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Archiv "Impfen: Wirtschaftliche Gründe" (06.12.1996)

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(1)

Lohnfortzahlung

Zum Beitrag „Bestraft werden die Falschen“ von Dr. med. Karl-Heinz Weber in Heft 40/1996 und zum

„Seite eins“-Beitrag „Öffentlich- rechtliche Täuscher unterwegs“ von Josef Maus in Heft 41/1996:

Umdenken

. . . Aus lauter Angst, daß auch einmal der Falsche ge- troffen wird, lehnt Herr Dr.

Weber eine Korrektur bei der Lohnfortzahlung im Krank- heitsfall ab, ohne zu sagen, wie er das Problem angehen will, obgleich er am Anfang seiner Ausführungen auf lo- benswerte Beispiele im Aus- land hinweist.

Ist es denn wirklich unzu- mutbar, bei 28 bis 30 Urlaubs- tagen und vielen Feiertagen im Jahr, auf fünf Urlaubstage im Krankheitsfall zu verzich- ten? Wird dadurch die soziale Ordnung gefährdet? Wenn wir das soziale Gefüge unse- rer Republik retten wollen, müssen wir uns auf vielen Ge- bieten zu wesentlich grund- legenderen Reformen ent- schließen (siehe Schweden), und wir alle müssen bereit sein zum Umdenken . . .

Wir sollten uns wieder daran erinnern, daß Lohn die Anerkennung für geleistete Arbeit und Urlaub, und übri- gens auch Freizeit, zur Erho- lung von getaner Arbeit ge- dacht ist (oder war) . . .

Dr. med. Alexander Kay- ser, Birkenwaldstraße 165 c, 70191 Stuttgart

Zugespitzt

Suche Arzt, der meine

„psychische Befindlichkeit“

nicht ignoriert, sondern mich für zwei Wochen krank schreibt, da es mir nach mei- nem Urlaub vor dem ersten Arbeitstag graust. Deutliche Symptome sind real vorhan- den wie Verstimmtheit, Un- lust, allgemeines Unwohl- sein.

Ach so, ich muß nicht erst suchen, die Krankschreibung wäre ja für jeden Arzt eine Selbstverständlichkeit! Wie gut, daß genannte Befindlich-

keitsstörungen schon zu den (therapiebedürftigen?) Er- krankungen zählen, die eine Arbeitsaufnahme unmöglich machen. Nur, was mache ich nach zwei „kranken“ Wo- chen? (Kur?)

Dr. med. Dr. rer. nat. Werner Müller, Haselhofstraße 14, 91058 Erlangen

Qualitätssicherung

Zur Vermeidung von Verwechslungen im OP:

Namensbändchen

In Abständen wird von den Medien über Verwechs- lungen von Patienten oder Verwechslung der zu operie- renden Seite berichtet. Die Dunkelziffer von Beinahe- Katastrophen ist groß. Die Gründe sind vielfältig. Selbst wenn sich der Operateur am Tag vor der Operation mit dem Patienten und der durch- zuführenden Operation aus- einandersetzt und im OP-Saal seine Akte vorfindet, ist dies noch nicht die Garantie dafür, daß dieser sich auch auf dem Tisch befindet. Bei bereits in- tubiertem, im Gesicht abge- klebtem und eventuell auch schon abgedecktem Patienten ist eine Identifizierung mitun- ter sehr schwierig. Im Rah- men der allfälligen Qualitäts- sicherung ein Vorschlag zur Sicherstellung, daß der richti- ge Patient auch der richtigen Operation zugeführt wird:

Am Patienten wird auf Station am Tag vor der Ope- ration an einer Extremität, welche für den speziellen Eingriff nicht gebraucht wird, im Rahmen der OP-Auf- klärung ein Namensbänd- chen (ähnlich dem auf Säug- lingsstationen) angebracht.

Auf dem Schild stehen Name, Geburtsdatum und geplanter Eingriff. Der Operateur muß dieses Schild im OP-Saal ge- genzeichnen und mit der Pati- entenakte vergleichen. Ein derartiges Vorgehen dürfte eine Verwechslung nahezu unmöglich machen.

