• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "UMWELTSCHUTZ: Noch eine andere Belastung" (01.08.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "UMWELTSCHUTZ: Noch eine andere Belastung" (01.08.1986)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Sprachverwirrung

Wer einen Kongreß wie den der IPPNW besucht, dem wird recht bald bewußt, in welchen Gefahren wir alle in Ost und West ständig le- ben. Die Auseinanderset- zung mit der Thematik läßt uns unsere verdrängten Ängste plötzlich wieder spüren. Das führt zu einer tiefen Beunruhigung. Wie können wir ihr begegnen?

Die erste Möglichkeit ist vielleicht, uns zu engagie-

ren und zu versuchen, die Bedingungen, unter denen wir Menschen zusammen leben, so zu verbessern, daß wir uns tatsächlich we- niger ängstigen müssen.

Die zweite Möglichkeit:

GENETISCHER CODE

Zum Thema „künstliche Intelli- genz":

Ähnlichkeiten

Neben der Entdeckung der Spaltbarkeit des Atom- kerns war die Entschlüsse- lung des genetischen Code, „geschrieben" auf der DNS, eine epochale Entdeckung von gleichem Range. Schon 1969 wies Marie-Louise von Franz als erste auf die merkwürdige, mathematisch binär ko- dierte Struktur dieses 64-Triplett-Systems hin.

Den gleichen Hinweis ver- öffentlichte ich wenige Wo- chen später, nach mir Pro- fessor Gunter Stent (USA) sowie der Sinologe Frank Fiedeler.

Sowohl die mathematische Struktur als auch die Spei- cherfähigkeit von Program- men funktionieren nach dem Prinzip des Compu- ters. Ähnlichkeiten beste- hen auch beim Codieren mit „Buchstaben", deren Folge als „Wörter", „Sät- ze", die Chromosomen da- durch einer ganzen Biblio- thek entsprechen.

diejenigen, die uns zum Nachdenken angestoßen haben, bezeichnen wir kurzerhand als „Psychoter- rohsten", und schon ist un- sere eben noch fühlbar ge- wesene Angst nicht mehr unsere eigene, sondern ei- ne von Verbrechern bös- willig suggerierte. So kön- nen wir sie wieder verdrän- gen und beruhigt sein. Der Autor des o. g. Artikels hält das offenbar für „Friedens- liebe". Eine solche Sprach- verwirrung nach der Art von Orwells „1984" können wir uns als deutsche Ärzte- schaft nicht mehr leisten.

Dr. med.

Dieter Berger Tiroler Straße 15 6000 Frankfurt

Überraschenderweise äh- nelt zudem dieser 64-Tri- plett-Code dem ebenfalls universellen Anspruch er- hebenden chinesischen Natursystem I-GING, wie ich mit Unterstützung des Philosophen Professor Jean Gebser in dem Buch

„Verborgener Schlüssel zum Leben — Weltformel I-GING im genetischen Code" veröffentlichte (Scherz-Verlag). So wohnt die dem Computersystem entsprechende „künstliche Intelligenz" auch der DNS inne, falls man wie die Chi- nesen, Pythagoras oder Leibniz den Zahlen katego- riale Qualität zubilligt.

Sinngleich sind auch die Codons der DNS „Start",

„Stop" mit den binären Werten des I-GING. Auch ohne das I-GING zu bemü- hen, erhält die „künstliche Intelligenz", die binäre Mathematik der DNS, die Qualität „universeller Intel- ligenz" im Sinne eines ka- tegorialen Noumenons — ein später Beweis für Kants Entdeckung in seiner „Kri- tik der reinen Vernunft".

Dr. med.

Martin Schönberger Kirschenweg 5 8209 Stephanskirchen

UMWELTSCHUTZ

Zu dem Artikel von Norbert Ja- chertz: „Im Schatten von Tschernobyl — die ,normale' Gefährdung der Umwelt", in Heft 21/1986, Seite 1505:

Noch eine

andere Belastung

Es gibt noch eine andere tägliche Belastung des mo- dernen Menschen durch seine selbst geschaffene Umwelt, auf die die Vorträ- ge des Deutschen Ärzte- tags nicht eingingen: der unausgesetzte übermäßige Einstrom von Sinnesein- drücken, der unser Nerven- system insgesamt überla- stet und zu immer häufige- ren — zunächst funktionel- len — Betriebsstörungen führt. Nicht nur, daß die wohltätige Stille und Dun- kelheit der Nacht weithin fehlen, daß im Straßenver- kehr jeder Teilnehmer sei- nen Sympathicus dauernd in Alarmbereitschaft halten muß und manch anderes, was wohl ebenso unver- meidbar ist. Hinzu kommt aber auch eine ständige Überfütterung mit soge- nannter Information, die vielfach längst nicht mehr informiert, sondern allen- falls noch deformieren kann, und der man nur schwer entgeht.

