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Für Paare, die sich lieben wollen.

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Academic year: 2022

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Für Paare, die sich lieben wollen.

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Danke….

…dass wir dieses wunderschöne Leben führen dürfen.

…unserer wundervollen Tochter, die uns als erstes gelehrt hat, was es wirklich bedeutet, zu lieben. Und unserem Enkel, der diesen Weg weiterführt und uns in die Welt der schmerz- haft süßen, tränenreichen Liebe führt, indem er durch sein Lächeln unsere Herzen schmelzen lässt.

…unserer Paartherapeutin Dagmar Uhl, die uns gelehrt hat, was wir hier weitergeben dürfen, und die uns durch all die kleinen und großen Beziehungskrisen geführt hat, ohne je- mals den Glauben an uns zu verlieren. Ohne sie gäbe es die- ses Buch nicht und wahrscheinlich nicht mal unsere Ehe.

…an all die Menschen, die uns ausgebildet und begleitet ha- ben. Thomas Bormann, Clinton Callahan, Ute und Volker Au- gustyniak, Kristin Kelly und noch einige mehr, aber wir ha- ben nur eine Seite Platz.

…an alle Paare, die uns in den letzten Jahren ihre Ehe anver- traut haben. Wir haben unendlich viel von euch gelernt.

…an unsere Familien und Freude dafür, dass ihr uns aushal- tet und an uns glaubt.

… Christina Emmer, die uns – ganz liebevoll - in die Sicht- barkeit gekickt hat und allen von The Coach Net.

…Veit Lindau für den Schreibglückworkshop und all den wundervollen, unbekannten Menschen in Facebook, die ge- gengelesen, Feedback gegeben, Exposés korrigiert, uns moti- viert und getröstet haben. Wir haben keinen von euch bis jetzt persönlich getroffen, aber ihr seid in unserem Herzen.

…Katrin Frauenfelder für die wundervolle Gestaltung des Covers und den unglaublichen Schnellschuss.

…an Susanne Sperlich für das wundervolle Lektorat. Für deine schlauen Fragen, das Aufdecken von Ungereimtheiten sowie deine Achtsamkeit und Liebe für Autoren.

… Dr. Ana Kerstin Kreysing für die erste Struktur und Kon- stantin Josuttis fürs Finden unzähliger Fehler.

…Joachim Kamphausen für sein Interesse an uns.

Und Danke an Mr. P – dafür, dass Du uns gefunden hast.

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Dee und Matthias Stolla

Von Paar zu Paar

Kämpfst Du Noch?

Oder

Liebst Du Schon?

Das Praxisbuch für eine erfüllende Beziehung

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Impressum

© tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld 1. Auflage 2016

Herausgeber: Pelekanos Akademie Autor: Dee und Matthias Stolla

Umschlaggestaltung :Karin Frauenfelder | www.grapx.ch Umschlagfoto: Karin Frauenfelder, Sebastian Sach

Lektorat, Korrektorat: Susanne Sperlich |www.lichtblicktext.de Weitere Mitwirkende: Ana Kerstin Kreysing, Konstantin Josuttis Printed in Germany

Verlag: tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld, www.tao.de, Email: info@tao.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Hardcover: 978-3-96051-269-1 ISBN Paperback : 978-3-96051-268-4 ISBN e-Book: 978-3-96051-270-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich ge- schützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages un- zulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und sonstige Veröf- fentlichungen.

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Inhaltsverzeichnis

Packungsbeilage 7

Ach ja, die Liebe 11

Kämpfst Du noch?

Einführung ins Kampfgeschehen 23 Schlachtfeld: Willkommen im Drama 27

Das Opfer 28

Der Verfolger 30

Der Retter 31

Die Kampfmittel 33

Nörgeln und Jammern 35

Grollen 45

Rechtfertigen 51

Zurückziehen 59

Beschuldigen 65

Recht haben 71

Warum kämpfen wir? 77

Mann versus Frau 85

Der Mann und die männlichen Prinzipien 87 Die Frau und die weiblichen Prinzipien 91

Herz versus Verstand 99

Die Aufgaben des Verstandes 100

Die Aufgabe des Herzens 102

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Fühlen 109

Wut 116

Angst 121

Trauer/Schmerz 125

Freude 131

Prägende Momente 137

Liebst Du schon?

Liebe zeigt sich im Tun 153 Zuhören - ersetzt Nörgeln/Jammern 157

Alltägliches Zuhören 160

Aktives Zuhören 162

Dienendes Zuhören 164

Liebes-Übung #1 168

Verzeihen - ersetzt Grollen 171

Liebes-Übung #2 177

Entschuldigen - ersetzt Rechtfertigen 179

Liebes-Übung #3 184

Mitteilen - ersetzt Zurückziehen 185

Liebes-Übung #4 190

Anerkennen - ersetzt Beschuldigen 191

Die Neun-Kuh-Geschichte 196

Liebes-Übung #5 201

Hingabe - ersetzt Recht haben 203

Liebes-Übung #6 208

Ein letztes Wort 209

Die Pelekanos Akademie 210

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Packungsbeilage

ieses Buch ist nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen. Die Lektüre kann zu kurzzeitiger Verwirrung und starken Gefühls- wallungen führen. Das ist beabsichtigt und im Grunde sogar unvermeidlich, denn wir werden vieles hinterfragen, was als normal und selbstver- ständlich gilt.

Und wir werden Antworten geben, die auf den ersten Blick ganz und gar nicht normal und selbstverständlich scheinen.

Wir werden erklären, was Liebe nicht ist und was sie, unserer Erfahrung nach, tatsächlich ist. Und wir können jetzt schon versprechen, dass dieses Kapitel insbesondere für Romantiker kein leich- tes sein wird.

Wir beide sind seit Sommer 1999 verheiratet und führen eine großartige Ehe, die von Liebe ge- prägt ist. Meistens.

Mitunter prägt sie auch etwas Anderes: Ärger über die Arroganz, die Schludrigkeit, die Ego- zentriertheit oder eine andere der zahllosen

D

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Macken und Eigenheiten des Partners oder der Partnerin. Wir sind oft nicht der gleichen Mei- nung, wir haben sehr viele unterschiedliche Vor- lieben, wir streiten, gehen durch Konflikte, und hin und wieder verletzen wir uns. All das ist nur ein Teil des großen Ganzen.

Wir sind überzeugt, dass hinter Paarbeziehun- gen zwischen Mann und Frau ein Sinn steckt: der natürliche Trieb, sich selbst zu vervollkommnen und der, unseren Partner darin zu unterstützen, dass er vollkommen wird – unabhängig vonei- nander, aber Seite an Seite.

In diesem Kontext beraten wir seit vielen Jah- ren sehr erfolgreich Paare in Krisensituationen und solche, die sich große Krisen ersparen wol- len. Und ja, die meisten von ihnen sind zunächst verwirrt und reagieren mit starken Gefühlswal- lungen auf das, was sie bei uns erfahren.

