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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Landnutzungswandel verursacht wohl mehr CO2 als bisher angenommen

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

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KIT-Zentrum Klima und Umwelt:

Für eine lebenswerte Umwelt

Holzeinschlag, Rodung und andere Formen veränderter Landnutzung führen zu höheren CO2-Emissionen als bisher vermutet. (Foto: Markus Breig, KIT)

Die durch Landnutzungswandel verursachten CO2-Emissionen sind möglicherweise höher als bisher angenommen. Dies zeigt eine Studie unter Leitung von Professorin Almut Arneth vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die in der Zeitschrift Nature Geoscience (DOI: 10.1038/NGEO2882) vorgestellte Ar- beit bezieht erstmals Prozesse wie Brandrodungsfeldbau oder unterschiedliche Bewirtschaftung von Wäldern und Ackerland ein. Damit erhält auch die Wiederaufforstung größere Bedeu- tung, um die für den Klimaschutz wichtige CO2-Aufnahme durch Landökosysteme zu erhöhen.

Wälder, Wiesen und Äcker tragen wesentlich zum Klimaschutz bei:

Durch Photosynthese nehmen die Pflanzen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Beobachtungen zeigen, dass jedes Jahr weltweit fast ein Viertel der industriellen CO2-Emissionen durch Aufnahme von CO2 durch Landökosysteme verschwindet, was den CO2- Anstieg in der Atmosphäre wesentlich reduziert und damit den Kli- mawandel verlangsamt. Allerdings setzen Landökosysteme infolge

Landnutzungswandel verursacht wohl mehr CO2 als bisher angenommen

Klimaforscher untersuchen Auswirkungen veränderter Landnutzung auf den Kohlendioxid-Haushalt – Wiederaufforstung wichtig für Klimaschutz und Artenvielfalt – Studie in Nature Geoscience

Weiterer Kontakt:

Margarete Lehné Pressereferentin

Tel.: +49 721 608-48121 Fax: +49 721 608-43658 margarete.lehne@kit.edu

Presseinformation

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des Wandels der Landnutzung durch den Menschen, vor allem der Rodung von Wäldern, ihrerseits erhebliche Mengen an CO2 frei.

Daraus lässt sich schließen, dass die eigentliche CO2-Aufnahme in Pflanzen und Böden insgesamt sogar noch wesentlich höher liegt.

Die CO2-Emissionen durch Landnutzungswandel und die Gesamt- aufnahme von CO2 durch Landökosysteme lassen sich jedoch nicht getrennt quantifizieren, da es keine dafür geeigneten Messmetho- den gibt.

In einer Studie haben internationale Wissenschaftler unter der Lei- tung von Professorin Almut Arneth vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) am Campus Alpin des KIT nun gezeigt, dass Landnutzungswandel- Emissionen bisher möglicherweise unterschätzt wurden, weil die verwendeten Modelle wichtige Prozesse wie beispielsweise Brand- rodungsfeldbau oder unterschiedliche Bewirtschaftungsweisen in Wäldern oder auf Ackerland nur unzureichend berücksichtigten. Die in der Zeitschrift Nature Geoscience publizierte Studie, die neueste Modelle einsetzt, weist darauf hin, dass höherer CO2-Ausstoß durch Prozesse des Landnutzungswandels auch höhere Gesamtaufnahme von Kohlendioxid durch Landökosysteme als bisher angenommen bedeutet, da die Differenz zwischen beiden Größen ja durch Be- obachtungen belegt ist.

Das Ergebnis, dass zurückliegende Rodung und Nutzung mehr CO2

freigesetzt hat als bisher vermutet, legt auch nahe, dass Wiederauf- forstungsmaßnahmen wiederum mehr CO2 binden könnten als an- genommen. „Auf jeden Fall unterstützen die Ergebnisse unserer Studie Bestrebungen, weitere großflächige Rodung zu verhindern – was nicht nur dem Klima zugutekommt, sondern auch für Natur- schutz und Arterhaltung eine wichtige Rolle spielt“, erklärt Almut Arneth.

Darüber hinaus lässt die Studie erkennen, dass die Abschätzungen zukünftiger CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre immer noch mit großen Unsicherheiten verbunden sind, was auch Projektionen des Klimawandels erschwert. „Um den Effekt von Bewirtschaftung auf CO2-Emissionen zu quantifizieren, müssen wir nicht nur die notwen- digen Prozesse menschlichen Handelns in Ökosystemmodellen abbilden“, erklärt Arneth. „Wir benötigen auch verbesserte histori- sche und prognostische Schätzungen, welche Art von Landnutzung durch den Menschen wann und wo stattfand oder künftig stattfinden könnte.“

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A. Arneth, S. Sitch, J. Pongratz, B. D. Stocker, P. Ciais, B. Poulter, A. D. Bayer, A. Bondeau, L. Calle, L. P. Chini, T. Gasser, M. Fader, P. Friedlingstein, E. Kato, W. Li, M. Lindeskog, J. E. M. S. Nabel, T.

A. M. Pugh, E. Robertson, N. Viovy, C. Yue and S. Zaehle: Histori- cal carbon dioxide emissions caused by land-use changes are pos- sibly larger than assumed. Nature Geoscience, 2017. DOI:

10.1038/NGEO2882

Details zum KIT-Zentrum Klima und Umwelt: http://www.klima- umwelt.kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtun- gen Europas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist aus- schließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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