Noch wird es allgemein als Fortschritt in positivem Sinne angesehen, wenn unsere Zeitungen immer dicker werden, wenn das Angebot an Zeitschriften jeglicher Art immer uferlo- ser wird, wenn die Fernseh- programme sich vervielfa- chen usw.

Das Ansteigen der Aller- gien, wie es jeder ältere Arzt in den letzten Jahr- zehnten beobachten konn- te, bringen wir mit der Überbeanspruchung unse- rer humoralen und zellulä- ren Kontaktsysteme durch immer mehr und immer neue Fremdstoffe in Zu- sammenhang. Ob nicht die

ebensosehr zunehmenden akuten Hörstürze, die wir HNO-Ärzte nun schon bei Kindern beobachten müs- sen, ebenso auf einer Über- lastung unserer nervalen Kontaktsysteme beruhen, auf dem übertriebenen und unsinnigen Einstrom von Fremdmaterial über die Sinnesorgane? Und so viel- leicht auch noch andere Störungen, die in anderen Teilgebieten der Medizin zu beobachten sind? Lei- der kann man sich dieses Einstroms von „Informa- tion" oft kaum erweh- ren....

Um bei den Belastungen des eigenen Berufsstandes zu bleiben: schlimm ist auch die Zudringlichkeit, mit der obskure Verlage ei- nem seit Jahren ungebeten Zeitschriften medizini- schen und paramedizini- schen Inhalts ins Haus schicken, und die man nur nach mehrfachem gehar- nischtem Protest wieder los wird. — Ein „aktueller Pressedienst" in Neu-Isen- burg versendet derzeit gleich zwei solcher Blätter:

„Arzt heute" und „Ärzte- zeitung". Wer bezahlt sie und wessen Lied singen die Herren Redakteure?

Wer steckt verantwortlich dahinter?... Auch die Überschüttung rein fachli- cher Zeitschriften mit Re- klamen gehört hierher, und unser Ärzteblatt macht lei- der keine Ausnahme. All diese Dinge kommen täg- lich zusammen und addie- ren und potenzieren sich zu einem heimlichen aber um so gefährlicheren Dau- erstreß, der uns mürbe macht, und der doch im Endeffekt niemandem wirklich etwas nützen kann. Gier, Verlust an Maß- stäben, Verlust an Sub- stanz und Form, Verlust an Humanität. Was gewinnen wir dafür?

Dr. med.

P. Kägebein HNO-Arzt

Essenweinstraße 6 7500 Karlsruhe 2134 (14) Heft 31/32 vom 1. August 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Lassen Sie mich an diese Aussage anknüpfend auch feststellen, daß sicherlich alle Fraktionen des Deutschen Bundes- tages es begrüßen werden, wenn die mit der Ärzteschaft bereits

Das konnte heißen: auch in einer Po- diumsdiskussion, oder: auch dieser Frage, oder — so verstand es der Zyniker —: auch wir.. Die sprachli- che Frage, ob Ausgaben an sich

So besagt der erste Punkt, „daß alle Krankenhäuser, die nach § 371 RVO für die Gewährung von Krankenpfle- ge an Versicherte vorgesehen sind, stets vom Versicherten in Anspruch

Obwohl alleine an der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit pro Jahr gegen 80 Studierende ihr Studium abschliessen, haben öffentliche Sozialdienste zunehmend

Auch Heino, Katja Epstein und alle anderen Interpreten des deutschen Schlagers finden sich nur unter „ferner liefen" wieder, denn der Um- satz-Anteil des Schlagers belief sich

Da auch Standbilder des Heilgottes Asklepios und der Hygieia sowie ein Tempel des Asklepios entdeckt wurden, ist zu schließen, daß römische Ärzte in diesem Gebiet tätig waren, sei

Beim Bombenangriff auf Insterburg 1944 hielt ich beide fest im Arm, und ich weiß bis heute nicht, wer mehr gezittert hat, die großen Jagdhunde oder ich.“ Das Tragische ist, dass

Bewährt haben sich auch sogenannte Nebelfeuchter, bei denen Wasser unter hohem Druck mittels Luftzufuhr durch Düsen gepreßt und dabei zu Nebeln zerstäubt wird..