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Archiv "„Linse der Zukunft“ und Hornhauttransplantation: Bericht vom 6. Europäischen Ophthalmologen-Kongreß in Brighton" (18.09.1980)

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Aktuelle Medizin

Der alle vier Jahre stattfindende Europäische Ophthalmologen-Kon- greß fand im englischen Seebad Brighton statt.

Zuvor wurde in London die Tagung des „Intraocular-Implant-Club" ab- gehalten. Diese spiegelte die rasche Entwicklung der Implantation von Kunststofflinsen nach der Starope- ration wider.

Nach der Operation kindlicher wie auch seniler Katarakte und von Wundstaren werden mehr und mehr Kunststoffimplantate verwendet: In den Vereinigten Staaten wurden in einem Jahr bei 200 000 Kataraktope- rationen bereits 30 000 Kunststoff- linsen implantiert. Diese Implantate werden nach Entfernung der getrüb- ten Linse entweder in die vordere Augenkammer gebracht und zu- meist an der Iris fixiert (Iris-Clip-Lin- se) oder der stehengelassenen Lin- senh interkapsel als Hinterkammer- linse aufgelegt.

Im Idealfall benötigt der Patient kei- ne Brille oder Kontaktlinse mehr für die Ferne beziehungsweise Nähe, was allerdings in der Mehrzahl der Fälle noch nicht erreicht wird — eine Brille oder ein Kontaktglas muß wei- terhin getragen werden.

Drei Problemkreise standen im Vor- dergrund:

• Die Schonung des für die Horn- hauttrophik und -transparenz wichti- gen Hornhautendothels

die Techniken der Staroperation

€) der Kunstlinsentyp.

KONGRESS-BERICHT

Das Hornhautendothel muß sorgfäl- tig vor einer Traumatisierung jegli- cher Art geschützt werden. Viel wur- de über die Operationstechnik dis- kutiert, zum Beispiel ob man intra- kapsulär, extrakapsulär, mit oder ohne Ultraschall operieren soll.

Um den besten Typ der Kunststoff- linsen wurde heftig debattiert. Die Mannigfaltigkeit der vorhandenen und in Erprobung befindlichen Va- rianten war somit eher Ausdruck des allgemeinen Herumexperimentie- rens, und mancher Referent hielt seinen dargestellten Typ für die Lin- se der Zukunft. Hier kann man selbstverständlich noch kein ab- schließendes Urteil fällen, und es scheint empfehlenswert, eine mehr abwartende Position zu diesen Pro- blemen einzunehmen.

Der Hauptkongreß:

„The Cornea in Health and Disease"

Um den Kongreß rankten sich spe- zielle meetings, die vor, während und nachher innerhalb oder außer- halb Englands stattfanden, So trafen sich die Trachom-, die Glaukom- und die Kontaktlinsen-Spezialisten zu einem Gedankenaustausch auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet, und sogar ein Freiburger Symposion über Herpes am Auge wurde in das englische Programm mit aufge- nommen.

Die Vorträge wurden gleichzeitig in drei Hörsälen gehalten, zusätzlich noch Parallelveranstaltungen in Form von insgesamt 22 Round-ta- ble-Gesprächen. Man hatte also je- weils zwischen fünf verschiedenen, Akupunktur-Analgesie

fahren den Erfordernissen des chir- urgischen Eingriffes angepaßt. Es ist anzuzweifeln, ob die Mängel des Verfahrens akzeptiert und operati- ves Vorgehen verständnisvoll nach den dadurch gegebenen Beschrän- kungen verändert würde.

Letztendlich verfügen wir über eine Palette probater Anästhesieverfah- ren, zu denen die Akupunktur-An- algesie keine notwendige Alternati- ve darstellt.

Unsere chinesischen Kollegen ha- ben jedoch die Mängel und Be- schränkungen der Methode mit Ver- ständnis akzeptiert und Bedingun- gen geschaffen, unter denen die Akupunktur-Analgesie praktisch an- wendbar ist (19).

