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Vergleich der Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Zwischenfruchtmischungen

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Academic year: 2022

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Vergleich der Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Zwischenfruchtmischungen

Der Anbau von Zwischenfrüchten zwischen zwei Hauptkulturen stellt eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor Nitrateinträgen in das Grundwasser dar. Zwischenfrüchte haben darüber hinaus vielfältige positive Eigenschaften und Wirkungen auf den Boden und das Bodenleben. Die wachsenden Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe der Hauptkultur und durch Mineralisation aus Bodenvorräten freigesetzten Nitrat-Stickstoff auf. Damit sind die Nährstoffe in der Biomasse gebunden und vor Auswaschung ins Grundwasser geschützt.

Der Zwischenfruchtaufwuchs kann entweder als zusätzliches Futter geerntet werden, oder er verbleibt als schützender Mulch auf der Fläche. Damit ist die Bodenoberfläche im Vergleich zu einer nicht begrünten Brache besser vor Niederschlägen, Bodenerosion und Verschlämmung geschützt. Zugleich findet das vielfältige Bodenleben zusätzliche Nahrung vor und trägt zum Aufbau eines gesunden, natürlich fruchtbaren Bodens bei. Die Bodenorganismen zersetzen die Rückstände der Zwischenfrucht. Damit werden auch die gebundenen Nährstoffe wieder mineralisiert und stehen der nächsten Hauptkultur zur Verfügung. Untersuchungen zeigen, dass die Nährstoffe in zersetzter Biomasse in höherer Konzentration vorliegen im Vergleich zur normalen Bodenlösung. Damit kann die Folgekultur besser auf diese Nährstoffe zurückgreifen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Zwischenfrüchten. Grundlegend ist die Unterscheidung in winterharte und nicht winterharte Begrünungspflanzen. Zu den Winterharten zählen beispielsweise Futtergräser und Grünschnittroggen. Diese werden häufig mit dem Ziel einer Ernte im Spätherbst oder folgenden Frühjahr von viehhaltenden Betrieben angebaut. Der positive Effekt der Nährstoffkonservierung kann so mit einer zusätzlichen Gewinnung von Futter kombiniert werden. Dies ist für den Grundwasserschutz besonders vorteilhaft, da der Stickstoff mit dem Erntegut nicht nur konserviert, sondern auch von der Fläche abgefahren wird. Viele Versuche zeigen, dass damit im Herbst sehr niedrige Reststickstoffgehalte und damit ein sehr guter Schutz vor Nitratauswaschung ins Grundwasser erzielt werden können.

Zu den nicht winterharten Zwischenfrüchten zählen viele verschiedene Arten wie Gelbsenf, Ölrettich, Phacelia, Ramtillkraut, Sonnenblumen und Buchweizen, aber auch Leguminosen wie Alexandriner- oder Perserklee. Alle Arten sterben bei Unterschreitung gewisser Temperaturen ohne schützende Schneedecke über Winter ab. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Arten. Buchweizen und Ramtillkraut sind empfindlicher und sterben schon zwischen +2 und 0°C ab. Dagegen sind Senf und Ölrettich deutlich robuster. Hier sind -6 bis -8°C notwendig, um die Bestände zu zerstören. In vielen Fällen kann eine einfache Beschädigung der Pflanzen bei Frost durch einen Walz- oder Quetschgang zu verbesserten Ergebnissen beim Absterben der

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weitgehend verzichtet werden. Der Saatzeitpunkt, die Einarbeitungstechnik der Zwischenfrucht und die Frosttoleranz sollten bei der Wahl ebenso berücksichtigt werden. Senf und Ölrettich neigen bei früher Saat zur Ausbildung holziger Stängel und erfordern damit eine höhere Bearbeitungsintensität zur Einarbeitung. Andererseits eignen sie sich insbesondere bei später Saat, da sie im Vergleich zu anderen Arten noch mehr Biomasse bilden und Stickstoff aufnehmen können. Der Anbau von Mischungen verschiedener Arten zeigt sich oftmals positiv gegenüber den Einflüssen der Jahreswitterung und hat zudem Vorteile durch erhöhte Biodiversität. Kann sich eine Art unter den gegebenen Witterungsbedingungen weniger gut in der Mischung entwickeln, können andere Arten die entstehenden Lücken gut schließen.

In Zusammenarbeit mit den Betrieben im Beratungsgebiet erstellen wir jedes Jahr eine Demonstrationsfläche mit verschiedenen Zwischenfruchtmischungen. Dabei werden unterschiedliche Mischungen mehrerer Saatgutanbieter in Streifen nebeneinander angesät und unter gleichen Boden- und Witterungsverhältnissen miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf der Erzielung möglichst niedriger Reststickstoffgehalte zu Vegetationsende. Dies wird mit Nmin-Messungen für jede Variante überprüft. Zudem können weitere Parameter wie Jugendentwicklung, Unkrautunterdrückung und Abfrierverhalten gut nebeneinander verglichen werden. Die oberirdischen Biomasseaufwüchse werden mit Probeschnitten zu Vegetationsende ermittelt und auf Stickstoffgehalt analysiert. So lässt sich die aufgenommene Stickstoffmenge ermitteln und mit den gemessenen Reststickstoffgehalten abgleichen. Die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Mischungen in Bezug auf die Fähigkeit Reststickstoff im Herbst aufzunehmen, lässt sich damit gut vergleichen.

