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Archiv "SPD: Neue Sprecher für Gesundheit" (13.10.2000)

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A K T U E L L

A

A2660 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 41½½½½13. Oktober 2000

SPD

Neue Sprecher für Gesundheit

Schmidt-Zadel und Lewering wurden gewählt.

R

egina Schmidt-Zadel ist neue gesundheitspoliti- sche Sprecherin der SPD. Sie tritt die Nachfol- ge von Gudrun Schaich-Walch an, die zur stellver- tretenden Fraktionsvorsitzenden ge- wählt wurde.

Schmidt-Zadel gehört dem Bun- destag seit 1990 an. Die 63-jährige So- zialarbeiterin (grad.) ist Mitglied im dortigen Ausschuss für Gesundheit.

Die Politikerin engagiert sich unter anderem in Fördervereinen von Al- tenheimen und Be-

hinderteneinrichtun- gen, im Vorstand der Aktion Psychisch Kranke und als Vor- sitzende des Fördervereins Ge- meindepsychiatrie.

Stellvertretender Sprecher wur- de der Abgeordnete Eckhart Lewe- ring. Der 56-Jährige sitzt seit 1998 im Bundestag und ist ebenfalls Mit- glied im Ausschuss für Gesundheit.

Er war zuvor Geschäftsführer des Landesverbandes der Privatkrankenanstalten Sachsen-Anhalt.

Krankenhäuser

Methoden auf dem Prüfstand

Der neue „Ausschuss Kran- kenhaus“ ist gegründet.

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ie hausgesellschaft Deutsche Kranken-(DKG) hat mit der Bundesärztekam- mer und den Spitzenverbän- den der gesetzlichen Kranken- kassen den bundesweiten Ausschuss Krankenhaus ge- gründet. Dieser hat die Auf- gabe, Untersuchungs- und Be- handlungsmethoden zu prü- fen, die im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts zula- sten der GKV angewandt werden oder für die dies erwo- gen wird.

Die Gründung des Gremi- ums geht auf eine Vorschrift im Rahmen der Gesundheits- reform 2000 zurück (§ 137 c SGB V). Es hat nach Darstel- lung der DKG keine „gebore- nen“ Aufgaben, sondern wird nur auf Antrag tätig. Der Aus- schuss Krankenhaus soll auch im künftigen Koordinierungs- ausschuss vertreten sein.

Die Bundesregierung, die gegen die Richtlinie geklagt hatte, habe sich zwar durch- setzen können, sagte Hoppe.

Sie dürfe sich jedoch nicht ih- rer Verantwortung für einen wirksamen gesundheitlichen Verbraucherschutz entziehen.

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as Tabakwerbeverbot muss im deutschen Recht ver- ankert werden.“ Das hat der Präsident der Bundesärzte- kammer, Prof. Dr. med. Jörg- Dietrich Hoppe, angesichts des Scheiterns der EU-Richt- linie zum Tabakwerbeverbot gefordert. Der Europäische Gerichtshof hatte in der ver- gangenen Woche die Richtli- nie für nichtig erklärt, mit deren Hilfe in der Europäi- schen Union die Tabakwer- bung ab dem Jahr 2006 verbo- ten werden sollte. In der Be- gründung heißt es, es liege keine Rechtsgrundlage für ein solches Verbot vor, da die EU nicht für Gesundheitsfragen zuständig sei.

Tabakwerbung

Verbot

aufgehoben

Bundesärztekammer fordert gesetzliche Maßnahmen.

EuGH-Urteil: Zigarettenwer- bung bleibt erlaubt.

Fotos: Deutscher Bundes-

Regina Schmdit-Zadel

Eckhart Lewering

Psychotherapie

Zahlen bald alle Ärzte die Zeche?

Die Politik prüft ein neues Finanzierungsmodell.