Dr. med. Thomas Kauschke, Schießstättstraße 39 a, 82515 Wolfratshausen

Arzthelferinnen

Zu dem Beitrag „Ohne uns geht nichts“ von Dr. Sabine Glöser in Heft 44/1996:

Überflüssiger Ehrgeiz

„Ohne sie geht wirklich nichts“ in einer funktionie- renden Praxis! Fraglich ist auch, eine eingefahrene und allgemein anerkannte Be- rufsbezeichnung, wie Arzt- helferin, nunmehr als Aus- druck minderbemittelten Leistungsvermögens im be- ruflichen Alltag anzusehen.

Der Ausdruck Medikan- tin ruft Assoziationen zum Meßdiener hervor, die Medi- kantin, die Medikation treibt!

Wenn man schon den überflüssigigen Ehrgeiz hat, nach neuen Namen zu suchen, dann sollte man sich mehr Mühe geben, die „grauen Zel- len“ anzustrengen, als mit solch billigem Angebot. Wie wäre es mit, als Beispiel, Sprechstundenschwester oder Sprechstundenpfleger oder Praxisassistentin oder Sprech- stundenassistentin? Was an dem Begriff Medikantin, außer ungewohnt zu sein, auf- rüttelnd oder provozierend sein soll, verschließt sich dem nachdenkenden Leser.

Dr. med. Sigmar Seimer, Öjendorfer Damm 52, 22043 Hamburg

Impfen

Zum Leserbrief „Riskantes Ziel“ von Dr.

Christoph Joachim in Heft 43/1996:

Sehr wohl verhältnismäßig

Chr. Joachim zweifelt in seinem Leserbrief die Ver- hältnismäßigkeit von Mas- senimpfungen an. Gewiß stel- len die „großen Seuchen“ zur Zeit (!) keine Bedrohung dar.

Kollege Joachim übersieht aber geflissentlich, daß auch die „kleinen Seuchen“ ihren Tribut fordern: Die Bron- chopneumonie, Otitis media, Enzephalitis und als Spät- schaden die subakute sklero- sierende Panenzephalitis bei

Masern, seröse Meningitis, Meningoenzephalitis, post- pubertäre Orchitis und Oo- phoritis bei Mumps. Alle die- se Komplikationen sind we- gen der Massenimpfungen so selten, daß ihnen der einzel- ne, praktisch tätige Arzt al- lenfalls die Bedeutung eines

„Unglücksfalles“ beimißt, in der Summe dann aber doch wieder sehr häufig: Die Mehrzahl der Fälle von er- worbener Schwerhörigkeit im Kindesalter ist durch Mumps verursacht! Die Imp- fungen sind nicht nur frei von solchen schweren Folgeschä- den, sondern sie verhindern diese sehr wirksam. Bei kon- sequenter Impfung wäre so- gar eine vollständige Ausrot- tung bestimmter Infektions- krankheiten in bestimmten Gebieten denkbar. Dies ist weder naiv noch riskant, son- dern einer der großen Erfol- ge der modernen Medizin.

Dr. Gregor Caspari und Prof.

Dr. Wolfram H. Gerlich, In- stitut für Medizinische Viro- logie, Frankfurter Straße 107, 35392 Gießen

Zum Beitrag „Influenza-Prophylaxe: Ri- sikopersonen sollen jetzt geimpft wer- den“von Martin Wiehl in Heft 44/1996:

Wirtschaftliche Gründe . . . Ich möchte hier nicht den Sinn der Grippeimpfung für bestimmte Personenkrei- se in Abrede stellen; mit wel- chen „Argumenten“ jedoch oft für diese Impfung gewor- ben wird, bewegt sich teilwei- se am Rande der Unseriosität und hat wohl eher wirtschaft- liche als wissenschaftliche Hintergründe. Hier sollte endlich vernünftig differen- ziert werden, keiner erneuten Panikmache Vorschub gelei- stet werden. Und der Patient sollte entsprechend darüber aufgeklärt werden, daß er, wenn er Husten, Schnupfen, Fieber etc. um die kalte Jah- reszeit bekommt, eben mit al- ler Wahrscheinlichkeit keine Grippe hat und die Impfung ihm dagegen auch nichts nüt- zen kann.

