Wirkstoff (Handels- name)
empfindlich für empfohlene
Regeldosis
bei minimaler Hemm- konzentration
für empfohlene Regeldosis
bei minimaler Hemm- konzentration
unempfindlich (resistent) ab minimaler
Hemm- konzentration mäßig empfindlich
Vancomycin (Vancomycin®)
4 x 500 mg i. v./die oder 2 x 1000 mg i. v./die
nicht anwendbar, da keine höhere Dosierung
bis 4,0 mg/1 > 4,0 mg/1
Ofloxacin (Tarivid®)
2 x 200 mg oral/die bis 1,0 mg/1 2 x 400 mg oral/die über 1,0 bis 2,0 mg/1 > 2,0 mg/1
Ciprofloxacin (Ciprobay®)
2 x 250 mg oral/die oder 2 x 200 mg i. v./die
bis 0,25 mg/1 2 x 500 mg oral/die über 0,25 bis 0,5 mg/1 > 0,5 mg/1
Enoxacin (Gyramid®)
2 x 400 mg oral/die bis 1,0 mg/1 nicht anwendbar, da keine höhere Dosierung
> 1,0 mg/1
Teicoplanin (Targocid®)
1 x 200 mg i.m./die oder i. v./die (Erhaltungsdosis nach einmaliger Initialdosis von 400 mg)
bis 2,0 mg/1 1 x 400 mg i.m./die oder i. v./die (Erhaltungsdosis nach einmaliger Initialdosis von 400 mg)
über 2,0 bis 4,0 mg/1 > 4,0 mg/1
Temocillin (Temopen®)
2 x 500 mg i. v./die oder i. m./die
bis 8,0 mg/1 2 x 1000 mg i. v./die oder i. m./die
über 8,0 bis 16,0 mg/1 > 16,0 mg/1
Cefuroxim-Axetil*
(Zinnat®)
2 x 250 mg oral/die bis 0,5 mg/1 2 x 500 mg oral/die über 0,5 bis 1,0 mg/1 > 1,0 mg/1
Bakterielle Krankheitserreger
Grenzwerte zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Resistenz
E
ine gezielte Chemotherapie bakterieller Infektionen hat die Kenntnis des ursächlichen Erre- gers und seiner Antibiotika-Empfind- lichkeit zur Voraussetzung. Die dazu erforderliche Anzüchtung und nach- folgende Resistenzbestimmung (sive Empfindlichkeitsprüfung) gehören zu den täglichen Aufgaben des bakteriolo- gischen Laboratoriums. Unabhängig vom gewählten Testverfahren soll das Ergebnis den behandelnden Arzt dar- über informieren, ob der jeweilige Er- reger empfindlich, nur mäßig empfind- lich oder resistent ist gegen die geprüf- ten Antibiotika. Grundsätzlich liegt diesem Urteil der direkte oder indirek- te Vergleich zugrunde von minimaler Hemmkonzentration (MHK) als Aus- druck der antibakteriellen Aktivität ei- nes Antibiotikums mit den unter thera-Empfehlungen des
Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer
peutischen Bedingungen realisierbaren Wirkstoffkonzentrationen am Ort der gewünschten Wirkung. Diese aber wer- den entscheidend von unterschiedli- chen pharmakokinetischen Eigenschaf- ten und von den Dosierungsempfeh- lungen des Pharmaherstellers be- stimmt. Als wichtige Parameter führen
sie nach niedriger Tagesdosierung zum Grenzwert zwischen den Urteilen
„empfindlich" und „mäßig empfind- lich" beziehungsweise nach hoher Do- sierung je Behandlungstag zum Grenz- wert zwischen „mäßig empfindlich"
und „resistent". Das Ergebnis der Resi- stenzbestimmung wird daher mit sei- nem Empfindlichkeitsprädikat zugleich auch zum Hinweis auf die bakteriolo- gisch erforderliche Höhe der Antibioti- ka-Dosierung. Hier gilt, daß empfindli- che Keime in gut erreichbarer Infektlo- kalisation zumeist mit niedriger Dosie- rung behandelt werden können, nur mäßig empfindliche Erreger in schwer zugänglichen Infektionsherden dage- gen zwingend den hochdosierten Anti- biotika-Einsatz erfordern.
Zur Beratung und Festlegung dieser Grenzwerte hat der Wissenschaftliche
Vom Arbeitskreis „Grenzwertbestimmungen" des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer empfohlene Grenzwerte
* Die vom Hersteller empfohlene Niedrigstdosierung für Cefuroxim-Axetil (Zinnat®) mit nur 2 x 125 mg oral/die ist allenfalls bei Hohl- rauminfektionen der ableitenden Harnwege verwendbar. Ein Grenzwert für diese Minimaldosierung (höchstens 0,25 mg/1) wurde daher nicht verabschiedet.
A-3010 (78) Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990
Beirat der Bundesärztekammer einen Arbeitskreis aus Vertretern der zustän- digen Fachgebiete gebildet. Das Ergeb- nis seiner bisherigen Arbeit wird nach- stehend mit den Grenzwerten zur Be- urteilung der Empfindlichkeitsprüfung für eine Reihe älterer und neuerer An- tibiotika und Chemotherapeutika mit- geteilt.
