• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "KERNKRAFT: So leicht" (22.10.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "KERNKRAFT: So leicht" (22.10.1986)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

CIdgme äugrä@en mommAk eeden

Diuretikum VERLA

Triamteren+ Hydrochiorothiazid

Das Diuretikum von VERLA®

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Triamteren 50 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg. Anwendungs- gebiete: Bluthochdruck. Krankhafte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) bei: Herz-, Leber- oder Nie- renerkrankungen, insbesondere wenn ein Kaliumverlust vermieden werden soll. Zur Unterstützung der Behandlung mit Herzglykosiden bei Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz). Gegenanzeigen: DIURETI- KUM VERLA® Tabletten dürfen nicht angewendet werden bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Serum- kreatinin größer als 2 mg/100 ml, Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml / min), bei Überempfindlichkeit gegen- über Sulfonamiden (mögliche Kreuzreaktionen beachten!), bei akutem Leberversagen sowie Kaliumüber- schuß im Blut (Hyperkaliämie) bzw. schwerer Hypokaliämie oder schwerer Hyponatriämie. Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen DIURETIKUM VERLA ® Tabletten nicht eingesetzt werden. Nebenwir- kungen:Um möglichen Magen-Darm-Beschwerden, wie Ubelkeit und Erbrechenvorzubeugen, sollte dasArz- neimittel nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Manchmal können Muskelverspannungen, Waden- krämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl und Mundtrockenheit auftreten. Seltene Nebenwir- kungen sind Blutbildveränderungen (Störungen der Blutzellbildung wie Leukopenie und Thrombopenie, megaloblastäre Anämie) oder Hautausschläge. Eine bisher unerkannte Gicht oder Zuckerkrankheit kann offenkundig werden; daher sind bei einer Langzeitbehandlung die Harnsäure- und Blutzuckerwerte regelmä- ßig zu kontrollieren. Da, wenn auch selten, zu hohe oder zu niedrige Kaliumspiegel auftreten können, gilt Glei- ches auch für die Serumelektrolyte. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind die Plasma-Kreatininwerte zu kontrollieren. Gelegentlich kann es auch zu einer Erhöhung der Blutfette, zu einer Entzündung der Bauchspei- cheldrüse oder auch zu einer Beeinträchtigung der Glucosetoleranz kommen. Hinweis: Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auf- tretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Diesgilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die Wirkung blutzuckersenkender Medikamente (orale Antidiabetika) sowie harnsäuresenkender Mittel kann ab- geschwächt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Glukokortikoiden oder Abführmitteln kann eine ver- mehrte Kaliumausscheidung zur Folge haben. Die herz- und nervenschädigende Wirkung von Lithiumpräpara- ten wird verstärkt. Bei Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann deren Wirkung verstärkt werden. Weitere mögliche Wechselwirkungen sind eine verminderte Gefäßreaktion auf Noradrenalin, einever- längerte Wirkung von Muskelrelaxantien der Curare-Gruppe, eine verminderte Wirkung dieses Arzneimittels bei Kombination mit Indometacin und eine zunehmende Toxizität von Salicylaten. Handelsform und Preise:

20 Tabl. 5,80 DM, 50 Tabl. 13,05 DM, 100 Tabl. 23,50 DM.

ein, in ziemlich geringer Höhe, und ziemlich nah ...

Nun, was sich in Frank- reich „nicht gehört", näm- lich das Überfliegen von Atomkraftwerken, ist hier- zulande wohl üblich, dach- te ich mir, und außerdem:

Man hört zwar immer mal wieder von Störfällen, bei denen Risse in der Beton- ummantelung festgestellt werden, die dann einem Absturz nicht unbedingt standhalten würde, aber solche Zufälle gibt es doch gar nicht ...

Zu Hause angekommen, und nur wenige Stunden, nachdem ich durch sol- cherlei Gedanken meine dummen Sicherheitsbe- denken verdrängt hatte, hörte ich in den Nachrich- ten: Flugzeugzusammen- stoß in den USA, Wracktei- le stürzen auf Wohngebiet, 77 Tote. Es gibt sie eben doch, die Zufälle.

Mir als angehender Ärztin scheint jedenfalls zum Rüstzeug noch etwas zu fehlen: eine gehörige Por- tion naiver Fortschritts- glaube und Optimismus.

Die Unglücksfälle passie- ren immer nur anderswo.

Harrisburg und Tscherno- byl sind weit, weit weg.

Beate Schicker Matterstockstraße 30 8700 Würzburg

So leicht

Mit großem Interesse habe ich den Artikel in aller Aus- führlichkeit durchstudiert.

(Die an der Abbildung 1 Unterkante der Zeichnung angebrachten Kyrillischen Wörter bedeuten „Achse des Reaktors".)