Ab dem Punkt aber, wo sie nie hinterfragte Überzeugungen ablegen wie einen alten Mantel, beginnen sie in der Regel, ihren Partner und – was nicht weniger wichtig ist – sich selbst in einem an- deren Licht zu sehen: im warmen Kerzenschein der Zuneigung und nicht im Mündungsfeuer des

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ständigen Kampfes. Wenn uns klar wird, dass all unser Kämpfen sich nur oberflächlich gegen den Feind im Außen richtet, dass wir stattdessen – be- wusst oder unbewusst - fortwährend gegen alles gekämpft haben, was wir an uns selbst nicht mö- gen, dann entsteht Raum für ein Wunder:

Wir erfahren, was Liebe wirklich bedeutet. Da- für lohnt es sich, ein wenig verwirrt zu sein und Gefühlswallungen auszuhalten. Versprochen.

Eine Warnung, bevor du weiterliest: Dieses Buch bietet zahlreiche praktische Übungen, die mitunter sehr herausfordernd sind. Sie sind alle für Paare gedacht, die daran arbeiten wollen, ver- antwortlich mit Konflikten umzugehen, bevor daraus ernsthafte Krisen werden.

Wenn du aber bereits in einer ernsthaften Be- ziehungskrise steckst, empfehlen wir dir drin- gend, diese Übungen nicht zu machen. Die Ge- fahr, dass sie Erkenntnisse oder Emotionen er- schaffen, mit denen Partner in der Krise nicht um- gehen können, ist zu groß. Paaren in der Krise empfehlen wir dagegen, die Begleitung und Un- terstützung einer guten Paarberatung.

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Ach ja, die Liebe

eginnen wir mit der Liebe. Kein anderes Wort kommt in unseren Paarberatungen so häufig vor. Alle wollen sie. Alle vermissen sie.

Wenn unsere Beziehung funktioniert, ist sie da, und wir sind glücklich. Wenn nicht, sind wir un- glücklich. So einfach ist das.

Die Liebe, dieses unzuverlässige Gefühl, ist schuld an unserem Elend. Arme Liebe. Früher oder später landet jedes Beratungsgespräch beim L-Wort. Es scheint keinen Ausweg zu geben.

Einer von beiden fängt irgendwann damit an und spricht von dieser Liebe, die einfach nicht mehr da sei. Gute Paarberater hören dann auf- merksam zu und warten auf die Gelegenheit, eine simple Frage zu stellen, die ihre Klienten aus ih- rem Liebes-Konzept bringt. Sie lautet:

Was, bitteschön, bedeutet denn Liebe?

In der Regel folgt darauf erst einmal Stille.

Auch auf die Wiederholung der Frage: Was be- deutet denn Liebe? Nach dem ersten und dem zweiten Schock meldet sich der Verstand des

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Klienten zurück und kramt Erklärungen aus al- ten, längst vergessenen Schubladen hervor. Die Liebe… die Liebe… also die Liebe ist so ein un- glaublich starkes Gefühl, heißt es dann.

Von Zuneigung und Wertschätzung ist die Rede, manchmal auch von Flugzeugen oder Schmetterlingen im Bauch. Danach folgt üblicher- weise wieder Stille.

Die Liebe scheint ein Mysterium zu sein, das sich nicht erklären lassen will. Wir nehmen unse- ren ganzen Mut zusammen und versuchen es dennoch. Zunächst ganz rational mit der Internet- Enzyklopädie Wikipedia. Dort steht:

Liebe (über mhd. liep, „Gutes, Angeneh- mes, Wertes“ von idg. *leubh- gern, lieb ha- ben, begehren[1]) ist im Allgemeinen die Be- zeichnung für die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem ande- ren entgegenzubringen in der Lage ist. Der Erwiderung bedarf sie nicht.

Interessant. Von gern oder liebhaben und begeh- ren ist die Rede. Zuneigung und sogar Wertschät- zung kommen in dieser Definition ebenfalls vor.

Im Grunde ist das keine Erklärung, der man wi- dersprechen müsste. Und doch lässt sie uns ein

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wenig ratlos zurück. Mit einem Beigeschmack von Zweifel. Denn wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, erfüllt uns der letzte Satz mit Unbeha- gen: „Der Erwiderung bedarf sie nicht.“

Hallo? Das mag ja vielleicht für die Liebe an sich gelten, aber doch ganz sicher nicht für uns.

Wir wollen die Erwiderung, sonst ist die Liebe doch keine Liebe.

Und wenn wir noch ehrlicher als bisher zu uns sind, müssen wir einräumen, dass wir noch nicht einmal mit der Erwiderung zufrieden sind. Wir wollen zuerst geliebt werden und dann – mög- licherweise, wenn alles passt – den anderen lie- ben. Gar nicht wenige Paare, die nach jahrelan- gem Beziehungsleben in die Beratung kommen, stehen vor diesem Problem und finden keinen an- deren Ausweg als ausdauerndes Warten darauf, dass der oder die andere endlich wieder mit dem Lieben beginnt. Schade eigentlich, denn die Er- fahrung lehrt: So wird das nichts.

Im Grunde ist das alles nichts anderes als ein gigantisches Missverständnis. Den Teil mit dem Begehren und dem liebHABEN nehmen wir sehr ernst, den Rest der Definition vergessen wir im

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Lauf der Jahre, manchmal sogar in Monaten oder Wochen. Wie war das nochmal? Zuneigung und Wertschätzung. Doch, natürlich, wir erinnern uns: Die wollen wir haben. Von unserem Partner.

Und zwar subito.

Wer eine Definition liefern will, die dem Phä- nomen Liebe auch nur annähernd gerecht wer- den soll, muss sich von seiner eigenen Bedürftig- keit, vom Haben wollen, lösen.

Was wollen wir nicht alles haben? Wertschät- zung für unser Tun, Verständnis für unsere Ma- cken, Akzeptanz für unser Sein. Das kann doch nicht so schwer sein, sagen wir. Uns selbst gelingt das doch auch, denken wir.

Die traurige Wahrheit ist: Wer Liebe einfor- dert, wird sie nicht bekommen. Das ist hart und fühlt sich ungerecht an, aber es kommt noch schlimmer: Dem Universum ist komplett egal, dass das ungerecht ist. Da können wir noch so viel jammern, nörgeln oder beschuldigen. Mal ganz abgesehen davon, dass wir uns ohnehin selbst belügen, weil wir in der Regel von unseren eigenen Qualitäten gar nicht so sehr überzeugt sind, wie wir glauben. Die allermeisten kritischen

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und überkritischen Bewertungen hören wir nicht im Außen, sondern tief in uns selbst. Selbstakzep- tanz? Wir wissen nicht, wie das geht. Was, bitte- schön, ist dann Liebe? Wikipedia definiert weiter:

Nach engerem und verbreitetem Verständ- nis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Hal- tung inniger und tiefer Verbundenheit zu ei- ner Person, die den Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt.

Ein starkes Gefühl? Das ist – pardon - kompletter Nonsens, wenn auch ein weit verbreiteter. Ver- knallt und verliebt sein sind Zustände, die mit starken Gefühlen und erhöhtem Hormonspiegel verbunden sind. Kein Widerspruch.

Aber mit Liebe haben beide nicht viel zu tun.

Auch die Liebe bringt zweifellos starke Ge- fühle mit sich – angenehme wie unangenehme.

Sie aber selbst als Gefühl zu bezeichnen, ist nichts anderes als ein leicht geöffnetes Hintertür- chen, durch das wir uns schnell mal davonschlei- chen können, wenn unsere Beziehung „nicht funktioniert“. Gefühle sind ja bekanntermaßen

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nicht kontrollierbar und manchmal sogar einfach weg. „Love has the nasty habit of disappearing over night“ („Liebe hat die unschöne Angewohn- heit, über Nacht zu verschwinden”) hat Paul McCartney 1965 gesungen und damit sein schwindendes Interesse an einer Frau begründet.

Wer in unsere Paarberatung kommt, dem sa- gen wir: Liebe ist kein Gefühl. Schade, liebe Rom- antiker, das klingt hart. Was aber ist Liebe dann?

Für uns ist Liebe ist eine Haltung gegenüber einem Menschen, den wir so sehr mögen, dass wir bereit sind, unsere eigene Bedürftigkeit sei- nem Glück unterzuordnen. Unterordnen? Dieses Wort ist zugegebenermaßen nicht gerade in Mode. Fehlt nur noch, dass wir mit „dienen“

kommen. Und wir kommen.

Dienen ist ebenfalls ein sehr altmodisches Wort. Der moderne, westliche Mensch ist doch viel lieber selbstbestimmt, individuell und ver- wirklicht sich selbst. Wir wünschen viel Spaß da- bei. Mit diesem auf modern gebürstetem Egois- mus hat Liebe nichts zu tun. Die grundsätzliche Haltung eines Liebenden ist geprägt von der eigenen Entscheidung, dem Wachstum und

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Glück des anderen zu dienen. Liebe nimmt nicht, sie gibt. Das ist der Grundton unseres Liebeslieds.

Dabei geht es ganz und gar nicht darum, sich selbst aufzugeben oder sich ausnutzen zu lassen.

Erwachsene Menschen können für sich selbst einstehen, Grenzen setzen und Entscheidungen treffen. Einen Menschen zu lieben, bedeutet, alles zu tun, was möglich ist, damit der Partner be- kommt, was er für sein inneres Wachstum braucht. Das bedeutet nicht immer, dass er be- kommt, was er will, sondern eben das, was sei- nem Wachstum dient.

Wer sich auf den Pfad der Liebe begibt, lernt, dazwischen zu unterscheiden, und sieht, was sein Partner tatsächlich benötigt.

So etwas lernen wir nicht in der Schule, wir können es auch nicht von einem Tag auf den an- deren umsetzen. Und nur in seltenen Fällen ha- ben uns unsere Eltern vorgelebt, was es bedeutet, diesem Weg zu folgen. Der Pfad der Liebe ist ein langer Weg mit Irrungen und Wirrungen. Wir er- leben Rückschläge und Durststrecken, aber wir bleiben auf dem Weg, weil wir dem Glück unse- res Partners und unserer Beziehung verpflichtet

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sind. Egal, wie heftig wir uns streiten oder wie weit unsere Standpunkte und unsere Meinungen voneinander entfernt sind. Liebe ist eine Ent- scheidung. Dafür, dass Streit und Meinungen nicht mehr sind als Streit und Meinungen. Sie sind Teil unseres Beziehungslebens. Mehr nicht.

Tatsächlich sind Konflikte keine lästigen Ruhe- störungen, sondern wichtige Stationen auf unse- rem Pfad der Liebe.

Im Konflikt erleben wir, wie unser Autopilot funktioniert. Wie wir uns wehren, wie wir be- schuldigen, rechtfertigen, Recht haben wollen, jammern, etc. Das zu sehen macht selten Freude.

Aber es zeigt uns, wo wir stehen.

Eine Beziehung ohne Konflikt ist keine ge- sunde Beziehung. Im Wort Waffenstillstand steckt nicht nur das Wort Waffe, sondern auch der Stillstand. Paare, die nicht miteinander strei- ten, stehen still. Die Beziehung entwickelt sich nicht weiter, die Partner auch nicht.

Liebe will etwas anderes. Sie will, dass Paare aneinander wachsen, zu emotional erwachsenen Menschen reifen. Dazu braucht es Konflikte.

Nicht jeden Tag, aber hin und wieder. Auf Wolke

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7 findet kein Wachstum statt. Liebe ist die Ver- pflichtung, die gelebte Entscheidung dafür, dass kein Streit, kein Konflikt und keine Meinungsver- schiedenheit wichtiger oder größer ist als die Be- ziehung.

Das hört sich nicht so romantisch an wie Flug- zeuge oder Schmetterlinge im Bauch. Tatsächlich aber ist das die Basis für wachsende Verbunden- heit. Wer sich für Verpflichtung und Wachstum entscheidet, wird seinen Partner oder seine Part- nerin als sein emotionales Zuhause empfinden.

Auch ohne Sonnenuntergang und Stehgeiger.

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Rechtfertigen

echtfertigen ist ein Kampfmittel, das wir schon deshalb nicht als solches erkennen, weil wir extrem gut im Rechtfertigen trainiert wurden.

Ernsthaft. Wer von uns ist in der Schule jemals heil davongekommen, wenn er keine brillante Be- gründung für die nicht erledigten Hausaufgaben liefern konnte? Was hätten wir auch sagen sollen?

„Ich hatte keine Lust“ wäre ja vielleicht die Wahr- heit gewesen, aber das hätte uns sicher nicht vor der Strafarbeit gerettet. Lehre Nummer eins dar- aus: Die Wahrheit kommt nicht gut an.

Schade eigentlich.

Viel besser klingt eine Begründung nach dem folgenden Muster: „Leider ist meine Oma sehr krank, und ich musste auf meine kleinen Ge- schwister aufpassen, damit meine Mutter ins Krankenhaus konnte.“

Gelogen, aber irgendwie berührend. Lehre Nummer zwei: Je besser die Story, desto größer die Chance, mit heiler Haut davonzukommen. Es

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gibt nur wenige Kampfmittel, die so beliebt sind wie die Rechtfertigung. Für viele von uns ist sie die ultimative Waffe. Sie hat den großen Vorteil, dass sie hohe gesellschaftliche Akzeptanz ge- nießt, denn sie ist keine Angriffswaffe.

Sie dient der Verteidigung, und wir haben alle gelernt, dass man sich verteidigen darf. Das fängt schon sehr früh an. Mein Großvater hat es mir beigebracht, und er wusste, wovon er sprach.

Schließlich war er in Russland im Krieg gewesen und hatte am eigenen Leib erfahren, was passiert, wenn die Verteidigung Lücken hat. Für den Rest seines Lebens musste er mit einem versteiften Knie klarkommen.

Dass ich meinen Heimweg vom Kindergarten und später von der Schule immer auffällig schnell hinter mich brachte, hat ihm gar nicht gefallen. Er wusste um den Grund: Ich hatte Angst vor einer knappen Handvoll Mitschüler, die sich einen Spaß daraus machten, mir Erfahrungen mit ihrer körperlichen Überlegenheit anzudrohen.

Das allein genügte, um mich auf Jahre zu ei- nem passablen Langstreckenläufer zu machen, und im Rückblick verdanke ich ihnen wohl die

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eine oder andere gute Note im Schulsport. Opa war damit nicht zufrieden. Er machte mir klar, was zu tun ist. Schlag zurück, sagte er, und das tat ich. Zum Schrecken meiner Mutter nahm ich mir seinen Rat etwas zu sehr zu Herzen und schlug nicht nur zurück, sondern auch, bevor ich bedroht oder gar geschlagen wurde.

Präventiv-Verteidigung nennen das Mili- tärstrategen. Mit dieser Rechtfertigung im Voraus wird jeder Angriff – scheinbar - zur Verteidigung und damit legitimiert. Warum rechtfertigen wir uns? Weil wir den Kopf aus der Schlinge bekom- men wollen, weil wir nicht schuld sein wollen, weil wir nicht bestraft werden wollen, weil wir gut aussehen wollen. Kurz: Weil wir lieber geliebt werden wollen.

Papas Auto gegen die Hofmauer gefahren?

Der Junge war aufgeregt wegen seiner Prüfung, und schon schluckt Papa seinen Ärger.

Wir sind alle versessen auf mildernde Um- stände. Mit ihnen wird`s uns wieder leicht ums Herz, wir gehören wieder zu den Guten. Uff!

Rechtfertigen, gute Gründe finden, das lässt uns oft sogar die Grenze zur Lüge überschreiten.

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Dann halten wir ein wirklich fieses Kampfmittel in unseren Händen. Aus dem kleinen Stau auf der Autobahn wird ein Riesenstau, mit dem wir un- ser Zuspätkommen rechtfertigen. Das Telefonat kurz vor Geschäftsschluss hat plötzlich ewig ge- dauert, und unser Chef hat uns mit seinen Ge- schichten aufgehalten.

Wir finden immer sehr gute Gründe, weshalb es uns heute einfach nicht möglich war, die Woh- nung aufzuräumen oder den Müll rauszubrin- gen. Für die kleinsten Unzulänglichkeiten kom- ponieren wir spontan eine Partitur voller Begrün- dungen, anstatt einfach nur zu dem zu stehen, was wir getan oder eben nicht getan haben.

Ein ganz banales, immer wiederkehrendes, ab- solut ausgelutschtes und nichtsdestotrotz wahres Beispiel: Mann will Sex, Frau hat Kopfschmerzen.

Gibt es das wirklich? Oh ja, öfter als wir alle den- ken. Und wenn es keine Kopfschmerzen sind, ist Frau eben müde oder der Partner war sowieso nicht lieb genug. Pfiffige Männer reichen ihrer Frau Kopfschmerztabletten, bevor sie ihren An- näherungsversuch starten. Jede Rechtfertigung hat nur einen ganz bestimmten Zweck: keine

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Verantwortung übernehmen zu müssen. Im Psy- chodrama wird sie hauptsächlich von den Opfern genutzt. Warum also ist Rechtfertigung in Paarbeziehungen ein Kampfmittel, ein sehr wirk- sames sogar? Weil es Beziehung zerstört.

Wer sich oft und gerne rechtfertigt, bekämpft zwar nicht direkt seinen Partner, wohl aber die Beziehung und zuletzt sich selbst. Ein klassisches Beispiel:

Es ist Mittwochabend, ich frage meine Frau, ob wir zusammen ins Kino gehen wollen. „Ich habe doch mittwochs meine Telefonkonferenz“, sagt sie mit einem Anflug von Enttäuschung, weil ich das immer noch nicht verinnerlicht habe. Jetzt könnte ich „Tut mir leid, dass ich das immer ver- gesse“ sagen, aber weil das viel zu ehrlich und zu offen wäre, springe ich lieber mit beiden Füßen in den nächsten Fettnapf und frage: „Mit wem denn?“ Jetzt habe ich ein Problem: Nach gut ei- nem Jahr habe ich immer noch keine Ahnung, mit wem sie da jeden Mittwochabend spricht. Inte- resse an der Partnerin sieht anders aus. Das ist mir ebenso klar wie die Tatsache, dass ich gerade sehr, sehr alt aussehe. Also entscheide ich mich

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für den Notausgang durch das Hintertürchen und sage: „Ah, weißt du, ich hatte heute einen un- glaublich stressigen Tag und wusste gar nicht, das wir schon wieder Mittwoch haben.“ Seien wir gnädig und gehen davon aus, dass mein Tag wirklich stressig war. Was ändert das an der Ent- täuschung meiner Partnerin?

Rein gar nichts. Sie hört eine Rechtfertigung, die im Grunde nichts Anderes sagt als: „Du hast kein Recht, jetzt enttäuscht oder verärgert zu sein.“ Das ist die Hintergrundkommunikation, und sie kommt an – bewusst oder unbewusst.

Nur eben nicht so, wie ich mir das in dem Mo- ment wünsche. Die Erfahrung lehrt: Einem Part- ner das Recht auf seine Wahrnehmung und sein Gefühl abzusprechen, ist kein guter Start in einen gemeinsamen Mittwochabend. Rechtfertigungen sind uncool.

Darin liegt übrigens das Paradoxon beim Kampfmittel Rechtfertigung: Wir rechtfertigen uns, weil wir gut aussehen wollen, und erreichen genau das Gegenteil. Rechtfertigungen machen uns schwach und ungreifbar wie ein nasses Stück Seife. Wer sich rechtfertigt, übernimmt keine

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Verantwortung für sein Handeln und schiebt den Schwarzen Peter anderen zu: dem bösen Chef, den unfähigen Verkehrsteilnehmern, der unsägli- chen Busverbindung, dem Wetter, der Welt, oder dem (in dem Fall) nicht übermäßig lieben Gott…

Das ist bequem, aber eben auch typisches Opfer- Verhalten. Ich kann gar nichts dafür. Und wer für nichts kann, auf den kann man sich auch nicht verlassen. Auf sein Wort schon gar nicht. So je- manden zum Partner zu haben, ist auf Dauer sehr anstrengend. Opfer sind keine angenehmen Part- ner, auch nicht, wenn sie sich noch so gut dafür rechtfertigen.

Völlig egal, ob du denkst, dass Rechtfertigen zu deinen Kampfmitteln und gängigen Waffen ge- hört: Wir laden dich ein, den Praxis-Tipp zu die- sem Kampfmittel auf jeden Fall zu machen.

Warum?

Gerade Rechtfertiger finden immer einen guten Grund, weshalb sie etwas nicht machen wollen.

Also sieh diese Übung als eine, die für alle da ist.

Damit sind wir auf der sicheren Seite. Und scha- den kann es nicht.

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Mann versus Frau

illkommen auf gefährlichem Terrain. Es ist derzeit nicht schick und schon gar nicht politisch korrekt, öffentlich über Unter- schiede zwischen Mann und Frau zu sprechen.

