• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mammakarzinom: Radiatio der Lypmphknoten" (08.11.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mammakarzinom: Radiatio der Lypmphknoten" (08.11.2013)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 2134 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 45

|

8. November 2013 trat, empfiehlt Faude eine Periodi-

sierung der Kälteanwendung als Regenerationsmaßnahme. Vielver- sprechend sei nach Studienlage eine Ganzkörperanwendung im Stehen im Kälteimmersionsbad für zehn bis 15 Minuten bei 10 bis 15 °C kurz nach der Belastung. „Bei Tur- nieren wie der Fußball-Europa- meisterschaft mit vielen aufeinan- derfolgenden Spielen, können Käl- teanwendungen wie die Kaltwas- serimmersionsbäder tatsächlich hinsichtlich der Schnelligkeit etwas bringen“, erläutert Faude. Während intensiver Trainingsphasen solle man jedoch aufgrund der vermin- derten Trainingseffekte mit der Käl- teanwendung zurückhaltend sein.

Gegen den Muskelkater: Nach der Belastung ein kaltes Bad Was bringen diese Erkenntnisse dem Breitensportler? Freizeitsport- ler, die beispielsweise im Rahmen eines Beachvolleyball- oder Tennis- Turnieres ein bis drei Tage hinterei- nander körperlich sehr aktiv und beansprucht sind, können laut Emp- fehlung von Faude zur Verringe- rung des Muskelkaters zwischen den Turniertagen nach der Belas- tung ein kaltes Bad in der Bade- wanne von circa zehn Minuten neh- men. „Einfach den Kaltwasserhahn aufdrehen und laufen lassen. Eis- würfel können, müssen aber nicht hinzugefügt werden“, rät Faude.

„Wem zehn Minuten Kaltwasser- bad am Stück zu lange sind, der

kann sich bei einem ähnlich guten Ergebnis alternativ für drei mal vier Minuten mit jeweils einer Minute Pause ins kalte Nass begeben.“

Laut Studienlage gibt es dazu bisher keine konkrete Empfehlung.

„Die Wahrnehmung des Sportlers spielt bei der Beurteilung und dem Nutzen einer regenerativen Trai- ningsform eine große Rolle“, er- klärt Oliver Schmidtlein, Physio- therapeut des Deutschen Olympi- schen Sportbundes (DOSB). „Eine Kombination aus passiven und akti- ven Trainingsformen zur Regenera- tion kam bisher jedoch am besten bei den Sportlern an.“

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse empfiehlt Schmidtlein nach Trainingseinheiten und nach Belastungen, wie bei einem Fuß- ballspiel, eine aktive Regeneration in Form von Laufen oder Radfah- ren, Stretching, Aquagymnastik oder speziellen Körperübungen.

Diese kämen allesamt der Gewebe- regeneration und Stoffwechselrege- neration zugute. Als passive Rege- nerationsform unterstützen die von Faude beschriebenen Kaltwasser- bäder von zehn bis 15 Minuten er- gänzend den regenerativen Prozess.

Einen Tag nach der Belastung kann laut Schmidtlein die aktive Re- generation mittels Radergometer be- ziehungsweise Radfahren und Aqua- gymnastik fortgesetzt und um Kraft- übungen hinsichtlich individueller Schwachstellen ergänzt werden.

Dr. med. Kirsten Rössing

Dass intensiver Sport zu Veränderungen im Ge- hirn führen kann, haben klinische Neurophysiolo- gen der Universität Bochum nachgewiesen. Mit Hilfe der Kernspintomographie (MRT) machten sie Aufnahmen der Gehirne von 26 Leistungssport- lern und zwölf Nichtsportlern. Bei den Sportlern handelte es sich um 13 Kampfsportler (vor allem Judoka und Karateka) und 13 Ausdauersportler (vor allem Marathonläufer und Triathleten).

Die MRT-Bilder zeigten, dass die Sportler in ei- ner bestimmten Hirnregion, dem supplementären motorischen Areal (SMA), deutlich mehr graue Substanz aufwiesen als die Nichtsportler. Bei Aus- dauersportlern fand man sogar in zwei Hirnregio- nen, dem SMA und dem Hippocampus, mehr

graue Substanz als bei den Nichtsportlern, so der Leiter der Studie, Prof. Dr. med. Tobias Schmidt- Wilcke, Neurologe am Berufsgenossenschaftli- chen Universitätsklinikum Bergmannsheil. Ob die kernspintomographisch erfassten Veränderungen von einem Zellwachstum herrühren, oder etwa von einer stärkeren lokalen Durchblutung, ist noch nicht abschließend geklärt.