Mitglieder des Arbeitskreises:
Prof. Dr. G. Heimann
Direktor der Kinderklinik der Rheinisch- Westfälischen-Technischen Universität Aachen, 5100 Aachen
Prof. Dr. J. H. Hengstmann
Chefarzt im Krankenhaus Am Urban, 1000 Berlin
Dr. K.-H. Kimbel
2000 Harnburg (ehern. Geschäftsführer der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)
Prof. Dr. H. Knothe
em. Direktor der Abteilung für Klinische Mikrobiologie, Zentrum für Hygiene der Universität Frankfurt, 6000 Frankfurt Prof. Dr. G. Linzenmeier
em. Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universität, 4300 Essen Prof. Dr. P. Naumann
em. Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universität Düsseldorf, 2000 Harnburg
Prof. Dr. H. Wacha
Chefarzt der Chirurgischen Klinik, Hospital zum Heiligen Geist, 6000 Frankfurt
Korrespondenzanschrift:
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer Herbert-Lewin-Straße 1 5000 Köln 41
Monographie-Entwürfe
des Bundesgesundheitsamtes
Die nachstehend aufgeführten Mo- nographien wurden von der Kommis- sion B 5 (Gastroenterologie, Stoff- wechsel) für den humanmedizinischen Bereich erarbeitet:
Bromoprid, Kaliumchlorid, Kali- umcitrat, Kaliumglukonat, Kallidinoge- nase, Loperamid, Octamylamin.
Die jeweiligen Monographie-Ent- würfe können beim Bundesgesund- heitsamt (GZS 13.05) angefordert und Stellungnahmen bis zum 1. November 1990 an das Institut für Arzneimittel des Bundesgesundheitsamtes, Seestra- ße 10-11, 1000 Berlin 65, eingesandt
werden. WZ
Veranstaltungen
Hessische Akademie für Betriebs-, Arbeits-
und Sozialmedizin e.V.
Kurstennine Arbeitsmedizin Für die Gebietsbezeichnung "Ar- beitsmedizin" und die Zusatzbezeich- nung "Betriebsmedizin" verlangt die Weiterbildungsordnung die Teilnahme an dem dreimonatigen theoretischen Kurs über Arbeitsmedizin an einer Akademie. Dieser Kurs kann in sechs Teilkursen absolviert werden, wobei dringend gebeten wird, die Reihenfol- ge A, B und C einzuhalten. Die Teilab- schnitte eines Vierwochenkurses A, B oder C können nicht an verschiedenen Akademien absolviert werden.
A 1: 21. 1. bis 1. 2. 1991 A 2: 16. 9. bis 27. 9. 1991
B 1: 15. 4. bis 26. 4. 1991 B 2: 4. 11. bis 15. 11. 1991 C 1: 11. 3. bis 22. 3. 1991 C 2: 2. 12. bis 13. 12. 1991
Kurstennine Sozialmedizin Aufbaukurs I (AK I ), 18. 2. bis 1. 3. 1991
Aufbaukurs II (AK II), 7. 10. bis 18. 10. 1991.
~ Auskünfte: Hessische Akademie für Betriebs-, Arbeits-und Sozialmedi- zin e.V., Carl-Oelemann-Weg 11, 6350 Bad Nauheim, Telefon 0 60 32/24 50.
e
In diese Rubrik können nur Kongresse, Kurse oder Lehrgän- ge aufgenommen werden, die von der Bundesärztekammer oder der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung, von Landesärz- tekammern oder Kassenärztli- chen Vereinigungen veranstaltet oder mitveranstaltet werden.KASSENÄRZTLICHE BUNDESVEREINIGUNG Kassenarztsitze
Nordrhein
Von der Kassenärztlichen Vereini- gung Nordrhein werden folgende Kas- senarztsitze als dringend zu besetzen ausgeschrieben:
Kassenarztsitze mit Umsatzgarantie Linnich, Kinderarzt
Bewerbungen sind zu richten an den Zulassungsausschuß für Kassen- arztzulassungen Aachen, Habsburger- allee 13, 5100 Aachen, Telefon 02 41/75 09-0.
Solingen-Ohligs/-Wald, Dermatologe
Bewerbungen sind zu richten an den Zulassungsausschuß für Kassen- arztzulassungen Düsseldorf, Emanuel- Leutze-Straße 8, 4000 Düsseldorf, Te- lefon 02 11/59 70-0.
Duisburg-N eudorf/Duissern, Dermatologe
Duisburg-Rheinhausen/
Hoch emmerich/Bergheim Dermatologe
Bewerbungen sind zu richten an den Zulassungsausschuß für Kassen-
arztzulassungen Duisburg, Lützowstra- ße 7, 4100 Duisburg, Telefon 02 03/37 80 60.
Waldbröl, Dermatologe
Bewerbungen sind zu richten an den Zulassungsausschuß für Kassen- arztzulassungen Köln, Clever Straße 13-15, 5000 Köln, Telefon 02 21!77 63-0.
~ Den Bewerbern um vorgenannte Kassenarztsitze für Dermatologie wird lediglich eine Umsatzgarantie für ein Jahr in Höhe von 100 000,- DM .. ge- währt sowie der Pflichtbeitrag zur Arz- teversorgung für ein Jahr. Dem Bewer- ber des Kassenarztsitzes für einen Kin- derarzt in Linnich wird eine Umsatzga- rantie für ein Jahr in Höhe von 80 000,- DM gewährt.
Nähere Auskünfte hierüber bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nord- rhein, Emanuel-Leutze-Straße 8, 4000 Düsseldorf 11, Telefon 02 11!59 70-0, und bei jeder anderen Verwaltungs- stelle der Kassenärztlichen Vereini- gung Nordrhein.
e
Ärzte ohne deutsche Approbati- on können sich nicht unmittelbar an den zuständigen Zulassungsausschuß wenden. Sie erhalten zunächst Aus- kunft und Beratung unter Telefon 02 11/59 70-2 23 oder 2 24. DA-3012 (80) Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990