Dabei ist es ja nicht so, dass es etwas Neues wäre, dass Frau und Mann irgendwie unter- schiedlich sind. Es gibt unzählige Bücher dar- über, warum Frauen nicht einparken können o- der Männer anders sind. Etliche Komiker haben sich dem Thema verschrieben, landen Bestseller und füllen große Hallen. Wir lauschen ihnen, la- chen laut und erkennen uns wieder.

Aber rechtzeitig bevor wir in den Alltag zu- rückkehren, vergessen wir, dass hinter der herz- erfrischenden Komik tatsächlich auch Wahrheit steckt. Wahrheit über Männer. Wahrheit über Frauen. In der öffentlichen Debatte, und damit in unseren Köpfen, regiert jedoch der Gender- Mainstream, die Unisex-Kultur. Frauen sollen und wollen so leben dürfen wie Männer. Unbe- stritten. Der Kampf um die Gleichberechtigung hat viele Missstände beseitigt. Schon allein, dass

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Frauen heute selbstbewusster auftreten als frü- her, ist ein Gewinn. Schade nur, dass viele, viele Frauen um keinen Preis sehen wollen, dass sie da- rum kämpfen, als Frau ein männlich geprägtes Spiel mitspielen zu dürfen, in dem ihre spezifisch weiblichen Qualitäten nicht gefragt sind.

Die Gesellschaft, insbesondere die Berufs-, Ge- schäfts- und Wirtschaftswelt funktioniert nach Regeln, die Männer entworfen haben. Die Politik sowieso. Um dort als Frau nach oben kommen zu können, braucht es in der Tat Frauenquoten oder eben Frauen, die bereit sind, männliche Qualitäten und Schattenseiten zu verinnerlichen.

Sie müssen in diesem Männer-Spiel, das Männer- Regeln folgt, erfolgreicher sein als die Männer.

Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass sie damit zu besseren Männern werden. Ganz sicher aber, dass ihre weiblichen Qualitäten auf der Stre- cke bleiben, weil sie in diesem Spiel nicht zum Er- folg führen.

Was aber sind die Unterschiede? Zunächst ein- mal ist es wichtig zu wissen, dass es nicht DIE Frau und DEN Mann gibt. Wohl aber gibt es weibliche Prinzipien und männliche Prinzipien,

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die in unterschiedlichem Maße auf den jeweiligen Menschen verteilt sind. Will sagen: es gibt Män- ner mit höherem und niedrigerem weiblichen Anteil. Genauso ist der männliche Anteil bei den Frauen unterschiedlich ausgeprägt. Folglich gibt es immer Ausnahmen.

Mit diesen Ausnahmen die Regel leugnen zu wollen, ist allerdings so, als würde man behaup- ten, Rauchen sei gesund, weil eine kettenrau- chende Zigarrenfanatikerin in Brasilien neulich ihren 96. Geburtstag gefeiert hat.

Der Mann und die männlichen Prinzipien Gönnen wir uns ein bisschen Provokation: Män- ner sind simpel. Das männliche Prinzip folgt nicht nur einfachen Regeln, es unterscheidet sich vom weiblichen schon allein dadurch, dass es überhaupt erkennbaren Regeln folgt.

Männer sind an Lösungen interessiert. Ehrlicher wäre zu sagen: Sie schaffen Ergebnisse. Sie sorgen dafür, dass das Leben praktisch funktioniert.

Nicht ohne Grund begeistern sich Männer eher

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für Technik als Frauen. Und ja, natürlich: Es gibt Ausnahmen. Aber Männer waren nun mal schon immer die, die für materielle Sicherheit sorgten.

Mammuts jagen und so.

Das klingt altmodisch und überkommen. Der moderne Mensch mag nicht gerne an sein vorzeit- liches Erbe erinnert werden. Seine Vernunft sagt ihm, dass endlich mal Schluss sein muss mit die- sem reaktionären Steinzeit-Nonsens. Dagegen wäre auch gar nichts einzuwenden, wenn er glücklich wäre und seine Beziehungen funktio- nierten. Tun sie aber nicht, und deshalb lohnt es sich, natürliche Gegebenheiten als solche zu ak- zeptieren.

Die Aufgabe des Mannes ist die Nahrungsbe- schaffung, er errichtet das Zuhause, steckt das Re- vier ab und bietet seiner Familie Schutz vor Ge- fahren.

Männer sind eher Einzelgänger und behalten ihre Gefühlswelt für sich als Frauen, und sie erle- digen lieber eines nach dem anderen. Manche von ihnen lieben es, zu führen, sie sind ego- zentriert, denken oft zuerst an sich und sind leicht bereit, körperlich zu kämpfen. Sie sind spürbarer

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mit ihrem Ärger, weniger mit Angst oder Trauer verbunden, sie müssen stark sein in der Welt da draußen. Ihren Mann stehen. Überleben.

Auch bei seinen aktiven Aufgaben muss der Mann eine gewisse Egozentrik und Kampfbereit- schaft an den Tag legen. Seine Frau will ja schließ- lich nicht, dass ihr Mann von der Jagd mit dem kleinsten Stück vom Mammut heimkommt, weil er so nett war, allen den anderen Jägern den Vor- tritt zu lassen.

Das männliche Prinzip ist nicht sehr an Bezie- hung interessiert. Auch wenn Männer gemein- sam auf die Jagd gehen, wird dabei doch eher ge- schwiegen (man will ja das Mammut nicht ver- treiben) und die Kommunikation aufs Nötigste beschränkt.

Grundsätzlich sind also Konkurrenzkampf und Wettbewerb so prägend, dass das männliche Prinzip kein natürliches Interesse an Beziehung hat. Wenn wir mal bis zum Geschlechtsakt zu- rückgehen: Millionen Samen rasen Richtung Ei- zelle, und es ist klar, dass nur einer (manchmal auch zwei) es schaffen werden. Da gibt es wenig Raum für Rücksicht und Miteinander. Der

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Schnellste, Beste, Stärkste gewinnt, beißt sich durch und kann, wenn alles glattgeht, mit der Ei- zelle neues Leben erschaffen. Ist der Samen erst losgeschwommen, hat sich die Aufgabe des Man- nes für die nächsten Monate erledigt. Der Frau steht da eine ganz andere Nummer bevor.

Um seine Funktion erfüllen zu können, braucht der Mann bestimmte Fähigkeiten und Qualitäten. Diese sind festgelegt in den männli- chen Prinzipien. Typisch männliche Prinzipien sind: Tun, Machen, Anspannen, Denken, Ver- stand, Geben, Trennen, Verurteilen, Kampf, Kon- trolle, Aktiv werden, Konkurrenz, Egozentrik.

Diese männlichen Prinzipien und ihre Prä- gung machen Männern das Beziehungsleben um einiges schwerer. Frauen haben es damit viel leichter.

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Die Frau und die weiblichen Prinzipien Weiter mit der Provokation: Frauen sind kompli- ziert. Übrigens nicht nur für Männer. Wirklich er- wachsene Frauen wissen das selbst und sind stolz darauf. Sie nennen es nur anders: mysteriös und geheimnisvoll etwa. Fakt ist: Sie sind schrecklich kompliziert.

Männer, die vor gar nichts zurückschrecken, versuchen ihre Frau zu verstehen. Das ist der Weg in den mentalen Abgrund. Liebe Männer, vergesst es. Es geht nicht. Und viel wichtiger:

Frauen wollen nicht verstanden werden.

Manchmal erwecken sie den Eindruck, als wollten sie es doch („Du verstehst mich nicht (schluchz)!“), aber das ist nur ein Spiel. Was sie wirklich meinen, ist: „Ich möchte von dir gerne so akzeptiert werden, wie ich bin.“ Das Letzte, was eine Frau will, ist, dass ihr Mann sie versteht. Sie wäre entzaubert.

Dummerweise versuchen Männer dennoch seit Ewigkeiten, ihre Frauen zu verstehen. Frauen leben in einer völlig anderen Welt. Das hat viel zu tun mit biologischen Gegebenheiten. Machen wir

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es wieder am Zeugungsakt deutlich: Die letzten tausend übrig gebliebenen Samen kleben an der Eizelle und betteln um Einlass und die Eizelle wählt einen aus, lässt ihn rein und macht sofort wieder dicht. Mit anderen Worten:

Die Frau empfängt. Sie lässt sich schwängern, nimmt den Samen in sich auf, gibt ihren Körper, mitunter auch ihr Leben dafür, dass neues Leben entsteht. Frauen sind viel eher bereit, sich für an- dere zu opfern. Ihr Körper verändert sich, sie tra- gen schwer, sie ertragen Schmerzen. All das über- steigt die Grenzen männlichen Verständnisses bei weitem. Der prähistorische Mann durfte sich nicht opfern, weil die Sippe sonst dem Hungertod geweiht gewesen wäre.

Nach der Geburt geht für die Frau die Arbeit erst richtig los: Sie stellt ihr eigenes Wohl über Jahre hinweg hinter dem ihres Kindes zurück.

Frauen sind viel eher als Männer bereit, sich zu- rückzunehmen.

Die Frau ist auch die, die nach Beziehung strebt. Zum einen braucht sie den Mann als Schutz und Versorger für sich selbst und, noch wichtiger, für ihre Kinder. Zum anderen ist sie

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interessiert an der Beziehung zu ihren Kindern, an der Gemeinschaft mit anderen überhaupt.

Denn währen die Männer einsam und still, jeder für sich, auf Mammutjagd sind, bietet die Ge- meinschaft den einzigen Schutz für die Frau.

Deshalb sitzen sie alle zusammen und arbei- ten, was zu arbeiten ist. Um diese Gemeinschaft zu erhalten, pflegen Frauen Beziehungen. Sie wollen wissen, wie es ihren Mitmenschen geht, teilen sich mit, sprechen über ihre Gefühle, geben Trost und Akzeptanz. Frauen sind vielmehr an Beziehung als an technischen Lösungen interes- siert. Ein Beispiel:

Sie klagt darüber, dass sie immer weniger Kon- takt zu ihrer besten Freundin hat, er sucht im Ka- lender nach einem geeigneten Tag für ein Treffen.

So etwas macht Frauen wahnsinnig. Sie wollen keine Lösung, sie wollen vor allem gehört und, wenn nötig, getröstet werden. Beziehung eben.

Dem männlichen Prinzip ist das fremd. Wenn sie meckert, weil er ihr gar nicht zuhört, reagiert er mit Unverständnis, weil er doch gerade die Lö- sung des Problems angeboten hat. Das mag stark verkürzt klingen, aber das Universum hallt

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wieder vor unzähligen Paargesprächen zu genau diesem Thema.

Die Aufgabe der Frau im prähistorischen Sinne ist das Empfangen und Gebären von Kindern und die Versorgung der Schutzbefohlenen. Das heißt, die Frau teilt das Mammut auf, das der Mann heimgebracht hat. Sie verteilt das Essen, macht Kleidung aus den Fellen.

Während der Mann das Haus baut, ist es die Aufgabe der Frau, es zu füllen. Mit Gemütlich- keit, Wärme und Fürsorge. Um diese Aufgaben zu erfüllen, braucht sie ganz andere Qualitäten und Eigenschaften als ein Mann.

Das weibliche Prinzip beinhaltet eine Qualität, die in all dem Kämpfen um Gleichberechtigung fast völlig unter die Räder gekommen ist: das Die- nen. Wer Zeitung liest und sich aufmerksam um- sieht in unserer Welt, wird feststellen, dass diese Qualität in unserer heutigen Welt fehlt.

Wir bezahlen einen hohen Preis dafür, dass im- mer mehr Menschen nur noch an sich selbst den- ken. Und wir zahlen gerne viel Geld dafür, dass andere uns dienen.

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Wenn wir das Männliche und Weibliche Prinzip gegenüberstellen, ergibt sich folgendes Bild:

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Kein Wunder, dass Mann und Frau sich so schwertun mit dem Zusammenleben. Das Prob- lem liegt aber nicht daran, dass die beiden Prinzi- pien sich nicht optimal ergänzen würden, son- dern darin, dass wir anfangen, sie zu bekämpfen.

Nehmen wir das Beispiel Dienen und Egozent- riertheit: Für Frauen ist vieles ein selbstverständ- liches Dienen. Es ist keine Frage, dass sie nachts aufstehen, wenn das Kind weint, ein uralter ins- tinktiver Mechanismus wird in Gang gesetzt und der fordert: Kümmern, Fürsorge, Da-Sein.

Dieser Instinkt ist beim Mann nicht vorhan- den. Der muss am nächsten Morgen wieder fit für die Arbeit sein (die moderne Mammutjagd). Sein Instinkt sorgt dafür, dass er Schlaf bekommt.

Nein, das bedeutet nicht, dass Männer nicht auch mal nachts nach dem weinenden Baby schauen dürfen und sollen. Aber wir müssen anerkennen, dass es dem Mann schwerer fällt als der Frau.

Oder andersrum: Der Mann kommt abends nach Hause, will nur noch sein Essen und seine Ruhe, um sich von der Arbeit zu erholen. Die Frau sitzt mit dem Baby mitten im Chaos, das Es- sen ist nicht fertig, und die Wohnung sieht sehr

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unordentlich aus, weil es eben wichtiger war, den ganzen Tag das weinende Baby herumzutragen und wenn es schlief, mit der besten Freundin zu telefonieren und sich auszuweinen.

Grundsätzlich müssen wir uns davon verab- schieden, dass wir jemals in der Lage sein wer- den, den anderen zu verstehen. Aber wenn wir lernen, die Prinzipien, denen unser Partner folgt, zu akzeptieren, dann ist ein Schritt raus aus dem Beziehungskampf schon getan.

Es hilft auch, wenn wir uns deutlich machen, dass wir im Laufe der Evolution eine Gesellschaft erschaffen haben, in der die männlichen Prinzi- pien dominieren. Viele Frauen leben mittlerweile nach männlichen Prinzipien.