Wären doch alle unsere Po- litiker bereit, sich mit die- ser klaren Darstellung ein- mal auseinanderzusetzen und dementsprechend die wahren Verhältnisse dem

„mündigen Bürger" darzu- legen, statt mit unwahren, aber heißen Kampfparolen

unsere wichtige und zu- gleich billigste Energie- quelle anzugreifen. Warum muß der „Deutsche Mi- chel" immer wieder den Ast, auf dem er sitzt, absä- gen? War es doch eine SPD-Regierung, die die Atomenergie eingeführt hatte. Jetzt plädiert sie bei unserem zu Unrecht ver- ängstigten Volk aus wahl- taktischen Gründen für die Abschaltung, ohne den nur zu einhelligen Gegenargu- menten der „Wissenden"

ein Ohr zu leihen. Es ist ja so leicht, die Unwissenden zu (ver-)führen, auch wenn man selbst nicht so recht im Bilde ist — oder sogar gerade dann.

Dr. med. Brauer Nölkenweg 1 4172 Straelen 2

Werbetext- Charakter

Man mag zur Frage der To- lerabilität der Risiken der Kernreaktortechnologie stehen wie man will, zur Diskussion dieser Pro- blematik benötigt man eine Fülle von naturwissen- schaftlichem Hintergrund- wissen. Es ist zu begrüßen, wenn das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT den lesen- den Ärzten dieses Wissen zur Kenntnisnahme anbie- ten will, wie es in einigen sachlichen, informativen Artikeln schon geschehen ist.

Auf keinen Fall wird dieser Intention die vorliegende Reportage über die Füh- rung einer Gruppe der Bundesärztekammer durch das Kernkraftwerk Mül- heim-Kärlich gerecht. Der Charakter dieser Reporta- ge entspricht vielmehr dem eines Werbetextes, wie ich ihn vor einigen Wochen in meiner Tageszeitung lesen konnte. Darin wurde von ei- ner Reaktorbetriebsgesell- schaft mit Zitaten und un- ter Namensnennung der Ärztekammer für die Reak-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

VERLA-PHARM 8132 TUTZING

83. Jahrgang Heft 43 vom 22. Oktober 1986 (9) 2917

(2)

Luftbild des Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich, am Rhein nörd-

lich von Koblenz gelegen Foto: RWE

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

tortechnologie geworben.

Mit der vorliegenden Re- portage hat sich die Bun- desärztekammer leider zum wiederholten Male vor den Karren der Reaktorbe- treiber und deren Wer- bungskampagnen spannen lassen, anstatt der Komple- xität der medizinischen Problematik und einer ver- nünftigen Nutzen-Risiko- Betrachtung gerecht zu werden und dies entspre- chend darzustellen.

Wolfgang Ensle Kreiskrankenhaus 7110 Öhringen

Erfahrung

Für einen Arzt ist es eine sehr nahestehende Erfah- rung, daß Menschen irren können. Auch können mehrere Menschen ge- meinsam irren, und es gibt sogar böse Zungen, die be- haupten, es gebe so etwas wie einen kollektiven Wahn.

Der Schluß liegt nun nicht fern, daß Technik, eben weil von Menschenhirn und Menschenhand ent- wickelt, auch irren kann.

Oder irre ich mich?

Dr. rer. nat. Dr. med.

Helmut Zappe Untere Straße 15 6900 Heidelberg

Nach den Gesetzen der Logik

... So führte noch am 16.

Januar 86 das Bayerische Ministerium für Landesent- wicklung und Umweltfra- gen die angeblich mehr als ein Vierteljahrhundert wäh- rende Unfallfreiheit kom- merzieller Kernkraftwerke in der Sowjetunion (!) als Beweis für die „Sicherheit und Umweltfreundlichkeit"

der Atomenergiegewin- nung allgemein an. Fest steht jedoch, daß auch für die bundesdeutschen Re- aktoren eine Kernschmelze

„nicht mit völliger Sicher- heit ausgeschlossen wer-

den kann" (Ministerial- amtsblatt der Bayerischen Inneren Verwaltung, 1980).

Will man den offiziellen Ri- sikoabschätzungen Glau- ben schenken, so bedeutet die Eintrittswahrschein- lichkeit einer Kernschmel- ze pro bundesdeutsches Kernkraftwerk in 10 000 Betriebsjahren nach den Gesetzen der Logik, daß uns ein GAU im eigenen Lande bereits morgen überraschen kann.

Nach der „Deutschen Risi- kostudie Kernkraftwerk"

wäre dann mit bis über 100 000 (!) Toten zu rech- nen.

Wäre eine ausreichend in- formierte Bevölkerung be- reit, diesen hohen Atom- strompreis zu zahlen?

Kann ärztliche Ethik ein derartiges gesundheits- und lebensbedrohliches Risiko verantworten? Diese und viele andere brennen- de Fragen blieben in der Reportage unbeantwortet.