Dr. med. Klaus Pillhatsch, Gabelsberger Straße 4, 93047 Regensburg

A-3222 (6) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 49, 6. Dezember 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(2)

Wissenschaft

Zu dem Kommentar „Von der Fehl- einschätzung der Leistungsfähigkeit unserer Universitäten“ von Prof. Dr.

med. Wolfgang Forth in Heft 40/1996 und den Leserbriefen dazu in Heft 44/1996:

Echte Alternative

. . . Im Gegensatz zu Prof.

Forth vertrete ich die An- sicht, daß der Kleingruppen- unterricht in der Medizin si- cher eine echte Alternative zum bis jetzt praktizierten Massenmanagement in den Hörsälen darstellt. Wer je- mals ein naturwissenschaftli- ches Studium absolviert hat, kann dies bestätigen. In Mas- senveranstaltungen mit mehr als 100 Studenten, in denen von habilitierten Assistenten mit Informationen überla- dene Dias projiziert und vor- gelesen werden – Vorlesung –, kann von Wissensübermitt- lung oder Anleitung zu selbständigem Arbeiten kei- ne Rede sein. Die Forderung von Prof. Forth nach dem Verarbeiten und dem Ver- ständnis wissenschaftlicher Sachverhalte ist sicher nir- gendwo so konsequent umzu- setzen wie eben im Klein- gruppenunterricht . . .

Nicht erst in 10 bis 20 Jah- ren fallen die Früchte des heutigen Lehrverhaltens vom Baum, sie faulen bereits hef- tig vor sich hin, denn Weiter- bildungsengpässe gibt es be- reits seit Jahren, auch wenn Prof. Forth dies anders sieht.

Dies ist nicht nur auf die poli- tische Lage zurückzuführen, sondern liegt auch in der Wei- terbildungsordnung der Me- dizin selbst begründet, die als Relikt aus alter Zeit besten- falls Besitzstandswahrung ga- rantiert. Keinesfalls aber hat diese Weiterbildungsordnung etwas damit zu tun, fachüber- greifendes Wissen zu fördern oder gar zu ermöglichen.

Durch starre, verkrustete Strukturen ist ein interdiszi- plinärer Wechsel fast nicht möglich, oder er wird derart erschwert, daß jegliches In- teresse daran im Keim er- stickt wird.

Nach Prof. Forth muß man sich „davon freimachen, daß ein Dozent im Augen- blick seiner Habilitation schon die Lehre beherrschen muß“. Die Medizin hat leider genügend Beispiele produ- ziert, die dies bestätigen und gleichzeitig belegen, daß die Habilitation allein weder aus- reicht, bestimmte Sachver- halte verarbeiten noch sie lehren zu können. Auch wenn man dies nicht pauscha- lisieren sollte, muß dennoch die Frage erlaubt sein, ab wann diese Qualifikation als Voraussetzung für den Lehr- betrieb einzufordern ist . . .

Dipl.-Ing. Dr. med. Bruno Panzner, Wielandstraße 7, 53173 Bonn

Warum die Schmähung?

Wir hätten es ja von vorn- herein wissen müssen: Alles ist gut, alles ist schön, nur die Studenten werden immer schlechter . . .

Wenn ich die „richtigen“

Leute um einen Artikel bitte, dann erhalte ich auch die

„richtige“ Antwort. Norbert Blüm wird den Zustand unse- res Sozialstaates im großen und ganzen mit „gut“ belobi- gen. Der Bock lobt halt gerne seine Gartenarbeit!

Gegen welches rote Tuch rennt hier der Autor? Warum die Schmähung der amerika- nischen Pädagogikberater?

Mehrarbeit? Als Ex-Student von anglo-amerikanischen Universitäten (und deut- schen) kann ich das Lernen in kleinen Gruppen nur emp- fehlen, es ist sehr effizient:

time is money – auch für Stu- denten!

Gerade in der Medizin gibt es hervorragende Lehr- bücher, in denen ein Stoff schneller und oft weniger ten- denziös als in der „Großen Hauptvorlesung“ dargeboten wird. Der Autor weist darauf hin, daß Studenten zum eige- nen Lernen angehalten wer- den sollen. Somit sind die üb- lichen Grundvorlesungen im Frontalunterricht weitge- hend überflüssig geworden.

Das Deutsche Ärzteblatt mö-

ge uns doch solche unkriti- schen Artikel für die Zukunft ersparen.

Dr. med. Chr. Lüders, Große Allee 30, 34454 Arolsen

Allgemeinärzte

Zum Verhältnis zwischen Fachärzten und Allgemeinärzten:

Vielen Dank

. . . Warum hacken denn die Allgemeinärzte und Fachärzte so aufeinander herum? Es ist schön, daß ich hier vor Ort so viele Fachärz- te kenne, auf deren Hilfe ich angewiesen bin. Dafür vielen Dank.

Die meisten meiner Pati- enten wissen sehr genau, wann sie gleich zum Facharzt gehen sollen (zum Beispiel Vorsorge beim Frauenarzt) oder wann sie primär zu mir kommen sollen . . .

Dr. med. Dieter Ruland, All- gemeinarzt, Roseggerstraße 34, 85521 Ottobrunn

Arzt „2000“

Gedanken und Fragen zur Lage:

Ein „freier“ Bürger

Ist es ein idealistischer freier Beruf oder ein vorwie- gend ökonomisch ausgerich- teter Beruf, das heißt eher ein Gewerbe? Dies ist die Frage um die kommende Jahrhun- dertwende. Was machen wir daraus?

Faktum ist, in Deutsch- land muß gespart werden.

Auch die Kassen der Kran- kenkassen sind leer, oder?

Gesundheit ist zwar das höch- ste Gut – auch für Politiker –, aber sie darf nichts kosten.

Nun hat die Politik das aka- demische Proletariat hervor- gebracht. Mit Artikel 33 SGB V wurde daher die Freiheit des ärztlichen Berufs prak- tisch gestrichen, um die Mas- se zu reduzieren. Erst teures Studium, dann teure Arbeits- lose! Sehr logisch!

Gesundheitsminister See- hofer ist aber schon, dank der

Interventionen von BÄK und KBV, klüger geworden. Es gilt nun Vorfahrt der Selbst- verwaltung. Wäre Seehofer konsequent, so würde er auch Teile im Artikel 33 SGB V (Paragraph 102 und Para- graph 95 Abs. 7 Satz 2 und 3) streichen lassen und damit den ärztlichen Beruf wieder als „freien Beruf“ etablieren, und dann der Selbstverwal- tung auch unter den politisch vorgegebenen finanziellen Bedingungen die Regelung im Gesundheitswesen über- lassen.

Freiheit für jeden Arzt und Freiheit für jeden Patien- ten – dies sollten die Grund- festen im deutschen Gesund- heitswesen sein. Innerärztlich hat die Regelung zu erfolgen.

Keine Grabenkämpfe, keine Trennung Allgemeinarzt und Facharzt. Der Bürger ist über die Medien so aufgeklärt, daß er die Wahl seines Arztes – Allgemeinarzt oder Facharzt – selbst bestimmen kann, und in einer Demokratie sollte man ihn nicht reglementie- ren.

Wir Ärzte können unter den aufgezwungenen Bedin- gungen im innerärztlichen Konsens und unter Einsicht der Sparmaßnahmen das Pro- blem besser lösen als mit dau- ernden staatlichen Regle- mentierungen. Dies müssen wir, aber auch die Politiker, einsehen. Unsere „Freiheit als Beruf“ muß uns die finan- ziellen Einbußen wert sein, ohne daß wir das Gesicht als Arzt verlieren. Keiner darf den Beruf „Arzt“ aus vorwiegend ökonomischen Gesichtspunkten ergreifen, denn der Arztberuf sollte in erster Linie eine Berufung sein und bleiben. Der Arzt

„2000“ sollte ein fachlich qua- lifizierter und als Berufsgrup- pe völlig „freier“ Bürger un- serer und auch der europäi- schen Gesellschaft sein. Ha- ben wir also unsere ganze Freiheit wieder, wissen wir auch, wofür wir die Entbeh- rungen und den Verzicht lei- sten müssen.