Literatu r

Beijing Tuberculosis Research Institute, Dept.

of Acup. Anesth.: Clinical Studies on Acupunc- ture Anesthesia in Lung Resection, Chinese Medical Journal 93 (1980) 287-292 — Bonica, J.

J.: Anaesthesiology in The People's Republic of China, Anaesthesiology 40 (1974) 175-186 — Chang, Hsian-Tung: Acupuncture Analgesia Today, Chinese Medical Journal 92 (1979) 7-16

— Dupont, A.: Anesthösie acupuncturale, Cahiers D'Anesthäsiologie 27 (1979) 227-235 — Fu, Wei-Kang: The Story of Chinese Acupunc- ture and Moxibustion, Foreign Languages Press, Peking (1975) — Hutschenreuter, K.: Die Anästhesie im Geburtsland der Akupunktur, Dtsch. Ärztebl. 75 (1978) 1933-1940 — Kaada, B.; Hoel, E.; Leseth, K.; Nygaard-Ostby, B.;

Setekleiv, J.; Stovner, J.: Acupuncture Analgesia in The People's Republic of China, T. norske Laegeforen 94 (1974) 417-442 — Ab- stracts of the National Symposia on Acupunc- ture, Moxibustion and Acupuncture Anaes- thesia, Beijing (1979) — Acupuncture Anaes- thesia, Foreign Languages Press, Peking (1972) — Spoe re I, W. E.: Akupunktur-Analgesie in China, Anästhesist 25 (1976) 197-203

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Jan Baum

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Westfälischen

Wilhelms-Universität Münster Jungeblodtplatz 1

4400 Münster

„Linse der Zukunft" und Hornhauttransplantation

Bericht vom 6. Europäischen Ophthalmologen-Kongreß in Brighton

Ilse Strempel

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 38 vom 18. September 1980 2231

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Aktuelle Medizin Ophthalmologie

gleichzeitig laufenden Darbietungen zu wählen und dementsprechend zwischen den oft weit auseinander liegenden Räumen hin und her zu eilen — oft genug vergeblich, weil der Vortrag, den man hören wollte, schon vorbei — oder noch gar nicht dran war.

Die Teilnahme an den Round-table- Gesprächen war nicht nur psychi- scher Streß, denn sie hielten nur sel- ten, was man sich davon versprach, sondern mehr noch physische Bela- stung, weil die dafür vorbereiteten winzigen Räume von interessierten Teilnehmern überquollen. Die we- nigsten Teilnehmer hatten das Glück, einen Stuhl zu ergattern, vie- le standen oder saßen auf dem Bo- den. Die Atemluft wurde entspre- chend knapp, vielleicht war das mit eine Ursache für die oft schleppen- den Diskussionen und die Erklärung dafür, daß man sich zumeist mit dem Austausch von Banalitäten be- gnügte.

Themenübersicht

Für den Praktiker und Kliniker dürfte interessant sein, daß der sogenann- ten Hornhaut-Endothelmikroskopie eine wachsende Bedeutung zu- kommt.

Vor Jahren noch als technische Spielerei angesehen, ist man heute allgemein der Meinung, daß diese Untersuchung in allen Kliniken, in denen Hornhauttransplantationen durchgeführt werden, unabdingbar ist.

Von der Beschaffenheit des Endo- thels der Spenderhornhaut hängt das spätere Schicksal des Auges ab.

Die Mikroskopie ermöglicht die Be- urteilung des Endothels bezüglich Zelldichte und Zellgröße. Ausführ- lich diskutiert wurde die bisher nicht so bekannte, aber nunmehr gesi- cherte Bedeutung dieser für die Tro- phik und Transparenz der Hornhaut wichtigen innersten Zeltschicht.

