Leserdienst
Hinweise • Anregungen Urlaub in Nordirland
schen Mönche, die predigend und bekehrend in das fränkische Bur- gund und das agilolfische Bayern kamen. Machtvoll erhebt sich auf der Insel noch heute der 25 Meter hohe Rundturm, in dem die Mön- che ihre frommen Schriften vor dem Zugriff von Dänen und Wikin- gern bewahrten.
Lohnender Abstecher von Enniskil- len aus: In westlicher Richtung er- reicht man mit dem Wagen in zwei Stunden Sligo in der Republik Süd- irland, ausgezeichnet durch Ruinen einer berühmt gewesenen Abtei, durch prähistorische Stätten aus der Zeit zwischen 1500 und 3000 vor Chr. und ein besuchenswertes Museum. Wir setzten in Sligo zum Gipfelsturm auf eine Höhe an, fan- den oben eine großartige Aussicht auf den heranrollenden Atlantik und einen 20 Meter hoch aufge- türmten Steinhaufen. Man sagte uns, sein Ursprung gehe auf das Jahr 2500 vor Chr. zurück, und er sei der Göttin Maeve gewidmet.
Daraufhin schien uns die Dame zu grollen, denn sie jagte uns mit Blitz und Regenschauer gleich wieder talwärts.
Hauptthema in Irland ist neben Rei- ten, Revolution, Golf und Hünen- gräbern der Whiskey — englisch:
Whisky. Normalerweise kauft man ihn im Geschäft; am besten gleich den Nobeltropfen „Old Bushmills".
Wer das Glück hat, durch Bezie- hungen, Schleichwege oder Zufall an eine der zahllosen Schwarz- brennereien heranzukommen, spart trotz höherer „Prozente" viele Pfunde. Außerdem: drei Sterne für den Irish Coffee, er allein schon lohnt den Irland-Trip, sein Ge- schmack schwankt von Pub zu Pub je nach Malzgehalt des Whiskeys.
Eine wochenfüllende Beschäfti- gung, ihn zu studieren.
Brookeborough bei Enniskillen: In Jeans und Rollkragenpullover emp- fängt uns „His Lordship" im Vorhof seines Gestüts, während ein deut- scher Industriekapitän den „Pfer- deadel" begutachtet. Die Torein- fahrt ziert ein Rolls Royce älterer Bauart, bei 150 000 Pfund Erb-
schaftssteuer-Schulden scheint selbst für Lords ein brandneuer Sil- bervogel unerschwinglich. Die Dame des Hauses brillierte auf ih- rem Lieblingspferd, für ein paar hundert Mark pro Woche kann man bei ihr die hohe Schule der Reite- rei, besonders des Springreitens, erlernen. Als Parcours dienen die fabelhafte Reithalle und der 400 ha große, parkähnliche Besitz der Fa- milie. Zu ihren Schülern, erzählt Mylady, gehören außer Engländern, Amerikanern auch Deutsche. Ne- ben reiten — die Brookeboroughs unterrichteten seit 1955, und beide waren Teilnehmer an internationa- len Springreiter-Konkurrenzen — kann man hier auch jagen — ja- panische Sika-Hirsche und Wild- schweine —, ferner fischen und se- geln sowie in englischer Politik schnüffeln, denn „Seine Lord- schaft" ist Mitglied des Oberhau- ses. R. Deglmann-Schwarz Weitere Auskünfte über Nordirland erteilen das englische Fremdenver- kehrsamt in Frankfurt, Neue Main- zer Straße 22, British Airways, Ber- lin, Europa-Center, und das Ärzte- Reise-Zentrum in Köln.
Festspiele
Hongkong Arts Festival 1975
—Das vorläufige Programm für das dritte Hongkong Festival, das vom 3. Februar bis 1. März 1975 veran- staltet wird, sieht als Mitwirkende unter anderen vor: das Spanische Nationalorchester, das Philharmo- nische Orchester Hongkong, das Chinesische Instrumental Orche- ster und das nationale Jugendor- chester Australiens, ferner das Or- chester und das Ensemble der Kö- niglich-Schwedischen Oper, das Yvonne Arnaud Theater, Guildford, und das Lucerno Tena Spanish Dance Ensemble. Zum Programm gehören weiter Ausstellungen und Volksfeste. Auskunft über Arrange- ments: Hong-Kong-Tourist-Associa- tion, 6 Frankfurt (Main), Bocken- heimer Landstraße 51-53, Telefon (06 11) 72 26 88, 72 45 16. HTA/H
Tips für unterwegs
Mehrsprachiges Theater in Paris
—Das „Thäätre de ('Atelier" am Montmartre wartet für fremdspra- chige Besucher mit einer einzigar- tigen Einrichtung auf: Eine Simul- tan-Übersetzungsanlage bringt die französischsprachige Aufführung auf Wunsch in deutsch, englisch, spanisch oder japanisch zu Gehör.
In dieser Spielzeit steht der „Ein- gebildete Kranke" von Moliöre auf dem Programm. Aufführungen: täg- lich außer montags. AF/H Weinseminar am Neusiedler See — In der Winzergenossenschaft St.
Martinus in Donnerskirchen am Neusiedler See finden in diesem Jahr zum erstenmal einwöchige Weinseminare statt. Bei zehn Wein- proben werden über 100 verschie- dene Weine verkostet. Zum Pro- gramm gehören weiter Lehrwande- rungen, Kellerbesichtigungen, kunsthistorische Exkursionen, eine Kutschfahrt durch das Natur- schutz- und Weinbaugebiet Illmitz und — in Verbindung mit der sieb- ten Weinprobe — ein Konzert- abend im Schloß Esterhazy. Aus- kunft: Neusiedler See Weinsemi- nar, A-7082 Donnerskirchen/Öster- reich. PrÖ/H Auf der „Edelsteinstraße" rund um
!dar-Oberstein — Zu der Reihe der getauften Touristenstraßen kommt nunmehr die „Edelsteinstraße". So wie die „Romantische Straße" auf eine reizvolle Landschaft mit Bur- gen und Schlössern hinweist, wie die „Deutsche Weinstraße" auf die Weinanbaugebiete in der Pfalz auf- merksam macht und wie sich die
„Schwarzwald-Hochstraße" auf das Bergland bezieht, das sie durch- quert, fordert die „Edelsteinstraße"
auf, rund um die Schmuckstadt 'dar-Oberstein an der Nahe Dia- mantenschleifereien und Betriebe, die Buntsteine verarbeiten, zu be- suchen. Touristen können dort die Bearbeitung der Steine vom Rohzu- stand bis zum Endschliff verfolgen.
Sie haben auch die Gelegenheit, ein Schmuckstück direkt beim Her- steller zu kaufen. dzt/H
2822 Heft 39 vom 26. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT