Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 23|
10. Juni 2011 A 1331 Für behinderte Menschen und ihreFamilien ist es nicht immer leicht, sich im Dickicht der Sozialleis - tungen zurechtzufinden. Kommen sprachliche Probleme hinzu, entste- hen weitere Barrieren. Die Bro- schüre „Mein Kind ist behindert – diese Hilfen gibt es“ vermittelt in türkischer Sprache einen Überblick über die Leistungen, die Menschen mit Behinderungen zustehen. Sie ist als erste Orientierungshilfe gedacht.
Auf 70 Seiten erfahren behinder- te Menschen und ihre Angehörigen, welche Leistungen von den Kran- ken- und Pflegekassen erbracht werden und was beim Sozialamt zu beantragen ist. Der Ratgeber zeigt, wann eine Frühförderstelle besucht werden kann, wo ein Hilfsmittel be- antragt wird und welche Unterstüt- zung in der Pflege erhältlich ist.
Anhang und Text enthalten weiter- ZWEISPRACHIGER RATGEBER
„Mein Kind ist behindert“ – türkisch-deutsch
führende Lesetipps. Die Broschüre ist zweispaltig in türkischer und deutscher Sprache verfasst. Das hilft bei Beratungsgesprächen und erleichtert die Verständigung bei Behördengängen.
Der Ratgeber steht im Internet unter www.bvkm.de auf der Start- seite kostenfrei als Download zur
Verfügung. EB
Patienten finden auf den Internet- seiten der Bundespsychothera - peutenkammer verständliche und wissenschaftlich überprüfte Infor- mationen zu psychischen Erkran- kungen (www.bptk/patienten). Die Website wendet sich vor allem an Menschen, die noch nicht bei einem Psychotherapeuten waren und sich BUNDESPSYCHOTHERAPEUTENKAMMER
Informationen für psychisch kranke Menschen
erst einmal informieren möchten, welche Hilfen es bei psychischen Erkrankungen gibt. Sie geben Ant- wort auf Fragen wie: Was ist Psy- chotherapie? Wer behandelt psy- chische Krankheiten, und wie wer- den sie behandelt? Was passiert in einer Psychotherapie? Wer über- nimmt die Kosten? Wo finde ich ei- nen geeigneten Psychotherapeuten?
Darüber hinaus gibt es auf den Sei- ten detaillierte Informationen zu bislang sechs psychischen Krank- heiten: Alkoholabhängigkeit, De- pression, Essstörungen, Panik und Platzangst sowie Schizophrenie.
Die Bundespsychotherapeuten- kammer will mit den Informationen den Nutzern Mut machen, sich bei seelischen Krisen mit vertrauten Menschen auszutauschen oder sich an den Hausarzt oder einen Psycho- therapeuten zu wenden. Die Infor- mationen sind für Laien geschrieben und basieren auf wissenschaftlich überprüften Empfehlungen, beim Thema Depression etwa auf einer Nationalen Versorgungsleitlinie. EB Der Kooperationsverbund Gesund-
heitsförderung bei sozial Benach- teiligten informiert in seinem Web- portal unter www.gesundheitliche- chancengleichheit.de über die The- men gesundheitliche Ungleichheit und Prävention. Das Portal gliedert sich in die vier Schwerpunktthemen Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Kindern und Fami- lien, bei Arbeitslosen, bei sozial be- nachteiligten Älteren und bei der Arbeit im Quartier. Zusätzlich zu Praxiserfahrungen und Forschungs- ergebnissen sind Hinweise zur Qua- litätsentwicklung und deren Umset- zung abrufbar.
Darüber hinaus können sich Besucher der Internetseite über Veranstaltungen informieren. Sie erfahren Nützliches aus der Pra- xisdatenbank. Diese bietet Prakti-
kern mit mehr als 2 000 Einträgen und 100 ausgezeichneten Vorbildern (Good-Practice-Beispielen) vielfäl- tige Unterstützung und Anregun- gen. Interaktive Tools regen den Fachaustausch an. Einem der zen- tralen Anliegen des Kooperations- verbundes, dem Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, soll hier- mit eine anregende Plattform ge- boten werden.
Den thematischen Einstieg er- leichtern neben den Themenrubri- ken sogenannte Factsheets, die in komprimierter Form Hintergrund- informationen und Literaturtipps liefern. Die Webseite ist außerdem mit Informationen zu den 53 Part- nern im Kooperationsverbund und den Regionalen Knoten der Landes- vereinigungen für Gesundheit an- gereichert.
Der Kooperationsverbund Ge- sundheitsförderung bei sozial Be- nachteiligten wird maßgeblich durch die Bundeszentrale für gesundheit- liche Aufklärung unterstützt. Seit 2003 ist die Website die Platt- form für die Aktivitäten des Ver-
bundes. EB
WEBPORTAL
Gesundheitschancen verbessern
Orientierungs- hilfe zu Sozi- alleistungen in türkischer Sprache Psycho -
therapeut im Gespräch mit einer Patientin
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