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Neue Methode zurSaatgutdesinfektion entwickelt

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Academic year: 2022

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Der Gemüsebau/Le Maraîcher 6/2006 Wir haben an dieser Stelle vor einiger

Zeit über die Möglichkeit informiert, Saatgut von Karotten und Petersilie durch eine Behandlung mit verdünn- ter Milchsäure von samenbürtigen Krankheitserregern zu desinfizieren.

Bei Rüebli- und Peterlisaatgut stan- den die Pilze aus den Gattungen Alternariaund Septoriaim Zentrum des Interesses. Bei Nüssli- und Radies kommen die beiden Peronospora- Pilze dazu, die bei den beiden Kulturen den Falschen Mehltau und dadurch oft grosse Verluste verursachen. Der Erfolg bei diesen beiden kurzlebigen Kulturen hängt besonders von gesun- dem, pathogenfreiem Saatgut ab, weil wegen der Wartefristen ein Einsatz von Fungiziden bei einem späten Auf- treten der Krankheiten fast nicht mehr möglich ist.

Werner E. Heller, C. A. Baroffio, E. Razavi, Forschungsanstalt Agroscope Changins- Wädenswil ACW, 8820 Wädenswil Rüebli-, Peterli- und Nüsslisaatgut können gemäss Literaturangaben das Saatgut durch eine Heisswasserbei-

zung desinfiziert werden. Nach unse- ren Erfahrungen ist diese Technik allerdings sehr heikel in der Durch- führung. Bei einigen Versuchen war die Desinfektionswirkung ungenügend, während bei anderen sowohl die Krankheitserreger als auch die Samen- körner abgetötet wurden. Demgegen- über wäre die Desinfektion mit ver-

dünnter Milchsäure eine einfache und auch für viele Gemüsearten sichere Methode, wenn auch sehr aufwändig.

Denn das intensive Abspülen der Samen zur Entfernung der Milchsäure be- nötigt grosse Mengen Wasser und verlangt anschliessend grosse Kapa- zitäten an Trocknungseinrichtungen, die bei relativ niedrigen Temperaturen arbeiten müssen.

Desinfektion in drei Schritten

Wir haben deshalb nach alternativen Methoden gesucht und möchten hier die Heissluft-Beizung vorstellen. Die neue Methode besteht aus drei Schritten:

Im ersten Schritt werden 250–500g Körner während 25–30 Minuten in 20°C warmem Wasser unter Um- rühren eingeweicht.

Im zweiten Schritt erfolgt die ei- gentliche Desinfektion bei Tempera- turen um 50°C während 25–30 Mi- nuten in einem Sack oder Kopfkissen- bezug im Wäschetrockner.

Am Schluss werden die Körner wäh- rend 48 Stunden in einem Trocken- schrank bei 25–30°C getrocknet, da- mit sie lagerfähig bleiben und trocken gesät werden können.

Besondere Beachtung verlangt die ei- gentliche Desinfektion im Wäsche- trockner. Die Temperatur (oder das Programm) soll so gewählt werden, dass die Abluft einen Grenzwert von 52°C nicht überschreitet. Auch muss man darauf achten, dass der Trockner bereits einen Arbeitsgang mit einigen feuchten Tüchern gemacht hat, bevor das Saatgut zur Desinfektion hinzu- gefügt wird. Diese Anwärmung soll gewährleisten, dass die Temperatur im Trockner während der Desinfektion möglichst konstant bleibt.

Der Standort des Wäschetrockners sollte so gewählt werden, dass die heisse Abluft ungehindert ins Freie ge- langen und nicht etwa den Raum auf- heizen kann. Eine Überhitzung des Trockners könnte die Keimfähigkeit des Saatgutes stark reduzieren.

Effizienz

Mit der oben genannten Methode konnten Rüebli-, Nüssli- und Radiesli- Samen mit Erfolg desinfiziert werden.

Desinfizierte und auch unbehandelte Samen wurden zur Kontrolle zur Kei- mung auf Wasser-Agar-Medium aus- gelegt. Nach 8–10 Tagen Inkubation wurden die Körner auf den Platten in Bezug auf Keimung und Krankheits- befall bonitiert. Verschiedene Posten wurden auch im Gewächshaus oder im Freiland ausgesät und während der Aufwuchsphase auf die Entwicklung der samenbürtigen Krankheiten hin kontrolliert. In den allermeisten Fällen erfolgte die Desinfektion nicht zu Un- gunsten der Keimfähigkeit der Samen (Abb. 1).

Bei Nüsslisalat und Radies können mit der neuen Methode vergleichbare Er- gebnisse erzielt werden (Abb. 2). Wir verzichten an dieser Stelle auf eine detaillierte Wiedergabe der Ergebnisse.