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ie desolate Honorarsitua- tion der ambulant tätigen Psychotherapeuten beschäf- tigt inzwischen auch die Po- litik. Gudrun Schaich-Walch, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, erwähnte am vergangenen Wochenende beim Konstan- zer Ärztetag einen ihr vorlie- genden Vorschlag, den eine SPD-Arbeitsgruppe prüfen werde. Dabei geht es um die Frage, ob auch die Hausärzte zur „Stützung des psychothe- rapeutischen Punktwertes“

herangezogen werden sollen.

Bislang beziehen die Psycho- therapeuten ihre Honorare aus dem fachärztlichen Ver- gütungsanteil. Die Folge: Die fachärztlichen Punktwerte ge- raten zusätzlich unter Druck.

Der Vorschlag zielt darauf ab,

„einen gewissen Betrag“ schon vor der Aufteilung der kas- senärztlichen Gesamtvergü- tung in einen hausärztlichen und fachärztlichen Anteil für

die Psychotherapie zur Verfü- gung zu stellen. Schaich- Walch gab sich, was die De- tails und die Bewertung des Vorschlags anging, jedoch be- tont zurückhaltend. Und das nicht ohne Grund, denn auf diese Weise würde das Grundproblem – die generel- le Unterfinanzierung der Psy- chotherapie – nicht gelöst.

Anders wäre lediglich, dass mit den Hausärzten dann alle niedergelassenen Ärzte die Vergütung des psychothera- peutischen Versorgungsbe- darfs alimentieren würden.

Dass der von der Politik zu- gestandene Vergütungsansteil für Psychotherapie viel zu ge- ring bemessen ist, machen im Übrigen die reinen Zahlen deutlich: Anstelle der kalku- lierten 7 000 Psychologen sind inzwischen rund 14 000 zuge- lassen worden.

Gudrun Schaich-Walch

Foto: Deutscher Bundestag

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 41½½½½13. Oktober 2000 AA2661

Nobelpreis für Medizin

Für Klassiker der Neurophysiologie

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ric Kandel hat genug Spott aushalten müssen, als er sich in den 60er-Jahren eine Meeresschnecke zum Lieblingstier wählte. Was könnte einen Wissen- schaftler, der herausfinden will, wie das aus hundert Milliarden Nervenzellen bestehende Gehirn des Menschen funk- tioniert, wohl dazu bewegen, ein Tier zu untersuchen, das nur 20 000 Neu- ronen hat? Das Nervensystem der Schnecke sei so interessant wie „ein altes Kofferradio“, unkte damals ein Kollege. Immerhin hat die Wahl dieses Organismus dem 1929 in Wien ge- borenen Kandel, der aber mittlerweile einen US-Pass hat, den Nobelpreis für Medizin und Physiologie eingebracht.

Zusammen mit dem Schweden Arvid Carlsson und dem Amerikaner Paul Greengard wird er am 10. Dezember in Stockholm die Urkunde und die Preissumme von 2,1 Millionen Mark erhalten. Die gleichberechtigte Vergabe des Preises an die drei Hirn-Forscher ist durchaus logisch. Sie haben zwar unabhängig voneinander fundamentale Arbeitsweisen von Nervenzellen ent-

deckt, bilden aber doch eine geistige Kette: Carlsson hatte in den 50er-Jah- ren die Grundlagen für die Arbeit von Greengard gelegt, der wiederum in den 60ern die Basis für Kandel.

D

er heute 77-jährige Carlsson hatte damals an der Universität Lund ei- ne empfindliche Nachweismethode für Dopamin entwickelt – und damit nachweisen können, dass auch diese Substanz ein Neurotransmitter ist. Dass es eine besondere Substanz war, ahnte Carlsson, als ein experimentell aus- gelöster Dopaminmangel bei Versuchs- tieren Parkinson-ähnliche Symptome auslöste. Er erprobte als erster L-Dopa, das bis heute ein wichtiges, wenn auch nicht problemloses Medikament für die Behandlung von Parkinson-Kranken ist. Auch die Depressions- und Schi- zophrenie-Therapie hat er mitgeprägt.

