer Tempel angefertigt, und icb selbst bin seit März d. J.

im Auftrage der Regierung zu Lucknow, dem Mittelpunkte mohammedanischer Studien in Indien, um einen Catalogue raisonne der hiesigen Bibliotheken aufzusetzen. Die Ergebnisse meiner Arbeit sind im Ganzen belohnend. Meine Berichte werden Ihnen seiner Zeit zukommen. In Delhi haben wir eine ar¬

chäologische Gesellschaft gebildet '). Dieser Aufschwung wissenschaftlichen Sirebens ist, wie es unter Sir W. Jones und </. Prinsep der Fall war, der Thätigkeit und dem Einllusse eines einzigen Mannes zu danken : des Herrn H. M. Elliot, poliliseben Regicrungs-Secrelärs von Indien. Der erste von den vier Bänden seiner Bibliographie der Geschichtschrciber Indiens , von der ich Ihnen früher Nachricht gab , w ird nächstens erscheinen. Meine Geschichte Muhammad's ist ebenfalls unter der Presse.

Ein driiler hebräischer Siegelslein.

(Nachtrag zu S. 243.)

Hr. Dr. TiicA bat die Güte gehabt, bei der Redaction meines Aufsalzes über den neuerlich in Phönicien gefundenen hebräischen Siegelstein die Er¬

innerung beizurügen, dass Movers bereits den Ursprung und die Lesung des verwandten Fresnel'schen Steines richtig erkannte. Icb habe jetzt nocb einen andern Gedächtnissfehler gut zu machen. Ein dritter Stein dieser Art ist nämlich der ehemals in der Sammlung von Slosrh , jetzt im königl. Museum zu Berlin befindliche, ein opaker Chaicedon, abgebildet in Gesenius' Monumm.

phoenic. unter Nr. LXVII (Taf. 31). Die Inschrift desselben lese ich ohne Bedenken so :

"i!T<ba-< na natii»

Also hier abermals ein mit IM'^ zusammengesetzter und auch in der Bibel (2 Kön. 15, 25. Jes. 7, 4. 5. 8, 6) vorkommender Name Remaljahu, welchen Gesenius gänzlich verkannte, indem er Mn^b^Sl las. Ueber den eigentlichen Sinn und die Beziehung der Inschrift jedoch könnte man in Zweifel sein.

n3!1t< bedeutet nmor, ilcliriar, auch wohl nmirn , und ist möglicher Weise Eigenname der Tochter des Remaljahu. So liesse sich die von Gesenius auf¬

gestellte \ ermuthung festhalten , dass der Stein einen Ring oder ein andres Schmuckstück zierte, welches als Geschenk dargebracht wurde: „Für dicb, A. bath-R." Sonst nehme man nan«J in appellativcr Bedeutung: „Dir die Liebe der Tochter des Remaljahu" : was entweder gleichfalls Aufschrift eines geschenkten Schmuckes oder die Zuschrift eines Briefsicgels wäre , in der Art wie wir dergleichen haben. Doch wie dem sei , die oben gegebene Le-

1) S. Zuchr. d. D. .M. G. II, S. 462, Z. 5 —8. — In einer Randbemer¬

kung giebl uns Herr Dr. Sfirenger noch folgende wichtig», Nachricht : Iu Madyna (.Medina) befinden sich zwei Exemplare des Tabary; ich habe einem Hiiggy Geld gegeben, uns eins zu kaufen oder abschreiben zu lassen."

D. Red.

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