• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Tabakkonsum: Angebote zur Rauchentwöhnung" (01.02.2008)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Tabakkonsum: Angebote zur Rauchentwöhnung" (01.02.2008)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A186 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 51. Februar 2008 Nur drei Prozent der Raucher wol-

len definitiv nicht auf Zigaretten verzichten – 96 Prozent denken über einen Ausstieg nach. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK. 72 Prozent wür- den am ehesten aus gesundheitli- chen Gründen aufhören; für sieben Prozent der Befragten stellen die Nichtraucherschutzgesetze einen An- lass zum Rauchstopp dar.

Diese Ländergesetze zum Nicht- raucherschutz sind zum 1. Januar in Bayern, Berlin, Brandenburg, Bre- men, Hamburg, Mecklenburg-Vor- pommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig- Holstein in Kraft getreten. In Baden-

Württemberg, Hessen und Nieder- sachsen gelten sie bereits seit August 2007. Die übrigen Bundesländer werden in den nächsten Monaten nachziehen.

Ärzte können ihren Patienten hel- fen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Bundeszentrale für gesundheit- liche Aufklärung (BZgA) hat dazu zu- sammen mit der Bundesärztekammer einen Leitfaden zur Kurzintervention bei Rauchern herausgegeben. Dieser zeigt, wie Patienten zu einer Verhal- tensänderung motiviert und wie ihnen bei möglichen Entzugssymptomen geholfen werden kann. Der Leitfaden kann bei der BZgA bestellt werden (E-Mail: order@bzga).

Eine weitere Möglichkeit, Patien- ten zum Nichtrauchen zu motivie- ren, bietet die bundesweit größte Kampagne zum Rauchstopp. „Rauch- frei 2008“ (Internet: www.rauchfrei 2008.de). Sie wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum im Auf- trag der BZgA und der Weltgesund- heitsorganisation koordiniert. Ziel ist es, Raucher zu bewegen, mindes- tens einen Monat lang – vom 1. bis 29. Mai – nicht zu rauchen. Zu ge- winnen gibt es 10 000 Euro. Praxen, Kliniken und Beratungsstellen kön- nen die kostenfreien Aktionspakete ab 6. Februar bestellen (E-Mail: rauch

frei2008@dkfz.de). PB

TABAKKONSUM

Angebote zur Rauchentwöhnung A K T U E L L

Foto:Photothek

ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN

Forschungsinitiative gegen Produktpiraterie

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt zehn neue Forschungsprojekte zum Schutz vor Produktfälschungen.

Nach Schätzungen entsteht der deut- schen Wirtschaft durch Plagiate jährlich ein Schaden von fünf Milli- arden Euro.

Besonders gefährlich stuft das BMBF gefälschte Arzneimittel ein.

Diese könnten, neben dem wirt- schaftlichen Schaden für die Her- steller, zu gravierenden gesundheit- lichen Schäden führen. Gefälschte Medikamente werden besonders in Entwicklungsländern in Verkehr ge- bracht, aber auch in Deutschland steigt die Zahl der Imitate. Im Rahmen des Forschungsprojekts

„EZPharm“ unterstützt das BMBF deshalb die Entwicklung einer durchgängig kontrollierten und ge- schützten Prozesskette für den Pharmabereich. Medikamente sollen künftig auf allen Stufen der pharma- zeutischen Versorgungskette – vom Hersteller über Großhandel, Kran- kenhäuser, Apotheken und Ärzte bis zum Patienten – fälschungssicher transportiert und verteilt werden

können. BH

KÜNSTLICHES BAKTERIUM GESCHAFFEN

Wissenschaftler um den US-Genforscher Craig Venter haben das komplette Erbgut eines Bakteriums nachgebaut. Als Vorbild für das Kunstprodukt diente dem Team um den Medizin-Nobelpreisträger Hamilton Smith vom J. Craig Venter Institute in Rockville (US-Staat Maryland) das Bakterium Mycoplasma genita- lium. Mit 485 Genen besitzt es das kleinste bekannte Genom aller Zellen, die sich unab- hängig reproduzieren und im Labor kultiviert werden können. Die Abfolge seiner 580 076 Basenpaare war bereits bekannt. Doch das längste DNA-Stück, das bislang synthetisiert worden war, enthielt nur 32 000 Basenpaare.