Vorträge, die in irgendeinem Zusam- menhang mit der Keratoplastik stan- den, nahmen einen breiten Raum

ein. Des weiteren wurden Themen behandelt, die teils Grundlagenfor- schung ohne sichtbare klinische Re- levanz, aber auch viele klinisch in- teressante Fälle zum Inhalt hat- ten. Insbesondere immunologische Aspekte bei verschiedenen Horn- hauterkrankungen sowie Absto- ßungsreaktionen wurden darge- stellt.

Unter den infektiösen Hornhauter- krankungen war der Herpes corneae von großem Interesse. Wenngleich immunologische Untersuchungen ein kleiner Schritt zu weiteren Er- kenntnissen pathogenetischer Me- chanismen dieser Erkrankung zu sein scheinen, muß angesichts der verschiedenen Therapieversuche re- signierend festgestellt werden, daß man noch immer nicht in der Lage ist, dieser in der Praxis so häufigen Erkrankung mit ihren oft deletären Folgen für das Auge sicher Herr zu werden.

Die Dystrophien der Hornhaut sowie Entwicklungsstörungen wurden ebenfalls erörtert, brachten aber kei- ne neuen Erkenntnisse.

In den zahlreichen Parallelveranstal- tungen wurde bis auf eine für den Praktiker sehr relevante Mitteilung wenig Neues gebracht: Entgegen der landläufigen Meinung verfehlen Augenverbände ihren Zweck, die Li- der zu schließen, die Motilität zu re- duzieren und damit die Hornhaut zu schützen. Selbst unter relativ festen Verbänden steht das Auge offen, ein Hornhautschutz besteht daher nicht!

Das Glaukom wurde in drei Veran- staltungen abgehandelt. Wenig Er- wähnenswertes brachten die The- mengruppen: „Aspekte der Kata- raktchirurgie", „Entzündungen des vorderen Augenabschnittes und Tu- moren", „Glaskörper und Retina".

So hatte man das Gefühl, ausge- rechnet mal wieder im verkehrten Saal zu sitzen in der Annahme, daß es nebenan sicher interessanter ge- wesen wäre.

Die Kapitel Phako-Emulsifikation und Linsenimplantationen spiegel-

ten wider, was auch im Vorsympo- sion in London behandelt wurde. Da es sich hierbei um international kon- trovers diskutierte und damit brisan- te Themen handelt, stellten sie das eigentliche High-light dieses „Kor- neakongresses" dar.

Schlußfolgerung

Das höchste Niveau des Kongresses schien — von den bekannten rühmli- chen Ausnahmen einmal abgesehen

— die Teilnehmergebühr zu haben, eine Summe, die hochgesteckte Er- wartungen weckte.

Zumindest hätte die niederländische Organisationsgesellschaft, die wohl einen beträchtlichen Teil der Ein- trittsgelder kassierte, für die selbst- verständlich erwartete, aber nicht vorhandene Simultanübersetzung sorgen können.

Welcher „Nichtanglophone" ist schon in der Lage, wissenschaftli- che Vorträge in englisch wie seine eigene Muttersprache zu verstehen?

Besonders die süd- und osteuropäi- schen Kollegen waren dadurch of- fensichtlich benachteiligt.

Dr. med. Ilse Strempel Oberärztin

Universitäts-Augenklinik Robert-Koch-Straße 4 3550 Marburg/Lahn

Berichtigung Cholangitis

In der Arbeit „Cholangitis", Heft 30/1980, Seite 1841 ff., von Professor Dr. Georg Strohmeyer und Professor Dr. Wolf-Peter Fritsch ist auf Seite 1842 in Tabelle 2 eine fehlerhafte Bezeichnung enthalten. In der ach- ten Tabellenzeile muß es, wie uns Professor Strohmeyer mitteilte, statt

„Proteus aeruginosa" „Pseudomo- nas aeruginosa" heißen. DÄ

2232 Heft 38 vom 18. September 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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