Ob das so dienlich für unsere Welt ist, sei da- hingestellt.

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Zuhören -

ersetzt Nörgeln/Jammern ir leben im Kommunikationszeitalter.

Kommunikation ist uns so wichtig ge- worden, dass wir sogar schon ein Verb daraus ge- macht haben. „Haben wir das kommuniziert?“, fragen wir und stellen dann fest „Das müssen wir noch kommunizieren“. Sobald wir das getan ha- ben, sind wir aus dem Schneider, denn wir haben ja gesagt, was gesagt werden musste. Wir verlas- sen uns darauf, dass alle, die es hören sollten, das auch so gehört haben, wie wir das gemeint haben.

So wie Stadtverwaltungen oder die Bundesre- gierung, die neue Gesetze oder Vorschriften re- gelmäßig in amtlichen Bekanntmachungen publi- zieren. Niemand glaubt ernsthaft daran, dass ir- gendjemand seitenlang Kleingedrucktes liest, aber der Pflicht ist Genüge getan, wenn „kommu- niziert“ wurde, was „kommuniziert“ werden musste.

In Beziehungen funktioniert das nicht anders.

Wenn wir von Kommunikation reden, denken wir in der Regel an den Redner, Sprecher oder Schreiber – die Kommunikationstheorie nennt

W

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ihn den Sender. Und wir verhalten uns oft ähnlich wie eine Stadtverwaltung oder die Bundesregie- rung, die auf ihre Bekanntmachungen schauen und voller Zufriedenheit feststellen: „Wir haben es kommuniziert.“

Kein Mensch denkt dabei an den Empfänger, geschweige denn daran, dass dieser möglicher- weise nicht das gehört hat, was wir gemeint ha- ben. Kommunikation ist ein schwieriges Ge- schäft. Stattdessen verlassen wir uns darauf, dass alles Nötige gesagt ist.

Wie ein Musiker, der anstatt für sein Publikum nur für sich selbst musiziert. Manche können das.

Für viele Musiker aber gibt es nichts Schlimme- res, als vor leeren Rängen auftreten zu müssen.

Das hat seinen Grund.

Musiker wissen um den Effekt der Rückkopp- lung: Wenn es ihnen gelingt, ihre Zuhörer zu be- geistern, wenn der Funke von der Bühne ins Pub- likum überspringt, dann geschieht etwas Magi- sches. Die Zuhörer reagieren auf die Musik und ihre Darbietung, sie klatschen, tanzen, singen, ju- beln. Dieser Funke springt wieder zurück auf die Bühne und bewirkt dort etwas beim Musiker: Er

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spielt anders als zuvor, nämlich gefühlvoller, en- thusiastischer, mutiger, wilder – wie auch immer.

Wer so etwas erlebt hat, weiß: Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Nie.

Das gilt auch in Beziehungen. Wir reden gerne und viel darüber, wie wir uns angemessen mittei- len. Ganze Seminarreihen beschäftigen sich mit erwachsener, verantwortlicher und gewaltfreier Kommunikation. Daran ist nichts falsch. Wir nei- gen nur dazu, die Bedeutung des Publikums, des Empfängers zu vergessen. Seine Reaktion ist ent- scheidend für alles, was folgt. Auch und gerade dann, wenn er scheinbar gar nicht reagiert.

Der Zuhörer gestaltet die Kommunikation mit, indem er einfach nur tut, was Zuhörer eben tun:

zuhören. Die Art und Weise, wie er das macht, hat großen Einfluss darauf, wie viel emotionale Tiefe sich der Sender erlaubt. Ganz so wie der Musiker auf der Bühne, der sich von der Begeis- terung des Publikums, die er selbst ausgelöst hat, inspirieren und mitreißen lässt.

Zuhören ist ein wesentlicher Bestandteil von Kommunikation. Es lohnt sich, unterschiedliche Arten von Zuhören zu trainieren und seinem

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Partner zur Verfügung zu stellen. Jede hat ihre eigene Qualität.

Wieso jetzt aus Nörgeln und Jammern Zuhören werden soll, fragst du dich? Ganz einfach. Wir er- setzen das ständige Ich, Ich, Ich, durch eine Hal- tung von Du, Du, Du. Während es beim Jammern und Nörgeln um unsere Befindlichkeiten geht, le- gen wir durch Zuhören den Fokus auf die Befind- lichkeiten des anderen. Zuhören, kein Problem denkst du? Da müssen wir dich leider enttäu- schen. Fakt ist, wir haben Zuhören nicht gelernt.

Und schon gar nicht die radikale Art des Zuhö- rens, die wir hier als Liebensmittel vorstellen.

Aber zuerst beginnen wir mit den herkömmli- chen Arten des Zuhörens.

Alltägliches Zuhören

Das alltägliche Zuhören ist die Art von Zuhören, mit der wir alle aufgewachsen sind. Wir kommen aus der Schule, Mama steht noch am Herd, fragt, wie unser Tag war, und während wir plappern, wird im Topf gerührt, der Salat angerichtet, der Tisch gedeckt, wir werden aufgefordert, die

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Getränke aus dem Keller zu holen. Kinder sagen oft: „Du hörst mir gar nicht zu.“ Wir können da- von ausgehen, dass sie Recht haben.

Wir lauschen zwar den Worten und können, wenn wir tatsächlich multitaskingfähig sind, so- gar deren Inhalt wiedergeben, aber unsere Auf- merksamkeit ist nicht auf das Zuhören gerichtet, sondern darauf, was wir gerade tun. Unser Zuhö- ren ist nur eine Nebentätigkeit.

Zum alltäglichen Zuhören gehört auch, dass wir das Gehörte sofort auf uns beziehen. Typi- sche Dialoge: „Mir geht es heute nicht so gut, ich glaube ich bekomme eine Erkältung.“ Antwort:

„Oh ja, ich habe gestern auch schon angefangen zu husten und fühle mich total schlapp.“ Sofort bringen wir den Fokus auf uns zurück.

Auf das Ich. Oder wir nehmen das, was gesagt wurde, persönlich. „Ich habe echt Hunger.“ Ant- wort: „Hetz mich nicht so, ich bin ja gleich mit dem Kochen fertig.“ Das alltägliche Zuhören ist uns in Fleisch und Blut übergegangen, aber es ist nicht die Art von Zuhören, die wir als Liebesmit- tel empfehlen, weil es beiläufig geschieht und keine Nähe, keine wirkliche Beziehung erschafft.

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Aktives Zuhören

Eine andere Art von Zuhören ist das aktive Zuhö- ren. Es kommt aus der gewaltfreien Kommunika- tion und wurde von Carl Rogers beschrieben.

Aktives Zuhören ist eine Methode, bei der es darum geht, empathisch zu sein, hinzuhören, seine Meinung erst einmal zurückzustellen. Aktiv Zuhören bedeutet aber auch, Fragen zu stellen.

„Habe ich das richtig verstanden?“, „Kannst du mir das nochmal erklären?“ Das sind typische Fragen aktiver Zuhörer. Auch Bestätigungen wie

„Ja, das kann ich verstehen“ oder „Da gebe ich dir Recht“ seitens des Zuhörers sind wichtige Mittel.