Beim Nachbau gingen die Forscher in einer Art Kaskade vor (Science 10.1126/science.

1151721 [2008], Abstract). Sie teilten die Erbinformationen des Originalbakteriums in 101 Abschnitte, die sie dann einzeln im Rea-

genzglas nachbauten. Schrittweise wurden die einzelnen Stücke zu immer längeren Ketten zusammengebaut. Das vollständige Kunst- genom wurde dann in Hefebakterien integriert, die es beim Vermehren kopierten. Letzteres ist eine Standardtechnik in der Genetik. An- schließend überprüften die Wissenschaftler die Abfolge der Bausteine in ihrem Nachbau. Die Analyse ergab eine exakte Übereinstimmung mit dem Original. Der Name des Kunstprodukts – Mycoplasma genitalium JCVI-1.0 – verweist sowohl auf sein Vorbild als auch auf den Er- schaffungsort.

Gelungene Laborstudie, nicht mehr In den Publikumsmedien wurde diese Nach- richt bereits als wichtiger Schritt auf dem Weg zum künstlichen Leben gefeiert. Zwar wird kein Biologe abstreiten, dass die künstliche Synthese

des Genoms von der Größe des Mycoplasma genitalium eine technisch bedeutsame Leis- tung ist. Dennoch ist der vermeintliche Durch- bruch nur ein weiterer Schritt von vielen.

Zudem berichten die Forscher selbst in ihrem Artikel keineswegs davon, dass sie nun kurz davor seien, künstliches Leben herzustellen.

Denn je größer das Genom eines Lebewesens, umso schwieriger sei seine künstliche Synthese.

Zudem besteht eine weitere technische Hürde.

Damit aus Mycoplasma genitalium JCVI-1.0 ein Bakterium wird, das sich selbstständig vermehrt, muss es in eine leere Zelle, die zuvor von ihrem eigenen Genom befreit wurde, eingebaut werden. Das geht noch nicht.

Betrachtet man die Arbeit also vorurteilsfrei, ist sie nichts weiter als eine gelungene Labor- studie der Grundlagenforschung. Was genau an ihrem Ende stehen wird, ist unklar. zyl

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Den Winkel- abstand 0 zwischen je zwei Beobachtungsstellen kann man, wie den Faden- abstand selbst, entweder durch Visuren nach einer in bekannter Entfernung aufgestellten

In Nordrhein-West- falen werden die meisten Pflegebedürftigen im Privathaushalt versorgt – durch Angehöri- ge,Freunde,Nachbarn.„Wir begrüßen es,dass die Bundesregierung mit der

7: Räumliche Verteilung der floating population in Peking 1994 Spatial distribution of floating population of Beijing 1994 Repartition spatiale de la population migrante interne

Doch der Fachmann erkannte die Bedeutung der Nachricht sofort: es handelt sich um das Genom der Gemeinen Fichte (Picea abies), das mit etwa 20 Gb (20 * 10 9 oder 20 000 000

In einer Studie wird derzeit untersucht, ob die Manifesta- tion einer Alzheimer-Erkran- kung bei Patienten mit leich- ten Gedächtnisstörungen ver- hindert werden kann, wenn

Ausschlaggebend für den Zusammenhang zwi- schen Tabakkonsum und chronischen Rückenschmer- zen ist somit weder die Häufigkeit des Rauchens, das heißt ob täglich oder nur

Hoffnung für jene Patienten, die aus ihren Fenstern der Hautklinik auf diese Plastik im Garten blicken, aber auch eine Art „Hommage" für die Ärzte, die den Kranken hilfreich

In Verbin- dung mit einem absolutisti- schen Wahrheitsanspruch sei ein Konflikt mit der sich ent- wickelnden Naturwissenschaft entstanden, der sich bis heute noch vertieft hat.Auch