Dr. Dr. Franz-Jos. Broicher, Genovevastraße 16 – 18, 51065 Köln

A-3224 (8) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 49, 6. Dezember 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(3)

Weiterbildung

Zu dem Kommentar „Vier Jahre Wei- terbildung: Eine kritische Zwischenbi- lanz“ von Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe in Heft 39/1996:

Problem mit Anerkennung

. . . Ihr Artikel beginnt mit der Feststellung, daß die deutsche Weiterbildungsord- nung in ihrer Form von 1992 als die fortschrittlichste und modernste in Europa angese- hen und von einigen Ländern sogar als Vorbild genommen wird. Auch ich war zum Zeit- punkt meines Umzugs nach Italien der Ansicht, daß mei- ne Weiterbildung als Internist mit dem Teilgebiet Gastroen- terologie, die ich im Kam- merbereich Nordrhein abge- schlossen hatte, durchaus eu- ropäischen Standards ent- spräche. Leider mußte ich im Verlauf der Anerkennungs- verfahren für meine Fach- arzttitel feststellen, daß auf- grund der EG-Verordnung 93/16, welche vom italieni- schen Gesundheitsministeri- um als alleinige Grundlage zur Anerkennung von Fach- arztbezeichnungen aus Län- dern der Europäischen Uni- on verwendet wird, die Aner- kennung meiner Teilgebiets- bezeichnung für Gastroente- rologie nicht möglich ist. Da die Verordnung 93/16 nur Gebietsbezeichnungen ent- hält, wurde mir lediglich mei- ne Ausbildung zum Arzt für Innere Medizin anerkannt.

Nach meiner Information kann die Ärztekammer Nord- rhein für kein Teilgebiet der Inneren Medizin und wahr- scheinlich auch nicht der Chir- urgie Äquivalenzbescheini- gungen nach EG-Verordnung 93/16 ausstellen. Es werden al- so nicht nur Gastroenterolo- gen, sondern auch Kardiolo- gen, Nephrologen, Onkolo- gen, Pneumologen etc. sowie wahrscheinlich auch Unfall- chirurgen, Gefäßchirurgen, plastische Chirurgen keine Anerkennung ihrer Weiterbil- dung bekommen.

Das Problem betrifft im Moment wahrscheinlich nur

wenige Einzelfälle. Es ist aber absehbar, daß im Zuge einer zunehmenden Mobi- lität innerhalb Europas im- mer mehr deutsche Ärzte mit Teilgebietsbezeichnun- gen betroffen sein werden.

Es stellt sich die Frage, warum denn die Teilgebiets- bezeichnungen nicht in der Verordnung enthalten sind.

Handelt es sich um einen Fehler der europäischen Ge- setzgebung, oder entspricht die deutsche Weiterbildung nicht vorbestehenden euro- paweiten Normen? Wer ist zuständig, um hier Abhilfe zu schaffen?

Dr. med. Christoph Dick- mans, Via Schiassi 9, I-40138 Bologna

Die Bundesärztekammer nimmt dazu wie folgt Stellung:

In dieser Richtlinie wird nur auf die gegenseitige Aner- kennung von Gebietsbezeich- nungen abgestellt. Teilgebiets- bezeichnungen (in der neuen Terminologie Schwerpunkt- bezeichnung), wie im deut- schen Weiterbildungsrecht, kennt das Europäische Recht als migrationsfähigen Weiter- bildungsabschluß nicht.

Das Teilgebiet/Schwer- punktsystem ist in dieser Form nur in Deutschland bekannt.

Was Ihnen als Nachteil er- scheint, ist jedoch auch von Vorteil, da Sie jederzeit mit der Gebietsbezeichnung migrie- ren können, die dem Teilge- biet/Schwerpunkt zugeordnet ist, in Ihrem Fall als Internist.

Um in der Zukunft zu errei- chen, daß Deutsche sowohl als Internisten als auch unter der Bezeichnung des Teilge- biets/Schwerpunkts migrieren können, stehen wir derzeit in Verhandlungen, eine entspre- chende Bestimmung in die EG-Richtlinie 93/16 EWG aufnehmen zu lassen.

Dieses Ergebnis ist jedoch noch nicht konkret ausgereift und mittelbar. Sicherlich wer- den wir nach positivem Ver- handlungsabschluß in geeig- neter Weise, beispielsweise über das Deutsche Ärzteblatt, auf die Neuerung hinweisen.

Dr. med. Peter Knuth, BÄK

A-3226 (10) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 49, 6. Dezember 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

Neueingänge

MEDIZIN/WISSENSCHAFT Bundesverband der Phar- mazeutischen Industrie e.V.