Die Methode wurde von einem gros- sen Biobetrieb übernommen, bei Rüeblisaatgut selbständig angewendet und im Feldversuch mit zufrieden stel- lendem Ergebnis geprüft.

Neue Methode zur

Saatgutdesinfektion entwickelt

P F L A N Z E N S C H U T Z

Abb. 1. Auswirkung der Heissluftdesinfektion von Karotten-Saatgut auf Pilzbe- fall (Alternaria sp.) und Keimfähigkeit. Angaben in Prozent ausgelegter Körner.

Fig. 1. Effet de la désinfection à l’air chaud sur l’attaque de semences de carot- tes pas des champignons (Alternaria sp.), et sur le pouvoir germinatif. Chiffres en pourcent des graines semées.

Abb. 2. Schlechter Auflauf von Nüssli-Samen wegen Befall mit Falschem Mehltau (Peronospora valerianella) und anderen samenbürtigen Krankheiten (links).

Im Vergleich dazu der Aufgang der gleichen Charge nach Heissluftdesinfektion

des Saatguts (rechts). (Fotos:ACW)

Fig. 2. Mauvaise levée de semis de mâche en raison d’une attaque de mildiou (Peronospora valerianella) et d’autres maladies liées aux semences (à gauche).

En comparaison, on voit la levée d’un lot identique après désinfection des semences à l’air chaud (à droite).

25 50 75 100

Anteil / part(%)

Keimung Pilzbefall

germination attaques de champignons nicht desinfiziert / non désinfecté mit Heissluft-Desinfektion avec désinfection à l’air chaud

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Der Gemüsebau/Le Maraîcher 6/2006

15 Grenzen der Anwendung

Wir weisen darauf hin, dass die Ein- weichzeit und die Desinfektionsdauer für jede Saatgutcharge in Vorversu- chen mit kleinen Saatgutmengen auf Verträglichkeit überprüft werden müs- sen. Chemisch oder thermisch behan- deltes Saatgut kann nicht ein zweites Mal desinfiziert werden, ohne dass die Keimfähigkeit stark darunter leidet.

Schlussfolgerungen

Die neue Methode ist effizient, ver- langt relativ wenig zusätzliche Inves- titionen und ist kostengünstig. Wenn die Rahmenbedingungen für eine

Mise au point d’une nouvelle méthode de désinfection des semences

Les chercheurs de la station Agroscope Changins-Wädenswil ont développé une nouvelle méthode de désinfection des semences de carottes, persil, radis et mâche.

Il s’agit d’un traitement à l’air chaud, qui a permis de réduire nettement les attaques de champignons (Alternaria, Septoria, Peronospora) (fig. 1, p. 14), sans diminuer sensiblement la faculté germinative des semences (fig. 2, p. 14).

Le traitement à l’air chaud se fait en trois phases:

1) Trempage de 250–500g de graines durant 25–30 min dans de l’eau à 20°C, en remuant.

2) Désinfection des graines dans un séchoir à linge à 50°C durant 25–30 min;

pour cela, les graines sont enveloppées dans un sac de tissu ou une taie d’oreiller;

3) Séchage des graines durant 48 heures en séchoir à 25–30°C.

Il est important, pour le succès de cette méthode, de s’assurer que la tempéra- ture dans le séchoir à linge ne dépasse pas 52°C. Pour cela, il faut vérifier que l’air chaud puisse s’échapper librement. Il faudra également vérifier que les graines supportent le traitement, en procédant à un essai avec un petit échan- tillon avant chaque charge. Les graines désinfectées chimiquement ou par trai- tement thermique ne peuvent pas être désinfectées une deuxième fois sans que leur faculté germinative n’en souffre. Lorsque l’on a défini les conditions conve- nant à un lot à désinfecter, cette méthode n’est pas seulement efficace mais aus- si sûre à pratiquer. Elle vaut donc la peine d’être prise en considération pour les cultures brèves comme la mâche et les radis, mais aussi pour les carottes.

P F L A N Z E N S C H U T Z

Saatgutcharge einmal bestimmt sind, ist sie auch sicher in der Anwendung.

Allerdings können nur verhältnismäs- sig kleine Mengen pro Durchgang desinfiziert werden und dies nicht in einem kontinuierlichen Prozess, was mit einem relativ grossen Arbeitsauf- wand verbunden ist.

Die Heissluft-Desinfektion von Saatgut ist ausser bei den kurzlebigen Kulturen Nüsslisalat und Radies auch bei Karot- ten überlegenswert. Beim Anbau von Alternaria-toleranten Sorten, wie z.B.

der im Bio-Anbau sehr beliebten Sorte Bolero, kann nach einer Desinfektion in den meisten Fällen auf eine Applika- tion von Alternaria-Bekämpfungsmit- teln im Feld verzichtet werden.

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