Paul Greengard (Jahrgang 1925) griff Carlssons Faden an der Rockefeller- Universität in New York auf: Ihn interessierte der Mechanismus, wie Dopamin und andere Neurotransmitter Nervenzellen beeinflussen. Die Sub- stanzen können nicht nur schnelle elektrische Potenziale auslösen, sondern bewirken auch langsame Veränderun- gen im Verhalten von Nervenzellen, die Sekunden bis zu einigen Stunden andauerten. In einer Reihe von klas-

sischen Experimenten charakterisierte Greengard die Kaskade der Moleküle, die ein Signal vom Rezeptor ins Innere der Zelle weiterleitet und dort bio- chemische Veränderungen induziert.

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ür den 70-jährigen Eric Kandel von der Columbia-Universität in New York stellte sich in den 60er-Jahren die Frage, ob auch Lernen und Gedächtnis auf solchen „langsamen“ Effekten beruht. Ihm wurde schnell klar, dass die Gehirne von Säugetieren zu kom- plex waren für das damalige Werkzeug, und wählte deshalb die einfacher aufgebaute Schnecke. Auch das Tier konnte lernen: Wenn man die Atem- röhre der Schnecke berührte, zog sie ihre Kiemen ein.

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it jeder Wiederholung des Rei- zes fiel die Reaktion aber etwas schwächer aus. Kandel wies dann mo- lekulare Veränderungen in den betei- ligten Neuronen nach und stellte fest, dass einige der Synapsen ihre Form veränderten. Seine Schlussfolgerung, dass das „Gedächtnis in den Synapsen liegt“, war ein entscheidender Baustein der Neurowissenschaften. Mittlerweile spekuliert der Forscher auch darüber, dass sich seine Forschung – wie die von Carlsson – in einer Therapie nieder- schlagen könnte. Klaus Koch Akut

Robert Koch-Institut

Neue Aufgaben

RKI feiert 100-jähriges Jubiläum.

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bwohl sich der Aufgaben- bereich des Robert Koch- Instituts (RKI) im nächsten Jahr erweitert, hat sich an der grundsätzlichen Intention der Einrichtung wenig geändert.

„Die Seuchenbekämpfung stand bereits im Mittelpunkt, als Robert Koch vor 100 Jah- ren in das Gebäude am Nord- ufer in Berlin-Wedding ein- zog“, sagte Prof. Dr. med. Rein- hard Kurth, Direktor des RKI, anlässlich der Festveranstal- tung „Hundert Jahre Robert Koch-Institut am Nordufer“.

Das RKI ist heute die größ- te forschende medizinische

Einrichtung des Bundes. Mit dem In-Kraft-Treten des neu- en Infektionsschutzgesetzes am 1. Januar 2001 wird das Meldesystem in Deutschland reformiert. Das RKI soll dann die Datenerhebung, die Ana- lyse und die Bewertung über- tragbarer Krankheiten auf Bundesebene koordinieren.

Gemeinsam mit den Ländern soll ein epidemiologisches Informationsnetz aufgebaut werden. Zu den Aufgaben des RKI gehört ferner die Be- ratung der Gesundheitspoli- tik, die anwendungsorientier- te Forschung sowie die Koor- dination des öffentlichen Ge- sundheitsdienstes.

Ethik in der Medizin

Lücke im Gesetz

Kontroverse Diskussion über den Import embryo- naler Stammzellen

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ie Akademie für Ethik in der Medizin plädiert nicht für den Import embryonaler Stammzellen, wie dies irrtüm- lich gemeldet wurde. Vielmehr wurde auf ihrer Jahrestagung am 6. Oktober in Frankfurt am Main die Problematik der Forschung an embryonalen Stammzellen kontrovers dis- kutiert. Prof. Dr. med. Otmar Wiestler, Bonn, hatte sich dafür ausgesprochen, die Lük- ke im Embryonenschutzgesetz zu nutzen und an embryonalen Stammzellen aus dem Ausland zu forschen.

Foto: RKI

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