(Hrsg.): Bewährtes bewah- ren. Die Medizin braucht Arzneimittel für eine sinnvol- le, ausreichende und zweck- mäßige Therapie. Argumente gegen eine Ausgrenzung wichtiger Indikations- und Arzneimittelgruppen, 2. Auf- lage, 1996, 476 Seiten, karto- niert, 22 DM, zu beziehen beim BPI Service GmbH, In- formationsmedien, Karlstra- ße 21, 60329 Frankfurt/Main.

Christian Rittner: Struk- tur, Funktion und Evolution der Gene der vierten Kompo- nente (C4) des humanen Komplementsystems im Ma- jor Histocompatibility Com- plex (MHC) und ihre Bedeu- tung für die Empfänglichkeit, Protektion und Persistenz vi- raler Erkrankungen. Akade- mie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Mathematisch-Naturwis- senschaftlichen Klasse, Jahr- gang 1996, Nr. 3, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 1996, 17 Sei- ten, 4 Abbildungen, 14,80 DM Mechthild Amberger- Lahrmann: Anatomie und Physiognomie in der helleni- stischen Plastik. Dargestellt am Pergamonaltar, Akade- mie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwis- senschaftlichen Klasse, Jahr- gang 1996, Nr. 10, Franz Stei- ner Verlag, Stuttgart, 1996, 98 Seiten, 39 Abbildungen, kar- toniert, 46,80 DM

NACHSCHLAGEWERKE Gerhard Dalichau, Hans Grüner, Lutz Müller-Alten:

Pflegeversicherung. Sozialge- setzbuch (SGB), Elftes Buch (XI), Kommentar, 13. Ergän- zungslieferung, Stand: 1. Au- gust 1996, mit den Änderun- gen durch das Gesetz zur 2.

Stufe der Pflegeversicherung vom 31. 5. 1996 und das 1.

SGB XI-ÄndG vom 14. 6.

1996, Verlag R. S. Schulz, Starnberg, 1996, 244 Seiten, Loseblattausgabe, 104 DM

Joachim Sieper, Reinhard Gotzen: Rheumatologie. Pra- xis der Diagnostik und Thera- pie entzündlich-rheumati- scher Erkrankungen, 2., über- arbeitete und erweiterte Auf- lage, Manual 10, Verlag W.

Kohlhammer, Stuttgart, Ber- lin, Köln, 1996, 256 Seiten, 55 Abbildungen, 34 Tabellen, kartoniert, 56 DM

Herz-Kreislauf Reha-Kli- niken und Kliniken für die Be- handlung herzkranker Kinder und Jugendlicher. Wegweiser für Ärzte, Patienten und Eltern, herausgegeben von der Deutschen Herzstiftung, Frankfurt, E. Theo Hofmann Verlag, Frankfurt/Main, 1996, 304 Seiten, kartoniert, 29,80 DM, zuzüglich 5 DM Versand- kosten, Bestelladresse: PR- direkt Steinhäuser, Herzlitera- tur, An der Hauptwache 2, 60313 Frankfurt

Bernd Baron von May- dell, Franz Ruland: Sozial- rechtshandbuch (SRH). 2.

Auflage, Luchterhand Ver- lag, Neuwied, Kriftel, Berlin, 1996, LI, 1 670 Seiten, gebun- den, 298 DM

SONSTIGES

M. Courtney-Clarke: Die Farben Afrikas. Die Kunst der Frauen in Westafrika und Südafrika, Frederking & Tha- ler Verlag, München, 1996, 63 Seiten, 25 DM

Gerhard Kocher: Vor- sicht, Medizin! Aphorismen zum Gesundheitswesen und zur Gesundheitspolitik, Ott Verlag, Thun, Schweiz, 1996, 136 Seiten, gebunden, 44 DM Claus Leitzmann, Kathi Dittrich, Christl und Gabi Kurz: Das Immunsystem stär- ken durch vegetarische Küche. Band 4865, Falken Verlag, Niedernhausen, 1996, 128 Seiten, zahlreiche Farbfo- tos, gebunden, 39,90 DM

Susanne Dingelstädt, Die- ter Köhnen: Doktor Maus.

Eine Spiel- und Sprechstunde für Kinder beim Arzt und im Krankenhaus, Pontus Ver- lag, Mönchengladbach, 1996, 92 Seiten, DIN A 4, karto- niert, Ringbindung, inklusive Spiel- und Bastelmaterialien, 24,80 DM

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