In Abb.3 sind im Versuchsplan die verschiedenen Saatgutmischungen und die Lage auf der Demofläche dargestellt. Die Mischungen unterschiedlicher Saatzüchter wurden am 26.08.2020 mit einer Kreiselegge und aufgebauter Sämaschine in der Gemarkung Langstadt in 2 je 3m breiten Streifen ausgesät. Durch die wechselnden Bodenbedingungen wurde je ein Streifen auf dem schweren und leichten Teil der Fläche angebaut. Auf der Fläche stand als Vorfrucht Winterweizen, es wurde zweimal Stoppelbearbeitung durchgeführt. Aufgrund der sehr trockenen Bedingungen war das Ausfallgetreide noch nicht vollständig aufgelaufen. Auch der Auflauf der Zwischenfrucht fand nicht gleichmäßig statt. Mit einsetzendem Regen ab Ende September konnte sich der Bestand dennoch gut entwickeln. Einzig in den Spuren des Mähdreschers wurden die Zwischenfrüchte weitestgehend durch Ausfallgetreide unterdrückt.

Konkurrenzstarke Arten wie Senf und Ölrettich konnten sich dort etwas besser entwickeln.

Die Probeschnitte zur Bestimmung der oberirdischen Aufwuchsmenge wurden am 18.11.

entnommen, die Nmin-Beprobung im Herbst fand am 25.11. statt.

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Richtung Babenhausen

Nac hb ar fläc he

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 RESTFLÄCHE 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Varian-

ten-Nr.

10 20 15 19 17 20 24 27 28 42 33 25 20 15 15 0 0 15 15 20 25 33 42 28 27 24 20 17 19 15 20 10 Saat-stärk

kg/he a

Feldsaaten

Freudenberger KWS DSV Saaten-Union Saaten-Union DSV KWS Feldsaaten

Freudenberger

PG GM 5 Allround TG 7 Aqua TG 14 Greeningfit PG GM 6 Hot Summer be rettichfrei Raps Masse 1 Futtergrün 1 Warm Season Beta Maxx 30 Mais Pro TR 50 Viterra Universal Viterra Mais Viterra Raps Viterra Schnellgn Null-Parzelle Null-Parzelle Viterra Schnellgn Viterra Raps Viterra Mais Viterra Universal Mais Pro TR 50 Beta Maxx 30 Warm Season Futtergrün 1 Masse 1 Raps be rettichfrei PG GM 6 Hot Summer TG 14 Greeningfit TG 7 Aqua PG GM 5 Allround

Lan dst raß e B ab en h.- La ng st.

019B schwerer Boden 019A leichter Boden

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0 20 40 60 80 100 120

0 500 1000 1500 2000 2500 3000

Aufwuchs und N-Aufnahme in Zwischenfruchtmischungen 2020

N-Aufnahme [kg/ha] Aufwuchs Frischmasse [g/m2]

g/m2

Abb. 4: Frischmasseaufwuchs und Stickstoffaufnahme verschiedener Zwischenfruchtmischungen (Demoversuch Langstadt 2020)

kg/ha

(5)

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

0 50 100 150 200 250 300 350

Aufwuchs und Herbst-Nmin in Zwischenfruchmischungen 2020

Nmin 25.11.2020 [kg/ha] Aufwuchs Trockenmasse [g/m2]

g/m2 kg/ha

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In Abb.4 ist ein Zusammenhang zwischen der Menge an oberirdischem Biomasseaufwuchs und der Stickstoffaufnahme des Bestandes erkennbar. Es wurden durchschnittlich 1,4 kg Frischmasseaufwuchs je m2 gebildet und damit 52 kg Stickstoff je ha aufgenommen. Es sind dabei deutliche Unterschiede zwischen den Mischungen erkennbar. Diese sind auf die unterschiedlichen Arten in den Mischungen zurückzuführen, da jede Art unterschiedlich auf die gegebenen Witterungsbedingungen reagiert hat. Bewährt haben sich Mischungen mit gängigen Arten und zügiger Jugendentwicklung. Dazu zählen vor allem Phacelia, Senf und Ölrettich.

In Abb. 5 wird der Trockenmasseaufwuchs und der Nmin-Gehalt zu Vegetationsende gezeigt.

Es ist erkennbar, dass die Zwischenfrüchte im Vergleich zur unbegrünten Kontrolle den Nmin- Wert im Herbst abgesenkt haben und damit effektiv Stickstoff vor der Verlagerung geschützt haben. Im Mittel erreichten die Zwischenfrüchte einen Nmin-Wert von knapp 16 kg/ha im Vergleich zu 31 kg/ha in der unbegrünten Variante.

Aufgrund fehlender Wiederholungen und der geringen Breite der einzelnen Streifen jeder Mischung, fällt es schwer aus den Versuchsergebnissen eine bestimmte Mischung als beste Variante herauszustellen. Einzelne Ausreißer bei einigen Mischungen insbesondere beim Nmin-Wert zu Vegetationsende sollten aufgrund der fehlenden Wiederholungen nicht im Detail betrachtet werden.

Als Ergebnis des Versuchs zeigt sich, dass Zwischenfrüchte im Herbst überschüssigen Stickstoff gut aufnehmen und konservieren können. Es können damit niedrigere Nmin-Werte im Vergleich zu unbegrünten Flächen erzielt werden und damit Nitrateinträge in das Grundwasser über Winter effektiv verringert werden. Mischungen verschiedener Arten zeigen sich mit gewissen Unterschieden als leistungsfähig. Bei der Wahl der unterschiedlichen Arten bewähren sich vor allem hohe Anteile gängiger und bekannter Komponenten. Weiterhin ist es sinnvoll, auch bei Zwischenfrüchten auf eine hauptfruchtmäßige Bestellung zu achten, um gleichmäßige Zwischenfruchtbestände zu erzielen.

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