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Editorial Gras im Fokusder Wiederkäuerfütterung

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AGRARForschung 331

Editorial Gras im Fokus

der Wiederkäuerfütterung

AGRARForschung 14 (8): 331, 2007

In der Tierernährung nimmt die Qualität des Futters eine zentrale Stel- lung ein. Einerseits ver- sucht das Tier über die Nahrung seinen Bedarf an Nährstoffen und Ener- gie zu decken, anderer- seits hat das Futter einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität der tieri- schen Produkte wie Milch, Fleisch oder Eier. So kann zum Beispiel beim Einsatz von grossen Mengen an Rapsnebenprodukten in der Legehennenfütterung ein Nebengeschmack (z.B.

Fischgeschmack) in den Eiern entstehen.

In der Wiederkäuerfütterung kommt dem Gras eine besondere Bedeutung zu, dies umso mehr, da die Schweiz ein ausgesproche- nes Grasland ist. Bei den Milch- viehrationen besteht im Gegen- satz zu anderen Ländern oder Re- gionen in Europa und Amerika der Hauptanteil der Grundration aus Raufutter, davon der grösste Teil aus Gras. Auch in der Rind- fleischproduktion spielt mit der Zunahme extensiver Produkti- onssysteme die Weide, respektive das Gras oder seine Konserven, eine immer wichtigere Rolle. Für die Schweiz heisst das, dass mög- lichst genaue Kenntnisse über das Gras und seine Konserven wie Si- lage, Feuchtheu oder Dürrfutter von entscheidender Bedeutung für die Fütterung sind.

Das Grüne Buch: eine er- giebige Informationsquelle Eine besonders umfangreiche Charakterisierung dieser Raufut- ter findet man im Grünen Buch von ALP, den Fütterungsemp-

Walter Stoll, Leiter Forschungsbereich Milch- und Fleischproduktion Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux ALP.

fehlungen und Nährwerttabellen für Wiederkäuer. Die Nähr- und Mineralstoffgehalte der Grünfut- ter, Silagen und Dürrfutter wer- den darin hinsichtlich der bota- nischen Zusammensetzung und der Nutzungsstadien detailliert dargestellt. Dahinter steht eine jahrelange Arbeit mit unzähligen Analysen und vielen Tierversu- chen. Letztmals wurde das Grüne Buch im Jahre 2006 aktualisiert (Online-Version). Die publizier- ten Neuerungen basieren auf ei- nem Projekt, welches in Zusam- menarbeit mit den Schwester- anstalten Agroscope Changins- Wädenswil ACW und Agroscope Reckenholz-Tänikon ART durch- geführt wurde.

Die Erarbeitung neuer Erkennt- nisse hinsichtlich Nährstoffquali- tät der Raufutter ist für ALP wei- terhin von Bedeutung. Ein aktu- elles Beispiel findet sich in die- ser Ausgabe wieder, wo der Ein- fluss der Konservierungsart, des Schnitts und des Wachstumssta- diums auf die Verdaulichkeit und auf den Mineralstoffgehalt von Gras beschrieben werden (sie- he Beitrag Seite 370-375).

Wie andere Futter kann auch Gras, Silage oder Heu die Qua- lität von Milch und Fleisch beein- flussen. Versuche von ALP zeig- ten, dass durch die unterschied- liche botanische Zusammenset- zung der Wiesen und Weiden oder durch die Konservierungsart des Futters das Fettsäurenmuster der Milch verändert werden kann.

Die Tagung zum Thema Milch aus grasbetonten Rationen zeigt ein für die menschliche Er- nährung interessantes Fettsäu- renprofil. Es stellt sich die Fra-

ge, inwieweit die Schweiz oder umliegende Länder aus dem Al- penraum mit ähnlichen Produk- tionsbedingungen daraus einen Nutzen ziehen können? ALP hat deshalb zusammen mit Profi- Lait und AGRIDEA eine wis- senschaftliche Tagung zum The- ma «Der besondere Wert gras- landbasierter Milch» organisiert.

An dieser diskutieren am 8. No- vember dieses Jahres Forschen- de aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich die Bedeutung des Graslandes im Alpenraum, die Möglichkeiten der Beeinflussung der Milch- inhaltsstoffe über die Fütterung, die besonderen Inhaltsstoffe die- ser Milch und ihre Bedeutung in der menschlichen Ernährung sowie die Marktfähigkeit dieser Produkte. Das detaillierte Pro- gramm ist ebenfalls in dieser Ausgabe publiziert.

Die Produktion von Milch aus Gras ist, neben den ernährungs- physiologischen Besonderheiten der Milch, verbunden mit ande- ren für die Konsumentinnen und Konsumenten wichtigen Begleit- erscheinungen wie zum Beispiel einer natürlichen, artgerechten Tierhaltung oder mit der Land- schaftspflege.

Bis heute ist es aber kaum gelun- gen, die Besonderheiten dieser Produktionsweisen der Gesell- schaft zu vermitteln und somit der Landwirtschaft daraus einen wirt- schaftlichen Nutzen zu ermögli- chen. Die Tagung soll einen Bei- trag dazu leisten, die Wertschät- zung und die Wettbewerbsfähig- keit der zur Hauptsache auf Gras basierten Schweizer Milchpro- duktion in Zukunft zu steigern.

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