• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Häufigkeit der Jodmangelstruma und ihre Prophylaxe" (23.04.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Häufigkeit der Jodmangelstruma und ihre Prophylaxe" (23.04.1986)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUSSPRACHE

gen der Weltgesundheitsorganisa- tion (WHO) bis 1992 erreicht sein.

Zu Stellungnahme II:

Bei Bestimmung der Rötelnimmu- nitätslage in der Schwangerschaft wird zunächst nur der Antikörper- titer im Hämagglutinationshemm- test (HAH) durchgeführt. Falls die Titer unter 1:32 liegen, wird zu- sätzlich noch ein IgG-Test und, falls erhöhte Titer (in unserem La- bor ab 1:256) festgestellt werden, auch der IgM-Test zum Ausschluß einer kürzlichen Infektion durch- geführt. Bei Angabe des Arztes von Kontakt oder rötelnverdächti- gen Symptomen wird in jedem Fal- le der IgM-Test durchgeführt.

Die dafür zur Verfügung stehen- den kommerziellen Tests sind heute die indirekten ELISAs (zum Beispiel Enzygnost und Rubazy- me) und ein direkter Anti-.t-Immu- noassay (zum Beispiel Rubenz M).

Bei den beiden ersten Tests wer- den die Seren mit Anti-IgG vorad- sorbiert zur Entfernung des IgM- Rheumafaktors, der nicht selten bei Schwangeren vorkommt. Bei dem letzteren Test ist diese Vor- adsorption nicht notwendig.

Dementsprechend ist die Testung der Schwangerenseren auf Rheu- mafaktor, der meist nicht mit den üblichen Verfahren (Latextest), sondern nur mit einem empfind-

lichen ELISA-Test nachweisbar ist, nicht mehr erforderlich.

Es wird seit langem diskutiert, daß für die Feststellung der Rötelnim-

munitätslage in der Schwanger- schaft die alleinige und einmalige Bestimmung des HAH-Titers unzu- reichend ist. Sowohl bei niederen als auch bei hohen Titern kann sich dahinter eine kürzliche Infek- tion verbergen, die subklinisch ab- gelaufen sein könnte.

Durch zusätzliche Bestimmung der IgM-Antikörper mit einem der als zuverlässig anerkannten kom- merziellen IgM-Tests könnte zu- mindest eine innerhalb der letzten

vier—sechs—acht Wochen abgelau- fene akute Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlos- sen werden. Dieses Vorgehen wird aber als zu kostenträchtig erach- tet. Bei jeder der gebräuchlichen IgM-Methoden gibt es grenzwerti- ge IgM-Befunde. Ihre Bedeutung für den Feten kann nur mit großer Erfahrung unter Berücksichtigung aller klinischen Angaben ein- schließlich früherer Impfung oder in Sonderfällen durch die IgM-An-

Zu den Beiträgen von Professor Dr. med. Franz-Adolf Horster und Mitarbeiter sowie Professor Dr.

med. Peter C. Scriba (Editorial) in Heft 45/1985, Seiten 3349 bis 3354, erhielten wir folgenden Leserbrief, den wir kommentarlos wiederge- ben:

Während meiner Zeit als wehr- dienstleistender Arzt beantragte ich am 5. Juni 1983 in einem Schreiben an das Bundesministe- rium der Verteidigung die routine- mäßige Verwendung von jodier- tem Speisesalz in allen Bundes- wehrkantinen.

Als Begründung verwies ich auf den alimentären Jodmangel als häufigste Ursache der endemi- schen Struma in Deutschland, auf die Empfehlung der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) zur Durchführung einer Jodprophyla- xe in Ländern, die eine den Ver- hältnissen in der Bundesrepublik Deutschland entsprechende Stru- mahäufigkeit und Jodmangelsi- tuation aufweisen, auf die Effekti- vität und die positiven Erfahrun- gen mit der Jodsalzprophylaxe in anderen Ländern sowie auf die Möglichkeit einer Vorbildfunktion für weite Bevölkerungskreise.

Mein Antrag wurde unterstützt durch Stellungnahmen von Prof.

tikörperbestimmung im fetalen Blut, das in der 22./23. Schwanger- schaftswoche durch direkte Na- belvenenpunktion entnommen wird, abgeklärt werden.

Professor Dr. med.

Gisela Enders

Institut für Medizinische Virologie und Infektions- epidemiologie e. V.

Hölderlinplatz 10 7000 Stuttgart 1

Scriba (Direktor der Klinik für In- nere Medizin, Medizinische Hoch- schule Lübeck), Prof. Dollinger (Leitender Arzt der Abteilung Inne- re Medizin, Bundeswehrkranken- haus München) sowie Prof. Nobbe (Leitender Arzt der Inneren Abtei- lung, Bundeswehrkrankenhaus Ulm), die eine Jodsalzprophylaxe in den Bundeswehrkantinen ein- deutig befürworteten.

Mein Antrag wurde am 28. Juni 1983 mit der Begründung abge- lehnt, daß sich die Truppenver- pflegung am durchschnittlichen Bedarf aller Essensteilnehmer orientieren müsse und daß eine Jodsalzprophylaxe nur auf freiwil-

liger Basis möglich sei. Eine Wahl zwischen jodsalzhaltiger und jod- salzfreier Verpflegung sei aus or- ganisatorischen und personellen Gründen nicht möglich.

Im übrigen wurde die Aufklärung der Bevölkerung als „wesentlich wichtiger" erachtet. Mein Antrag wurde somit abgelehnt, obwohl ei- ner Jodsalzprophylaxe in der Bun- deswehr meines Erachtens keine sachlichen Gründe entgegenste- hen.

Dr. med. Winfried Brunner Theodor-Heuss-Ring 20 3000 Hannover 61

Häufigkeit der Jodmangelstruma und ihre Prophylaxe

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 17 vom 23. April 1986 (71) 1217

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn man von der Summe aus dem Fünffachen einer Zahl und 9 die Hälfte nimmt, erhält man gleich viel, wie wenn man vom Vierfachen der Zahl 6 subtrahiert... In einem Rechteck ist

Bei einer Warenlieferung erhielt Herr Meier 20% Rabatt und bei sofortiger Zahlung 2% Skonto.. Die Barzahlung

[r]

a) Create a plot of the positions of the measurement locations such that both axes dis- play a given distance by the same length. Use different colors or different symbols

Studierende mit folgenden Matrikelnummern werden im Wintersemester 2013/2014 zum OC-F- Praktikum zugelassen.. Zur Praktikumsteilnahme ist die Teilnahme an der Sicherheitsbelehrung

Levi Strauss invented the blue jeans.. Frank

Weiterhin sei A eine Menge, welche von jeder ¨ Aquivalenzklasse genau ein Element

[r]