V. Enzmann

Arzt für Anästhesiologie Hochofen 3

8652 Stadtsteinach

SCHULMEDIZIN

Zu der,- Leserbrief von Dr.

med. Wwfrum („Verunglimp- fung"), in Heft 33/1986, Seite 2200 sowie zur Leserdiskus- sion in Heft 24, Seite 1744 ff., zum Thema „Heilpraktiker":

Besser

„Hochschulmedizin"

Ich habe mich nicht ge- wundert, daß unter dem Stichwort „Verunglimp- fung" ein Arzt für Röntge- nologie und Isotopenmedi- zin seine Kritik an der Be- zeichnung „Schulmedizin"

übte. Das Wort hat ja tat- sächlich in der Diskussion um die Berechtigung von

„Außenseitermethoden"

einen etwas herabsetzen- den Beigeschmack bekom- men. Wenn aber ein Rönt- genologe (oder auch ein Facharzt anderer Rich- tung) in die Diskussion hie Schulmedizin, hie Außen- seiter-Medizin eingreift, dann ist das so, als wenn ein Blinder von der Farbe spricht: Er wird mit den Problemen, die einen prak- tischen Arzt zur Beschäfti- gung mit dieser Thematik treibt, einfach nicht kon-

frontiert! Es wäre vielleicht praktischer, wenn man statt von „Schulmedizin"

von „Hochschulmedizin"

spräche, denn mit diesem Terminus wird das um- schrieben, was der ange- hende Mediziner nach den heute etablierten Lehrplä- nen unserer medizinischen Fakultäten lernen muß, um seine Abschlußprüfungen zu bestehen. Wer mit sol- chem Wissen und Können in die Allgemeinpraxis ein- steigt, muß aber bald er- kennen, daß er damit nicht auskommt. Er muß auch er- fahren, daß die Überwei- sung eines Problempatien- ten zum Facharzt oder in stationäre Behandlung nicht immer zum Ziel führt.

So kommt ein solcher Pa- tient ungebessert zurück, und siehe da: Homöopa- thie oder Phytotherapie, Akupunktur oder Neural- therapie, klassische Natur- heilverfahren oder Manuel- le Therapie, last not least eine rechtzeitig angewand- te Psychotherapie, die nicht aus jahrelanger Ana- lyse zu bestehen braucht, sondern häufig durch ein verständnisvolles Patien- ten-Arzt-Gespräch wirksam ersetzt werden kann — eine dieser Methoden führt plötzlich zu überraschen- der Besserung der so lange refraktären Beschwerden!

Aber solche Erfahrungen macht eben nur der Arzt in der Allgemeinpraxis, denn sowohl die Klinik als auch die Fachärzte jeglicher Richtung, die statistisch gesehen etwa ein Zehntel aller anfallenden Erkran- kungen behandeln, geben sich mit Kleinigkeiten wie chronischen Kopfschmer- zen, Obstipation, chroni- schem Schnupfen oder funktioneller Harninkonti- nenz nicht ab. Die schicken solche Patienten oft genug mit dem so beruhigenden und tröstlichen Spruch:

„Damit müssen Sie eben leben"! zu ihrem Arzt an der Basis zurück, und der muß sehen, wie er weiter- kommt. Und an dieser Stel- 2918 (10) Heft 43 vom 22. Oktober 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

m3en Char mitlet El]1€krclnibns

Aber die Seele wohnt nicht im Körper wie der Kapitän in seinem Schiff, Seele und Körper bilden eine Einheit.. Seit wir wis- sen, daß Krankheit mehr ist als ei- ne

Mit dieser Zahl folgt die GWK einer Prognose, nach der in den alten Ländern für die Jahre 2011 bis 2015 ein Zuwachs von etwa.. 340 000 Studienanfängern erwartet wird; dem steht

lich einen politieohen Bezirk, besser ein in sich abLeeznloase- nee Vereeltungesebiet beseiuhnete; der einen besonderen Grafen,.. „de-‘nengreten; nntergeerinet war. Der auf

berte Sl)eil‚ welcher ber 53lnme unten nnfißt, wie i- ‘5. bei bet Stofe. Sie meiflm 25lumen haben einen einfad;en field}, beftel)cn halt) aus nu: einem L‘31atte, wie bei

SDie ?Blumenfmne (Corolla) i1't bierblt’itttig. IX unten, mitten —- ein beinabe entinDerf’brmigeé 5Dit'till, Defien Q5tifi‘el nur tun; ift; Diefem auf aber finDet fid)

menschliche, und genau das macht den Reiz unserer Organisation aus. Denn über die IAESTE treffen offene Menschen auf offene Menschen und man lernt nicht nur andere Städte

lastung für den Patienten zu redu- zieren. So ersetzt in vielen Berei- chen die Sonographie als bela- stungsfreies Verfahren die Rönt- genaufnahme. Auch die