„Diese Ergebnisse bestätigen den Paradigmen- wechsel, der vor einigen Jahren in der Hirnfor- schung stattgefunden hat. Lange dachte man, dass sich das erwachsene Gehirn strukturell nicht mehr verändert. Mittlerweile wissen wir, dass etwa Lern- und Trainingsprozesse noch zu Veränderun- gen führen können,“ erklärt Schmidt-Wilcke. EB

SPORTLER: MEHR GRAUE SUBSTANZ

D

ie operative Entfernung der Lymphknoten bei Brustkrebs wird immer weiter eingeschränkt, da sie das Leben der Patientinnen nicht verlängert. Eine Studie der European Organisation for Re- search and Treatment of Cancer (EORTC-22922–10925) mit mehr als 4 000 Frauen belegt nun, dass eine Bestrahlung der Lymphkno- tenstationen für bestimmte Grup- pen Überlebensvorteile bringt. Phi- lip Poortmans stellte die Ergebnisse auf dem European Cancer Congress (ECCO) in Amsterdam vor.

Bei Frauen, denen die Brust komplett entfernt wurde, bestrahl- ten die Ärzte in 73 Prozent der Fäl- le die Brustwand. 99 Prozent der nodal-positiven Patientinnen und 66 Prozent der nodal-negativen Pa- tientinnen erhielten zusätzlich eine Chemo- oder Hormontherapie. Bei der Hälfte der Frauen wurde zusätz- lich die Lymphabflussregion ober- halb des Schlüsselbeins und neben dem Brustbein bestrahlt.

Nach einer mittleren Nachbeob- achtungszeit von 10,9 Jahren er- höhte sich durch die zusätzliche Be- strahlung der Lymphknoten das krankheitsfreie Überleben von 69,1 auf 72,1 Prozent (p = 0,04), das metastasenfreie Überleben von 75 auf 78 Prozent (p = 0,02) und das Gesamtüberleben von 80,7 auf 82,3 Prozent (p = 0,056). Der Effekt der Lymphabflussbestrahlung auf das Gesamtüberleben war statis- tisch signifikant (p = 0,03). Patien- tinnen, die eine Chemotherapie be- nötigten und zusätzlich eine Hor- montherapie erhalten haben, profi- tieren am stärksten von der Lymph- abflussbestrahlung.

Die Erkenntnisse, so das Resü- mee, werden in die Leitlinien einflie- ßen müssen und für einige Patientin- nen Änderungen in der Behand- lungspraxis nach sich ziehen. zyl

MAMMAKARZINOM

Radiatio der Lypmphknoten

EORTC-Studie belegt geringen Überlebensvorteil

M E D I Z I N R E P O R T

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn bei diesen Koronarste- nosen, die mittels Umgehungs- anastomosen geradezu ideal überbrückt werden können, Be- schwerden auftreten, sind in der Regel bereits zwei bis drei

Im Anschluß an einen künstli- chen Gefäßersatz sinkt die Plätt- chenlebenszeit auf etwa 6,2 Tage ab (Privatdozent Dr. Osten- dorf, II. Abteilung, Medizinische

Genau wie die fehlende Bekanntheit kann die Berühmtheit einer Marke auch zur Gefahr werden. So sprechen wir heute z.B. von einem Tempo-Taschentuch oder Plexiglas, meinen aber

Waeber M, Castiglione-Gertsch M, Dietrich D, et al.: Adjuvant therapy after excision and radiation of isolated postmastectomy locoregional breast cancer recurrence: definitive

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß diese Ergebnisse so- mit nicht die Ansicht unterstützen, daß Patienten, die sich für eine al- ternative Medizinform entschei- den, zu der

Die wichtigsten un- erwünschten Wirkungen der Radia- tio waren Alopezie (bei 57 Prozent), Erytheme (39 Prozent) und Kopf- schmerzen (28 Prozent); ernste ir- reversible

Er plädierte für eine Stärkung der Selbstverwaltungen, etwa nach dem Muster der Berufs- genossenschaften, die voll selbst- verwaltet seien und bisher keine finanziellen Probleme

Jugendliche, welche sich noch nicht für einen Weg entscheiden konnten, kommen für eine intensivere Beratung, im Idealfall gemeinsam mit den Eltern, nach Herisau oder Heiden..