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Archiv "Malaria: Plasmodium-Genom wurde entschlüsselt" (18.10.2002)

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Demenz

Hilfe in kleinen Schritten

Kompetenznetz will engere fachliche

Zusammenarbeit fördern.

E

inheitliche Richtlinien für die Diagnostik und Thera- pie demenzieller Erkrankun- gen zu entwickeln – diese Auf- gabe haben sich die am Kom- petenznetz Demenzen Betei- ligten gestellt. Zusammenge- schlossen sind darin 13 uni- versitäre, in erster Linie psych- iatrische Zentren. Dazu kom- men Krankenhäuser, nieder- gelassene Ärzte, Pharmaun- ternehmen und Patientenor- ganisationen. Das Kompetenz- netz Demenzen wird vom Bundesministerium für Bil- dung und Forschung über bis zu fünf Jahre mit 2,5 Millionen Euro pro Jahr unterstützt.

In einer Studie wird derzeit untersucht, ob die Manifesta- tion einer Alzheimer-Erkran- kung bei Patienten mit leich- ten Gedächtnisstörungen ver- hindert werden kann, wenn man frühzeitig den Cholin- esterase-Hemmer Galanta-

min mit dem NMDA-Rezep- torantagonisten Memantine kombiniert. Für beide Sub- stanzen sei die Wirksamkeit belegt, hieß es in Berlin. In ei- ner weiteren Teilstudie wird ergründet, ob eine Kombina- tion beider Medikamente der alleinigen Gabe von Galanta- min überlegen ist. Die betei- ligten Patienten leiden hier bereits an einer leichten bis mittelschweren Alzheimer- Erkrankung. In beiden Studi- en geht es darum zu charakte- risieren, welche Patienten auf die Therapie ansprechen.

Eine Vielzahl von Untersu- chungen belegt nach Mei- nung von Prof. Dr. med. Isa-

bella Heuser, dass sich die geistige Leistungsfähigkeit Betroffener mit geeigneten Antidementiva über minde- stens zwölf Monate erhalten lässt und man darüber hinaus die Symptomatik der Erkran- kung verzögern kann. „Ein frühzeitiger Einsatz dieser Antidementiva schenkt den Patienten wertvolle Zeit“, be- tonte Heuser. Auch für die schweren Stadien der Alzhei- mer-Demenz stehe seit kur- zem ein europaweit zugelasse- ner Wirkstoff zur Verfügung.

Gentherapie

Weitere Studien gestoppt

Moratorium zur Genthe- rapie mit Retroviren auch in Frankreich und USA

B

undesärztekammer und Paul-Ehrlich-Institut wol- len an dem Moratorium zur Gentherapie in Deutschland festhalten. Im Juni hatten sie alle Studien gestoppt, in de- nen Retroviren als Vektor („Genfähre“) eingesetzt wur-

den, um fremde Gene in das menschliche Erbgut zu inte- grieren. Dies ist mit Risiken verbunden. Denn die Retro- viren werden ebenfalls ins Erbgut integriert, wo sie mög- licherweise ein Krebswachs- tum induzieren können.

Inzwischen sind auch in Frankreich und den USA alle Studien zur Gentherapie ge- stoppt worden. Ursache war das Auftreten einer „lympho- proliferativen Erkrankung“

bei einem Kind, das am Pari- ser Institut Necker eine Gentherapie erhalten hatte.

Das Kind litt an einer X-chro- mosomalen kombinierten Immundefizienz (X-SCID).

Nach Bekanntwerden der Komplikation wurden in den USA drei weitere Studien ab- gebrochen. Britische For- scher wollen dagegen ihre Studie fortsetzen. Am Great Ormond Street Hospital in London sind bisher vier Kin- der mit X-SCID behandelt worden. Alle seien wohlauf, hieß es in einer Pressemittei- lung. Für die meisten Kinder mit X-SCID gebe es kaum ei- ne Alternative. Eine Trans- plantation von gewebefrem- den Stammzellen sei häufig erfolglos und mit einer Be- handlungsmortalität von 20 Prozent verbunden.

A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4218. Oktober 2002 AA2741

Malaria

Plasmodium-Genom wurde entschlüsselt

H

undert Jahre nach der Entdeckung, dass Moskitos den Malaria-Para- siten übertragen, konnte die Forschung nun einen weiteren Durchbruch er- zielen: Sowohl das Genom des Parasi- ten Plasmodium falciparum als auch der Moskito-Art Anopheles gambiae konnten analysiert werden. Die Er- gebnisse präsentierten die Forscher par- allel in den Fachmagazinen Science und Nature. Nach sechsjähriger For- schungsarbeit liegt die vollständige Se- quenz des gefährlichsten Erregers der Malaria, Plasmodium falciparum, vor (Nature 2002; 419: 490–492, 498–511).

In dieser Zeit hat das internationa- le Konsortium das 23 Megabasen gro- ße Genom entschlüsselt. Auf den 14 Chromosomen wurden etwa 5 300 Ge- ne identifiziert. Im Gegensatz zu frei lebenden eukaryontischen Mikroorga- nismen weist P. falciparum weniger Enzyme und Transportmoleküle, aber dafür viele Proteine auf, die mögli- cherweise bei der Invasion des Im- munsystems und bei der Interaktion zwischen Wirt und Parasit eine Rolle spielen.

V

on besonderem Interesse scheint der Apicoplast zu sein. Hierbei han- delt es sich um eine Organelle, die Ho- mologie zu den bei Pflanzen vorkom- menden Chloroplasten aufweist. Der Apicoplast metabolisiert Fettsäuren und Isoprenoid. Um das Genom zu ent- schlüsseln, wurden die Chromosomen

elektrophoretisch getrennt und in klei- ne Fragmente zerteilt, die anschließend sequenziert werden konnten. Die Wis- senschaftler erhoffen, mithilfe der Se- quenzdaten Proteine zu identifizieren, die als Impfstoff oder als Drug Target infrage kommen. Darüber hinaus ver- spricht man sich, die Biologie des Para- siten besser zu verstehen.

E

s werde noch eine Zeit dauern, bis die Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden könnten, doch Malaria dürfte in naher Zukunft unter Kontrolle ge- bracht werden, sagte Brian Greenwood von der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Um Forschern der unterschiedlichsten Disziplinen den Zugang zu den ermittelten Informa- tionen zu erleichtern, wurde ein Portal unter der Adresse http://PlasmoDB.org eingerichtet. Dr. sc. nat. Stephan Mertens Akut

Hoffnung versprechen neue Arzneimittelkombinationen.

Foto:epd

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