Beim aktiven Zuhören stehen das Verstehen des Gesagten und die Akzeptanz des Gegenübers auf gleicher Ebene. Diese Methode ist eine wich- tige Art des Zuhörens in Beziehungen, wenn es darum geht, den anderen zu verstehen. Dass wir sie dennoch nicht als Liebesmittel empfehlen, verstehen viele Paare zunächst einmal gar nicht.

Es ist doch so wichtig, den Partner zu verste- hen, argumentieren sie. Sie wollen Verständnis füreinander, sie wollen sich „gut verstehen“.

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Landläufig gilt eine Beziehung als gesund, wenn die Partner sich gut verstehen. Tatsächlich aber wird Verständnis überbewertet. Wir sind oft so sehr damit beschäftigt, den anderen, seine Hand- lungen und sein Verhalten verstehen zu wollen, dass wir vergessen, worauf es wirklich ankommt:

Unser Partner will, dass wir ihn JETZT lieben – und nicht erst, wenn wir verstanden haben, wa- rum er so tickt, wie er tickt.

Viele Menschen geben sich alle Mühe damit, ihren Partner verstehen zu können und versagen ihm damit das, wonach er sich so sehr sehnt: so akzeptiert zu werden, wie er ist. Solange wir un- seren Partner aber zuerst verstehen wollen, sind wir nicht bereit, ihn wirklich zu akzeptieren. Wir tappen in die Verständnisfalle.

Genau an dieser Stelle stößt das aktive Zuhö- ren an seine Grenzen. Eben deshalb empfehlen wir als Liebesmittel eine andere, eine radikalere Art des Zuhörens. Eine, die Übung braucht und die wir für das wichtigste Liebesmittel überhaupt erachten: Wenn ihr diese Art des Zuhörens in euer Partnerschaft kultivieren könnt, kann kaum noch etwas schiefgehen.

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Dienendes Zuhören

Beim dienenden Zuhören lassen wir unsere Er- wartungen, unsere Wünsche, tatsächlich sogar uns selbst komplett beiseite und hören nur, was der andere sagt. Wir gehen so weit, dass wir auch das Verstehen hintanstellen.

In extremer Klarheit bedeutet das: Wenn unser Partner Ungarisch spricht und wir kein Unga- risch verstehen, hören wir dennoch zu. In dieser Form des Zuhörens geht es nicht darum, dass wir verstehen, was gesagt wird. Das ist zunächst ein- mal irritierend, weil wir gewohnt sind, alles un- serem Verstand unterzuordnen.

Die meisten Menschen reagieren auf die Emp- fehlung, dienend zuzuhören, erst einmal mit Wi- derstand und Unverständnis. Das ist völlig nor- mal und zeigt im Grunde nur, wie neu und unge- wohnt dieses Terrain für uns ist.

Wir können uns den Einstieg ins dienende Zu- hören durch eine bestimmte Sichtweise erleich- tern. Dabei sehen wir uns als Raum, den wir un- serem Partner zur Verfügung stellen, damit er in ihn hinein sprechen kann. Wir schenken ihm

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unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Dazu gehört auch, dass wir aufrecht, in offener Körper- haltung vor ihm sitzen. Idealerweise haben wir beide Füße auf dem Boden, und unsere Hände liegen auf unseren Oberschenkeln.

Das fühlt sich steif und unbequem an? Ja, aber da wir hier beim dienenden Zuhören sind, geht es nicht um unsere Bequemlichkeit, sondern um un- seren Partner. Wir halten den Blickkontakt, aber wir werten nichts von dem, was gesagt wird. Wir machen keinen nickenden Wackeldackel oder Seufzen oder verdrehen die Augen oder blicken geschockt. Und dennoch lassen wir uns berühren.

Wir hören auch dann zu, wenn der andere nicht spricht. Wir sprechen nicht selber, wir trös- ten nicht, wir geben nicht unsere Meinung wieder und ganz sicher stellen wir nicht irgendwas rich- tig, was uns falsch erscheint.

Das dienende Zuhören ist ein Liebesmittel, weil wir uns für einen gewissen Zeitraum unse- rem Partner zur Verfügung stellen. Denn wenn wir auf diese Art und Weise zuhören, geben wir dem, der spricht, einen Raum, in dem er nicht nur gehört wird, sondern die Möglichkeit hat, sich

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selbst zu entdecken. Es braucht ein wenig Diszi- plin, sich darauf einlassen zu können. Vor allem dann, wenn es um Emotionen geht. Wenn der an- dere als Sprechender gerade seinen ganzen Frust verbal über uns ausschüttet, braucht es Größe und Würde, damit wir uns nicht verteidigen oder einen Gegenangriff starten.

Aber schließlich wollen wir ja lernen zu lieben.

Dienendes Zuhören ist eines der wichtigsten Mit- tel, mit denen wir unsere Liebe ausdrücken kön- nen. Es ersetzt nicht das aktive Zuhören, das in anderen Situationen gefragt ist, aber es erweitert unser Spektrum an Möglichkeiten beträchtlich.

Beim dienenden Zuhören müssen wir gegen viele Gewohnheiten angehen, die in unserer Ge- sellschaft als wichtig gelten. Vor allem das Ver- stehen loszulassen fällt uns ungemein schwer.

Aber gerade das ist wichtig, denn das vielgeprie- sene Verständnis steht uns oft im Weg.

Wir gehen in der Regel davon aus, dass wir et- was akzeptieren können, wenn wir es verstehen.

Das ist ein Trugschluss. Akzeptanz beginnt dort, wo Verstehen aufhört. Etwas, das ich verstehe, brauche ich nicht mehr zu akzeptieren. Aber das,

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was ich nicht verstehe, das gilt es zu akzeptieren.

Gerade in Beziehungen. Denn es gibt einen Be- reich, in dem wir nun mal nicht verstehen kön- nen, weil wir selbst komplett anders funktionie- ren als unser Partner.

Wie soll ein Mann jemals die ineinander ver- koppelten Zusammenhänge eines weiblichen Ge- hirns verstehen können? Wie soll eine Frau jemals nachvollziehen können, dass man Dinge einfach abhaken kann? Oder wie soll ein Mann je verste- hen können, was es bedeutet, beim Sex etwas (o- der jemanden) in sich aufzunehmen?

Das dienende Zuhören trainiert unsere Fähig- keit, den anderen zu akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass wir allem, was wir hören, zustimmen.

Wenn wir zuhören und der andere uns erzählt, was in ihm vorgeht, müssen wir ihm nicht in al- lem Recht geben. Wir hören einfach, was gesagt und was nicht gesagt wird.

Weil diese Form des Zuhörens nicht unserem Verstand dient, ermöglicht sie uns eine Wahrneh- mung jenseits der gesprochenen Worte: Wir kön- nen Gefühle wahrnehmen und sehen den Men- schen, der zu uns spricht. Wir werden Zeuge.Lie

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Liebes-Übung #1

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